Das Lehrangebot in natur- und ingeneurwissenschaftlichen Studienfächern mit Blick auf Strukturen und Interaktionen : ausgewählte Ergebnisse einer ethnographische Forschung
Titelübersetzung:University courses in natural and engineering science study subjects in regard to structures and interactions : selected results of ethnographic research
Autor/in:
Münst, Agnes S.
Quelle: Frauen und Schule: gestern, heute, morgen ; 13. Bundeskongress Frauen und Schule. Regina Malz-Teske (Hrsg.), Hannelore Reich-Gerick (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 179-192
Inhalt: Die Behandlung von Studentinnen als Studierende zweiter Klasse ist, so die Verfasserin, im Lehr-/ Lernprozess selten offensichtlich. Wird der Blick jedoch auf Handlungsstrukturen oder Routinen gerichtet, werden diese analysiert und dabei auch überprüft, wann und bei welchen Personen Routinen außer Kraft gesetzt werden, dann wird deutlich, dass die Leistung und Fachkompetenz von Studentinnen immer wieder ignoriert, nicht erwähnt und damit auch abgewertet wird, und dass Leistung und Fachkompetenz Studenten immer wieder zugeschrieben wird. Durch die Analyse der Kontexte wird verdeutlicht, dass die Kompetenzzuschreibung ohne inhaltliche Begründung erfolgt oder sogar ohne jeglichen inhaltlichen Bezug stattfindet. Es sind vielfältige rhetorische Mittel und Interaktionsmuster, die eine Assoziation von Fachkompetenz mit Personen männlichen Geschlechts herstellen und eine Assoziation von Fachkompetenz mit Personen weiblichen Geschlechts nicht zulassen oder aktiv verhindern. Diese Mechanismen führen immer dazu, dass den Studenten in den Lehr-/Lernsituationen mehr Bedeutung zugeschrieben wird als Studentinnen und dass fachliche Kompetenz und fachliche Leistung immer wieder mit Personen des männlichen Geschlechts assoziiert wird. Mit den identifizierten Mechanismen wird auf der interaktiven und symbolischen Ebene wiederkehrend die gleiche Botschaft vermittelt: die fachliche Kompetenz ist mit dem männlichen Geschlecht assoziiert. Studenten sind wichtiger und fähiger als Studentinnen. Die Hochschule ist als Bildungsinstitution noch weit davon entfernt, so die These, Studentinnen und Studenten die gleichen Bedingungen und Chancen einzuräumen. (ICF2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Frauenfachbereich Informatik - Perspektiven im Verhältnis von Geschlechtertrennung und Geschlechtergerechtigkeit
Titelübersetzung:A women's university department in computer science - perspectives in the relationship between gender separation and gender fairness
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 42-55
Inhalt: Die Autorin diskutiert aktuelle Formen von Monoedukation unter der Fragestellung, welche Zusammenhänge von Geschlechtertrennung und Bildungschancen von Frauen sich daraus ableiten lassen. Sie weist auf die Erfolgsbilanz der Frauenhochschulen und Frauencolleges in den USA hin, die trotz der Unterschiede im Bildungssystem auch für Deutschland besonders interessant sind, da sie zeigen, dass das Organisationsprinzip der Geschlechtertrennung für den Bildungserfolg dieser Institutionen entscheidend ist. Die Formen der Geschlechtertrennung in der Hochschulausbildung führen aufgrund der Erfahrungen nur dann zu größerer Chancengerechtigkeit, wenn sie die Geschlechter nicht auf unterschiedliche Studieninhalte und Lehr- und Lernformen verpflichten. Die Autorin stellt ferner ein theoretisches Konzept für einen Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt vor, das sich an feministischen Ansätzen orientiert und von der Konstruktion von Geschlecht als Ordnungs- und Symbolkategorie im Rahmen der Zweigeschlechtlichkeit ausgeht. Das Konzept konnte an der Fachhochschule Darmstadt zwar bisher nicht realisiert werden, aber es wurde bei der Einrichtung eines Frauenstudiums an der Fachhochschule Wilhelmshaven berücksichtigt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
'Kriegsgewinn(l)erinnen'? : die ersten Generationen von Technikstudentinnen an der TU Wien, 1919-1945
Titelübersetzung:'War winners'? : the first generations of female engineering students at Vienna Technical University, 1919-1945
Autor/in:
Mikoletzky, Juliane
Quelle: Frauen in der Technologischen Zivilisation. Christine Wächter (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 2000, S. 107-120
Inhalt: Die Autorin weist auf die Tatsache hin, dass es oft Phasen besonderer politischer und/oder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bedurfte, um Frauen den Zugang zu neuen Ausbildungschancen und Berufsfeldern zu ermöglichen. Der Erste und der Zweite Weltkrieg stellten beispielsweise solche "windows of opportunity" dar, denn die damit verbundenen gesamtgesellschaftlichen Technisierungsschübe schienen speziell die Präsenz von Frauen in technischen Disziplinen begünstigt zu haben. Die Autorin erörtert die These eines "Emanzipationsschubs" für Frauen durch den Krieg am Beispiel der Technischen Hochschule in Wien in der Zeit von 1919 bis 1945. Sie fragt nach dem Einfluss, den die Ereignisse der beiden Weltkriege in Österreich auf die Eröffnung neuer Studien- und Berufschancen für Frauen in nichttraditionellen Bereichen gehabt haben, wie diese Chancen beschaffen waren und wie sie von den Frauen genutzt wurden bzw. wie ihnen eine solche Nutzung aus Gründen rassischer und politischer Verfolgung verwehrt wurde. (ICI2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der Informationsgesellschaft : internationale Konferenz im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft ; Dokumentation der Konferenz vom 17. April 1999 in Düsseldorf
Titelübersetzung:Women in the information society : international conference during the German presidency of the EU; proceedings of the conference held in Düsseldorf on April 17, 1999
Herausgeber/in:
Frauen geben Technik neue Impulse e.V. an der Fachhochschule Bielefeld
Quelle: Bielefeld, 2000, 219 S.
Inhalt: "In der Veröffentlichung werden die Ergebnisse und Beiträge, die während der internationalen Konferenz 'Frauen in der Informationsgesellschaft' zusammengetragen wurden, dokumentiert. In fünf thematisch untergliederten Workshops wurden in einem internationalen Diskurs Lösungsansätze und Maßnahmen erarbeitet, diskutiert und aufgezeigt, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in allen Bereichen der Informationsgesellschaft gewährleisten. Ausgangspunkt für die thematische Schwerpunktsetzung in Workshop 1 ist die Tatsache, dass technische und informationstechnische Kompetenzen als Basisqualifikationen für viele sich neu herausbildende Berufe gelten. Mädchen und Frauen streben jedoch immer noch traditionelle weibliche Berufe an. Wie sie mit Hilfe des Mentoring dazu ermutigt werden können, technisch-naturwissenschaftliche oder Informatikstudiengänge zu wählen, wird hier aufgezeigt. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf den Austausch verschiedener methodischer Ansätze und deren Einsatz in unterschiedlichen Bereichen gelegt. In Workshop 2 wird der Fokus auf die Unternehmensführung und -gründung von Frauen gelegt. Dabei stehen die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungstrends und ihren Folgen für weibliche Führungskräfte und Unternehmerinnen sowie Aspekte und Chancen der Existenzgründung und Selbständigkeit von Frauen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien im Zentrum der Diskussion. Wie die heutige Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in Europa aussieht und welche Möglichkeiten gezielte Weiterbildungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien für Frauen bieten, wird in Workshop 3 vorgestellt. Der Einsatz der neuen Technologien bewirkt eine räumliche und zeitliche Entkoppelung von Erwerbsarbeitsprozessen. Die damit einhergehende Erosion der Normalarbeitsverhältnisse führt zu neuen Arbeits(zeit)formen. Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf das Geschlechterverhältnis hat und welche Risiken und Chancen sie für Frauen birgt, wird in Workshop 4 hinterfragt. In Workshop 5 wird ein Überblick über die Maßnahmen zur Frauenförderung in einzelnen Ländern der EU im Bereich Wissenschaft und Forschung gegeben. Besondere Berücksichtigung finden hier die Aktivitäten in naturwissenschaftlich-technischen sowie Informatikstudiengängen, da Frauen in diesen Bereichen schon als Studierende stark unterrepräsentiert sind." (Autorenreferat)
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Informatik
Titelübersetzung:Compatibility between family and occupation in computer science
Autor/in:
Bosse, Johanna
Quelle: Frauenwege: Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Berufen. Susanne Huber (Hrsg.), Marina Rose (Hrsg.). Mössingen: Talheimer Verl. (Talheimer Sammlung kritisches Wissen), 1994, S. 25-49
Inhalt: In dem Beitrag wird aus der eigenen Erfahrung als Informatikerin mit 15 Jahren Berufserfahrung auf die Schwierigkeiten hingewiesen, auf die eine Frau stoßen kann, wenn sie versucht, ein ganz normales Leben zu führen, in dem beides Platz hat, die berufliche Verwirklichung genauso wie das Familienleben mit Kindern. Dabei wird zunächst auf die eigene Entwicklung in Richtung Informatik eingegangen, um dann die Beschreibung unterschiedlicher Arbeitsstellen mit unterschiedlich gelagerter Problematik bzw. Charakteristik anzuschließen und zum Schluß auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzugehen. (ICA)