Inhalt: Privatheit und Öffentlichkeit bilden ein Begriffspaar, das seit über hundert Jahren Sprache, Denken und Konzepte, mit denen die "historische und aktuelle Gesellschaftsanalyse" versucht werde, durchdringe. Diese Dichotomisierung verliere bei genauerer Analyse ihres geschichtlichen Hintergrundes aber ihre klaren Konturen, konstatiert die Autorin. Sie versucht eine Definition der Begriffe, skizziert die Geschichte ihrer Entstehung seit dem 18. Jahrhundert und stellt den Bezug zu gesellschaftlichen, staatlichen und politischen Indikatoren her. Für die Geschichte der Geschlechterbeziehungen haben diese Gegensatz-Begriffe zentrale Bedeutung; vermutlich sind sie "völlig untauglich", um die verschiedenen sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern abzubilden. Wichtiger sei es, so ein Fazit, die historisch konkreten Formen, Inhalte und Bedeutungen der Geschlechterbeziehung im Prozeß des historischen Wandels herauszuarbeiten und dabei evtl. sinnvoller auf das Konzept der "Asymmetrie" der Beziehungen zurückzugreifen. (rk)
Schlagwörter:historische Entwicklung; Geschlechtsrolle; Sozialgeschichte; Frauenforschung; Privatsphäre; Öffentlichkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag