Inhalt: Frauen sind im westlichen Kulturkreis in ihrem Lebensbereich nicht mehr auf die Familie und Familienarbeit beschränkt. Gleichzeitig hat sich die gesellschaftliche Bedeutung von Ehe und Familie im 20. Jahrhundert grundlegend gewandelt. Dieser Wandel in den Lebensmöglichkeiten und in der Lebensgestaltung von Frauen schlägt sich auch in den Themen nieder, die in der empirisch-psychologischen Forschung bearbeitet werden. Die Aufsätze betrachten Frauen in Beruf und Ausbildung sowie in verschiedenen Familienformen und Lebensphasen. Die Beiträge zeigen zudem die Vielfalt der zur Bearbeitung des Themenbereichs existierenden Perspektiven und Methoden auf. Dabei wird die Notwendigkeit einer differenzierten und vielschichtigen Betrachtung der Entwicklung von Frauen zwischen den Polen des Wandels und der Beibehaltung traditioneller Verhaltensweisen und Einstellungen deutlich. (IAB). Inhaltsverzeichnis: 1. Frauen in Beruf und Ausbildung - Ruth Rustemeyer, Annett Wilde, Natalie Fischer: Schulische und berufliche Auswirkungen von geschlechtsspezifischem Selbstbild und Interesse (17-33); Dorothee Alfermann, Jeannine Stiller, Elmar Brähler: Berufsziele und Karrierepläne nach dem Studium der Humanmedizin - ein Geschlechtsvergleich (35-48); Martina Endepohls-Ulpe: Hochbegabt und weiblich - Barrieren auf dem Weg zur Leistung (49-66); Judith Ebach: Die Erweiterung der beruflichen Orientierung von Schülerinnen am Beispiel des Ada-Lovelace-Projekts (67-82). 2. Frauen in verschiedenen Familienformen und Lebensphasen - Barbara Reichle, Flora Zahn: 'Und sie bewegt sich doch!' Aufgabenverteilung in Partnerschaften verändern sich im Verlauf des Familienzyklus (85-102); Beate Minsel: Kinder bezogene elterliche Aufgabenteilung und Zufriedenheit während des Übergangs des ersten Kindes in die Grundschule (103-119); Brigitte Rollett, Harald Werneck: Elterliche Partnerschaft und kindliches Leistungsverhalten: Resultate einer Längsschnittstudie (121-137); Harald Werneck, Brigitte Rollett: Ansätze und Befunde zur Vorhersage elterliche Scheidung (139-150); Christiane Papastefanou: Mütter und Töchter in der Ablösungsphase - ein Vergleich von Kernfamilien und Alleinerziehenden (151-165); Anja Jesse: Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden geschiedener alleinerziehender Frauen: Ergebnisse einer Tageslaufanalyse (167-181); Margot Klinkner: Möglichkeiten und Grenzen der Evaluation von praxisorientierten Interventionsprogrammen, dargestellt am Beispiel eines Elterntrainings für Alleinerziehende (183-198); Insa Fooken: Späte 'Fröste der Freiheit' - (Ent-)Scheidungsmuster von Frauen unterschiedlicher Geburtskohorten (199-214); Marcus Roth, Simone Gerber: Determinanten der Lebenszufriedenheit bei älteren Frauen (215-231). 3. Über Elisabeth Sander: Kurzbiographie und Schriftenverzeichnis.
Karrierek(n)ick Kinder : Mütter in Führungspositionen - ein Gewinn für Unternehmen
Titelübersetzung:Children as a career boost (obstacle) : mothers in management positions - a gain for enterprises
Autor/in:
Lukoschat, Helga; Walther, Kathrin
Quelle: Bertelsmann Stiftung; Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2006. 101 S.
Inhalt: "Frauen besetzen zwar immer häufiger Führungspositionen - Kinder sind aber nach wie vor ein messbares Hindernis für den beruflichen Aufstieg. Dabei können sich Karriere und Kinder sehr gut ergänzen. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebenen Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts 'Balance von Familie und Arbeitswelt' mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Entgegen landläufiger Annahmen verfügen Mütter mit Führungsverantwortung über wichtige Kompetenzen, um die Produktivität von Unternehmen zu steigern. Rund 500 Frauen hat die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) für die bislang umfangreichste Untersuchung dieser Art in Deutschland befragt. Sie zeigt: Familienbezogene Kompetenzen und Führungskompetenzen wie Gelassenheit, Organisationsfähigkeit und Pragmatismus greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Unternehmen eine flexible Arbeitsorganisation und ein familienfreundliches Klima fördern. Übereinstimmend berichten die für die Studie interviewten Mütter, dass sich durch die Kinder ihre Führungsfähigkeit, zum Beispiel im Lösen von Konfliktsituationen, verbessert habe. Viele der Befragten sagen, dass sie stärker als früher Aufgaben delegieren und damit die Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher erkennen. Auch das Zeitmanagement haben berufstätige Mütter besser im Griff. 85 Prozent der Befragten betrachten dies als entscheidenden Erfolgsfaktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 72 Prozent messen dabei der öffentlichen Kinderbetreuung und 63 Prozent einer familienfreundlichen Unternehmenskultur hohe Bedeutung bei. 84 Prozent der befragten Frauen nennen die Unterstützung durch den Partner als wichtigen Erfolgsfaktor. In der Mehrzahl der untersuchten Fälle akzeptierten die Männer nicht nur die Karriere der Frau, sondern sie übernahmen auch aktiv Familienpflichten. Die Mehrheit der Frauen hat sich bewusst für einen Partner entschieden, der bereit ist, von der traditionellen Rolle abzuweichen. Die ergänzenden Interviews mit Vätern zeigen allerdings, dass es für Männer vergleichsweise schwerer ist, sich Freiräume für familiäre Aufgaben zu schaffen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Kinder und Karriere : sozial- und steuerpolitische Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ; Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 18. bis 20. September 2002
Titelübersetzung:Children and career : socio-political and tax policy ways to reconcile an occupation and family; proceedings of a conference of the Loccum Protestant Academy from September 18 to 20, 2002
Herausgeber/in:
Lange, Joachim; Evangelische Akademie Loccum
Quelle: Evangelische Akademie Loccum; Tagung "Kinder und Karriere"; Rehburg-Loccum: Evang. Akad. Loccum (Loccumer Protokolle, 56/02), 2003. 262 S.
Inhalt: "Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist - zumal in Wahlkampfzeiten - in aller Munde, doch ihre Realisierung stößt in Deutschland nach wie vor auf zahlreiche Hindernisse. Dies beeinträchtigt die Umsetzung individueller Lebensentwürfe und hat angesichts der in Deutschland vorherrschenden Rollenverteilung - die Benachteiligung von Frauen im Berufsleben zur Folge. Darüber hinaus führen die mangelnde Vereinbarkeit und die von ihr mitverursachten niedrigen Geburtenraten und Beschäftigungsquoten von Frauen zu Vergeudung von Humankapital, ineffizienter Allokation bei der Produktion haushaltsnaher Dienstleistungen und Risiken für die sozialen Sicherungssysteme insgesamt. Die Schwierigkeit, eine berufliche 'Karriere' mit dem Familienleben zu vereinbaren, ist wesentlich darauf zurückzuführen, dass Sozial-, Steuer- sowie Kinderbetreuungs- und Schulsysteme ebenso wie betriebliche Organisationsstrukturen und Personalplanung noch stark an der klassischen 'Versorgerehe' orientiert sind. Auf der Tagung, die in dem Band dokumentiert wird, wurden diese negativen Anreizwirkungen des deutschen Wohlfahrtsstaates analysiert und Reformvorschläge erarbeitet. Ein Blick über die Grenzen liefert dabei zahlreiche Anregungen. In der Diskussion werden die Reformvorschläge dann auf ihre betriebliche Praxistauglichkeit und ihre politischen Umsetzungsperspektiven überprüft. Die Diskussion machte deutlich, dass eine Veränderung der Anreizsysteme zwar wichtig ist, dass aber die Vereinbarkeit von Beruf und Familie solange ein Problem bleiben wird, wie sie nur als ein Problem von Frauen und nicht auch von Männern angesehen wird." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissenschaftlerinnen mit Kindern : Strategien zur Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Arbeit
Titelübersetzung:Female scientists with children : strategies to reconcile a family and scientific work
Autor/in:
Strehmel, Petra
Quelle: Die andere Wissenschaft: Stimmen der Frauen an Hochschulen. Hildegard Macha (Hrsg.), Monika Klinkhammer (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 1997, S. 113-129
Inhalt: Für Wissenschaftlerinnen stellt sich die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in besonderer Weise. Von den wenigen Frauen an der Hochschule hat nur ein geringer Anteil Kinder. Der Beitrag zeigt, daß sich Wissenschaftlerinnen mit Kindern mit Widerständen von zwei Seiten auseinanderzusetzen haben: (1) Mit den üblichen Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen, die alle Frauen an der Hochschule treffen und (2) mit den generellen Schwierigkeiten von Frauen, die hierzulade Beruf und Familie miteinander vereinbaren möchten bzw. müssen. Insgesamt zeigt sich, daß die Universität in vielen Bereichen flexible Arbeitsbedingungen bietet, die die Vereinbarkeit mit Familie und Kinderziehung erleichert. Für das berufliche Fortkommen, das Erreichen der erforderlichen Qualifikation und das Verfolgen einer Hochschulkarriere sind die Bedingungen in dieser Konstellation jedoch eher ungünstig. (pre)