"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" : Demographie und sozialer Ausschluss
Titelübersetzung:"Don't play with the street urchins" : demography and social exclusion
Autor/in:
Thiessen, Barbara
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006, S. 125-136
Inhalt: Die Diskussion um den Zustand der Bildung in Deutschland zeigt, dass längst nicht alle Potenziale des Landes genutzt werden. Die nicht zuletzt mit falschen Zahlen aufgeheizte Debatte um den scheinbaren "Gebärstreik" von Akademikerinnen legt den Verdacht nahe, dass besonders Kinder aus bildungsstarken Schichten gewünscht sind. Die Autorin fragt: "Gelten die Problemschüler aus den bundesdeutschen Hauptschulen und die in den Medien viel zitierten 'Teeniemütter' mit ihren Kindern als 'Schmuddelkinder', mit denen man sich nicht abgibt?"In dem Beitrag geht es daher nicht um die Frage nach einer möglichen Geburtenzunahme, sondern der Blick richtet sich auf jene, die schon da sind und die sich möglicherweise doch nicht erwünscht fühlen: Es geht um Kinder und Jugendliche "bildungsarmer" Schichten. In einem ersten Schritt werden die "Bildungsfernen" näher charakterisiert, dabei werden neuere Ergebnisse der Armutsforschung einbezogen. Zweitens wird kritisch untersucht, wie sich die alltäglichen Lebensbezüge in sozial benachteiligten Milieus aus Geschlechterperspektive darstellen. Diskutiert wird hier das Beispiel eines Praxisprojektes für junge Mütter aus einem Bremer Brennpunktgebiet. Abschließend werden gendergerechte Ansätze für die (kommunale) Sozial- und Bildungspolitik erörtert. (ICA2)
Elemente beruflicher Identität von Wissenschaftlerinnen : Vereinbarkeit von Kind und Beruf?
Titelübersetzung:Elements of the occupation identity of female scientists : compatibility between child and career?
Autor/in:
Macha, Hildegard; Paetzold, Bettina
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 123-137
Inhalt: Die Autorinnen befragten Frauen "in einem typischen Männerberuf": Frauen im Hochschulbetrieb. Frauen hätten an Hochschulen verstärkt mit dem "Mythos des Wissenschaftlers" zu kämpfen, der verlangt, die gesamte Energie und Leistung in den "Dienst der Wissenschaft" zu stellen. Wissenschaftlerinnen haben es demnach besonders schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren, sehen aber zum Teil gerade die Verknüpfung als einen wesentlichen Bestandteil ihrer beruflichen Identität. Die Autorinnen beschreiben Identitätsentwürfe von Wissenschaftlerinnen, die sie auf drei große Chronologien reduzieren, erläutern das Konzept der beruflichen Identität. Im Anschluß werden die eigenen Ergebnisse der Interviews mit betroffenen Frauen und andere vergleichbare Studien vorgestellt. Thematisiert werden dabei auch individuelle Strategien der Vereinbarkeit von Hochschularbeit und Familie, die durch Beispiele ergänzt werden. Alle Veränderungen, so ein Fazit, müsse die Frau aber aktiv einfordern, niemand werde sie ihr "in den Schoß legen". (rk)
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mutterschaft und Berufsbiographieverlauf : Entwicklungskonsequenzen bei jungen Akademikerinnen
Titelübersetzung:Motherhood and career biography history : development consequences for young female academics
Autor/in:
Strehmel, Petra
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 69-88
Inhalt: Die Autorin versucht anhand empirischen Materials deutlich zu machen, wie sich Beruf und Familie über viele Jahre entwickeln und welche Konflikte zwischen beiden Bereichen auftreten. Nach entwicklungspsychologischen Vorüberlegungen zur Entwicklung im frühen Erwachsenenalter, zur beruflichen Entwicklung und zu Veränderungen durch Elternschaft entwickelt die Autorin ein theoretisches Konzept der empirischen Analyse. 79 arbeitslose Lehrer wurden in Abhängigkeit ihrer biographischen Situation anhand qualitativer Interviews untersucht. Frage dabei waren auch unterschiedliche Berufsverläufe von Männern und Frauen in Abhängigkeit von einem Kind. In ihrer Analyse weist die Autorin vor allem auf die Problematik besonderer Arbeitsformen junger Frauen hin. Die Kategorie "berufstätig" sei hier oft zu "unscharf" und der Erfassung von Berufsentwicklungsverläufen nicht angemessen. (rk)