Schule und Geschlecht
Titelübersetzung:School and gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Handbuch der Schulforschung. Werner Helsper (Hrsg.), Jeanette Böhme (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 673-695
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Inhalt: Im der Studie wird der aktuelle Stand der Schulforschung zum Thema "Schule und Geschlecht" zusammengefasst. Dazu wird zunächst analysiert, was mit sozialer Konstruktion von Geschlecht gemeint ist. Anschließend werden neuere Studien vorgestellt. Deren Systematik orientiert sich an den aktuellen Debatten um Persönlichkeitsentwicklung, Leistungsvergleiche und Interessendifferenzen. Im Sinne der Berücksichtigung der Komplexität des Themas wird nach der Erörterung der vorfindbaren Unterschiede gefragt, wie diese erklärbar sind. Nach der allgemeinen Bilanz von Erfolg und Misserfolg liegt der Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Neben den aufzeigbaren Zusammenhängen zwischen Leistungen, Interessen und Selbstkonzepten spielen die Lehrkräfte selbst eine nicht unwichtige Rolle. Inhaltliche und organisatorische Veränderungen werden darüber hinaus als Bedingungsfaktoren angeführt. Unter letzteren wird insbesondere die koedukative oder getrennte Unterrichtung verstanden. Im abschließenden Teil werden neuere Untersuchungen dazu thematisiert. Veränderungen - vor allem eine Förderung von Mädchen im naturwissenschaftlichen Bereich - setzen an anderen Inhalten an, kombinieren diese häufig mit geschlechtsgetrenntem Unterricht. Die Bedeutung der Monoedukation wird jedoch im Allgemeinen überschätzt. Wichtiger wäre die Entwicklung von neuen Schulkulturen. Hierfür können qualitativ orientierte Forschungen Hinweise liefern, da sie weniger auf die Differenzen zwischen den Geschlechtern achten, sondern versuchen, die Mechanismen herauszufinden, mit denen die Differenzen produziert und bedeutsam gemacht werden. Solche Untersuchungen gibt es jedoch erst wenige - hier liegen vielfältige Perspektiven für weitere Arbeiten. (ICF2)
Schlagwörter:Schule; Differenzierung; Mädchen; Junge; schulische Sozialisation; Schulleistung; Schulpolitik; Diskriminierung; Pluralismus; Persönlichkeitsentwicklung; Konstruktion; Stereotyp; Interesse; Selbstbild; Wahrnehmung; Lehrer; Rollenbild; Forschungsdefizit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender-Datenreport : 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland - im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Titelübersetzung:Gender Data Report : annotated data report on equality between women and men in the Federal Republic of Germany
Herausgeber/in:
Cornelißen, Waltraud; Deutsches Jugendinstitut e.V.; Statistisches Bundesamt
Quelle: Deutsches Jugendinstitut e.V.; Statistisches Bundesamt; Cornelißen, Waltraud; München, 2005, 2. Fassung. 806 S.
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Inhalt: "Im kommentierten Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern wird vorhandenes Datenmaterial zur sozialen Lage und zur Lebensführung von Frauen und Männern zusammengetragen, ausgewertet und interpretiert. Der Blick wird nicht nur auf die Benachteiligungen von Frauen, sondern auch auf die von Männern gerichtet. Der Bericht soll eine Grundlage für eine an aktuellen Zahlen orientierte politische Debatte bieten. Er wird sich selbst mit politischen Stellungnahmen aber zurückhalten. Die Bundesregierung wird den gesamten Report politisch kommentieren. Der Report rückt jene Problembereiche in den Mittelpunkt, denen seit Jahrzehnten das Bemühen um Gleichstellung in allen EU-Staaten gilt. Er will aber auch für einige bisher wenig beachtete Probleme sensibilisieren. Die Gleichstellung im Beruf hat in diesem Report ein großes Gewicht; so wird im Kapitel 2 die Integration der Geschlechter in den Arbeitsmarkt genauer analysiert, das Kapitel 5 präsentiert Daten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Kapitel 3 befasst sich mit den Unterschieden zwischen den Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. Das Kapitel 4 dieses Datenreports wird sich mit der Vielfalt von Lebens- und Familienformen befassen und wird Gleichstellungsprobleme herausarbeiten, die sich im Rahmen verschiedener Lebensformen, dem allein Leben, den Partnerschaften und den Eltern-Kind- Gemeinschaften ergeben. Der Europäische Rat von Barcelona hat 2002 den hohen Stellenwert, den die Vereinbarkeitspolitik in der europäischen Beschäftigungsstrategie hat, noch einmal bestätigt. Den Problemen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier in Kapitel 5 nachgegangen. Es wird geprüft, in welchem Umfang inzwischen auch Frauen mit kleinen Kindern in Deutschland erwerbstätig sind und wie erwerbstätige Paare mit Kindern Hausarbeit und Kinderbetreuung unter sich aufteilen. Zudem wird dargestellt, welche Erwartungen auch heute noch an die Präsenz junger Mütter zu Hause gestellt werden und wie sich junge Paare selbst die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit vorstellen. Ferner wird untersucht, wie gewünschte und realisierte Erwerbsmuster voneinander abweichen und welche Kinderbetreuungsangebote Eltern zur Verfügung stehen. Neben einer ausgewogeneren Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben und an der Familienarbeit wird international und national auch eine angemessene Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen in der Politik angestrebt. Daten zu dieser Entwicklung finden sich in einem eigenständigen Kapitel über politische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement (Kapitel 6). Weitere Aufmerksamkeit verdienen im Bericht die Themen Gesundheit und Behinderung von Frauen und Männern, sind doch mit gesundheitlicher Beeinträchtigung und Behinderung oft besondere Formen der sozialen Ausgrenzung verbunden. Diese können im Leben von Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise relevant werden (Kapitel 8 und 9). Schließlich wird im Datenreport mit einem eigenständigen Kapitel dem langjährigen Bemühen der EU, Gewalt im Geschlechterverhältnis sichtbar zu machen und der Gewalt präventiv zu begegnen, Rechnung getragen. Besondere Aufmerksamkeit erlangten auf europäischer Ebene die häusliche Gewalt gegen Frauen und der Menschen-(Frauen)-handel. Neben den genannten Problembereichen findet im Datenreport auch das breite Spektrum der Gewalt im öffentlichen Raum (Körperverletzung, Totschlag, Raub und Mord) Beachtung, von dem Männer im Durchschnitt häufiger als Frauen betroffen sind (Kapitel 10). Auch wenn der Report in vielen Feldern - der gesellschaftlichen Situation entsprechend - Benachteiligungen von Frauen konstatiert, zeigt er doch auch Benachteiligungen von Jungen bzw. Männern auf. Der Datenreport wurde in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt erstellt, das für die Forschungsgruppe am DJI Sonderauswertungen aus dem Mikrozensus und der Bevölkerungsstatistik vornahm, soweit die Daten noch nicht allgemein zugänglich waren." (Textauszug)
Schlagwörter:Geschlechterverteilung; soziale Ungleichheit; Diskriminierung; Bildung; Mädchen; Bildungsbeteiligung; Bildungsabschluss; Schulbildung; Berufsbildung; berufliche Weiterbildung; Studium; Berufseinmündung; berufliche Integration; Erwerbsbeteiligung; Beschäftigungsform; Flexibilität; Arbeitsteilung; Männerberuf; Frauenberuf; Segregation; berufliche Selbständigkeit; Unternehmensgründung; Selbständige; Arbeitslosigkeit; Erwerbstätigkeit; Einkommen; Einkommensunterschied; Berufsunterbrechung; Wohlstand; Armut; Familie; Struktur; Lebensweise; Kinderwunsch
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Statistik und statistische Daten, Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
GEW-Gender-Report 2004 : Daten zur Entwicklung in Bildung und Wissenschaft
Titelübersetzung:GEW (Education and Science Union) Gender Report for 2004 : data on trends in education and science
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft; Frankfurt am Main, 2004. 64 S.; 211 KB
Details
Inhalt: Seit 1998 erscheint in regelmäßigen Abständen der GEW-Gender-Report für Bildung, Erziehung und Wissenschaft, in dem die aktuell verfügbaren Daten zur Bildungsbeteiligung und zu den Bildungschancen von Mädchen und Jungen, Frauen und Männer in Deutschland aufbereitet werden. Der Kernsatz "Über Bildung werden die Chancen verteilt" steht für die Diagnose der Gesellschaftsrealität auch noch zu Beginn des 21. Jahrhundert. Das Bildungssystem in Deutschland benachteiligt in unterschiedlicher Art und Weise Mädchen und Jungen, Frauen und Männer. Obwohl Frauen und Mädchen heute in vielen Bereichen die gleichen Qualifikationsabschlüsse vorweisen können, gibt es immer noch Benachteiligungen im beruflichen Ausbildungs- und Hochschulsystem sowie beim Übergang vom Bildungs- zum Beschäftigungssystem. Die hier vermittelten Daten beziehen sich auf das Bildungssystem allgemein, die Jugendhilfe, allgemeinbildende Schulen, die Berufsbildung, Hochschule und Wissenschaft und internationale Vergleiche. (IAB2)
Schlagwörter:Bildungsbeteiligung; internationaler Vergleich; Geschlechterverteilung; Bildungschance; Diskriminierung; Berufsbildung; Ausbildungssystem; Hochschulbildung; Berufseinmündung; Jugendhilfe; allgemein bildendes Schulwesen; Bildungswesen; Personal; Lehrer; Schüler; Bildungsniveau; berufliche Weiterbildung; Berufsschule; Auszubildender; Student; Studienanfänger; Fächerwahl; Promotion; Habilitation; Hochschullehrer; Mädchen
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung, Hochschulen
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Licht und Schatten der Koedukation : eine alte Debatte neu gewendet
Titelübersetzung:Light and shadow of coeducation : an old debate turned around
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 33 (1987) Nr. 4, S. 455-474
Details
Inhalt: "Jungen bedürfen des alltäglichen schulischen Umgangs mit Mädchen, um bei programmatischer Gleichberechtigung eine partielle Leistungsüberlegenheit und Verhaltensdominanz zu trainieren. Für diese kritische These zur "selbstverständlichen" Koedukation sprechen die geschlechtsspezifischen Wahlen für die Leistungskurse Mathematik und Naturwissenschaften bzw. die entsprechenden Studienfächer. Unterstützt wird eine Problematisierung gleicher Wirkung koedukativer Unterricht durch Ergebnisse, wonach Studentinnen der Chemie und Informatik überproportional von Mädchenschulen kommen, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Es werden Forschungsergebnisse aus der Unterrichts- und Sozialisationsforschung herangezogen, um diese Befunde zu erklären bzw. in Frage zu stellen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Koedukation; schulische Sozialisation; Mädchen; Studienwahl; Schulbildung; Mathematik; Naturwissenschaft; Bildung; Diskriminierung; Technik; Bildungschance
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erfolgreich in der Schule, diskriminiert im Beruf : geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der Berufseinmündung
Titelübersetzung:Successful at school, discriminated in profession : gender-specific inequalities at the start of careers
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne; Tillmann, Klaus-Jürgen; Weißbach, Barbara
Quelle: Jahrbuch der Schulentwicklung: Daten, Beispiele und Perspektiven. Bd. 3. H.-G. Rolff, G. Hansen. Weinheim: Beltz, 1984, S. 117-143
Details
Inhalt: "Mit diesem Beitrag wird die Bilanz einer mehr als zwanzigjährigen Entwicklung gezogen: Wie hat sich die geschlechtsspezifische Bildungsbeteiligung in der Bundesrepublik entwickelt, in welchem Maße wurde dabei die Benachteiligung der Mädchen aufgehoben?" Die Phase der Bildungsexpansion und ihrer gesellschaftlichen Randbedingungen (Vollbeschäftigung und hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften) hat sich nach Ansicht der Autoren in ihr Gegenteil verkehrt. Nach empirischen Befragungen dominiert bei den meisten Mädchen jedoch das "Drei-Phasen-Modell" (Beruf/Kindererziehung/Beruf), wobei in der Realität meist die letzte Phase aufgegeben werden müsse. Auf diesem Hintergrund wird die Bildungsbeteiligung der 16 und 18jährigen Mädchen, die Aufteilung des Ausbildungsmarktes und das Einstellungsmuster beim Ausbildungspersonal nach geschlechtsspezifischen Merkmalen beschrieben und im letzten Kapitel die Berufs- und Lebensperspektive von Mädchen dargestellt. (IAB2)
Schlagwörter:Berufseinmündung; Diskriminierung; Bildungsgang; Bildungsbeteiligung; Mädchen; Berufsbildung; Ausbildungsplatz; Nachfrage; Berufserwartung; Berufsaussicht; Familie; Angebot
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag