Geschlechterunterschiede im Schulerfolg : spielt die Lehrperson eine Rolle?
Titelübersetzung:Gender differences in educational success : does the teacher matter?
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Lupatsch, Judith
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 31 (2011) H. 1, S. 79-94
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Inhalt: "Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Lehrperson auf den Schulerfolg hat und ob das Geschlecht der Lehrperson eine Ursache für den geringeren Schulerfolg der Jungen ist. Die Analysen basieren auf einer aktuellen Schweizer Studie, einer quantitativen Befragung von 872 Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrpersonen einen bedeutenden Anteil am Schulerfolg haben, jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Lehrperson und dem geringeren Schulerfolg der Jungen nachzuweisen ist. Stattdessen erscheinen Schulentfremdung, traditionelle Geschlechterrollenkonzepte sowie ein - auch durch das Geschlecht der Lehrperson - vermindertes Fachinteresse als Faktoren hinter dem geringeren Schulerfolg der Jungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article deals with the questions, what influence the teacher has on the lower educational success of boys and if the teacher's gender matters. Analyses are based on a new Swiss study, a quantitative survey of 872 male and female school students in grade 8. Results show that teachers are crucial for the educational success of boys and girls. However, there is no direct link between the gender of the teacher and the lower achievement of boys. Instead, school alienation, traditional gender role patterns and a lack of interest in the school subject - which depends to some extent on teacher's gender - turn out to be the main factors behind the lower educational success of boys." (author's abstract)
Schlagwörter:Schweiz; Lehrer; Lehrer-Schüler-Beziehung; Mann; Einfluss; Schulerfolg; Junge; Geschlechtsrolle; Bildung; Ungleichheit; Rolle; Mädchen; Unterrichtsstil; Deutschunterricht; Mathematikunterricht
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterverhältnisse - Adoleszenz - Schule : Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen als Rahmenbedingungen für pädagogische Praxis
Titelübersetzung:Gender relations - adolescence - school : stagings of masculinity and femininity as general conditions for pedagogic practice
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 3-13
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Inhalt: Im Zentrum des aktuellen öffentlichen Diskurses über ein geschlechtergerechteres Bildungssystem steht zunehmend die Diskussion über die Benachteiligung von Jungen im koedukativen Schulalltag. Dieses Argument der Benachteiligung macht sich insbesondere an dem geringeren Bildungserfolg von Jungen fest. Auf dem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit Geschlechterdifferenzen im Heranwachsen von Jungen und Mädchen insbesondere während der Adoleszenz, in der gesellschaftliche Geschlechterbilder und Anforderungen für Jugendliche in neuer Weise bedeutsam werden. Schule als sozialer Raum und auch Lehrer als pädagogisch Handelnde werden von diesen adoleszenten Dynamiken geprägt. Daher steht die Frage im Vordergrund, welche Chancen LehrerInnen nutzen können, um adoleszente Entwicklungsprozesse in Richtung einer Verflüssigung traditioneller Geschlechterbilder zu begleiten und zu unterstützen. Dazu werden Studien und Forschungsergebnisse zur Adoleszenz junger Männer und Frauen beleuchtet und abschließend Inszenierungen von Geschlechterverhältnissen in der Schule behandelt. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei für die Auseinandersetzung mit kultureller Diversität bzw. für die geschlechtlichen Zuschreibungs- und Selbstverortungsprozesse vor allem bei SchülerInnen ethnischer Zugehörigkeit. (ICH)
Schlagwörter:Schüler; Schülerin; Mädchen; Junge; Adoleszenz; Jugendlicher; Benachteiligung; Chancengleichheit; Schulerfolg; Gleichberechtigung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Lehrer-Schüler-Beziehung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wem nützt die Einrichtung einer Mädchenklasse?
Titelübersetzung:Who benefits from the institution of a girls' class?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 4, S. 39-57
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Inhalt: Auf dem Hintergrund, dass die Koedukationsdebatte immer noch von Diskursen bestimmt ist, die geschlechtsgetrennte Angebote als eine produktive und geeignete Lösung vor allem bei Benachteiligungen von Mädchen ansehen, stellt der Beitrag Ergebnisse und Erfahrungen mit der Einrichtung einer Mädchenklasse in einem österreichischen Gymnasium vor. Mit Hilfe einer wissenschaftlichen Begleitung sollte herausgefunden werden, was es bringt, eine Mädchenklasse zu bilden. Anhand von sechs Erhebungsphasen mit standardisierten Befragungen und Feldaufenthalten sowie von Auswertungen der Zeugnisnoten sollten sowohl die Einschätzungen der Schüler bzgl. Schule und Klassenklima, die erreichten Leistungen sowie die Selbstbilder und Einstellungen zur Gleichberechtigung evaluiert werden. Ob die Einrichtung einer Mädchenklasse tatsächlich ein geeignetes Instrument zur Herstellung von Gendergerechtigkeit sein kann, wird als zweifelhaft angesehen. Die Gründe liegen zum Teil in dem ungeklärten Konzept der Gendergerechtigkeit und darin, dass solche Klassen möglicherweise einer Stigmatisierung an der Schule ausgesetzt sind und damit häufig scheitern. (ICH)
Schlagwörter:Schule; Unterricht; Österreich; Gymnasium; Mädchen; Koedukation; Schüler; Gleichberechtigung; Selbsteinschätzung; Benachteiligung; Geschlechtsrolle; Schulleistung; wissenschaftliche Begleitung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Geschlechterperspektive in den Aus- und Weiterbildungsnetzwerken für die Mikrosystemtechnik
Titelübersetzung:The gender perspective in the training and further education networks for microsystems technology
Autor/in:
Buhr, Regina
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27 (2004) H. 4, S. 435-449
Details
Inhalt: Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Umsetzung des Gender Mainstreaming in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2002 geförderten Aus- und Weiterbildungsnetzwerken in der Mikrosystemtechnik. Es wird untersucht, ob und wie mädchen- und frauenspezifische Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen die Integration von Mädchen und Frauen in einem hochtechnologisch geprägten Innovationssystem vorantreiben können. Die Integration von Gender Mainstreaming ist in diesem Berufsfeld konfrontiert mit dem Problem, dass Technik mit Männlichkeit gleichgesetzt wird. Es werden verschiedene Vorschläge vorgestellt, wie innerhalb des Netzwerks eine geschlechtergerechte strukturelle und kulturelle Ausrichtung erreicht werden kann. So könnten zum Beispiel fraueneinbeziehende Sprachregelungen, die Entwicklung geschlechtspolitischer Leitlinien sowie die Durchführung von Gender-Trainings zur Sensibilisierung hilfreich sein. (IAB)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Mikroelektronik; Elektroindustrie; Hochtechnologie; berufliche Weiterbildung; Modellversuch; Berufsbildung; Netzwerk; Männerberuf; Zielgruppe; Mädchen; Stereotyp; Geschlechtsrolle; Rollenverteilung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Handlungsräume von Mädchen im Gymnasium : Bildungsexpansion und soziale Positionierungen
Titelübersetzung:Action areas of girls in secondary school (Gymnasium) : expansion of the educational system and social positionings
Autor/in:
Weber, Martina; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 1, S. 76-90
Details
Inhalt: Nach der These der Autorinnen verläuft eine Linie der Selektion im deutschen Bildungssystem in einer neuen Verschränkung von Geschlecht und Ethnie: Der Bildungsgewinn von Mädchen und Frauen bietet mit einem veränderten Leitbild neue Handlungsmöglichkeiten für deutsche Mädchen an, während die einengenden und benachteiligenden Strukturen für Schülerinnen mit Migrationshintergrund gelten, indem eine intrageschlechtliche Distinktion vorgenommen wird. Im Feld der gymnasialen Bildung ist diese zugleich nach wie vor mit sozialstrukturellen Differenzierungen gekoppelt. Jene Migrantinnen, die den formalen Sprung in die gymnasiale Bildung geschafft haben, werden nunmehr mit dem alten Leitbild des "braven" und "fleißigen" Mädchens konfrontiert und - bei nicht entsprechendem Verhalten - mit Selektion bedroht. Die Autorinnen verdeutlichen den Zusammenhang von gymnasialer Bildung, vergeschlechtlichtem Verhalten und Ethnisierungsprozessen anhand von Material aus zwei empirischen Studien und beleuchten insbesondere die Verhaltenserwartungen von LehrerInnen an Schülerinnen. Sie thematisieren die Zuschreibungen gegenüber Schülerinnen sowie deren Implikationen und gehen in einem Vergleich der Materialausschnitte der Frage nach, welche Handlungsspielräume Mädchen als legitim zugestanden werden. (ICI2)
Schlagwörter:Mädchen; Gymnasium; Selektion; Ethnizität; soziale Differenzierung; sozialer Status; Bildungschance; Lehrer; Geschlechtsrolle; Benachteiligung; Bildungsziel; Erwartung; Handlungsspielraum; Ausländer
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
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Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
Schlagwörter:Mädchen; Junge; Mann; Geschlechtsrolle; Sozialisation; Technik; technischer Beruf; Adoleszenz; Jugendlicher
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Details
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
Schlagwörter:Sozialisation; Junge; Mädchen; Mann; Lebenswelt; Geschlechtsrolle; Technik
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Einstellungsmuster als Ausbildungsbarriere? : zur Berufsorientierung von Jugendlichen
Titelübersetzung:Patterns of orientatation as a barrier against training? : professional orientation of adolescents
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 3/4, S. 72-87
Details
Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen den Einfluß der "subjektiven Einstellungen der unmittelbar am Ausbildungsprozeß Beteiligten" (berufliche Orientierungen von Mädchen und Einstellungsmuster von Ausbildern und Personalleitern) auf die "geschlechtsspezifische Benachteiligung im Bereich beruflicher Bildung". Sie stellen bei Mädchen eine "starke und eindeutige Berufsorientierung" fest, die jedoch von Ausbildern und Personalleitern nicht honoriert wird. Während Mädchen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstreben, herrscht sowohl bei männlichen Jugendlichen als auch bei Ausbildern die "Vorstellung von der weiblichen Normalbiographie" (Priorität von Haushalt, Familie und Kindern) vor. Diese Einstellung der Ausbilder und Personalleiter führt zu einer Reproduktion der geschlechtsspezifischen Segmentierung des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkts mit der Konsequenz, daß die Vergabe perspektivloser oder wenig qualifizierender Ausbildungsplätze an Mädchen einen Prozeß der self-fulfilling prophecy in Gang setzt. Notwendig ist eine Veränderung der "Struktur der Berufsarbeit" in Richtung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. (IB)
Schlagwörter:Berufsbildung; Einstellung; Mädchen; Berufsorientierung; Jugendlicher; Geschlechtsrolle; Familie; Ausbilder
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz