Die Entgeltgleichheit für Frauen und Männer erfordert ein Durchsetzungsgesetz
Titelübersetzung:Equal pay for women and men requires an implementing act
Autor/in:
Pfarr, Heide
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 64 (2011) H. 5, S. 253-258
Inhalt: "Das Gebot der Entgeltgleichheit für Männer und Frauen bei gleicher und gleichwertiger Arbeit gilt im Prinzip bereits seit der Verabschiedung des Grundgesetzes 1949. Darüber hinaus ist es auch im einfachen Recht sowie europarechtlich tief verankert. Das alles ändert aber nichts daran, dass gegen dieses Gleichheitsgebot in der Praxis vielfach verstoßen wird. Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Bundestagsfraktion im März 2011 Eckpunkte eines Entgeltgleichheitsgesetzes verabschiedet und will diese in den Bundestag einbringen. Die Eckpunkte beruhen auf Leitlinien für ein Gesetz, die von einer Gruppe von Rechtsexpertinnen entwickelt worden sind. Der Beitrag plädiert für die Weiterentwicklung und Verabschiedung dieses Gesetzentwurfes und stellt zugleich die ihm zugrunde liegenden rechtswissenschaftlichen und rechtspolitischen Überlegungen und Eckpunkte vor." (Autorenreferat)
Womit haben wir das verdient? : weniger Geld bei besserer Leistung
Titelübersetzung:What have we done to deserve this? : less money for more work
Autor/in:
Wüst, Kirsten; Burkart, Brigitte
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63 (2010) H. 6, S. 306-313
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag thematisiert Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen. Mit dem Ziel, andere das Entgelt beeinflussende Faktoren weitgehend konstant zu halten, untersucht die zugrunde liegende Studie das 'gender pay gap' von Absolventinnen und Absolventen ein und derselben Hochschule, hier der Hochschule Pforzheim, unmittelbar nach ihrem Hochschulabschluss. Während ihres Studiums haben Frauen sowohl bessere Noten als ihre männlichen Kollegen, setzen sich mehr in studentischen Organisationen ein und integrieren häufiger einen Auslandsaufenthalt in ihr Studium. Dennoch sind ihre Einstiegsgehälter bei gleich guter fachlicher Ausbildung signifikant niedriger als die der männlichen Studenten. Bei einer Differenzierung nach Studiengängen lassen sich große Unterschiede in den durchschnittlichen Einstiegsgehältern festmachen; in allen Studiengängen bleibt der Verdienst der Frauen aber unter demjenigen von Männern. Diese Ergebnisse werden mit anderen Studien verglichen und Ursachen erörtert. Es werden Wege diskutiert, wie diese Entwicklung zugunsten der Frauen allmählich verändert werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "The aim of this survey was to analyze the gender pay gap of graduates from one and the same university - here Pforzheim University - immediately after their graduation. Female undergraduates have better grades compared to their male colleagues, they are more active in student organizations and more frequently integrate a stay abroad into their studies. Although female graduates have the same qualification, their starting salary is significantly lower than that of male graduates. Differentiation according to courses of study reveals great differences in the average starting salaries, however, in all courses of study the salary for female graduates is below that of males. These results are compared with other surveys and causes are examined. Ways are discussed about how this development can gradually be changed to the benefit of female graduates." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Arbeitsfeld Wissenschaft und Geschlechtersegregation
Titelübersetzung:Gender-based division of labour in the sciences
Autor/in:
Matthies, Hildegard; Zimmermann, Karin
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63 (2010) H. 5, S. 264-270
Inhalt: "Gestützt auf Erkenntnisse aus mehr als 30 Jahren Frauen- und Geschlechterforschung beschreiben die Autorinnen zunächst die strukturellen Aspekte der horizontalen und vertikalen Arbeitsteilung in der Wissenschaft und schlüsseln die nach Geschlecht und Fächern differenzierten Risikolagen auf. Am Beispiel der Vergabe von Forschungsgeldern und Einführung der gestuften Studienstruktur (Bachelor und Master) diskutieren sie anschließend, inwieweit die aktuellen u.a. durch den Bologna-Prozess ausgelösten Reformen zu Verschiebungen der Geschlechtergrenzen und Risikolagen im Arbeitsfeld Wissenschaft beitragen. Die Autorinnen plädieren abschließend für eine sorgfältige historische Kontextuierung des aktuellen Diskurses über die 'Vermarktlichung' des Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungssektors. Denn noch sei nicht entschieden, ob die im aktuellen Ökonomisierungsdiskurs heraufbeschworene Marktlogik sich als stärker erweist als der im wissenschaftlichen Feld selbst generierte und tradierte Wettbewerb um Reputation." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on insights from more than 30 years of women and gender research, the authors first delineate structural aspects of horizontal and vertical gender-based division of labor in the sciences and, furthermore, examine the various risks for women according to academic disciplines. Based on two examples: the distribution of research funding and the recently introduced bachelor and master programs, they discuss to what extent the current reforms in Europe, among other things triggered by the Bologna Process, might entail a shifting of gender boundaries and gendered work risks in the sciences. Since it is not clear what kind of logic will dominate the field of science in the future, either the self-created traditional competition of reputation or the logic of markets as evoked in the ongoing discourse on 'marketisation', the authors plead for a more accurate historical contextualization of the debate about current changes in research and higher education." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unterrepräsentanz ohne Ende? : Geschlechterungleichheit bei Führungseliten der deutschen Wirtschaft
Titelübersetzung:Under-representation without end? : gender inequality amongst the managerial elite in the German economy
Autor/in:
Alemann, Annette von
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 60 (2007) H. 9, S. 487-493
Inhalt: "Die politische Debatte um ein Gleichstellungsgesetz mündete in der 2001 von Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden unterzeichneten 'Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Privatwirtschaft', die nicht zu durchschlagenden Veränderungen führte. Im Verlauf dieser Debatte verlagerte sich die gesellschaftliche Diskussion von einem Diskurs der Geschlechtergerechtigkeit hin zu einem Diskurs der Familienfreundlichkeit und Demografie. Die Hintergründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft wird an Hand zweier Teilstudien des Projekts 'Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung' untersucht: einer Fallstudie über ein geplantes Gleichstellungsgesetz für die deutsche Wirtschaft und einer Intensivbefragung ausgewählter Spitzenführungskräfte. Die Interpretation der in den Leitfadeninterviews thematisierten Deutungsmuster gesellschaftlicher Ungleichheit zeigt, dass im Weltbild der Spitzenführungskräfte der Wirtschaft Geschlechterungleichheit als biologisch bedingte soziale Tatsache wahrgenommen wird. Möglichkeiten zum Abbau von Benachteiligungen werden sowohl in individuellen Anstrengungen als auch in staatlichen Interventionen gesehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The political debate on gender equality culminated in the 2001 agreement signed by the Federal Government and trade associations 'Agreement on the promotion of equal opportunity of men and women in the private sector' - which did not lead to substantial change. In the course of this debate public discussion shifted from a discourse on gender equality to a discourse on demography and the extent of 'family-friendly' work. The background to the under-representation of women in leading managerial positions in the economy is analysed on the basis of two partial studies in the research project 'The economic elite: between the pressure of competition and social responsibility': first a case study concerning a proposed gender equality law for the German economy and second, extensive interviews with selected top managers. The analysis of the interpretive patterns of social inequality reflected in the guided interviews shows that, in the world view of the top-managers, gender inequality is regarded as a social fact that originates from the different biological conditions of men and women. Possibilities for the reduction of inequality are seen in individual efforts and in state intervention measures." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ist das Arbeitszeitrecht geschlechtergerecht?
Titelübersetzung:Does the law on working time correspond with the principles of gender mainstreaming?
Autor/in:
Döse, Annegret
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58 (2005) H. 10, S. 575-581
Inhalt: "Gegenwärtig finden erhebliche Veränderungen im Bereich der Arbeitszeitgestaltung und des Arbeitszeitrechts - auch auf europäischer Ebene - statt, die bisher kaum aus der Gender-Mainstreaming-Perspektive betrachtet und bewertet worden sind. Der Beitrag unterzieht zunächst einige Gesetze des Arbeitszeitrechts einer kritischen Betrachtung aus der Gender-Perspektive: das deutsche Arbeitszeitgesetz sowie die europäische Arbeitszeitrichtlinie, die gegenwärtig einem starken Flexibilisierungsdruck durch einen Änderungsentwurf der Europäischen Kommission ausgesetzt ist, das Teilzeitbefristungsgesetz und das Gesetz zur Elternzeit. Anschließend werden an Gesetzgeber und Betriebspartner gerichtete Vorschläge zur Erhöhung von Geschlechtergerechtigkeit im Bereich der Arbeitszeitgestaltung unterbreitet." (Autorenreferat)
Inhalt: "Considerable changes are currently taking place at the national and European level with regard to working time organisation and the legal provisions thereof. So far these developments have not been adequately discussed or evaluated from the point of view of gender mainstreaming. This article first deals critically with certain laws concerning working time in the light of gender mainstreaming: the 1994 'Arbeitszeitgesetz' (concerning working time in general) as well as the European Directive on Working Time - which is currently under pressure to provide more flexibility due to a new draft of the European Commission, the 2000 'Teilzeitbefristungsgesetz' (concerning part time work), and the 2001 'Bundeserziehungsgeldgesetz' (concerning time out for parents). In conclusion this article puts forward proposals on how the law and the employers could increase fair treatment of women and men with regard to working time." (author's abstract)
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 10, S. 585-590
Inhalt: "Der aktuelle Wandel von Arbeit ist eng verwoben mit dem Geschlechterverhältnis und den sich darin vollziehenden Veränderungen. Sowohl die politische als auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arbeit ist aber aus feministischer gender-orientierter Perspektive durch gravierende Schieflagen und Beschränkungen charakterisiert, die zur Verfestigung alter und zur Produktion neuer geschlechtlicher Ungleichheiten in der Arbeit beitragen, die sich darüber hinaus aber auch als eine Blockade der Zukunftsfähigkeit von Arbeitspolitik und Arbeitsforschung geltend machen. Der Androzentrismus der aktuellen Arbeitspolitik findet dabei seine konzeptionelle Entsprechung und Bestärkung im male bias der Arbeitsforschung, der auch durch die in den letzten Jahren vollzogene Öffnung innovativer Ansätze der Arbeitsforschung für neue Fragen und Herausforderungen nur unzulänglich korrigiert wird. Aber auch die feministische Arbeitsforschung ist durch gravierende Defizite und nur unzulänglich bearbeitete Desiderate gekennzeichnet. Anknüpfend an der feministischen Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bezogen auf die Heterogenität von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und die Dynamik ihres gegenwärtigen Wandels diskutiert das Projekt 'GendA-Netzwerk feministischer Arbeitsforschung' die Frage nach der Zukunft der Arbeit unter der heuristischen Leitidee der Soziabilität." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern nehmen in höheren Positionen zu
Titelübersetzung:Differences in earnings between men and women increase with higher occupational status
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 4, S. 243-250
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die monatlichen Brutto- und Netto-Verdienste erwerbstätiger Frauen und Männer in Deutschland nach ihrer Stellung im Beruf und weiteren Merkmalen für das Jahr 2000 auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Die Ergebnisse zeigen, dass die Einkommensunterschiede zwischen Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern in höheren beruflichen Stellungen zugunsten der Männer zunehmen. In den Top-Positionen sind sie am höchsten. Diese Differenzen können zu einem großen Teil durch persönliche und Arbeitsplatzmerkmale erklärt werden. Einen besonders starken negativen Einfluss hat die traditionelle Aufgabenteilung im Haushalt. Das Ehegattensplitting verstärkt diesen Effekt und trägt dazu bei, dass die Verdienstrelationen nach Steuern und Abgaben häufig noch ungünstiger ausfallen als in der Brutto-Betrachtung." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution examines the monthly gross and net earnings of female and male employees according to occupational status in Germany for the year 2000. The results, which are based on the German Socio-Economic Panel (SOEP), indicate that the differences in earnings between full-time employed men and women in jobs with higher occupational status increasingly favour men. In top-positions the differences are greatest. The earning differentials can be explained in part by personal and workplace characteristics. The traditional role model in the division of tasks in private households has a particularly strong negative impact. The German system of separate taxation for the man and the wife (Ehegattensplitting) reinforces this negative effect and contributes to the fact that differences in earnings after deduction of tax and social contributions are greater than when gross earnings are compared." (author's abstract)
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 52 (1999) H. 1, S. 58-69
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, inwiefern die (Erwerbs-)Arbeit von Männern und Frauen unterschiedlich organisiert und entgolten wird und auf welche Weise die geschlechtsspezifischen Unterschiede durch soziale, politische und kulturelle (sozietale) Rahmenbedingungen in den Beschäftigungssystemen, wie z.B. das Regulierungsregime, generiert werden. Dabei vergleichen die AutorInnen die Bedeutung von Teilzeitarbeit im Erwerbsverhalten von Frauen mit Kindern. Außerdem erörtern sie das Integrationspotential von Teilzeitarbeit ebenso wie die potentielle Gefahr des ökonomischen und sozialen Ausschlusses von Teilzeitbeschäftigten im Hinblick auf die bestehenden Segregationsmuster und Beschäftigungsbedingungen in jedem der drei Länder. Die Analyse kommt zu dem Schluß, daß die Art der Regulierung, die nationalen Arbeitszeitdebatten und die daraus abgeleiteten politischen Maßnahmen einen wichtigen Einfluß auf die Qualität der Teilzeitarbeit und deren Entwicklung gehabt haben. Diese Faktoren bestimmen, in Verbindung mit dem schon vorhandenen Umfang der Erwerbsbeteiligung von Frauen, ob Teilzeitarbeit den Geschlechtervertrag des männlichen Ernährermodells verstärkt oder schwächt." (Autorenreferat)