Studentische Väter - Pioniere neuer Vaterschaft? : Vaterschaftskonstruktionen und die Bedeutung des Zeitpunkts der Familiengründung in einer ungewöhnlichen Lebensphase
Titelübersetzung:Student fathers - pioneers of a new fatherhood?
Autor/in:
Wehner, Nina
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 1 (2009) H. 2, S. 90-106
Inhalt: "Im Zuge des demografischen Wandels hat die Frage nach dem Zeitpunkt der Familiengründung von Akademikerinnen eine starke Dramatisierung erfahren. Angesichts sinkender Geburtenzahlen durch immer stärkeren Aufschub der Realisierung eines Kinderwunsches werden Möglichkeiten der 'Entzerrung', der 'Rush hour of life', gesucht. Das Studium als alternativer Zeitraum für eine Erst-Elternschaft wird so auch unter Vereinbarkeitsaspekten vor allem Frauen empfohlen. Wie lassen sich nun Familiengründungsprozesse im Studium von Männern aus der Perspektive der Geschlechterforschung einordnen? Anhand der Auswertung von Interviews mit studierenden Vätern werden die Bedeutungen der Familiengründung im Studium für Männer rekonstruiert und die Wege zur Vaterschaft nachgezeichnet. Dazu werden drei Typen studentischer Väter unterschieden und analysiert, inwiefern der Zeitpunkt der Familiengründung im Studium emanzipatorische Potenziale für neue Vaterschaftsmodelle beinhaltet." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to demographic change, the question about the point in time at which academics decide to start a family has become an urgent one. In view of declining birth rates, which are often caused by the postponement of the decision to have a child, possibilities to make the so called 'rush hour of life' less of a rush are being debated. Thus, the time spent at university is increasingly recommended as an alternative period during which to have children - especially for women. However, what does having a family while still studying mean for men? The study presented in this article tackles this question from the perspective of gender studies. By analyzing interviews with studying fathers, it reconstructs the different paths that lead to fatherhood for students, and their meanings. For that purpose, three types of studying fathers are differentiated. The analysis focuses on the question of how far having a family during university studies bears emancipatory potential for new models of fatherhood." (author's abstract)
Effects of single parenthood on educational aspiration and student disengagement in Korea
Titelübersetzung:Alleinerziehende Eltern und Bildungsstreben der Kinder in Korea
Autor/in:
Park, Hyunjoon
Quelle: Demographic Research, Vol. 18 (2008) Art. 13, S. 377-408
Inhalt: "The recent rapid increase in divorce, along with its distinctive cultural and welfare environments for single-parent families, makes Korea an interesting case for examining effects of single parenthood on children's education. Using data from Korean 9th and 12th graders, the author compares the levels of educational aspiration and student disengagement between students with two parents and those with a single parent, distinguishing divorced single fathers, widowed single fathers, divorced single mothers, and widowed single mothers. Logistic regression analyses show that students with a divorced single parent, regardless of gender of the parent, are much less likely to aspire to four-year university education and more likely to be disengaged than their counterparts with two parents. The effects of widowhood disappear once control variables are held constant. Lower household income among single-parent families explains in part the poorer educational outcomes of their children. Parent-child interaction is another important mediating factor for the effect of single fatherhood but not for single motherhood. The relevance of the extended family system and distinctive features of post-divorce living arrangements in Korea is discussed to understand the effects of single parenthood." (author's abstract)
'Studieren mit Kind' als hochschulpolitische Herausforderung
Titelübersetzung:'Studying with a child' as a challenge for university policy
Autor/in:
Pegel, Juliane; Schmalz, Petra
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Hg. 25 (2007) H. 1, S. 110-123
Inhalt: Die Frage nach der Vereinbarkeit von Studium und Kind ist relevant, weil 80 Prozent der Studierenden sich eine Zukunft mit Kindern wünschen, 44 Prozent denken dabei an zwei Kinder. Tatsächlich nimmt die Zahl der Akademikerinnen mit Kind jedoch ständig ab. Hauptursache dafür ist die Unvereinbarkeit des universitären und des familiären Alltags. Weitere Bedeutung erhält das Thema, weil sich die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs bei Studierenden mit Kind erhöht. Jede neunte Exmatrikulation erfolgt aus familiären Gründen. Besonders betroffen davon sind Frauen. Diese unterbrechen häufiger und für einen längeren Zeitraum nach der Geburt des Kindes das Studium als Väter. Oft finden sie danach nicht oder nur schwer den Wiedereinstieg in das Studium. Die Ergebnisse der vorliegenden empirischen Untersuchung an der Universität Oldenburg zeigen: Kinderziehung und Studium zusammenzubringen ist ein permanenter Balanceakt an der Grenze der Überforderung. Unterstützungsangebote seitens der Hochschulen sind dringend erforderlich, und zwar nicht nur bezogen auf die konkrete Betreuung der Kinder und Finanzhilfe für die Eltern, sondern auch in den Bereichen Beratung und ideelle Begleitung. (ICA2)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kriterien eines geschlechtergerechten Studiums: werden Frauen durch den Bologna-Prozess benachteiligt?
Titelübersetzung:Criteria for gender-friendly studies (academic): is the Bologna Process discriminating against women?
Autor/in:
Becker, Ruth; Kortendiek, Beate
Quelle: Personalführung, Jg. 40 (2007) H. 4, S. 34-45
Inhalt: "Mit der Einführung neuer, gestufter Studiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses verändern sich Studium und Lehre an deutschen Hochschulen grundlegend. Wenig Aufmerksamkeit fand in der Öffentlichkeit bislang die Frage, ob die Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse Frauen von weiterführenden Studien abhalten könnte. Auch wenn noch keine repräsentativen Daten vorliegen, werfen erste Zahlen diese Frage auf. Sollten diese Zahlen einen Trend darstellen, wäre das ein Rückschlag für alle Bemühungen, beiden Geschlechtern gleichermaßen den Zugang zu höheren Stufen akademischer Bildung zu eröffnen. Die Autorinnen geben einen Überblick über die aktuelle Situation und erörtern Eckpunkte eines geschlechtergerechten Studiums." (Autorenreferat)
Inhalt: "The Bologna process, which seeks to change national university systems into a uniform European university system, is leading to a fundamental restructuring of studies and teaching in Germany. The core of the new orientation is the change of offered studies to staggered courses, typically a six-semester bachelor and a four-semester master course of studies. However, little attention has been paid so far in public as to whether staggered courses have led to a trend of women being generally excluded from additional studies in the transition from bachelor to master degrees. Participation of women in the educational system could change from a level to level academic qualification toward lower levels of graduation. The authors provide an overview of the current situation and discuss the cornerstones for gender-appropriate studies." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Familie und Beruf im Leben von Männern
Titelübersetzung:Family and work in men's lives
Autor/in:
Tölke, Angelika
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 17 (2007) H. 3, S. 323-342
Inhalt: "In diesem Beitrag werden Ergebnisse zum Wandel im Heirats- und Fertilitätsverhalten und ihr Zusammenspiel mit dem Berufsverlauf für Männer präsentiert. Entgegen der lange verbreiteten 'Vernachlässigung' der Männer in der Familienforschung und -politik verweisen vorliegende Studien auf Weichenstellungen im Leben von Männern, die auf die Entscheidung für eine Heirat und Vaterschaft einwirken und damit auch Teil des allgemeinen Wandels privater Lebensformen und des Zusammenspiels mit dem Beruf sind. Es zeigt sich ein komplexes Wirkungsgefüge in Abhängigkeit von Lebenserfahrungen, Erwerbsverlauf und beruflicher Entwicklung sowie Erfahrungen in der Herkunftsfamilie und der partnerschaftlichen Situation. Aber auch die spiegelbildliche Perspektive, nämlich der Einfluss der privaten Lebensform auf die berufliche Entwicklung bei Männern, zeigt deutliche Tendenzen des Wandels. Nur durch eine Berücksichtigung der Lebensverläufe von Frauen und Männern kann ein angemessenes Bild über den Wandel im Partnerschafts- und Fertilitätsverhalten sowie über das Zusammenspiel von Beruf und Familie gezeichnet werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this paper empirical results on general changes in marriage and fertility, as well as on the relationship of family and work, are presented with a focus on men. In contrast to the long standing neglect of men's roles in family research and family politics, current empirical studies indicate crucial points in men's lives affecting their realization of marriage and fatherhood. Especially the individual employment history, career development, private life pattern and experience in the family of origin play an important role. Men contribute to the general changes in marriage and parenthood with their own history. Additionally, the reverse perspective, namely the impact of private life patterns on the professional careers of men, points to a crucial change in Western Germany: the former positive effect of a marriage on a man's professional career is no longer as significant. Only taking the life histories of both women and men into account gives an appropriate insight into the general change of family, fertility and work." (author's abstract)