Inhalt: Der Band erschien erstmals 1999 in englischer Sprache unter dem erheblich genaueren Titel 'Has feminism changed science?' Die Autorin ist Wissenschaftshistorikerin an der Penn State University. Schiebinger untersucht primär die Naturwissenschaften, was der Originaltitel, anders als seine Übersetzung, ja auch bereits andeutet. Sie sieht von schnellen Schlüssen in die eine oder andere Richtung ab und betrachtet stattdessen den Gesamtzusammenhang, der von der Rolle der Frau in Fächern wie Medizin, Physik und Chemie über neue Fragestellungen hin zu einzelnen Methoden reicht. Einen genuinen feministischen Weg zu wissenschaftlicher Erkenntnis sieht sie nicht, aber viele Beispiele (etwa aus der Primaten-Forschung) demonstrieren besondere Ergebnisse, die überwiegend von weiblichen Wissenschaftlerinnen erbracht werden. Wichtiger als die Resultate seien die veränderten Fragestellungen, die den Blickwinkel der Gesamtwissenschaft verändert hätten. So suche die Archäologie und Frühgeschichte nicht nur nach Waffen und männlichen Ausrüstungsgegenständen, sondern zunehmend auch nach spezifisch weiblichen Errungenschaften. Dies verknüpft Schiebinger mit soziologischen Überlegungen über Probleme und Möglichkeiten weiblicher Forscher. (ZPol, NOMOS)