Sind Psychologiestudentinnen wissenschaftsfeindlich?
Titelübersetzung:Are female psychology students less scientifically oriented?
Autor/in:
Gundlach, Gisela; Tröster, Heinrich; Moschner, Barbara
Quelle: Psychologie in Erziehung und Unterricht : Zeitschrift für Forschung und Praxis ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 46 (1999) H. 1, S. 29-40
Inhalt: "Ausgangspunkt dieser Studie ist die Fragestellung, ob Studentinnen im Vergleich zu Studenten eine geringere Bereitschaft zeigen, wissenschaftlich zu arbeiten, und ob sie sich in ihren fachspezifischen Interessenschwerpunkten unterscheiden. 153 Studierende der Psychologie (105 Frauen, 48 Männer) wurden zu verschiedenen studienrelevanten Beurteilungen und Erwartungen befragt. Es konnten keinerlei Geschlechtseffekte hinsichtlich der wissenschaftlichen Ansprüche an die Diplomarbeit, des Bestrebens nach einer wissenschaftlichen Qualifizierung durch die Diplomarbeit und der selbsteingeschätzten fachspezifischen Kenntnisse nachgewiesen werden. Weibliche Studierende kritisieren jedoch stärker als ihre männlichen Kommilitonen das Grundstudium, haben während des Grundstudiums weniger Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten gesammelt und fühlen sich auf die Diplomarbeit schlechter vorbereitet. Als Interessensschwerpunkt nennen Studentinnen im Vergleich zu Studenten häufiger Themen der Klinischen Psychologie und seltener Themen aus der Grundlagenforschung. Es werden mögliche Schlußfolgerungen für die Studien- und Ausbildungsorganisation diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The topic of this study is the question, whether female students compared with male students show a lower motivation for scientifical work and whether there are gender differences in preferences of specific fields of psychology. 153 postgraduate psychology students (105 women, 48 men) were asked to give several ratings regarding their evaluations and expectations concerning their studies. Results showed no gender effects in ratings of scientifical demands regarding their master's thesis ratings of their interest to obtain scientific qualifications by the master's thesis and in their self-rated knowledge of psychology. However, female students criticize more frequently their undergraduate course, rated themselves as being less experienced in scientific work and less well-prepared for their masters's thesis. Compared with their male colleagues, they were also more interested in clinical topics and less interested in topics of basic research. Possible implications for academic education are discussed." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 3, S. 76-93
Inhalt: Die empirische Untersuchung über das Studium der Informatik aus Sicht der Studentinnen und Studenten wurde in zwei Schritten durchgeführt. Zunächst fanden qualitative Interviews mit Studentinnen und Studenten des Fachs Informatik im ersten, vierten und achten Fachsemester an zwei deutschen Universitäten statt. Die dort gemachten Angaben dienten der Entwickung eines standardisierten Fragebogens, der bundesweit an 5.315 Studenten, wiederum im ersten, vierten und achten Fachsemester verschickt wurde. 2.127 Fragebögen wurden zurückgeschickt, Rücklaufquote 40 Prozent. Grund dieser Umfrage war die Feststellung von Ursachen über die sinkenden Zahlen von weiblichen Studierenden im Fach Informatik. Zur Zeit sind nur sieben bis acht Prozent der Informatikstudenten weiblich. Die Untersuchung hat gezeigt, daß immer noch Schule und Elternhaus eine hemmende Wirkung im Hinblick auf die Entscheidung für ein Informatikstudium bei Frauen haben. Sie erhalten weniger Unterstützung und Anregung. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, daß ein Informatikstudium Frauen über die fachlichen Anforderungen hinaus vor Schwierigkeiten stellt, weil sie sich nach wie vor geschlechtstypischen Rollenerwartungen widersetzen und sich in einer männergeprägten Kultur bewähren müssen. Und obwohl die Studiensituation von weiblichen und männlichen Studieren gleich beurteilt wird, denken mehr weibliche Studierende häufiger an einen Fachwechsel oder Studienabbruch. Grund dafür sind oft Zweifel an ihren Fähigkeiten und ihrer Eignung für das Fach. (prk)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheit auf dem Campus? : Erfahrungen von Studentinnen in den 90ern
Titelübersetzung:Equality on the campus? : experiences of female students in the 1990s
Autor/in:
Marggraf, Stefanie
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997, S. 95-111
Inhalt: Aus der Perspektive der Studentin erläutert die Autorin die Situation der Studentinnen an der Freien Universität Berlin, die sie als vermeintlich "frauenfreundlich" charakterisiert. Doch auch hier sei die "traditionelle" Aufteilung zu finden, in der vor allem Teile der Natur- und Sozialwissenschaften männerdominiert sind. Sie skizziert "androzentrische Lehrinhalte" im Bereich der Geschichtswissenschaft und Probleme sexueller Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule, die vor allem von Lehrenden ausgeübt werde. Im Anschluß erläutert sie Möglichkeiten der studentischen Selbsthilfe und der institutionalisierten Antidiskriminierungspolitik als inneruniversitäre Handlungsoptionen für ein "geschlechtergerechtes" Studium (Selbstbehauptungskurse, spezifische Informations- und Beratungsangebote etc.). Überlegungen zur künftigen Demokratisierung durch eine umfassende Hochschulreform schließen den Beitrag ab. (rk)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Geschlechterverhältnis, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Überlegungen zur weiteren Forschung über Frauen - und Männer - im Technikstudium
Titelübersetzung:Reflections on further research regarding women - and men - in engineering studies
Autor/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 1/2, S. 17-35
Inhalt: Will man Frauen für das Technikstudium motivieren, so muß dieses Studium attraktiver werden. Zweck des vorliegenden Beitrags ist es, eine Ausgangsbasis für weitere Forschungen über Frauen (und auch Männer) im Technikstudium zu schaffen. Auf dem Hintergrund von Erfahrungen, daß die extreme Minderheitensituation von Frauen in diesem Studium auch durch frauenfördernde Maßnahmen nicht grundsätzlich hat verändert werden können, sind weitere Überlegungen zu einer überprüfbaren Veränderung ihrer Lage geboten. Mit der Frage nach den Möglichkeiten von Monoedukation und Koedukation bei Frauen im Technikstudium wird diskutiert, inwieweit die für den Bereich der Schule geführte Diskussion um die Benachteiligung von Mädchen durch Koedukation hier weitere Anregungen geben könnte. Die referierten Ergebnisse einer qualitativen Befragung zeigen, daß Studentinnen - und auch Schülerinnen - von einer grundsätzlichen Gleichheit zwischen den Geschlechtern ausgehen. "Schonräume" zur Förderung von Frauen werden nur akzeptiert, wenn sie einerseits Informationen über das Berufsleben als Frau, andererseits aber vor allem das Einüben praktischer Fähigkeiten und somit das Ausgleichen von so wahrgenommenen Defiziten gegenüber den Männern im Studium erlauben. (pre)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die soziale Lage von Studentinnen : Möglichkeiten eines geschlechtergerechten Studiums
Autor/in:
Lohmann, Rosita
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. 1997, S. 112-118
Schlagwörter:Studium; Studentin; Hochschulwesen
CEWS Kategorie:Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen für den Nationalsozialismus : nationalsozialistische Studentinnen und Akademikerinnen in der Weimarer Republik und im Dritten Reich
Titelübersetzung:Women for Nazism : Nazi female students and academics in the Weimar Republic and the Third Reich
Autor/in:
Manns, Haide
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 1997. 335 S.
Inhalt: "Unter Anknüpfung an die Diskussion über die Rolle der Frau im NS-System beschäftigt sich das Buch mit einer besonderen Gruppe von Nationalsozialistinnen, die das NS-System aktiv durch frauenspezifisches politisches und soziales Handeln unterstützten, mit den Studentinnen und den jungen Akademikerinnen. Aus dem Inhalt: Das Frauenstudium in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus; Die nationalsozialistischen Studentinnen und die Universität; Zur gesellschaftlichen und politischen Bewußtseinslage der rechts orientierten 'Jungen Generation'; Das politische Selbstverständnis der NS-Studentinnen und NS-Akademikerinnen; Die politische Arbeit der Frauen innerhalb der Deutschen Studentenschaft und der Arbeitsgemeinschaft Nationalsozialistischer Studentinnen an den Hochschulen; Die nationalsozialistische weibliche Hochschulpolitik: 'Einsatz' und 'Dienst'." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechtergerechtes Studium : Defizite und Forderungen
Titelübersetzung:Gender-based academic studies : deficits and demands
Autor/in:
Färber, Christine
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997, S. 144-156
Inhalt: Das Studium ist ein System der Männerförderung geblieben. Dies betrifft alle Stufen einer Hochschulausbildung, vom Studienzugang bis hin zu den Berufschancen und dem Verdienst der Absolventinnen. Der Beitrag der Autorin war ein Positionspapier der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen und hat das Ziel, daß Frauen unter den Studierenden eine Beteiligung erreichen, die dem Anteil von Frauen an der Bevölkerung entspricht. Zudem soll die Gestaltung des Studiums in inhaltlicher, didaktischer und organisatorischer Hinsicht den Ansprüchen von Frauen gerecht werden und beide Geschlechter optimal fördern. Sie erläutert verschiedene Forderungen zur Studienstrukturreform aus der Perspektive der Frauenförderung (eine erhebliche Steigerung des Frauenanteils bei Professuren ist erforderlich, Nachteile für Frauen beim Studienzugang sind abzubauen, bei ausreichenden Bewerbungen sollen 50 Prozent der Studienplätze eines Faches für Frauen reserviert werden etc.). Sie fordert, die Strukturdefizite zu beheben und die Didaktik an deutschen Hochschulen grundlegend zu reformieren. Im Anschluß skizziert sie Forderungen in Bezug auf die soziale Lage von Studentinnen, die finanziell schlechter gestellt sind als Studenten. So soll die Ausbildungsförderung unabhängig vom Einkommen eines Partners oder der Eltern gestaltet werden, um einen "geschlechtergerechten Zugang zum Studium" zu ermöglichen. Überlegungen zur Situation von Frauen mit Kind und zu Erwerbschancen frauentypischer akademischer Berufe schließen den Beitrag. (rk)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Studentische Lebensstile und Geschlecht
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Ein alltägliches Spiel : Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis. (Edition Suhrkamp , Neue Folge)1997, S. 309-329
Schlagwörter:Lebenssituation; Studierende; Studentin; Geschlechterverhältnis; Studium
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und das Studium der Psychologie : kein Interesse an einer wissenschaftlichen Laufbahn?
Titelübersetzung:Women and psychology studies : no interest in a scientific career?
Autor/in:
Grimm, Hannelore; John, Mechthild
Quelle: Forschung an der Universität Bielefeld, (1996) Nr. 14, S. 36-41
Inhalt: Vorgelegt werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in deren Verlauf im Wintersemester 1994/95 106 Studierende der Psychologie an der Universität Bielefeld befragt wurden. Die Untersuchung zeigt, daß zwei Drittel der Befragten neben dem Studium einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Allgemeines Interesse am Fach, Umgang mit Menschen und soziales Engagement sind die am häufigsten genannten Gründe für die Wahl des Psychologiestudiums. Studentinnen sind stärker außenorientiert, fleißiger und ängstlicher, während Studenten selbstsicherer und weniger angstbelastet studieren und auch über das Geforderte hinaus Interesse am Fach zeigen. Allgemein zeigt sich eine Abkehr von der wissenschaftlichen Orientierung und ein Trend hin zu einem Verständnis der Psychologie als einer "angewandten Disziplin". Nachwuchsprobleme im Fach Psychologie sind damit vorprogrammiert. (ICE)