Erscheinen 'Karrierefrauen' weniger sozial kompetent als 'Karrieremänner'? : Geschlechterstereotype und Kompetenzzuschreibung
Titelübersetzung:Do 'career women' appear less socially competent than 'career men'? : gender stereotypes and the attribution of competence
Autor/in:
Steffens, Melanie C.; Mehl, Bettina
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 34 (2003) H. 3, S. 173-185
Inhalt: "Studierende (N=78) und Führungskräfte (N=19) lasen eine Stellenbeschreibung für eine Position der mittleren Führungsebene, in der entweder auf stereotyp männliche Führungsqualitäten Wert gelegt wurde ('traditionell') oder zusätzlich auf stereotyp weibliche Sozialkompetenz ('feminisiert'). Anschließend sollten sie fiktive Bewerberinnen und Bewerber auf der Basis eines Lebenslaufs sowie eines Anschreibens hinsichtlich ihrer Fachkompetenz, sozialen Kompetenz und Eignung einschätzen. Die Lebensläufe ließen auf Fachkompetenz, auf soziale Kompetenz oder auf beides schließen. Insgesamt wurde die Eignung von Bewerberinnen und Bewerbern, die sowohl ihre fachliche als auch ihre soziale Kompetenz betonten, am höchsten eingeschätzt. Die Sozialkompetenz der fachlich kompetenten Frauen wurde höher eingeschätzt als die der entsprechenden Männer. Einzelne Zusammenhänge der Bewerberbeurteilungen mit expliziten Einstellungen zur Gleichberechtigung und mit impliziten Geschlechterstereotypen, gemessen mit einem Implicit Association Test, wurden gefunden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Students (N=78) and managers (N=19) received job descriptions for a middle-management position. The job description stressed either stereotypically male leadership qualities ('traditional') or, in addition, stereotypically female social competence ('feminized'). Participants were to judge the professional competence, social competence, and hirability of fictitious applicants on the basis of a CV and a cover letter. CVs implied professional competence, social competence, or both. In sum, those applicants who stressed their professional competence as well as their social competence were rated most hirable. The social competence of females high in professional competence was rated higher than the social competence of the respective males. There were some correlations of applicant ratings with explicit attitudes toward gender equality as well as with implicit gender stereotypes as measured with an Implicit Association Test." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ungleichheit und Lebenslauf : Wege aus den Sackgassen empirischer Traditionen
Titelübersetzung:Inequality and the life course : ways out of dead ends in empirical traditions
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2001) H. 41, S. 512-537
Inhalt: "Die schichtspezifische Ungleichheitsforschung hat die Ungleichheitsproduktion zwischen den Geschlechtern relativ wenig aufgegriffen. Diese ist, so die hier entwickelte These, nicht nur eine der Normen, sondern ebenso eine jener Institutionen, die Thema der schichtspezifischen Ungleichheitsforschung sind. Um deren Effekte empirisch angemessen zu erfassen, gilt es, sowohl das biographische Betrachtungsfenster der Ungleichheitsforschung zu erweitern als auch kategorial eingeschliffene Denkmuster zu verabschieden. Aufgedeckt wird der geringe lebenslauf-prognostische Wert der Ungleichheits-Kategorien 'Bildungsniveau' und 'Arbeitsmarktniveau', da sich in Bildung und Berufsstruktur bereits jeweils Schicht- und Geschlechterungleichheit miteinander kombinieren und in ihren Effekten vergrößern. Empirisch tragfähiger hingegen erweist sich a) die Erfassung der (niveau- und berufsdifferenten) Ressourcen-Ausstattung und b) der arbeitsmarktlichen Amortisierungschancen. Hinzu tritt die Kategorie des Ressourcenverlustrisikos, die schicht- und geschlechter-ungleichen Chancen der Verknüpfung von Bildung, Arbeitsmarkt, Familie im Lebensverlauf ihren sozialstrukturell angemessenen Platz in der Ungleichheitsforschung einräumt. Alle drei Kategorien zusammen zeigen, wie sich in der Tat lagenspezifische Ungleichheiten alter und neuer Art sozialstrukturell kombinieren mit De- und Re-Institutionalisierungen von Ungleichheit im männlichen und weiblichen Lebenslauf." (Autorenreferat)
Inhalt: "Research on the reproduction of class inequality usually takes little notice of research on gender inequality, although both deal with effects of the same social institutions (family, educational system, labor market). The combination of both types of research requires to give up the male bias in stratification research as well as to extend the life span under scrutiny. In German realities, gender and social class in education and occupational stratification are intervoven. The usual categories of 'educational level' and 'labor market entrance level' prove to be inadequate: they doubly mask inequality, ignoring both gendered transitions from school to work and gendered career tracks between occupations. Empirical findings suggest a replacement of the foreshortened categories of levels by class-gendered vocational resources and class-gendered depreciation rates in the labor market. In order to capture additional inequality, caused by gendered constraints and opportunities of combining education, occupational career and family, a third category is needed, referring to risks of resource loss. Together, the three categories help decipher more realistically how the reproduction of old and new class-specific inequalities in turn conditions inequalities in male and female life course pattern." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 8 (2000) Nr. 2/3, S. 203-223
Inhalt: "Der Beitrag berichtet Ergebnisse eines Untersuchungsschrittes im DFG-Projekt 'Professionalisierung und Integration der Lebenssphären. Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie (Profil)'. 1999 wurden circa 1.000 Professionsangehörigen in Medizin und Psychologie schriftlich befragt, um (a) die langfristigen Berufsverlaufsmuster in beiden Professionen, (b) Geschlechtsunterschiede im Zusammenhang damit zu beschreiben. Die Befragten waren zum Erhebungszeitpunkt etwa 15 Jahre berufstätig. In der Medizin verteilen sich die Professionsangehörigen auf wenige 'normale', klar abgrenzbare und institutionell vorgezeichnete Muster. Kontinuierliche Berufsbiographien sind die Regel. Der Männeranteil überwiegt, wo es um kontinuierliche Aufstiege geht; oder aber das Geschlechterverhältnis ist annähernd paritätisch. Diskontinuierliche Muster bilden die Ausnahme, und nur hier ist der Anteil von Frauen höher als der von Männern. In der Psychologie gibt es eine größere Zahl von Mustern, die schwerer abgrenzbar und nicht so klar institutionell vorstrukturiert sind wie in der Medizin. Diskontinuierliche Berufsbiographien und solche, die durch Doppel- oder Mehrgleisigkeit verschiedener Tätigkeiten gekennzeichnet sind, kommen in der Psychologie häufiger vor als kontinuierliche sowie in sich konsistente Biographien. Auch hier gelangen Frauen seltener in höhere Positionen, und in den diskontinuierlichen Verlaufsmustern ist ihr Anteil wesentlich höher als der von Männern." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Psychologe; Arzt; Karriere
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Biographical science : cooperative investigations into scientists' lives
Autor/in:
MacKinnon, Gregory R.
Quelle: The science teacher : publication of the National Science Teachers Association, Vol. 63 (1996) No. 2, S. 43-45
Inhalt: "Presents an activity that highlights the life of Harriet Brooks, a lesser-known Canadian physicist. Objectives include stressing Harriet Brooks's contribution to science and developing a historical connection to other prominent figures, illustrating to students that attitudes about women in science were very constraining in Harriet Brooks's time, and advancing cooperative learning skills such as communication and individual responsibility." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Karrierefrau : eine Inhaltsanalyse populärwissenschaftlicher Ratgeberliteratur
Titelübersetzung:The career woman : a content analysis of popular science advisory literature
Autor/in:
Abele, Andrea; Schaper, Stefanie
Quelle: Gruppendynamik : Zeitschrift für angewandte Sozialwissenschaft, Jg. 26 (1995) H. 2, S. 237-254
Inhalt: "Karriereratgeber für Frauen boomen. Im Sommer 1993 sind 26 allgemeine Karriereratgeber auf dem Markt, von denen N=10 mittels eines inhaltsanalytischen Vorgehens hinsichtlich folgender Fragestellungen untersucht wurden: Welche Themenbereiche werden in diesen Büchern angesprochen; wie konsistent sind die Inhalte über die einzelnen Autorinnen hinweg; welche günstigen, welche ungünstigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Karriere von Frauen werden genannt; welche Empfehlungen werden gegeben? Die Auswertung zeigt, daß in der Karriereratgeberliteratur ein weites Themenspektrum abgehandelt wird, das die berufliche Laufbahn in den allgemeinen Sozialisations- und Lebenskontext von Frauen integriert. Explizite, konkrete und überprüfbare Karriereplanungen werden als wesentliche Voraussetzungen beruflichen Erfolgs genannt. Die Übereinstimmungen hinsichtlich günstiger und ungünstiger Voraussetzungen für Berufserfolg sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen sind zwischen den analysierten Büchern relativ hoch. Unscharf bleiben jedoch die Empfehlungen zur Bedeutung von 'Weiblichkeit' im beruflichen Alltag. Bei den Bezügen zur wissenschaftlichen Berufslaufbahnforschung zeigen sich einige Unterschiede, die insbesondere damit zu tun haben, daß ältere Befunde zu wenig revidiert werden bzw. daß Ergebnisse übergeneralisiert werden. Trotzdem ist die Übereinstimmung mit Ansätzen zu 'personal effectiveness'-Training hoch. Insgesamt vermittelt die analysierte Ratgeberliteratur einen insbesondere auf individuelle Lösungsstrategien orientierten Ansatz und trägt damit implizit dazu bei, Unterrepräsentationen von Frauen in Führungspositionen auf vermeintliche geschlechtstypische Eigenschaften zurückzuführen." (Autorenreferat, IAB-Doku)