Differenz und Vererbung : Geschlechterordnungen in der Genetik und Hormonforschung 1890-1950
Titelübersetzung:Difference and heredity : gender systems in genetics and hormone research between 1890 and 1950
Autor/in:
Satzinger, Helga
Quelle: Köln: Böhlau, 2009. 484 S.
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Inhalt: "Wie wurde das Wissen der Genetik und Hormonforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von sozialen und symbolischen Geschlechterordnungen mitbestimmt? Welche Geschlechterordnung wurde im wissenschaftlichen Arbeiten realisiert? Diese Fragen führen in eine aufregende Geschichte der biologischen Wissenschaften in Deutschland, in denen Frauen entscheidend mitwirkten. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Arbeitszusammenhänge von Theodor und Marcella Boveri, Richard Goldschmidt sowie Adolf und Erika Butenandt. Wie Geschlechterdifferenz vererbt und im Organismus ausgebildet wird, war hier nicht nur ein anhand von Chromosomen, Genen und Hormonen verhandeltes naturwissenschaftliches Problem, sondern auch auf das Engste mit den politischen Debatten um die soziale Ordnung der Gesellschaft verwoben." (Autorenreferat)
Schlagwörter:19. Jahrhundert; Biologie; Genetik; Evolutionstheorie; Wissenschaftsdisziplin; historische Entwicklung; Geschlechterverhältnis; Naturwissenschaft; Politik; Gesellschaft; Gesellschaftsordnung; Vererbung; Auswirkung; Deutsches Kaiserreich; USA; Drittes Reich; Rasse; Chemie; Nordamerika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Gender and the changing face of higher education : a feminized future?
Autor/in:
Leathwood, Carole; Read, Barbara
Quelle: Maidenhead: Open Univ. Press, 2009. 217 S.
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Inhalt: "A notable feature of higher education in many countries over the last few decades has been the dramatic rise in the proportion of female students. Women now outnumber men as undergraduate students in the majority of OECD countries, fuelling concerns that men are deserting degree-level study as women overtake them both numerically and in terms of levels of achievement. The assertion is that higher education is becoming increasingly 'feminized' - reflecting similar claims in relation to schooling and the labour market. At the same time, there are persistent concerns about degree standards, with allegations of 'dumbing down'. This raises questions about whether the higher education system to which more women have gained access is now of less value, both intrinsically and in terms of labour market outcomes, than previously. This ground-breaking book examines these issues in relation to higher education in the UK and globally. It provides a thorough analysis of debates about 'feminization', asking: To what extent do patterns of participation continue to reflect and (re)construct wider social inequalities of gender, social class and ethnicity? How far has a numerical increase in women students challenged the cultures, curriculum and practices of the university? What are the implications for women, men and the future of higher education? Drawing on international and national data, theory and research, 'Gender and the Changing Face of Higher Education' provides an accessible but nuanced discussion of the 'feminization' of higher education for postgraduates, policy-makers and academics working in the field." (author's abstract)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Geschlechterverhältnis; Großbritannien; Studentin; Identität; Frauenforschung; Akademikerin; Studium; Student; Hochschulwesen
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Arbeit als politisches Feld : politikwissenschaftliche Perspektiven für die feministische Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Work as a political field : political science prospects for feminist work research
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 6), 2008. 243 S.
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Inhalt: Die Verfasserin zeichnet den Wandel von Arbeit in seinen geschlechtlichen Dimensionen nach und fragt, welche Dimensionen des Politischen in einer politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Arbeit eine Rolle spielen. Sie stellt dann den in den 1980er Jahren am Wissenschaftszentrum Berlin entwickelten Ansatz der Arbeitspolitik vor, der Macht- und Interessenkonstellationen im Produktionsprozess als politische Dimension in der Arbeit begreift. Im Folgenden werden Befunde der feministischen Politikwissenschaft behandelt, die jedoch auch von der Randständigkeit des Themas Arbeit in der feministischen Forschung geprägt sind. Anknüpfend an Bourdieu wird Arbeit als politisches Feld verstanden, Arbeit also in Inhalten, Formen, Bedeutung und Gestaltung als von widersprüchlichen Interessen, unterschiedlichen Werten und Bedürfnissen strukturiert verstanden. Der zweite Teil der Untersuchung ("Arbeitsforschung als politischer Prozess") entwickelt ein Anforderungsprofil für die methodologische Bearbeitung von Arbeit als politischem Feld und stellt den - für die Integration einer Geschlechterperspektive besonders geeigneten - Ansatz des "Wissenschaft-Praxis-Dialogs" dar, der drei Prinzipien miteinander verbindet: die gemeinsame Themenfindung von Wissenschaft und Praxis, die reflexive Kooperation über einen bestimmten Zeitraum und eine stärkere Handlungsorientierung. Wie das politische Feld "Arbeit" in seinen verschiedenen Dimensionen praktisch bearbeitbar gemacht werden kann, wird an drei Beispielen gezeigt: an der Kooperation (1) mit der Kommunalverwaltung Hannover zum Thema berufliche Entwicklung, (2) mit arbeitsmarktpolitischen Akteuren in Marburg und Hannover zum Umsetzung von "Hartz IV" und (3) mit der Dienstleistungsgesellschaft ver.di zu Arbeitszeit- und Geschlechterpolitik. (ICE2)
Schlagwörter:Arbeit; Politik; Arbeitspolitik; Arbeitsforschung; Feminismus; Politikfeld; politischer Prozess; Wissenschaftsanwendung; Praxisbezug; Arbeitsmarktpolitik; Berufsbildung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Frauen in der deutschsprachigen Ethnologie : ein Handbuch
Titelübersetzung:Women in Germany-language ethnology : a handbook
Autor/in:
Beer, Bettina
Quelle: Köln: Böhlau, 2007. 343 S.
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Inhalt: Das vorliegende Handbuch stellt die Werdegänge aller deutschsprachigen Ethnographinnen und Ethologinnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zusammen. Damit werden spezifische Probleme von Frauen in der Wissenschaft allgemein wie auch im Vergleich mit anderen Fächern sichtbar. Den einzelnen Lebensläufen ist jeweils ein Überblick über das Werk der Wissenschaftlerinnen beigefügt. Im Anschluss an diesen dokumentarischen Teil geht der Verfasserin vergleichend auf die Bedingungen für ein Studium der Ethnologie, auf die Ausbildung und Reisen, auf Arbeitsbereiche (Universitäten und Museen) und wissenschaftliche Arbeit, auf die Vereinbarung von Familie und Beruf sowie auf die Einschätzung der spezifischen Probleme von Frauen in der Wissenschaft durch frühe Ethnologinnen ein. (ICE2)
Schlagwörter:Ethnologie; Ethnographie; Deutscher; Österreicher; Schweizer; Lebenslauf; Studium; Ausbildung; Feldforschung; Reise; Familie-Beruf; Geschlechterverhältnis; Deutschland; Deutsches Reich; Österreich; Erste Republik; Zweite Republik; Österreich-Ungarn; Schweiz; 19. Jahrhundert
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Geschlecht und digitale Medien : Entwicklung und Nutzung digitaler Medien im hochschulischen Lehr-/Lernkontext
Titelübersetzung:Gender and digital media : development and utilization of digital media in a university teaching/learning context
Autor/in:
Tigges, Anja
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007. 274 S.
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Inhalt: Zwischen dem wissenschaftlichen Diskurs zum Geschlecht als soziale Konstruktion innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung und der Technikforschung gibt es bisher nur wenig Berührungspunkte, eher wird immer wieder auf eine Distanz und in diesem Kontext auf Defizite und Differenzen zwischen Frauen und Männern hingewiesen. Die Dissertation schlägt theoretisch und methodisch eine Brücke, die das "feindliche" Verhältnis zwischen Geschlechter- und Technikforschung konstruktiv wendet. Die Autorin stellt dem Selbstverständnis einer geschlechtsneutralen Technik die soziologische Konzeption einer sozialgenetisch hervorgebrachten Technik gegenüber, in der auch das Geschlechterverhältnis eingeschrieben ist. Aus einer geschlechtersensiblen Perspektive werden folgende empirische Fragen diskutiert: (1) die Rolle des Geschlechts bei der Entwicklung eines digitalen Lehr-/Lernmediums; (2) die Einschreibung des Geschlechterverhältnisses in die digitalen Lehr-/Lernmedien, d. h. ihre Vergeschlechtlichung und (3) die Rolle des Geschlechts bei der studentischen Nutzung und Bewertung der Lehr-/ Lernmedien. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Technik; Computer; Digitalisierung; Electronic Learning; Studium; Naturwissenschaft; Frauenforschung; Technikfeindlichkeit; Techniksoziologie; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Monographie
Gender-Perspektiven in der sozial-ökologischen Forschung : Herausforderungen und Erfahrungen aus inter- und transdisziplinären Projekten
Titelübersetzung:Gender perspectives in socioecological research : challenges and experiences from interdisciplinary and transdisciplinary projects
Herausgeber/in:
Schäfer, Martina; Schultz, Irmgard; Wendorf, Gabriele
Quelle: München: Oekom Verl. (Ergebnisse Sozial-ökologischer Forschung, 1), 2006. 192 S.
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Inhalt: "Sozial-ökologisches Forschen wird angesichts globaler Probleme immer wichtiger, ist aber kein leichtes Unterfangen. Unterschiedliche disziplinäre Zugänge und Praxiswissen müssen im interund transdisziplinären Forschungsprozess integriert werden. Der Einbezug der Genderperspektive in diese Forschung verstärkt noch die Anforderungen, weshalb in Deutschland erst wenige Forschungsansätze Genderfragen in die Bearbeitung sozialökologischer Probleme aufnehmen. Dabei verbessert die Kategorie Geschlecht das erforderliche Verständnis für komplexe Systeme und bildet die Grundlage für ein präziseres Forschungsdesign, für differenzierte Problemlösungskonzepte und Gestaltungsvorschläge. Dieser Sammelband zeigt anhand von Projektbeispielen, wie die Kategorie Geschlecht konzeptionell und methodisch in die Sozial-ökologische Forschung aufgenommen werden kann. Die dokumentierten Projekte wurden im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Förderschwerpunkts 'Sozial-ökologische Forschung' (SÖF) entwickelt, der die Gender-Dimension explizit als eine zentrale Dimension des Forschungsansatzes ausweist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Hofmeister, Tanja Mölders: Geschlecht als Basiskategorie der Nachhaltigkeitsforschung (17-37); Irmgard Schultz, Gabriele Wendorf: Gender im Förderschwerpunkt der SÖF (39-56); Martina Schäfer: Geschlechtsspezifische Problemlagen, Ziele und Zugänge: Gender Issues in der SÖF (57-76); Delia Schindler, Irmgard Schultz: Methodologie und Methodenentwicklung in Verknüpfung mit, der Kategorie Geschlecht in der SÖF (77-102); Sylvie Grischkat, Gabriele Wendorf: Lernprozesse im Umgang mit der Gender-Dimension in der SÖF (103-116); Elvira Scheich: Geschlechterverhältnis und Naturgestaltung: Lernende Forschungsprozesse zwischen genderstudies und Umweltforschung (117-133); Martina Schäfer, Irmgard Schultz, Gabriele Wendorf: Ausblick (135-146).
Schlagwörter:Geschlechterforschung; nachhaltige Entwicklung; Politikfeld; Politikfeldanalyse; interdisziplinäre Forschung; Lernprozess; Sozialökologie; Komplexität; Pragmatismus; Rahmenbedingung; Erkenntnis; Erkenntnisinteresse; Natur; Gestaltung; Umwelt; Umweltbewusstsein; Gender Mainstreaming; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Organisations- und Geschlechtersoziologie : theoretische Brücken und empirische Einsichten zur Einführung von Gender-Mainstreaming in die Verwaltung
Titelübersetzung:Sociology of organization and gender sociolgy : theoretical bridges and empirical insights relating to the introduction of gender mainstreaming into administration
Autor/in:
Peinl, Iris; Lohr, Karin; Jornitz, Kristiane
Quelle: Berlin: Dietz (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 56), 2005. 157 S.
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Inhalt: Die Studie von 2003 untersucht die Themenfelder Organisation, Geschlecht und die Implementierung des Gender Mainstreaming am Beispiel eines modernisierten Bezirksamtes in Berlin. Im ersten Teil werden grundlegende theoretische Rahmenüberlegungen zum Zusammenhang von Organisation und Geschlecht vorgestellt. In diesem Zusammenhang werden die Grundprobleme bei der Abbildung des Verhältnisses von Organisation und Geschlecht skizziert bzw. die Erkenntnisgewinne und Grenzen von Organisations- und Geschlechtersoziologie beschrieben. Der zweite Teil enthält die zentralen theoretischen und empirischen Ausgangspunkte des Projektes 'Vergeschlechtlichte Strukturen einer Berliner Verwaltung. Zu Voraussetzungen des Gender Mainstreaming'. Der dritte Teil liefert die empirischen Befragungsergebnisse der Untersuchung vergeschlechtlichter Strukturen des untersuchten Amtes. Gefragt wird zum einen, inwiefern eine faktische Ungleichverteilung von Männern und Frauen auf Qualifikationen, Tätigkeiten, Positionen, Beschäftigungsverhältnisse bzw. Gehaltsgruppen festzustellen ist. Zum anderen werden die formellen und informellen Regelungen der Verwaltungsprozesse untersucht. Erkundet wird, ob die vertikale und horizontale Arbeitsteilung, die funktionellen Zuschneidungen von bestimmten Abteilungen, ihre Aufgabenprofile, die spezifischen Arbeitsabläufe oder auch die Kommunikations- und Interaktionsbeziehungen der MitarbeiterInnen Hinweise auf eine implizite Geschlechtlichkeit im Arbeitsalltag zulassen. Die Befunde gliedern sich in die Aspekte (1) Beschäftigten- und Organisationsstrukturen, (2) geschlechtlich eingefärbte Zusammenarbeit mit den Antragstellenden, (3) das Geschlechterwissen im beruflichen Alltagshandeln der Beschäftigten und Führungskräfte sowie (4) die Bewertung von Maßnahmen der Geschlechtergleichstellung. Im vierten Teil werden abschließend die analysierten Ebenen der Organisations- und Geschlechtersoziologie sowie der Gender Mainstreaming Ansatz und die Verwaltungsmodernisierung in ihrer gegenseitigen Verschränkung ausgelotet. Diese in sechs Thesen verdichteten Überlegungen weisen zusammengefasst eine Positionsbestimmung in den genannten Feldern aus. (ICG2)
Schlagwörter:Berlin; Gender Mainstreaming; Verwaltung; Organisation; organisatorischer Wandel; Modernisierung; soziale Beziehungen; Geschlechterverhältnis; Qualifikation; Tätigkeitsfeld; Beschäftigungsform; Arbeitsverhältnis; Gehalt; Arbeitsteilung; Arbeitsablauf; Interaktion; Kommunikation; Gleichstellung; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Die männliche Herrschaft
Titelübersetzung:Male domination
Autor/in:
Bourdieu, Pierre
Quelle: Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005, 1. Aufl.. 211 S.
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Inhalt: "Ein Mann beschäftigt sich mit der Ungleichheit der Geschlechter. Doch der Soziologe Pierre Bourdieu tut dies nicht, um den Feminismus unter männliche Dominanz zu bringen, sondern um zu zeigen, dass männliche Herrschaft eine besondere, politisch wie ökonomisch wichtige Form symbolischer Herrschaft darstellt. Männliche Herrschaft ist das Paradigma - und oft das Modell und der Gegenstand - aller Herrschaft. Da sie hinreichend abgesichert ist, bedarf es keiner Rechtfertigung. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern scheint nämlich in der 'Natur der Dinge' zu liegen: Sie hat sich in der sozialen Welt niedergeschlagen und ist in den Einstellungen aller, dem Habitus, präsent: als ein universelles Prinzip des Sehens und Einteilens, ein System von Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungskategorien. Dies erklärt, warum eine solche Macht akzeptiert wird, denn sie beruht nicht auf einer freiwilligen Entscheidung, sondern auf der unmittelbaren Unterwerfung der sozialisierten Frauen. Wie die Frauen einer Sozialisierung unterworfen werden, die auf ihre Herabsetzung zielt, sind auch die Männer Gefangene der herrschenden Vorstellungen, obwohl sie perfekt ihren Interessen entsprechen. Für Bourdieu bedarf es daher einer symbolischen Revolution, einer radikalen Umgestaltung jener gesellschaftlichen Verhältnisse, die die beherrschten Frauen dazu bringen, den herrschenden Männern und sich selbst gegenüber einen Standpunkt einzunehmen, der mit dem der Herrschenden identisch ist." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Herrschaft; Mann; Habitus; Männlichkeit; Gewalt; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Zeiten der Nachhaltigkeit : Perspektiven für eine ökologische und geschlechtergerechte Zeitpolitik
Titelübersetzung:Times of sustainability : prospects for an ecological and gender-based time policy
Autor/in:
Vinz, Dagmar
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005. 310 S.
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Inhalt: "Als Beitrag zum jungen Forschungsfeld der sozial-ökologischen Zeitforschung ist das Ziel dieser Arbeit, den Schwerpunkt auf die Untersuchung der Veränderung von zeitlichen Strukturen zu legen. Sie will sowohl die 'ökologische Krise' als auch die 'Krise der Versorgungsarbeit' ('crisis of social reproduction') in ihrer zeitlichen Dimension erfassen und ihren Zusammenhang und ihr Zusammenwirken verdeutlichen: als Krisen, die nur dann verstanden werden, wenn zeitliche Strukturen, die hinter den Prozessen ökologischen und sozialen Wandels verborgen sind, ausgeleuchtet werden. Da sozial-ökologische Zeitpolitik ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit ist, wird das Ziel verfolgt, Perspektiven für eine Zeitpolitik zu entfalten, die im Sinne der Nachhaltigkeit an den Zielen der Geschlechtergerechtigkeit und Umweltverträglichkeit orientiert ist und Ansätze aufzugreifen und zu bestärken, Zeitpolitik als neu es und eigenständiges Politikfeld zu etablieren. Einem integrationswissenschaftlichen Verständnis von Politikwissenschaften verpflichtet, werden dabei Erkenntnisse zu Fragen der Zeit aus unterschiedlichen Disziplinen aufgegriffen und in Überlegungen zu Konzepten der Zeitpolitik zusammengeführt. In Teil 1 dieser Arbeit analysiert die Autorin Ansätze der sozialen Zeitforschung aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive. Dabei diskutiert sie die Herangehensweise und die Ergebnisse der ökologischen (Kapitel 2) und geschlechterbezogenen Zeitforschung (Kapitel 3) vor dem Hintergrund der zunehmenden Quantifizierung, Ökonomisierung und Verdichtung von Zeit (K4pitel 1). Die Frage ist, mit welchen Konsequenzen für Prozesse ökologischer und sozialer Reproduktion in modernen Geldwirtschaften ein entkontextualisiertes und quantifiziertes Zeitkonzept hegemonial wird, das durch eine hohe Wertigkeit von Geschwindigkeit, Kurzfristigkeit und Flexibilität charakterisiert ist. In Teil 2 analysiert die Autorin ausgewählte Fallbeispiele aus dem Bedürfnisfeld Ernährung, mit welchen Auswirkungen auf Geschlechterverhältnisse und die Umwelt das moderne Ernährungssystem enträumlicht und entzeitlicht wird, die Produktion, die Verarbeitung und der Konsum von Nahrungsmitteln also einem zeitlichen Veränderungsprozess im Zuge der Dynamik zur "Quantifizierung, Ökonomisierung und Verdichtung von Zeit" unterliegen (vgl. Kapitel 5). Dabei werden Fallbeispiele einbezogen, die aus der Perspektive feministischer Umweltforschung (Gender & Environment) besonders relevant sind und die Analyse auf den Wandel der Funktion der privaten Haushalte im Ernährungssystem fokussieren. Es geht der Autorin um die Auseinandersetzung mit der Küche: als ökonomischer Raum des Privaten, in dem Nahrungsmittel konsumiert, verarbeitet und verzehrt werden; aber auch als sozialer Raum, der klassen- und geschlechtsstrukturiert ist und nicht zuletzt als Umweltraum, der von Stoff- und Energieströmen durchzogen wird. In zeitlicher Hinsicht ist die Küche nach wie vor ein Ort, an dem Zeit an menschliche Bedürfnisse gebunden ist und, verglichen mit den kurzfristigen Takten des schnellen Börsengeschehens, langsam verläuft. Spannungen zwischen konträren zeitlichen Anforderungen und Rhythmen aufgreifend, analysiere ich im Folgenden Tendenzen zur Enträumlichung und Entzeitlichung der Ernährung und frage am Beispiel von Architektur (Kapitel 6), Technik (Kapitel 7) und Mahlzeitenordnung (Kapitel 8) der Küche nach dem Wandel der Rolle der Privathaushalte im Ernährungssystem. Dabei werden wir sehen, welche Wege der nachhaltigen Entwicklung in Bezug auf die Zukunft der Ernährung und in Bezug auf die Zukunft der Küche in der wissenschaftlichen und politischen Debatte vorgeschlagen werden. In Teil 3 geht es schließlich um die Frage, wie eine Zeit- und Geschlechterordnung strukturiert sein kann. In der sowohl Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit als auch Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit berücksichtigt und insofern Umwelt- und Geschlechterforschung und -politik auf eine erfolgreiche Weise miteinander verbunden." (Textauszug)
Schlagwörter:Zeit; Nachhaltigkeit; Zeitpolitik; Ökonomisierung; Reproduktion; Ernährung; Geschlechterverhältnis; Umwelt; Moderne; Nahrungsmittel; nachhaltige Entwicklung; sozialer Prozess
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Praktiken der Sexisierung in Führungspositionen : Geschlechterkonstrukte in der Schulleitung
Titelübersetzung:Sexization practices in management positions : gender constructs in school management
Autor/in:
Stroot, Thea
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Forschung Soziologie, Bd. 202), 2004. 315 S.
Details
Inhalt: "Die hier vorgenommene Analyse aktueller Debatten zu 'Frauen in Führungspositionen' verweist auf gesellschaftliche Strukturmerkmale, die Auskünfte geben über die Verfasstheit von Geschlechterverhältnissen als fortwährender Zuschreibung von Macht zu Geschlecht und damit einer Restabilisierung der Kategorie Geschlecht selbst. Auf der Grundlage von Michel Foucaults Dispositiv-Konzept werden diese Debatten als Themenfeld gesellschaftlicher Ungleichheit mit Hilfe der hier entfalteten Kategorie 'Sexisierung' bzw. 'Desexisierung' analysiert und hinsichtlich der Leitung von Schulen konkretisiert. Da vor allem die aufgezeigten panoptischen Strukturbedingungen der Schule über die Reduktion von Vielfalt deren Ordnung und Normierung im Sinne von Hierarchisierung bedingen, ermöglichen sie perspektivisch auch Schulleitungen, die Strategien der Desexisierung im Sinne von Dehierarchisierung entwickeln können." (Autorenreferat)
Schlagwörter:soziale Konstruktion; Geschlechterverhältnis; Führungsposition; Schulleitung; Sexismus; Macht; soziale Ungleichheit; Diskurs; Führung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie