Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 63 (2012) H. 442, S. 39-51
Inhalt: "Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beschäftigt wie viele andere Länder auch Deutschland bereits seit geraumer Zeit. Vergleichsweise weniger Beachtung finden hingegen die beruflichen Positionen von Frauen in der Wissenschaft." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hat Wissenschaft ein Geschlecht? : Androzentrismus und Androzentrismuskritik
Titelübersetzung:Does science have a gender? : androcentrism and criticism of androcentrism
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Wissenschaft und Geschlecht: Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven. Torsten Bultmann (Hrsg.), Janine Wulz (Hrsg.), Erik Marquardt (Hrsg.), Salome Adam (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.), Anne Jenter (Hrsg.), Cindy Salzwedel (Hrsg.), Mike Niederstraßer (Hrsg.). Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft), 2011, S. 49-51
Inhalt: Während die Studierenden in Deutschland inzwischen annähernd geschlechterparitätisch zusammengesetzt ist, bleibt die Mehrheit der Forschenden und Lehrenden in der Wissenschaft noch immer männlich. Dies hat Geschichte: Über viele Jahrhunderte hinweg waren Frauen von Studium, Lehre und Forschung ausgeschlossen; nur wenigen Frauen gelang es, sich dennoch um den Erkenntnisfortschritt der Wissenschaft verdient zu machen. Die Wissenschaft und ihre Organisationen tradierten über viele Jahrhunderte hinweg eine männliche Geschlechtshomogenität. Bis in die Gegenwart hinein hat dies einen Androzentrismus der Wissenschaft, also eine männliche Prägung bzw. Zentrierung zur Folge. Die Autorin unterscheidet in ihrem Aufsatz vier Dimensionen des Androzentrismus: Rekrutierungs- und Partizipationspraxen, Wissenschaftskulturen, Forschungsthemen und -fragestellungen sowie Epistemologien und Methodologien. Zudem skizziert sie, wie komplex und voraussetzungsvoll das Unterfangen ist, neben dem Androzentrismus weitere Ungleichheit generierende Kategorien sowie deren Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Das Fazit problematisiert schließlich den so herausgearbeiteten Androzentrismus der Wissenschaft vor dem Hintergrund neuerer Positionen der Wissenschaftskritik. (ICI2)
Inhalt: Die Verfasserin vergleicht mit der Universität Oldenburg und der Universität Tübingen eine Reformuniversität und eine traditionelle Universität. Ihr Vergleich bezieht sich auf die alltagskulturelle Präsentation von Wissenschaft vor allem aus geschlechtsspezifischer Perspektive, auf habitualisiertes Alltagshandeln und dessen Vergegenständlichung. Als Untersuchungsfälle werden die Disziplinen Biologie und Pädagogik ausgewählt. In einer empirischen Studie, die sich auf Interviews und Beobachtungen stützt, werden die Arbeitsräume von Wissenschaftlern an der Universität sowie die "professorale Bekleidung" als visuelle Repräsentation von Wissenschaft untersucht. Zudem wird ein Vergleich der medialen Repräsentation beider Hochschulen und ihrer Hochschullehrer vorgenommen. (ICE)