Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 44), 2008. 287 S.
Inhalt: "Max Traeger (1887-1960) war langjähriger Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Max-Traeger-Stiftung, Frankfurt, dient der wissenschaftlichen Erforschung der Erziehungs- und Schulwirklichkeit sowie der Hochschulwirklichkeit. Geschlechtergerechtigkeit ist eine komplexe Herausforderung für die aktuelle Schulentwicklungsdebatte. Dabei geht es nicht nur um die Implementierung einzelner Maßnahmen zur Jungen- oder Mädchenförderung, sondern darum, Geschlechtergerechtigkeit als Gestaltungsaufgabe von Schulkultur zu betrachten. Der Band untersucht, welche Chancen, aber auch welche Blockaden damit einhergehen, sich dieser Gestaltungsaufgabe anzunehmen: Ist es sinnvoll, Geschlecht und Geschlechterdifferenzen in den Mittelpunkt zu stellen und zu dramatisieren? Welche Effekte haben unterschiedliche Methoden und theoretische Herangehensweisen? Was ist erforderlich, um innerhalb des institutionellen Rahmens der Schule gelingende Bedingungen für Jungen und Mädchen zu schaffen? Die ethnographische Studie an einer ausgewählten Projektschule rekonstruiert Unterricht und Schulkultur. Die Autorinnen dokumentieren dabei die subtilen Konstruktionsmechanismen sowohl im schulischen Alltag und in der konzeptionellen Gestaltung pädagogischer Angebote als auch im Profil der Schule. Damit werden die individuelle und die institutionelle Ebene von Schule systematisch aufeinander bezogen und die Komplexität von Schule berücksichtigt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechterverhältnisse im Bildungssystem : erörtert am Beispiel der Koedukationsdiskussion
Titelübersetzung:Relationships between the genders in the education system : discussed by means of the coeducation debate
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Spezielle Soziologien. Georg Kneer (Hrsg.), Klaus Kraemer (Hrsg.), Armin Nassehi (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Münsteraner Einführungen : Soziologie, Zugänge zur Gesellschaft), 1995, S. 49-78
Inhalt: Die Autorin zeigt an den Diskussionen um die Koedukation, wie Geschlechter jeweils gesehen werden und welche Rolle der Bildung in der Konstruktion der Geschlechtsverhältnisse zukam. Einleitend stellt sie die historischen Auseinandersetzungen bis zum Beginn der Bildungsreform in den alten Bundesländern vor und beleuchtet für die alte Bundesrepublik den Einführungsprozeß. An den damaligen Pro-Argumenten mißt sie die bis heute gemachten Erfahrungen. Anknüpfend werden die aus der Kritik an der Koedukation formulierten Forderungen nach erneuter Trennung der Geschlechter im Bildungswesen überprüft, insbesondere im Hinblick auf die Naturwissenschaften. Den Vorstellungen von "Erwachsenen" zur Koedukation werden Zitate aus Schüleraufsätzen (n=1031) vom 3. bis zum 13. Schuljahr gegenübergestellt. Trotz ihrer Kritik am koedukativen Alltag plädieren die befragten Schüler nicht für eine Aufgabe der Koedukation. An den Geschlechtsstereotypen selbst müsse angesetzt werden, um positive Veränderungen für Mädchen und Jungen zu bewirken, heißt ein Fazit. Überlegungen zu Perspektiven der Koedukation beenden den Beitrag. (rk)
Schlagwörter:Soziologie; alte Bundesländer; Koedukation; Mädchen; Junge; naturwissenschaftlicher Unterricht; Naturwissenschaft; historische Entwicklung; Geschlechtsrolle; Bildungswesen; Schule
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Koedukation - Geschlechterverhältnisse in der Erziehung
Titelübersetzung:Coeducation - relationships between the genders in education
Quelle: Erziehung und Bildung als öffentliche Aufgabe: Analysen - Befunde - Perspektiven. Klaus Beck (Hrsg.), Hans-Georg Herrlitz (Hrsg.), Wolfgang Klafki (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft; Weinheim: Beltz (Zeitschrift für Pädagogik , Beiheft), 1988, S. 169-180
Inhalt: In dem Beitrag wird über das Symposion "Koedukation - Geschlechterverhältnisse in der Erziehung" berichtet. Die historische Entwicklung des Koedukationsgedankens und seiner Realisierung wird skizziert. Wie weitgehend unaufgearbeitet die Geschichte der Koedukation immer noch ist, wird anhand der neueren Entwicklung und auch anhand der Diskussionsbeiträge im Symposion gezeigt. Drei Studien werden vorgestellt, die sich mit den Interaktionsverhalten in Kindergarten und Schule befassen: (1) geht es um geschlechtsspezifische Sprachlernchancen von Mädchen und Jungen im Kindergarten; (2) wird im Hinblick auf die verschiedenartigen Beteiligungen an den Interaktionen zwischen 10- bis 12jährigen Mädchen und Jungen eine Typologie entwickelt; (3) wird nachgewiesen, daß Mädchen und Jungen ungleich unterrichtet werden und nicht die gleichen Lernmöglichkeiten haben. Ausgehend von der These, daß in koedukativen Kontexten die Gefahr besteht, daß geschlechtsspezifisches Verhalten verstärkt wird, wird abschließend gefragt, ob getrennte Gruppen dann nicht ein Ausweg angesichts der unterschiedlichen Ausgangslage sind. Als Ergebnis des Symposions wird die Forderung nicht nach institutionalisierter Geschlechtertrennung, sondern nach Erforschung der komplexen Wechselwirkungen der Koedukation erläutert. (RW)