Respondenz zum Beitrag von Ruth Becker "Wie kommt Gender in die Curricula?"
Titelübersetzung:Responses to the article by Ruth Becker "How does gender get into curricula?"
Autor/in:
Flicker, Eva
Quelle: Universität in Zeiten von Bologna: zur Theorie und Praxis von Lehr- und Lernkulturen. Brigitte Kossek (Hrsg.), Charlotte Zwiauer (Hrsg.). Göttingen: V&R unipress, 2012, S. 191-196
Inhalt: Die Implementierung der Bologna-Architektur zeigt mit neuen Verankerungen von "Gender" bis hin zur Streichung von "Gender" aus den Studienplänen äußerst ambivalente Ergebnisse für "die" Gender Studies. Ein wesentlicher Unterschied liegt im Ausgangsniveau, also wie viel "Gender" schon "vor Bologna" zum Status quo des Lehrangebots gehörte. Paradoxerweise können langjährige Traditionen der Feministischen Wissenschaft und Gender Studies an der Universität Wien durch Bologna zu den VerliererInnen zählen bzw. erfahren sie keine/kaum Stützung. Feministische Sozialwissenschaft hat an der Universität Wien eine 25-jährige Tradition und bietet international anerkannte Qualität. Dennoch ist sie strukturell und personell bis heute - trotz oder wegen Bologna - wenig verankert. Abschließend werden Kristallisationspunkte zu "Gender in den Curricula" im Prozess der universitären Curricularentwicklung zur Diskussion gestellt. (ICB2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ereignis Knollmayer : Geschlechterdemokratie und feministische Diagonale in der Forschungslandschaft und im Raum universitärer Lehre
Autor/in:
Birkhan, Ingvild
Quelle: Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung: Konzepte, Strukturen, Praktiken. Roberta Schaller-Steidl (Hrsg.), Barbara Neuwirth (Hrsg.). Wien: Verl. Österreich (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 2003, S 85 - 104
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Rekonstruktion der Dialoge auf der Basis der empirischen Materialien
Titelübersetzung:Reconstruction of dialogues based on empirical materials
Autor/in:
Belinszki, Eszter
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 167-186
Inhalt: Die Autorin gibt eine zusammenfassende Bewertung der im vorliegenden Sammelband beschriebenen monoedukativen Studienreformprojekte und interpretiert sie als Rahmen für Dialoge zwischen Frauen- und Geschlechterforscherinnen und anderen AkteurInnen des Hochschulsystems. Sie stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der empirischen Beispiele heraus und entwickelt ein dreistufiges Raster für die einzelnen Dialogstufen. Bei den Beispielen handelt es sich um das "Frauenstudium Wirtschaftsingenieurin" an der Fachhochschule Wilhelmshaven, das "Frauenstudium Energieberatung und Energiemarketing" an der Fachhochschule Bielefeld" und um die "Internationale Frauenuniversität für Technik und Kultur" (ifu) während der Expo 2000. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Fachhochschulen und der ifu besteht darin, dass in den ersteren die entscheidungsmächtigen AkteurInnen intern die monoedukativen Studiengänge initiiert haben, während die ifu als eine Idee innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung entstand. Bei der ifu wurde die Problematisierung der sozialen Ungleichheit der Geschlechter konzeptionell von Anfang an mitgedacht und in die Lösungsvorschläge zu einer Hochschulreform eingebunden. (ICI2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Frauenuniversität als paradoxe Intervention : theoretische Überlegungen zur Problematik und zu den Chancen der Geschlechter-Separation
Titelübersetzung:The women's university as paradox intervention : theoretical reflections on the problems and opportunities of gender separation
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 263-278
Inhalt: Die Autorin entwickelt Argumentationen für bzw. gegen die Gründung einer Frauenuniversität, die erstmals 1989 vom 'Arbeitskreis Wissenschaftlerinnen in NRW' vorgeschlagen wurde. Die sehr emotional geführte Debatte stand von Anfang an in einem widersprüchlichen Verhältnis zum Hochschulwesen in der BRD und läßt bei den einzelnen Utopie- und Wunschvorstellungen der Frauen einen 'neuen feministischen Essentialismus' erkennen. Die Autorin diskutiert die Gründung einer Frauenuniversität auf dem Hintergrund von differenztheoretischen Konzepten in der Geschlechterforschung und interpretiert die Debatte als eine 'paradoxe Intervention', d.h. als einen widersprüchlichen Versuch zur Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit in politischen und wissenschaftlichen Kontexten. Eine kritische Distanz gegenüber der sozialen Konstruktion der Geschlechterdifferenz ist eine wesentliche Voraussetzung für das Experiment 'Frauenuniversität'. (ICI)