Frauenstudium und Frauenarbeit in Süd-Korea im Spannungsfeld von Tradition und Moderne : Materialien zur Entwicklung und empirische Studien zu den Werdegängen hochqualifizierter Pionierinnen
Titelübersetzung:Women's studies and women's work in South Korea in the field of tension between tradition and modernism : information on development and empirical studies on the careers of highly qualified female pioneers
Autor/in:
Lee, In-Sook
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 324), 1998. 349 S.
Inhalt: "In der vorliegenden Studie soll die bisherige Entwicklung des Frauenstudiums in Korea und zugleich der damit verbundene Trend der gängigen Erwerbssituation der hochgebildeten Frauen unter verschiedenen Aspekten in Bezug auf Chancengleichheit bzw. Gleichberechtigung analysiert werden. Das Thema dieser Studie ergab sich durch ein Hauptseminar, 'Frauen und Universität. Der Kampf der Frauen um den Zugang zur Wissenschaft', das im WS 1988/89 unter der Leitung von Dr. Ilse Costas stattfand. Das Seminar verdeutlichte die bewundernswerte Tatsache, daß im 19. Jahrhundert der Kampf um gleiche Zugangsrechte zu den etablierten Bildungsinstitutionen das zentrale Anliegen westeuropäischer Frauenbewegungen war, und daß Frauen in Deutschland im Zuge der seit Mitte des 19. Jahrhunderts hartnäckig und mit Nachdruck für die Zulassung von Mädchen an höhere Schulen und zur akademischen Berufsausbildung begonnene bürgerliche Frauenbewegung unter kämpferischem und großem persönlichen Einsatz und mit zähen Auseinandersetzungen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts das männliche Gebäude der Wissenschaft eroberten. Im Vergleich zu dieser Tendenz schien auf der anderen Seite der Welt, im ostasiatischen Korea, bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts ein völlig anderes Frauenbild vorzuherrschen: die Frau als minderwertiges Wesen im familiären und gesellschaftlichen Bereich. Die Frauen wurden im völligen Einverständnis mit dem konfuzianischen Wertesystem auf eine dem Mann hörige und in jeglicher Hinsicht abhängige Stellung hin erzogen. Die Unterdrückung einer Frau, die nur Töchter zur Welt brachte, wurde bis dahin in ihrer Legitimationsgrundlage kaum hinterfragt, da es noch keine Frauenbewegung im westlichen Sinne gab und geben konnte. Aufgrund dieser Tatsache gab es bis zum Jahre 1885 weder Bildungseinrichtungen für Mädchen noch kampfbereite Frauen. Folglich wurden erste schulische Einrichtungen für Mädchen nicht von Einheimischen, sondern von ausländischen Missionskräften ermöglicht. Nach der Teilnahme am oben genannten Seminar befaßte ich mich verstärkt mit dem Thema des Frauenstudiums. So schrieb ich die Magisterarbeit zur Thematik 'Sozio-Analyse des Frauenstudiums in Südkorea'. Bei der Suche nach Literatur stellte ich fest, daß diese spezielle Richtung des Frauenstudiums in Korea bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht worden war, während dieser Bereich in Deutschland durch die in der Mitte der 70er Jahre entstandene Frauenforschung viel weiter entwickelt ist. Aus diesem Anlaß fühlte ich mich als Soziologin verpflichtet und herausgefordert, mich diesem Gebiet tiefer anzunehmen." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Bildung durch Wissenschaft? : ein interdisziplinäres Kolloquium ; 25 Jahre Universität GH Essen
Titelübersetzung:Education through science? : an interdisciplinary colloquium; 25 years of Essen University/Comprehensive University
Herausgeber/in:
Weigend, Norbert; Universität Essen
Quelle: Universität Essen; Essen (Essener Unikate : Berichte aus Forschung und Lehre, 9), 1997. 139 S.
Inhalt: Aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Universität und Gesamthochschule Essen sind in der Reihe 'Essener Unikate' die Themen einer interdisziplinären Ringvorlesung zum Thema 'Bildung durch Wissenschaft?' aus dem Sommersemester 1996 dokumentiert, ergänzt um einige zusätzliche Texte. Ziel der Beiträge soll es sein, die von der Universität GH Essen vertretenen Disziplinen daraufhin zu betrachten, "ob es (...) eine gemeinsame Vorstellung von Wissenschaft (...) gibt und ob eine Besichtigung des Alltags universitärer Wissenschaft Hinweise zu einem gemeinsamen Verständnis der Idee von Wissenschaft und ihres Verhältnisses zu Menschenbildung liefert." (ZAE). Inhaltsverzeichnis: Norbert Bolz, Carl Friedrich Gethmann: Am Ende der Vernunft? Ein Streitgespräch (10-21); Maria Dietzel-Papakyriakou: Die alltägliche Suche nach dem Verborgenen. Die Pädagogik zwischen Kulturrelativismus und Universalismus (22-27); Hans-Julius Schneider: Reisen zwischen Welten. Sprachliche Mobilität als Schlüsselqualifikation (28-35); Andreas Gruschka: Das Studium: für Wissenschaft, Beruf oder allgemeine Menschenbildung? Reflexionen mit Rückgriff auf Wilhelm von Humboldt (36-48); Elke Nyssen: Die vergessene Perspektive. Der späte Zugang von Frauen und Mädchen zu Bildung und Wissenschaft (49-55); Klaus Klemm: Bildung: ein öffentliches und ein privates Gut. Anmerkungen zu einigen Mißverständnissen in der Standortdebatte (56-64); Doris Schuhmacher: Ästhetische Bildung und Hochschulausbildung nach der Moderne. Alphabetisierung - Nivellierung - Differenzierung (65-73); Gerhard Frey: Über die Schönheit von Problemlösungen. Mathematik als Kultur- und Bildungsgut (74-81); Florian Riedler: Von der Schwierigkeit der Selbstmotivation. Erfahrungen eines geisteswissenschaftlichen Studiums (82-89); Werner Springer: Theorie als Werkzeugkoffer. Zur Funktion von Handlungswissen in der Praxis von Sozialwissenschaftlern (90-98); Hans Werner Ingensiep: Biologie als Lebenskunde: eine Lehre fürs Leben? Zum Bildungswert biologischer Begriffe (99-107); Ernst Schmachtenberg: Forschung in der Ingenieurausbildung? Wissenschaftliches Arbeiten in "praxisrelevanten" Fächern (108-115); Wolfgang Senf: Ein langer und mühsamer Weg. Die Bildung zum Arzt als Aufgabe wissenschaftlicher Ausbildung in der Medizin (116-125); Ilka Könes, Bärbel Rompeltien, Jochen Vogt: Nachfragen. Drei Antworten zu vier Problemkreisen (126-133).
Die "deutsche Bildungskatastrophe" und Frauen als Bildungsreserve
Titelübersetzung:The "German education catastrophe" and women as an educational reserve
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 373-385
Inhalt: Die Autorin geht auf die bildungspolitischen Diskussionen in den 60er Jahren und die Benachteiligungen von Frauen im Bildungswesen ein. Sie beschreibt die Restauration des deutschen Bildungssystems in der Nachkriegszeit, die Debatte um die 'Bildungskatastrophe' und die Entdeckung von weiblichen 'Begabungsreserven'. Anhand von Tabellen und Schaubildern verdeutlicht sie die soziale Ungleichheit bezüglich der Bildungschancen von Mädchen und Frauen in der damaligen Zeit. Sie berichtet exemplarisch über den Anteil der Mädchen an den Gymnasiasten und Studierenden im Wintersemester 1960/61, die Repräsentanz von Arbeitertöchtern an den Hochschulen und die Einstellungen von männlichen Professoren über ihre Kolleginnen. Ferner stellt sie die Bedeutung der frühen Veröffentlichungen der Soziologin Helge Pross zur Chancengleichheit von Mädchen in der BRD heraus. In ihren abschließenden Reflexionen weist sie auf die Demokratiedefizite in der Gesellschaft und die illusionäre Vorstellung hin, daß sich durch gleiche Bildungschancen auch eine Gleichstellung im Geschlechterverhältnis erreichen lasse. (ICI)
Bildungsbürgerinnen : Frauen im Studium und in akademischen Berufen 1900-1945
Titelübersetzung:Educated bourgeois women : women in academic studies and occupations 1900-1945
Autor/in:
Huerkamp, Claudia
Quelle: Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (Bürgertum : Beiträge zur europäischen Gesellschaftsgeschichte, Bd. 10), 1996. 402 S.
Inhalt: Mit der vorliegenden Untersuchung wird der Versuch unternommen, Sozialgeschichte und Frauengeschichte über drei Leitfragen miteinander zu verbinden: Gefragt wird nach der Bedeutung des Systemwechsels 1933, nach dem Zusammenhang von Studium und späterem Beruf sowie nach der Verbindung der objektiven Fakten von Frauenstudium und akademischer Berufstätigkeit mit der subjektiven Wahrnehmung der betreffenden Frauen. Der Gang der Untersuchung orientiert sich am Lebenslaufmodell. In einem ersten Teil wird die Sozialisation der Mädchen in Elternhaus und Schule behandelt. Der zweite Teil ist dem Studium gewidmet. Hier geht es um die Entwicklung des Frauenstudiums an den deutschen Universitäten von der Jahrhundertwende bis in die vierziger Jahre, studierende Frauen an einzelnen Fakultäten sowie die Lebens- und Studienbedingungen der Studentinnen. Der dritte Teil behandelt die Berufstätigkeit der Akademikerinnen. Für die Berufsgruppen der Studienrätinnen, der Ärztinnen sowie der Juristinnen und Nationalökonominnen werden jeweils die quantitative Entwicklung der Berufsgruppe und die staatliche Politik gegenüber dieser Gruppe, die soziale Lage, die Berufsverbände sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dargestellt. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine Analyse des Lebenslaufs der ca. 900 Münsteraner Abiturientinnen der Jahre 1915 bis 1945. (ICE2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung : Bd. 1: Vom Mittelalter bis zur Aufklärung
Titelübersetzung:History of education of girls and women : volume 1: from the Middle Ages to the Age of Enlightenment
Herausgeber/in:
Kleinau, Elke; Opitz, Claudia
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996. 588 S.
Inhalt: Der Sammelband enthält zum Thema folgende Aufsätze: 1) "Darumb lieben Toechter / seyt nicht zu gar fürwitzig ...". Deutschsprachige moralisch-didaktische Literatur des 13.-15. Jahrhunderts; 2) Rollenbilder und weibliche Sozialisation; 3) Erziehung und Bildung in Frauenklöstern des hohen und späten Mitelalters (12.-15. Jahrhundert); 4) Frauenbildung im Kaufmannsmilieu spätmittelalterlicher Städte; 5) Ausbildugn in den Zünften; 6) Zur Entstehung der Universität als Männerwelt. 7) Frauenbildungskonzepte im Renaissance-Humanismus; 8) Reformatorische Bildungskonzepte für Mädchen und Frauen. Theorie und Praxis; 9) Deutsche Humanistinnen; 10) "Jungfraw Schule" und Christenlehre. Lutherische und katholische Elementarbildung für Mädchen; 11) Von der Ausbildung zur Bildung. Erziehung zur Ehefrau und Hausmutter in der Frühen Neuzeit; 12) Katholische Hochadelsstifte als Orte weiblicher Sozialisation im 17. und 18. Jahrhundert; 13) Frauenberufe ohne Vorbildung? Hebammen in den Städten und auf dem Land; 14) Frauenbildung in der "Querelle des femmes"; 15) Weibliche Lehrorden und katholische höhere Mädchenschulen im 17. Jahrhundert; 16) "Wahres Christentum" und weibliche Erfahrung. Bildung und Frömmigkeit im Pietismus des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts; 17) Ausschluß oder Ausgrenzung? Frauen im Umkreis der Universitäten im 18. Jahrhundert; 18) Wissenschaftlerinnen im Zeitalter der Aufklärung; 19) Anna Maria van Schurmann - eine Gelehrte zwischen Humanismus und Pietismus; 20) Weib oder Mensch, Wesen oder Wissen? Bürgerliche Theorien zur weiblichen Bildung um 1800; 21) Mutterschaft und Erziehung zur Mütterlichkeit in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts; 22) Der Fieberfrost des Freiherrn. Zur Polemik gegen weibliche Gelehrsamkeit und ihren Folgen für die Geselligkeit der Geschlechter; 23) Die Anfänge einer institutionalisierten Mädchenerziehung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert; 24) Höhere Töchterschulen um 1800; 25) Erziehung und Unterricht durch Gouvernanten; 26) Lehrerinnen des weiblichen Geschlechts. Die ersten Herausgeberinnen von Frauenzeitschriften und ihr Publikum; 27) Der Brief als weibliches Bildungsmedium im 18. Jahrhundert; 28) Bildungslust und Bildungslast in Autobiographien von Frauen um 1800. (BL2)
Geschlechtstypische Präferenzen und Benachteiligungen : weibliche Jugendliche in Bildung, Ausbildung und Studium
Titelübersetzung:Gender-related preferences and disadvantages : female adolescents in education, training and academic studies
Autor/in:
Hille, Barbara
Quelle: Frauen in Deutschland 1945-1992. Gisela Helwig, Hildegard Maria Nickel. Berlin: Akademie Verl., 1993, S. 215-231
Inhalt: Die Autorin versucht, vor dem Hintergrund der gemeinsamen deutschen Geschichte der Mädchenbildung seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Entwicklung in der alten Bundesrepublik bzw. nach der deutschen Vereinigung in den westlichen Bundesländern in den Mittelpunkt ihrer Analyse zu stellen. Dabei sollen die wichtigsten Tendenzen, Probleme und Lösungsversuche aufgezeigt werden. Sie skizziert die historischen Ansätze einer Mädchenbildung, deren Weiterentwicklung in beiden deutschen Staaten und anhand von empirischen Ergebnissen Fragen der Bildungsbeteiligung und Qualifikation von Jugendlichen sowie geschlechtstypische Interessen und Berufspräferenzen. "Mädchenbildung", so die Autorin, soll dabei die weiblichen Interessen und Fähigkeiten artikulieren helfen und fördern. (rk)
Schlagwörter:Frauenforschung; alte Bundesländer; Frauenerwerbstätigkeit; Mädchen; Wiedervereinigung; DDR; Gleichberechtigung; Bildungssoziologie; Bildung; Studium
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende