Inhalt: Die Verfasserin zeigt, wie es im Zuge der finnischen Unabhängigkeitsbestrebungen Frauen möglich wurde, über das Konzept der sozialen Mütterlichkeit und auf der Basis eines Wohlfahrtsfeminismus erste Ansätze wohlfahrtsstaatlicher Regelungen im Rahmen einer pronatalistischen qualitativen Bevölkerungspolitik einzufordern. Geschlechtergerechtigkeit und Mutterschaft werden als gegensätzliche, miteinander um die Vorherrschaft ringende Diskurse, als sich verschiebende und verändernde politische Schwerpunktsetzungen verstanden, von denen jeweils eine dominiert. Dabei wird auch eine zeitliche Abfolge sichtbar. Von 1920 bis in die 1970er Jahre dominierte eine pronatalistische, nationalistische Bevölkerungspolitik, deren zentraler ideologischer Bestandteil der Mutterschutz war. In den 1970er Jahren gewann dann der Gedanke der Geschlechtergerechtigkeit die Oberhand. (ICE2)
Schlagwörter:Geschlechterpolitik; Mutterschaft; Gleichberechtigung; Bevölkerungspolitik; Finnland; historische Entwicklung; Wohlfahrtsstaat; Feminismus; Mutterschutz
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag