Geschlechterungleichheiten im intergenerationalen Bildungstransfer in der Schweiz
Titelübersetzung:Gender inequalities in intergenerational education transfer in Switzerland
Autor/in:
Hupka-Brunner, Sandra; Samuel, Robin; Huber, Evéline; Bergman, Manfred Max
Quelle: Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Andreas Hadjar (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 77-97
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Inhalt: Der Beitrag fragt, wie geschlechtsspezifische Bildungsverläufe determiniert werden, wie hoch das Ausmaß der Geschlechterdifferenz ist und welche Folgen die verschiedenen Ausbildungsverläufe auf den weiteren Bildungs- und Berufsverlauf in der Schweiz haben. Als theoretischer Rahmen dient die Kapitaltheorie von Bourdieu. Zunächst wird gezeigt, wie und in welchem Ausmaß sich die Bildungsverläufe von jungen Männern und Frauen in den ersten sieben Jahren nach dem Austritt aus der Pflichtschule, der nach neun Schuljahren stattfindet, in der Schweiz unterscheiden. Sodann wird analysiert, in wie fern sich der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Bildungsverläufe auswirkt. Drittens wird untersucht, ob junge Männer und Frauen in unterschiedlicher Art und Weise von den Ressourcen ihrer Eltern profitieren und soziale Ungleichheit sich in geschlechtsspezifischer Form reproduziert. (ICE2)
Schlagwörter:Bildung; Bildungschance; Bildungsverlauf; Schweiz; Bourdieu, Pierre; kulturelles Kapital; Mann; soziale Herkunft; soziale Ungleichheit; Eltern; Intergenerationenmobilität
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Ungleichheit und differenzierte Ausbildungsentscheidungen beim Übergang zur Hochschule
Titelübersetzung:Social inequality and different training decisions during the transition to university
Autor/in:
Reimer, David; Schindler, Steffen
Quelle: Vom Kindergarten bis zur Hochschule: die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie. Birgit Becker (Hrsg.), David Reimer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 251-283
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Inhalt: Die Autoren untersuchen anhand von Studienberechtigten-Erhebungen der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) die Ausbildungsentscheidungen von Studienberechtigten sowie die sozialen Ungleichheiten bei der Wahl verschiedener postsekundärer Ausbildungsalternativen. Im Unterschied zu vorherigen Analysen zur sozialen Ungleichheit beim Hochschulzugang, die häufig nur die Wahl zwischen Studium und Berufsausbildung differenzieren, betrachten sie vielfältige postsekundäre Ausbildungsalternativen und unterscheiden zwischen der Wahl von Universität, Fachhochschule, Berufsakademie, dualem Studium, Verwaltungsfachhochschule, betrieblicher Ausbildung, schulischer Ausbildung oder einen direkten Berufseinstieg. Die Autoren klassifizieren diese verschiedenen Ausbildungsalternativen hinsichtlich ihres akademischen Anspruchsniveaus sowie ihrer Kosten und Erträge und formulieren daraus Erwartungen über klassenspezifische Wahlmuster, wobei sie in Bezug auf ein Universitätsstudium die größte soziale Selektivität erwarten. Die Ergebnisse zeigen deutliche soziale Ungleichheiten bei der Wahl postsekundärer Ausbildungsalternativen, beispielsweise haben Arbeitersöhne mit guten Noten ungefähr die gleiche Wahrscheinlichkeit für einen Universitätsbesuch wie Dienstklassensöhne, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, mit schlechten Abiturnoten. In weiterführenden kontrafaktischen Analysen beziehen die Autoren die von den Studienberechtigten genannten Motive bei ihrer Ausbildungsentscheidung mit ein, um die klassenspezifischen Wahlmuster zu erklären. (ICI2)
Schlagwörter:Hochschulzugang; Entscheidung; Ausbildung; Motivation; Selektion; soziale Ungleichheit; soziale Klasse; soziale Herkunft; Alternative; Bildungsverlauf
CEWS Kategorie:Hochschulen, Bildung und Erziehung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft - Inspirationen und Modifikationen durch Pierre Bourdieu
Titelübersetzung:Gender studies in educaton science - inspirations and modifications by Pierre Bourdieu
Autor/in:
Schlüter, Anne; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Reflexive Erziehungswissenschaft: Forschungsperspektiven im Anschluss an Pierre Bourdieu. Barbara Friebertshäuser (Hrsg.), Markus Rieger-Ladich (Hrsg.), Lothar Wigger (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 211-228
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Inhalt: Der Aufsatz zum pädagogischen Forschungsbereich der reflexiven Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit dem Beitrag von Pierre Bourdieu zur Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung. Für die eher sozialwissenschaftlich orientierten Frauen- und Genderforscherinnen stellt Bourdieus Werk eine Herausforderung dar. Dies wird im ersten Abschnitt an den Debatten über die Sozialisationsforschung gezeigt. Bourdieus Habitusbegriff bietet hier eine grundlegende Bereicherung, während seine Analyse männlicher Herrschaft kontrovers diskutiert wird. Der zweite Abschnitt beleuchtet, inwiefern die 'Illusion der Chancengleichheit' von Bourdieu/Passeron (1971) Untersuchungen des Zusammenhangs von sozialer Herkunftskultur, Geschlecht und ungleichen Bildungs-, Studien-, Studienfach- und Berufschancen inspiriert. Frauen- und Geschlechterforscherinnen nutzen das Analyseinstrument vor allem zur Erforschung des Weiterwirkens der sozialen Herkunft in die Hochschule hinein sowie allgemeiner für Antworten auf die Frage nach der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen im Wissenschaftsbetrieb. Im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Genderforschung, die sich mit schulischen und außerschulischen Arbeitsfeldern befasst, existieren bis heute wenige empirische Untersuchungen, die explizit mit dem Bourdieuschen Theorieansatz arbeiten. Dennoch lassen sich hierzu im dritten Abschnitt drei Studien vorstellen, die Bourdieus Denkwerkzeuge in diesem Kontext gewinnbringend einsetzen. Die Forschungsprojekte untersuchen (1) die Heterogenität im Schulalltag, (2) Männlichkeiten im gymnasialen Alltag sowie (3) Mädchen in einem Jugendverband. Abschließend lässt sich für die Frauen- und Geschlechterforschung fragen, ob und welche Modifikationen notwendig sind, um Bourdieus Ansätze stärker in erziehungswissenschaftliche Kontexte einzubringen. (ICG2)
Schlagwörter:Bourdieu, Pierre; Erziehungswissenschaft; Geschlechterforschung; Frauenforschung; Geschlechterverhältnis; Bildungschance; Chancengleichheit; soziale Ungleichheit; Schule; Schülerin; Forschungsansatz; soziale Herkunft; Sozialisationsforschung; Pfadfinder; Feldtheorie; Habitus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Welche Bildung und für wen? : sozialstrukturelle und geschlechtliche Ungleichheit im Prozess der Bildungsexpansion oder der lange Atem von Visionen
Titelübersetzung:What education and for whom? : socio-structural and gender inequality in the process of expansion of the educational system or the long breath of visions
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Wie ist Bildung möglich?. Lothar Wigger (Hrsg.). Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2009, S. 82-102
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Inhalt: Die Verfasserin zeigt anhand von statistischem Material, dass Begabung nicht genetisch bedingt ist, sondern als soziale Konstruktion zu begreifen ist. Bildung ist eine Eigenleistung der Individuen und zugleich abhängig von Gelegenheitsstrukturen und insofern von Optionen der Bildungspolitik. In Hinblick auf Studienzugang, Studienfachwahl und Studienerfolg zeigt sie sowohl die Effekte der Bildungsmobilisierung und der Hochschulexpansion als auch die Reproduktion der Ungleichheitsstrukturen. Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit haben zwar viel mit Bildungserwerb zu tun, mehr aber noch mit Umverteilung von Macht und Ressourcen. (ICE2)
Schlagwörter:Bildung; soziale Ungleichheit; Bildungsexpansion; Chancengleichheit; soziale Gerechtigkeit; soziale Herkunft; soziale Konstruktion
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesellschaftliche Ungleichheit und Bildung : die Debatte in den 1960er Jahren und heute
Titelübersetzung:Social inequality and education : the debate in the 1960s and nowadays
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: 1968 und die neue Restauration. Armin Bernhard (Red.), Wolfgang Keim (Red.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 209-219
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Inhalt: Die Bildungsdebatten in den 1960er Jahren und heute weisen, so der Verfasser, auf den ersten Blick zentrale Parallelen auf. So war der Auslöser jeweils ein Schockerlebnis, das das vorherrschende Selbstverständnis, das deutsche Bildungswesen sei eines der besten der Welt, grundlegend erschütterte. Damals waren es der Sputnik-Schock, der das selbstgefällige Gefühl technologischer und wissenschaftlicher Überlegenheit gegenüber dem Ostblock zeitweilig in Angst vor einer Überlegenheit des anderen Lagers umschlagen ließ, und der Mauer-Bau, der den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus der DDR ruckartig stoppte. Aktuell sind es die vor allem für das deutsche Bildungsbürgertum niederschmetternden Resultate der international vergleichenden Bildungsstudien wie PISA und das Fehlen deutscher Universitäten auf den vorderen Plätzen der internationalen Hochschulrankings. Vor fast einem halben Jahrhundert löste das genauso wie heute die Befürchtung aus, Deutschland könnte in Hinblick auf das Bildungsniveau seiner Bevölkerung den Anschluss an die Entwicklung in den übrigen industrialisierten Staaten verlieren und damit letztlich auch seine Konkurrenzfähigkeit. Das in erster Linie erklärt die Heftigkeit der öffentlichen Reaktion. Politisch noch wichtiger aber ist eine zweite Parallele. Der Zusammenhang zwischen den Bildungschancen des einzelnen und seiner sozialen Herkunft stand bzw. steht im Mittelpunkt der Debatte, vor allem der wissenschaftlichen. Die Kritik richtete bzw. richtet sich dabei in erster Linie gegen jene Strukturen des Bildungssystems, die Kindern und Jugendlichen aus der Arbeiterschaft und den sog. "bildungsfernen" Teilen der Mittelschichten den Zugang zu höherer Bildung enorm erschweren oder gar unmöglich machen. Die Unterschiede zwischen den deutschen Universitäten werden, so die These, durch all die unmittelbaren und mittelbaren Folgen der Exzellenzinitiative in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen. Die Abnahme der sozialen Selektivität des Hochschulsystems, die mit der Expansion des Hochschulsektors- und dem Übergang zur Massenuniversität verknüpft war, wird auf diesem Wege (zumindest in Teilen) wieder rückgängig gemacht. Es wird auch in Deutschland Universitäten geben, die sozial wesentlich exklusiver sind als die übrigen Hochschulen. Im Hochschulsektor wird die faktische Umorientierung der Bildungspolitik weg von dem alten Motto Chancengleichheit hin zum neuen Ziel Eliteförderung damit die deutlichsten Konsequenzen zeitigen. (ICF2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Chancengleichheit; Bildung; Bildungsangebot; PISA-Studie; Reform; soziale Herkunft; Elite; Lernprozess; Schulart; Arbeiterschaft; Demokratieverständnis; Demokratie; Demokratisierung; Begabtenförderung; Gymnasium; internationaler Vergleich; Trend; Perspektive
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Jenseits von Herkunft und Geschlechterungleichheiten? : biographische Vermittlungen von 'class', 'gender', 'ethnicity' in Bildungs- und Identitätsbildungsprozessen
Titelübersetzung:Beyond origin and gender inequalities? : biographical communications of 'class', 'gender', 'ethnicity' in educational processes and identity formation processes
Autor/in:
King, Vera
Quelle: ÜberKreuzungen: Fremdheit, Ungleichheit, Differenz. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2008, S. 87-111
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Inhalt: Die Autorin zeichnet in ihrem Beitrag die Interferenzen und Wechselwirkungen ungleichheitsgenerierender Faktoren in biographischen Verläufen, Identitätsbildungsprozessen und Bildungskarrieren nach. Sie zeigt im Einzelnen, wie die Prozesse der Selbstpositionierung im sozialen Gefüge sowie die Benachteiligungen und Ausgrenzungserfahrungen ineinandergreifen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem folgende Fragen: Welche Herausforderungen stellen sich bei Versuchen der Transformation von Herkunftsbedingungen bzw. des Aufstiegs aus sozial benachteiligten, diskriminierten oder so genannten bildungsfernen Herkunftsfamilien oder Herkunftsmilieus? Wie interagieren strukturelle Bedingungen und Verhinderungen des sozialen Aufstiegs mit Geschlechterungleichheiten? Gestützt auf eigene empirische Forschungen und am Beispiel von Versuchen des sozialen Aufstiegs bzw. der Entfernung von sozial benachteiligten, diskriminierten, sogenannten bildungsfernen Herkunftsfamilien und -milieus verdeutlicht sie die komplexen Interferenzen der Dimensionen soziale Herkunft, Geschlecht und Ethnizität in diesen Prozessen und die vielfältigen psychosozialen Anforderungen, die damit verbunden sind. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Herkunft; Migration; Ethnizität; soziale Klasse; soziale Ungleichheit; Subjekt; Bildungsverlauf; beruflicher Aufstieg; Benachteiligung; Identitätsbildung; Ausländer
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Mobilität durch Bildung? : Bildungsbeteiligung von MigrantInnen
Titelübersetzung:Social mobility through education? : migrants' participation in education
Autor/in:
Weiss, Hilde; Unterwurzacher, Anne
Quelle: 2. Österreichischer Migrations- und Integrationsbericht: 2001-2006 ; rechtliche Rahmenbedingungen, demographische Entwicklungen, sozioökonomische Strukturen. Heinz Faßmann (Hrsg.). Klagenfurt: Drava-Verl.- u. Druckges., 2007, S. 227-241
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Inhalt: Die Studie analysiert die rezenten Entwicklungen der Bildungspartizipation von Migrantenkindern in Österreich für den Zeitraum 1991 bis 2006. Ergänzend zur Beschreibung der Bildungsentwicklung in den letzten Jahren anhand amtlicher Statistiken werden Spezialstudien herangezogen, um spezifische Themen diskutieren zu können: etwa die Frage, ob sich die im Vergleich zu einheimischen SchülerInnen geringeren Bildungserfolge der 'zweiten Generation' durch ihre ethnische Subkultur oder aber durch die soziale Schichtzugehörigkeit erklären, oder die Frage, in welchem Ausmaß es überhaupt zu Bildungs- und Berufsaufstiegen in der zweiten Generationen gekommen ist und ob die formale Bildung eine Gleichheit auf dem Arbeitsmarkt herstellt. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Punkte: (1) Bildungspartizipation ausländischer SchülerInnen bzw. Jugendlicher mit Migrationshintergrund an Österreichs Schulen, (2) Hintergründe der Bildungspartizipation von Migrantenjugendlichen (schulische Kontextfaktoren, soziale Schicht, ethnische Herkunft, Laufbahnentscheidungen an der ersten und zweiten Schwelle) sowie (3) Bildungs- und Berufsmobilität im Generationenvergleich mit der Frage nach Statusvererbung oder Aufstieg. Die Daten lassen erkennen, dass sich die Bildungspartizipation von MigrantInnen in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, dass aber auch in der zweiten Generation (obwohl sie das österreichische Bildungssystem von Beginn an durchlaufen hat) keine Angleichung an die Bildungs- und Qualifikationsstrukturen der einheimischen Bevölkerung zustande gekommen ist. (ICG2)
Schlagwörter:Österreich; Migrant; soziale Mobilität; soziale Herkunft; soziale Schicht; soziale Ungleichheit; Bildungsbeteiligung; Bildungsniveau; Bildungsmobilität; Bildungsangebot; Schulbildung; Schulerfolg; Schüler; ethnische Herkunft; berufliche Integration; Berufsfindung; Arbeitsmarkt; Chancengleichheit; Berufsmobilität; Jugendlicher
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die symbolische Gewalt der legitimen Kultur : zur Reproduktion ungleicher Bildungschancen in Studierendenmilieus
Titelübersetzung:The symbolic power of legitimate culture : reproduction of unequal educational opprotunities in student milieus
Autor/in:
Lange-Vester, Andrea; Teiwes-Kügler, Christel
Quelle: Soziale Ungleichheit im Bildungssystem: eine empirisch-theoretische Bestandsaufnahme. Werner Georg (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Theorie und Methode : Sozialwissenschaften), 2006, S. 55-92
Details
Inhalt: Der Beitrag untersucht soziale Ungleichheit und ihre Ursachen an der Hochschule und knüpft besonders an Forschungslücken an, nämlich an den Prozessen, die sich an Wahlentscheidungen anschließen. Der hier präsentierte Ansatz der typenbildenden Milieu- und Mentalitätsanalyse ermöglicht die Unterscheidung von Klassenkulturen innerhalb der Studentenschaft und bietet eine Ergänzung zur bisherigen Erforschung und Abgrenzung der unterschiedlichen Fachkulturen. Dabei geht es um die Frage, wie ungleiche Chancen im Studium reproduziert werden und inwiefern sich dabei die soziale Ungleichheit der Herkunft fortsetzt. Anhand der wichtigsten Ergebnisse einer empirischen Studie über Studierendenmilieus in den Sozialwissenschaften und auf der Grundlage der Reproduktionstheorie von Bourdieu wird eine Typologie studentischer Milieus entwickelt, die es ermöglicht, die unterschiedliche habituelle Passung und die mit ihr verbundene Akkulturationsleistung und Belastung für Studierende aus unteren, mittleren und oberen Schichten aufzuzeigen. Verdeutlicht wird, dass die Studierenden aus ihrem Herkunftsmilieu verschiedenartige Bildungszugänge und Bildungsstrategien mitbringen, die mit den Anforderungen des akademischen Feldes vor allem bei den "Bildungsunsicheren" des unteren Milieus oft nicht im Einklang stehen. Insgesamt bestätigt die Untersuchung den Doppelcharakter von Bildungsinstitutionen, die nicht nur Orte der Wissensvermittlung sind, sondern ihren Teil zur Reproduktion ungleicher Bildungschancen und Klassen beitragen. (ICH)
Schlagwörter:Studium; Student; soziale Ungleichheit; soziales Milieu; soziale Herkunft; Bildungschance; Reproduktion; soziale Klasse; Bildungsmotivation; Entwicklung; Akkulturation; Typologie; Sozialwissenschaften
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sozialer Aufstieg und Individualisierung durch Bildung : oder: Wer hat Erfolg?
Titelübersetzung:Social advancement and individualization through education : or: who is successful?
Autor/in:
Schlüter, Anne
Quelle: Das individualisierte Ich in der modernen Gesellschaft. Gerd Nollmann (Hrsg.), Hermann Strasser (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 130-151
Details
Inhalt: Welchen Stellenwert die Bedingungen des Aufwachsens in Milieus und Regionen sowie die familiären Beziehungen für potentielle Bildungswege einnehmen, ist nach den internationalen Vergleichsstudien in den Diskussionen über selektive Strukturen der Bildungssysteme wieder als Thema aktuell geworden. In welcher Weise sich Individualisierung heute verstehen lässt, sollte nach Meinung der Autorin aufgrund von verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen über die Abhängigkeit des Kompetenzerwerbs von der sozialen Herkunft erneut diskutiert werden. Sie erörtert im vorliegenden Beitrag unterschiedliche Zugänge, um dem Phänomen "Aufstieg über Bildung" näher zu kommen. Es mangelt ihrer Einschätzung nach an umfassenden Studien über alle Milieus und über die Fachdisziplinen hinweg, die präzise Aussagen über Bildungsmobilität und Individualisierung über Bildung machen können. Sie diskutiert vor diesem Hintergrund folgende Fragen: (1) Ist Bildung das Maß aller Dinge? (2) Was hat die Bildungsexpansion gebracht? (3) In welchen Feldern treffen sich Aufsteiger, Statuserhalter und Statusabsteiger? (4) Welche Strategien helfen Bildungsaufsteigerinnen und Bildungsaufsteigern, Barrieren zu überwinden? (5) Ist das Individuum Akteur sozialer Gestaltungsspielräume? Oder: Sind wir auf dem Weg vom Wir zum Ich? (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; sozialer Aufstieg; Bildungsmobilität; soziale Herkunft; Individualisierung; Bildungsexpansion; sozialer Status; Handlungsspielraum; Bildungsabschluss; Bildungschance; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Perspektiven und Fragestellungen der Soziologie der Bildung und Erziehung
Titelübersetzung:Prospects and questions relating to the sociology of education
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Soziologische Forschung: Stand und Perspektiven ; ein Handbuch. Barbara Orth (Hrsg.), Thomas Schwietring (Hrsg.), Johannes Weiß (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 81-93
Details
Inhalt: Aufgrund des divergierenden Themenspektrums und der bestehenden Unklarheit in der Abgrenzung zu anderen Disziplinen und Fachgebieten der Soziologie ist es nach Einschätzung der Autorin schwierig, über den Stand der Bildungssoziologie zu berichten. Sie unternimmt dennoch den Versuch, einige Schwerpunkte in den Themen und Fragestellungen herauszuarbeiten, die sich bei einer näheren Betrachtung der bildungssoziologischen Forschung in den letzten drei Jahrzehnten feststellen lassen. Hierzu zählen insbesondere das Verhältnis von Bildung und sozialer Ungleichheit sowie die Zusammenhänge zwischen den gesellschaftlichen Verhältnissen und der Entwicklung des Individuums. Der in den letzten Jahren prominent gewordene Begriff der Wissensgesellschaft eröffnet neue Perspektiven auf das Verhältnis von Bildung und Arbeit, auf die Beziehungen zwischen Qualifizierungs- und Lernprozessen sowie auf Arbeit und sozialen Status. Auch der Blick auf die Fülle und Differenziertheit kultureller Produktion in der modernen Gesellschaft wirft neue Fragen nach der Bedeutung der Schule und nach den Modi der Aneignung grundlegender kultureller Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern auf, die von der Bildungssoziologie näher untersucht werden sollten. (ICI2)
Schlagwörter:Bildungssoziologie; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Forschungsstand; Erziehung; Schule; soziale Ungleichheit; Wissensgesellschaft; sozialer Wandel; soziale Differenzierung; Kultur; soziale Herkunft
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag