Inhalt: "Wie sich jener Menschen erinnern, die in einer hegemonialen Kultur unerwähnt bleiben? Das Verhältnis von Politik, Geschlecht und Gedächtnis ist eines der großen Problemstellungen der Gender Studies. Wie sehen die vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses aus? Welche Bedeutung kommt dabei der Materialität der Körper zu? Wie greifen performative Prozesse in Empfindungen ein? In den Beiträgen dieses Bandes treffen Ansätze queer-feministischer Geschichtsschreibungen und biographische Erzählungen auf programmatische Untersuchungen der Verstrickungen von Geschlecht, Erinnerung und Geschichte." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Jacob Guggenheimer: Von nicht-identischen Kontinuitäten und anderen Ungeheuern - Zur Einleitung (21-23); Lisa Malich: Faltungen von Zeit. Zum Umgang mit Kontinuitäten in der diskursanalytisch inspirierten Geschlechtergeschichte (25-39); Bettina Wuttig: Der Fall des Traumas: Nietzsches Leibphilosophie als Weg zur Rekonstruktion erinnerbarer Geschlechterordnungen. Geschlecht als Erinnerungstechnik denken (41-65); Anna Babka: Erinnerung/ Gedächtnis und die Tropen der Autobiografie. Zur 'auswendigen' Performanz von Gendernormen (67-75); Lisa Appiano: Die Dinge, die geschehen sind. Zu Echo als Figur der Zeit des Performativen (77-87); Jacob Guggenheimer: Trauernde Identifizierungen. Queere Interventionen in Erinnerungspraktiken (89-101); Kirstin Mertlitsch: Remember Me! Nur was erinnert wird ist anerkannt - und umgekehrt? - Zur Einleitung (103-106); Elisabeth Koch, Viktorija Ratkovic, Manuela Saringer, Rosemarie Schöffmann: "Gastarbeiterinnen" in Kärnten. Im Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen (107-124); Cornelia Hippmann: Der Einfluss von Erinnerungskulturen auf die Karrierechancen ostdeutscher Mandatsträgerinnen im Politikraum (125-137); Martin Göss: Die Kontinuität einer Abnormität. Erklärungen zur Trägheit einer schwul-lesbischen Gleichberechtigung in Österreich (139-150); Persson Perry Baumgartinger, Verein diskursiv: Trans-Bewegung Vergessen Erinnern. Die Anfänge der aktuellen Trans-Bewegung in Österreich (151-164); Utta Isop: "Ein Wir der Wut. Erledigt ist gar nichts!" - Radikale Vergegenwärtigungen. Organisierte Kollektivität jenseits von Geschlecht und Identität - Zur Einleitung (165-170); Christina Thürmer- Rohr: Gesichter des Schweigens. Der Feminismus und das Kassandra-Syndrom (171-189); Birge Krondorfer: Wider ein Vergessen der Anderen. Erinnerung als Ort der (feministischen) Differenz (191-210); Kirstin Mertlitsch: 20.000 Frauen für die Cosa Nostra. Frauen. Erinnern. Das feministische Ding. Eine Analyse zum 100-jährigen Internationalen Frauentag in Österreich (211-223); Gudrun Perko: Bedenken. Kritiken des Antijudaismus, Antisemitismus und Rassismus gegen die Neue Frauenbewegung in Theorie und Praxis und ihre Aktualität in Queer Studies -eine kritische Bestandsaufnahme (225-244); Mate Cosic, Johannes Dollinger, Utta Isop, Doris Leibetseder: Gegenkulturelle Archive jenseits von Familie und Geschlecht (245-272); Doris Leibetseder: Express yourself! Wider oder für das Vergessen? Geschlechtliche Ausdrucksweisen und Erinnerungsformen in den Künsten - Zur Einleitung (273-276); Cristina Beretta: Riskante Subjektwerdung. Slavenka Drakulic "Kao da me nema" (1999, 'Als gäbe es mich nicht') und das Erzählen über Massenvergewaltigung von Frauen im Krieg (277-289); Gintare Malinauskaite: Filmische Darstellung sexueller Gewalt im litauisch-deutschen Shoah-Film "Ghetto" (291-304); Gerlinde Schwarz: Stumm und unsichtbar? Ol'ga Preobraznskajas Stummfilm "Baby Rjazanskie/ Die Frauen von Rjazan" (305-319); Barbara Eder: Butterfly Kisses, addressed to "N.O. Body". Zur Animation von Magnus Hirschfelds Bilderatlas "Geschlechtskunde" (321-336); Rebecca Carbery: Selbstrepräsentationen des genderqueeren Lebens. Jenseits des binären Geschlechtersystems und der heternormativen Zeitlichkeit und Räumlichkeit (337-347); Utta Isop: Bemerkung zum Schluss - Gedächtnis und politisches Handeln (349-350).