Konstruktion und Struktur: Zentrale Kategorien in der Analyse des Zusammenhangs von Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Titelübersetzung:Construction and structure: central categories in the analysis of the connection between gender, culture and society
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Geschlecht zwischen Struktur und Subjekt: Theorie, Praxis, Perspektiven. Julia Graf (Hrsg.), Kristin Ideler (Hrsg.), Sabine Klinger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2013, S. 19-42
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Inhalt: Die Verfasserin spricht sich dafür aus, die Unterscheidung zwischen Geschlecht als sozialer Konstruktion einerseits und als Verdichtung gesellschaftlicher Strukturen andererseits nicht als einander ausschließend zu fassen, sondern aus beiden Perspektiven Erkenntnisse für die Forschung zu gewinnen. Zur Untermauerung ihres Vorschlags zeichnet sie wesentliche Denkbewegungen der gesellschaftskritischen Geschlechterforschung sowie des interaktionstheoretischen Sozialkonstruktivismus nach. Der unmittelbare Gewinn, den gesellschaftstheoretisch orientierte Perspektiven versprechen, ist, dass sie gesellschaftliche Ungleichheits- und Herrschaftsverhältnisse in den Blick nehmen können. Dies bildet eine wesentliche Leerstelle interaktionstheoretischer Ansatzpunkte, die im Wesentlichen Aussagen über Interaktionen auf der Mikro- und teilweise auch auf der Meso-Ebene treffen können. Ein Vorteil dieser Forschungsrichtung hingegen ist, dass mit ihren Ergebnissen Aussagen darüber getroffen werden können, in welchen Zusammenhängen und Situationen gesellschaftliche Verhältnisse subjektiven Eigensinn und Widerstand ermöglichen und fördern. Ein Zusammenspiel beider Forschungsperspektiven kann es so ermöglichen, alle drei Ebenen, in denen Geschlecht "steckt" in den Blick zu nehmen und so dem Projekt der Bekämpfung von Ungleichheiten näher zu kommen. (ICE2)
Schlagwörter:Konstruktion; Struktur; Kultur; Gesellschaft; Konstruktivismus; Interaktion; Theorie; Gesellschaftstheorie; Geschlechterforschung; Feminismus; Ethnomethodologie; Goffman, Erving; soziale Ungleichheit; Herrschaft
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Impulse der neuen Frauenbewegung : Streitpunkte, Projekte und Anstöße für eine feministische Gesellschafts- und Wissenschaftskritik
Titelübersetzung:Impetus for the new women's movement : contentious issues, projects and momentum for a feminist criticism of society and science
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Politische Protestbewegungen: Probleme und Perspektiven nach 1968. Marcus Hawel (Hrsg.), Helmut Heit (Hrsg.), Gregor Kritidis (Hrsg.), Utz Anhalt (Hrsg.). Hannover: Offizin Verl., 2009, S. 85-113
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Inhalt: Die Verfasserin versteht die weltweiten Netzwerke, in denen heute die zentralen Themen von geschlechtlicher Ungleichheit diskutiert werden, als eine internationalisierte Form feministischer Theoriebildung und Frauenpolitik. Geschlechterforschung nimmt die Impulse von Frauenbewegungen auf und gibt ihr Wissen an sie zurück. Sie hebt soziale Unstimmigkeiten ins Bewusstsein, die in der gängigen Wissenschaft und in der herrschenden Öffentlichkeit ausgeblendet werden. Ihre Einsichten in regionale und globale Entwicklungen werden über Länder- und Kulturgrenzen hinweg ausgetauscht, um als Orientierung für Interventionen gegen soziale Ungleichheitslagen da zur Verfügung zu stehen, wo sie gebraucht werden. Dabei ist der Horizont, in dem Herrschaftsverhältnisse untersucht werden, weit gesteckt: Im Zentrum der Analyse von modernen Gesellschaften stehen die Wechselbezüge zwischen Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Zu dieser intersektionellen Perspektive gehört die Frage danach, welches Gewicht den ökonomischen, sozialen, kulturellen und psychosozialen Dimensionen in der Konstitution sozialer Ungleichheitslagen zukommt und auf welche Art und Weise sie in den verschiedenen Konstellationen aufeinander einwirken. Der politische Bezugspunkt feministischer Forschung in politischer Absicht ist - bei aller regionalen und kulturellen Differenzierung - weiterhin der Zusammenhang zwischen Sexismus, symbolischer Gewalt und materiellen Benachteiligungen in der Entstehung und Aufrechterhaltung sozialer Ungleichheit geblieben. (ICF2)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Diskussion; Feminismus; Gesellschaftskritik; Projekt; Demokratisierung; Herrschaft; Hegemonie; Wahlrecht; Drittes Reich; soziale Bewegung; Nachkriegszeit; Netzwerk; Reflexivität; Geschlechterforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen- und Geschlechterforschung in interdisziplinärer Perspektive
Titelübersetzung:Women's and gender studies from an interdiscilinary perspective
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Quo vadis Universität?: Perspektiven aus der Sicht der feministischen Theorie und Gender Studies. Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 31-50
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Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit vier Fragen: Was meint das Attribut "feministisch"? Warum bedarf Frauen- und Geschlechterforschung eines interdisziplinären Zuschnittes? Worin unterscheidet sich Frauen- von Geschlechterforschung? Macht Frauen- und Geschlechterforschung als feministische Wissenschaft nur in den Sozial- und Geisteswissenschaften Sinn, oder auch in den Natur- und Technikwissenschaften sowie in der Medizin? Der feministische Ansatz wird wissenschaftshistorisch bis in seine Ursprünge im vorigen Jahrhundert verfolgt, seine erkenntnistheoretischen, methodologischen und inhaltlichen Auswirkungen auf die Wissensgenese werden reflektiert und der (auf Grund ihres epistemologischen Kontexts) interdisziplinäre Charakter feministischer Forschung wird herausgearbeitet. Im Anschluss daran werden die drei Ansätze der Frauenforschung, Geschlechterforschung und Geschlechterverhältnisforschung in ihren unterschiedlichen Akzentsetzungen und in ihrer Relevanz für die verschiedenen Wissensbereiche, vor allem der Natur- und Technikwissenschaften, vorgestellt. (ICH)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Feminismus; Sozialwissenschaften; Naturwissenschaft; Medizin; Technik; Methodologie; Erkenntnisinteresse; Erkenntnistheorie; Wissen; interdisziplinäre Forschung; Interdisziplinarität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Computer sapiens : Problemaufriß und sechs feministische Thesen zum Verhältnis von Wissenschaft, Technik und gesellschaftlicher Entwicklung
Titelübersetzung:Computer sapiens : outline of the problems and six feminist theses on the relationship between science, technology and social development
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 335-346
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Inhalt: Der Beitrag stellt im Sinne einer Technikkritik einige Thesen vor, die sich vor allem auf Zeitdiagnosen beziehen, in denen lokale und globale gesellschaftliche Fehlentwicklungen als technokratisch vermittelte Zivilisationskrisen gedeutet werden. Die im Zuge der Technologisierung entstandene Umwertung von Natur und Kultur durch die Dominanz des Künstlichen, die zur Herabsetzung der Kultur, des Vergänglichen und Veränderlichen geführt haben, bedeutet keine Revolution des Weiblichen, keine Aufhebung der Minderbewertung des weiblichen Geschlechts - weder sozial noch biologisch. Statt dessen kann diese Umwertung eher als Festhalten an universellen Regulations- und Konstruktionsprinzipien interpretiert werden. Das postbiologische Denken bringt eine alte, in ihrem Kern androzentrische (auf den Mann zentrierte) Ideologie zum Vorschein: Technik als Sachzwang, Sachzwang als Resultat wissenschaftlichen Denkens, wissenschaftliches Denken als männliches Prinzip. (ICH)
Schlagwörter:Computer; postindustrielle Gesellschaft; Feminismus; Technik; Theorie; Geschlechterverhältnis; soziale Entwicklung; Entwicklung; Informatik; Technologie; Naturwissenschaft; Dominanz; Weiblichkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Probleme einer feministischen Theorie und Empirie in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Problems of a feminist theory and empirics in social sciences
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Methoden in der Frauenforschung: Symposium an der Freien Universität Berlin vom 30.11. - 2.12.1983. Symposium "Methoden in der Frauenforschung"; Frankfurt am Main: R. G. Fischer, 1984
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Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Problemen einer feministischen Frauenforschung. Den Ausgangspunkt bildet eine kurze Skizzierung allgemeiner Problemfelder jeder Wissenschaft in emanzipatorischer Absicht (Theorie-Praxis, Subjekt-Objekt, Verarbeitung gesellschaftlicher Widersprüche). Darüber hinausgehend werden die spezifischen Probleme einer feministischen Wissenschaft aufgegriffen, die sich schon darin zeigen, daß eine weitgehende Ausblendung weiblicher Realitäten aus dem wissenschaftlichen und geschichtlichen Bewußtsein stattgefunden hat, was den Zugang zu frauenspezifischen Problemen und deren Verarbeitung deutlich erschwert. Auf dem Hintergrund der These, daß Frauen zwei Herrschaftsformen unterliegen (patriarchalischer und gesellschaftlicher), wird herausgearbeitet, daß besondere Formen der Selbstreflexion nötig sind, die einerseits die Forscherin und ihre gesellschaftliche Eingebundenheit berücksichtigen müssen, es andererseits erforderlich machen, die Widersprüche in den Entwicklungsmustern von weiblichen Realitäten differenzierend auf unterschiedliche Herrschaftstypen zurückzubeziehen. (MB)
Schlagwörter:Frauenforschung; Patriarchat; Herrschaft; Emanzipation; Feminismus; Akademikerin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag