Inhalt: Im Jahr 1995 wird von der kanadischen Regierung eine Politik beschlossen, die von den Ministerien verlangt, Geschlechteranalysen bei allen neuen Politik- und Gesetzesvorlagen durchzuführen. Das kanadische Gesundheitsministerium verpflichtet sich, dieses als Standardverfahren sicher zu stellen und praktisch in allen Bereichen, einschließlich der Forschung, anzuwenden. Dem gemäß wird für den Bereich 'Gender Bias - Gender Research' ein Handbuch entwickelt, um das kanadische Gesundheitsministerium bei der Planung, Durchführung und Evaluation der Forschung zu unterstützen und zwar in einer für beide Geschlechter gerechten und angemessenen Weise. Das praxisnahe Instrument, das in Frage-Antwort-Komplexe gegliedert ist, konzentriert sich auf drei wesentliche Problemfelder des Gender Bias: (1) Androzentrismus, (2) Geschlechtsinsensibilität und (3) doppelte Bewertungsmaßstäbe. Darüber hinaus werden eine Reihe von Komponenten des qualitativen und quantitativen Forschungsprozesses beschrieben: (1) Forschungsfrage, (2) Forschungsdesign, (3) Forschungsmethoden und Datensammlung, (4) Datenanalyse und -interpretation sowie zugrundeliegende theoretische Konzepte, (5) Sprachgebrauch, (6) visuelle Darstellung, (7) Titel, (8) Kurzdarstellung (Abstract) und (9) Literaturüberblick. Abschließend werden die drei Problemfelder des Gender Bias mit den Komponenten des Forschungsprozesses in Form einer Matrix in Beziehung gesetzt. Dabei werden als praktische Hilfen im Forschungsprozess für die drei Problemfelder die möglichen Verzerrungseffekte in den einzelnen Komponenten des Forschungsprozesses zusammengestellt. (ICG2)