Frauen-in/transFormation : Beiträge zur FrauenFrühlingsUniversität Graz 2009
Titelübersetzung:Women in/transformation : contributions towards the Women's Spring University in Graz in 2009
Herausgeber/in:
Rohn, Hanna; Scheer, Lisa; Zenz, Eva Maria
Quelle: Wien: Planet-Verl., 2011. 281 S.
Inhalt: "Im Mittelpunkt von Frauen-in/transFormation stehen aktuelle Fragen rund um die Geschlechterverhältnisse in unserer Gesellschaft, die allesamt Thema der dritten FrauenFrühlingsUniversität in Graz 2009 waren. Die Vielfalt der Beiträge und Reflexionen spiegelt die Heterogenität ihrer Autorinnen sowie der heutigen Frauenbewegung wider. Thematisiert werden die Inhalte sowohl aus theoretischer wie auch aus praktischer Perspektive: von der Geschichte der Frauenbewegungen zu aktuellen Krisen des Geschlechterverhältnisses, von der Kritik an Heteronormativität bis zur geschlechtergerechten Sprache, vom Arbeitsrecht zur politischen Utopie, von medialen Geschlechterbildern zur Frauenmusikbewegung. Zudem wird Einblick in die Organisation, die hinter einer Frauenuniversität steht, gegeben sowie in damit zusammenhängende Diskussionen, deren Erkenntnisse auch für andere feministische Veranstaltungen aufschlussreich sind." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: I. Fraueninformation - Themen und Inhalte der FFU 2009: Frauenbewegung und Geschlechterverhältnis: Anita Prettenthaler-Ziegerhofer: Auf dem Weg zur Befreiung!? Eine kurze Darstellung der Frauenbewegungen einst und jetzt (18-26); Cathrin Hermann: Die erste Frauenbewegung - heute noch ein Thema? (27-32); Theresa Frick: Zivilisation, Krise und Geschlecht. Über die Notwendigkeit einer Denkpause für grundsätzliche Fragen der Zivilisationspolitik (33-48); Rechtliche und politische Aspekte der heutigen Frauenbewegung: Elke Lujansky-Lammer: Gleichbehandlungsrecht und erlebte Arbeitsrealität - ein Widerspruch? (50-57); Bettina Leibetseder: Existenzsicherung für Alleinerziehende Entwicklung eines Prekariats? (58-69); Bianca Friesenbichler: Das Potential von Utopien für die feministische Arbeit. Ein Thesenpapier (70-74); Kritik an Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit: Vera Fuchs und Pia Resnik: Sexualität und Gesellschaft: Aspekte eines Spannungsfeldes (76-88); Karin Hügel: Queere Lesarten des Buchs Ruth und der Schöpfungsberichte (89-103); Beatrice Fischer: Sprache für eine geschlechtergerechte Welt (104-110); Mediale Inszenierung von Geschlecht: Anita Thaler: "Learning Gender". Das informelle Lernpotential von Jugendmedien (112-124); Gabriela Bravez: Die fotografische Darstellung des weiblichen Körpers in Frauenzeitschriften (125-131); Irmtraud Voglmayr: "Die Herbstzeitlosen" aus der Perspektive feministischer Alternsansätze (132-140); Monika Bloss: Musik und Feministische Bewegung: Von der Frauenmusik in den 1970ern bis zu den Riot Grrrls der 1990er Jahre, oder: Wie weiblich/politisch/persönlich ist Musik? (141-149); Reflexionen zu Workshops der FFU 2009: Jena Grasser: FRAUENKUNST/FRAUENKULTUR: Kunstgeschichte aus feministischer Sicht (151-162); Elke Hecher: Körperbegriff & Körpertechnologien aus feministischer und menschenrechtlicher Perspektive (163-173); Monika Bloss: Workshopreport zu "Performing Gender. Mediale Konstruktionen und Selbstinszenierungen von Musikerinnen" (174-176); Anna Schober: Öffentlich präsent! Zur vielfältigen Erscheinungsform von feministischem Aktivismus - Workshopbericht (177-180); Betina Aumair und Antonia Wenzl: Reflexionstext zum Workshop: "Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt Ausdruck. Tanz. Theater" (181-181); II. Frauentransformation - organisatorische Reflexionen: Hanna Rohn: Endbericht FrauenFrühlingsUni Graz 2009 (184-194); Lisa Scheer: Basisdemokratie in Theorie & Praxis (195-201); Hanna Rohn: Gender- und diversitysensible Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel der FrauenFrühlingsUni Graz 2009 (202-217); Eva Maria Zenz: Nachfolgeprojekte der FrauenFrühlings- und -SommerUniversitäten am Beispiel feministischer Literaturblog (218-218); Christina Lessiak: Wo sind all' die Frauen hin? Allerlei Gedanken zu Frauen im Musikbereich (218-237); Hanna Rohn: Die Künstlerinnen der FFU 2009 im Interview (238-250); Männer müssen draußen bleiben FrauenFrühlingsUni - eine Veranstaltung nur für Frauen? (251-260); Hanna Rohn und Lisa Scheer: Veranstaltungsleitfaden für FrauenUnis und andere gewagte Unternehmungen (261-277).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen eine Stimme geben
Titelübersetzung:Give women a voice
Herausgeber/in:
Kremberg, Bettina; Stadlober-Degwerth, Marion
Quelle: Opladen: Budrich UniPress (Geschlechterforschung), 2011. 163 S.
Inhalt: "Die Stimme gilt als das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen. Sie dient in ihrer primären Form als Sprache, als Ausdrucksmittel, mit dem Menschen sich selbst und anderen begegnen können. Sie verleiht Kraft, Stärke, Ausdruck und Identität. Sie ist aber auch Instrument von Macht und Ohnmacht und wird dazu benutzt, Menschen mundtot zu machen, zum Schweigen zu bringen, Meinungen und Überzeugungen zu unterdrücken und Identitäten auszulöschen. Das Buch fragt nach den Möglichkeiten, weiblichen Lebenswelten durch Stimme Ausdruck zu verleihen. Es richtet den Blick auf Lebensentwürfe von Frauen, die sich durch ihre Stimme, ihren Ausdruck und ihre Sprache Gehör verschafft haben. In den einzelnen Beiträgen kommen dazu ganz unterschiedliche bekannte und unbekannte Frauen aus der Vergangenheit und Gegenwart zu Wort. Gemeinsam ist ihnen ihr Mut und ihre Ausdauer und Stärke, mit der sie für ihre Ziele gekämpft und dabei ihre Stimme in ganz unterschiedlicher Form eingesetzt haben: als gesprochenes, geschriebenes, gesungenes Wort, als Bild oder Zeichnung - als Gedanke, der als Ausdruck einer Deutung ihrer eigenen Lebens- und Arbeitswelt entspricht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bettina Kremberg: Vorwort. Die Stimme muss stimmen! Über Gestimmtsein, Stimmung und Bestimmung (7-10); Marion Stadlober-Degwerth: Einleitung. Frauen im Wissenschaftsbetrieb (11-22); I. Verstimmungen: Marion Stadlober-Degwerth: Hypatia von Alexandria. Eine Stimme, zerstückelt wie ihr Leib (23-36); Marita Metz-Becker: Die Töchter der Alma Mater Philippina. 100 Jahre Frauenstudium an der Philipps-Universität Marburg (37-48); Judith C. Enders: Annemarie Schwarzenbach. Die Unerschrockene, die dem Unbekannten ihre Stimme gab (49-60); II. Ringen um Resonanz: Lena Bosch: Wenn ihr nicht schreit - ihr werdet nicht gehört, geschweige denn erhört! (61-68); Bettina Kremberg: Edith Stein. Zwischen Erfolg und Scheitern (69-82); Bettina Schmitz: "In der Sprache habe ich keinen Mund" - Frauen zwischen Gleichheit und Differenz (83-98); III. Laute und leise Töne: Mechthild Hetzel: Virginia Woolf. Die Stimme erheben, ergreifen das Wort (99-108); Carolin Oppermann und Julia Schröder: "Mein reizender Castor..." - "Ganz liebes kleines Geschöpf..." (109-126); IV. Sich Gehör verschaffen: Hannah Maria Gritschke: Ronja Räubertochter. Starke Stimme durch freies Erziehen wecken (127-130); Evelyne Vogel: "...und ich schaffes doch!" (131-134); Jana Günther: Statt eines Schlusswortes. Wenn das Private wissenschaftlich wird. Kleine Geschichte der Frauenforschung in Deutschland ab 1945 (135-160).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Studienbuch Gender & Diversity : eine Einführung in Fragestellungen, Theorien und Methoden
Titelübersetzung:Study Guide to Gender & Diversity : an introduction in questions, theories and methods
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna; Bollmann, Vera
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, Bd. 1), 2010. 231 S.
Inhalt: "Dem Geschlecht als sozialer Strukturkategorie kommt im Rahmen der Geschlechterforschung eine besondere Bedeutung zu. Diese Kategorie beinhaltet ein bedeutendes Potenzial zur Erklärung der sozialen Ungleichheit: die soziale Organisation der Arbeitsteilung, der Sexualität, des generativen Verhaltens wie auch die Verteilung von Macht oder die kulturelle Ordnung werden daher unter einer 'Geschlechterperspektive' betrachtet, unter der Gender & Diversity-Perspektive. Was sich unter dieser Perspektive verbirgt und womit sich Gender & Diversity-Ansätze beschäftigen bzw. wie wir mit einer erlernten Gender-Perspektive gesellschaftliche Gegebenheiten erkennen und verbessern können, ist spontan nicht zu erkennen. Das Studienbuch umfasst 13 Lerneinheiten und zeigt aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unterschiedliche Ursachen für diese Geschlechterdisparitäten. Es werden sowohl wichtige theoretische Erklärungsansätze als auch themenspezifische Perspektiven auf soziale Räume behandelt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Die Macht der Kategorien : kritische Überlegungen zur Intersektionalität
Titelübersetzung:The power of categories : critical reflections on intersectionality
Autor/in:
Purtschert, Patricia; Meyer, Katrin
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 28 (2010) Nr. 1, S. 130-142
Inhalt: "In the German speaking area, debates on Intersectionality' constitute one of the most interesting research areas in contemporary women and gender studier. In this context, rate, class and gender are often considered to be the 'master categories' that represent the most relevant social differences. In contrast, we argue that it is impossible to determine the framework of any intersectional analysis by a predefined number of categories. This can be shown on historical, theoretical and political grounds: First, a reflection on the genealogy of feminist theory shows how crucial critical interventions have been for its development. Second, if an intersectional analysis does not problematize its own exclusions, it disregards its own insights into the functionality of power. And finally, the openness to new and different positions can be seen as a basis for a feminist solidarity beyond the logic of sameness." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildung: Hat Bildung ein Geschlecht?
Titelübersetzung:Education: does education have a gender?
Autor/in:
Schlüter, Anne
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 684-688
Inhalt: Mädchen und Frauen gehören heute qua Geschlecht nicht mehr zu den Bildungsbenachteiligten. Zählen sie aber zu den neuen sozialen Gruppierungen wie den Kindern der ArbeitsmigrantInnen, dann unterliegen sie den sozialstrukturellen Benachteiligungen, die als bildungsfern oder bildungsarm bezeichnet werden. Interkulturelle Bildung ist daher ein wichtiges Thema an allen Schulen, einschließlich der Volkshochschulen. Frauen haben im Bildungswesen zwar mit dem männlichen Geschlecht gleichgezogen, doch qualifizierte Stellen erhielten sie deshalb auf dem Arbeitsmarkt nicht selbstverständlich. Bei beruflichen Karrieren stießen sie nach wie vor auf Grenzziehungen, die so genannte gläserne Decke, die ein Weiterkommen verhindert. Auch Qualifizierungsangebote und Umschulungsmaßnahmen zum Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf und Weiterbildungsangebote stärkten zwar das Bildungsinteresse von Frauen und ihr Selbstbewusstsein, doch ein berufliches Fortkommen war damit selten gegeben. Es wird die These vertreten, dass Bildung allein für strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft nicht ausreicht. Die Ausgrenzungen von Frauen aus hierarchisch hohen beruflichen Positionen lässt sich letztendlich nicht über fehlende Bildung bzw. fehlende höhere Bildungsabschlüsse erklären. Schließlich verweisen gerade die Thematisierungen von Erwartungen und Enttäuschungen unter gebildeten Frauen auf Wahrnehmungsmuster, die eher durch stark unterschiedliche soziale Positionen und beruflichen Status erklärbar als durch Weiblichkeitsbilder bedingt sind. (ICF2)
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 26), 2002. 347 S.
Inhalt: "Wie wirken sich die aktuellen gesellschaftlichen Transformationen auf die Geschlechterverhältnisse aus? Der Band stellt themen- und fachübergreifende Verknüpfungen im Forschungsfeld 'Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel' her. In drei Themenfeldern werden theoretische, empirische und methodische Ansätze zum Forschungsfeld entwickelt, die in ihrer Verbindung die innovative Spannung und Dynamik des Buches ausmachen. Inwiefern nehmen Diskurse der Frauenforschung und Frauenbewegungen die sich verändernden globalen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre eigene 'Veralltäglichung' wahr? Was bedeuten 'Modernisierungen des Staates' für die Geschlechterverhältnisse? Wie weit ist die beharrliche Ermächtigung von Frauen in Organisationen und Professionen fortgeschritten? Wie können Frauen als eigensinnige und eigeninteressierte Akteurinnen und Subjekte sozialen Wandels sichtbar gemacht werden?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Metz-Göckel, Ursula Müller: Eine Kultur der Anerkennung und Kritik - Das Graduiertenkolleg 'Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel. Handlungsspielräume und Definitionsmacht von Frauen' als Lehr-Lern-Erfahrung (7-28); Ilse Lenz: Neue Frauenbewegung, Feminismus und Geschlechterforschung (35-66); Anja Szypulski: Diskurs für und wider die Lust. Rezeptionen sexualwissenschaftlicher Auseinandersetzungen in der Frauenbewegung (67-76); Beate Kortendiek: Sonntags nie? Zur Veralltäglichung von Frauenbewegungen in Selbsthilfeprojekten (77-85); Ruth Becker: Bewegtes Wohnen: Zur Verräumlichung und Veralltäglichung von Frauenbewegung in Frauenwohnprojekten (87-117); Yvonne P. Doderer: Neue Frauenbewegung im Spannungsfeld von Subversion, Raumaneignung und Mainstreaming (119-132); Ute L. Fischer, Birgit Riegraf, Hildegard Theobald: Staatstransformation der Nachkriegsz eit: Wege zu einen 'frauenfreundlichen' Staat? (135-167); Christiane Bauhardt: Universalismus und Differenz in Frankreich: 'Ethnizität' und 'Geschlecht' in der politischen Debatte um die Geschlechterparität (parite) (169-192); Steffani Engler, Sigrid Metz-Göckel, Karin Zimmermann: AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft (193-219); Ellen Kuhlmann, Edelgard Kutzner, Ursula Müller, Birgit Riegraf, Sylvia Wilz: Organistationen und Professionen als Produktionsstätten der Geschlechter(a)symmetrie (221-249); Renate Schulz-Zander: Geschlechter und neue Medien in der Schule (251-267); Hiltrud Westram: Schule und das neue Medium Internet - nicht ohne Schülerinnen und Lehrerinnen! (269-285); Gabriele Wagner: Subjektkonstitution und Eigensinn - biographisches Handeln zwischen kreativer Grenzüberschreitung und sozialer Strukturierung: Eine Einführung (289-297); Ulrike Hänsch: Lesbische Lebensentwürfe zwischen Gleichheitsversprechen und Unlebbarkeit - ein biographisches Beispiel (299-304); Sabine Brendel: Die Überschreitung zugewiesener Räume - auch ohne Bildungsaufstieg? (305-312); Bettina Fritzsche: Fan-kultureller Eigensinn zwischen Kindheit und Jugend (313-318); Eszter Belinski, Claudia Nagode: 'Seiltanzen zwischen Differenz und Gleichheit' - Frauen in verschiedenen Berufsfeldern (319-333); Mechtild Oechsle: Handlungsspielräume von Frauen - ein abschließender Kommentar (335-342).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Das monistische Jahrhundert" : Wissenschaftsreligion, Geschlechterpolitik und sexuelle Ethik der Auslese um 1900
Titelübersetzung:"The monistic century" : religion of science, gender policy and sexual ethics of selection around 1900
Autor/in:
Omran, Susanne
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis, Jg. 9 (2000) H. 17, S. 30-47
Inhalt: Die Entwicklung der biologischen Wissenschaften und das Entstehen der modernen Sexualwissenschaft um 1900 hatte auch für die Geschlechterpolitik der Frauenbewegung eine grosse Bedeutung. Vor allem die sexualreformerischen Bestrebungen kamen den Frauen zugute, indem sie die Perspektiven einer modernen staatlichen Bevölkerungspolitik mit den Mitteln reproduktionstechnologischer Intervention in Einklang brachten. Am Beispiel der monistischen Anschauungen des Evolutionsbiologen Ernst Haeckel sowie der Sexualwissenschaftler August Forel und Iwan Bloch zeigt die Autorin im folgenden, wie die traditionellen Entgegensetzungen von Geist und Körper, Seele und Leib, Energie und Materie, Gott und Welt überwunden wurden. Aus der Sicht von Frauenrechtlerinnen konnte somit eine neue Sexualethik gefordert werden, die es den Frauen ermöglichen sollte, Sexualität als wichtigen Bestandteil ihrer Persönlichkeit anzunehmen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheit und/ oder Differenz? : zum Verlauf einer Debatte
Titelübersetzung:Equality and/ or difference? : progress of a debate
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Geschlechterverhältnisse im Kontext politischer Transformation. Eva Kreisky (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Politische Vierteljahresschrift , Sonderheft), 1998, S. 155-176
Inhalt: In der feministischen Debatte um Gleichheit und/oder Differenz unterscheidet und diskutiert die Autorin fünf historische Phasen bei dieser Problemstellung: (1) Gleichheit; (2) Differenz; (3) Gleichheit oder Differenz; (4) Gleichheit und/oder Differenz; (5) Gleichheit und Differenz. Mit diesen Positionen läßt sich grob folgende Entwicklung beschreiben: Während es in der "klassischen" Phase um die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern oder um die positive nicht-hierarchische Anerkennung der Frau in ihrer Verschiedenheit ging, gewinnt im postmodernen Diskurs der 90er Jahre zunehmend die Frage kultureller Differenzen (also Rasse, Klasse, Ethnizität etc.) an Gewicht. Die Autorin konstatiert nach ihren Ausführungen als Fazit für die Frauenbewegung bzw. -forschung, daß "wir" mit der Frage nach Gleichheit und/oder Differenz an einen aporetischen Punkt angelangt sind, an dem "wir" eingestehen müssen, "daß das Problem nicht zu lösen ist und die einzige Möglichkeit darin besteht, eine ständige kritische Reflexion auf dieses Problem zu institutionalisieren." (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
Quelle: Internationaler Frauenkongreß "Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. 200 Jahre Aufklärung - 200 Jahre Französische Revolution"; Frankfurt am Main: Helmer, 1990. 373 S.
Inhalt: Der Band befaßt sich mit Fragen der Gültigkeit von Menschenrechten auch als Frauenrechte. Ziel ist die Analyse der strukturellen Gründe der rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierung der Frau in den westlichen Gesellschaften. Ausgangspunkt ist die Bedeutung der Frauen in der französischen Revolution und ihre Rolle im Zeitalter der Aufklärung, das ihnen die formale Rechtsgleichheit zugestand. Gleichzeitig war dies jedoch der Beginn einer neuen Ideologie der Geschlechter, die Frauen aus dem politischen Leben verdrängte. Hiervon ausgehend wird die historische Entwicklung und die aktuelle Rechtsstellung der Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft erörtert. Auf dieser Grundlage werden aktuelle Themen wie Gen- und Reproduktionstechnologien neu bewertet und die Wichtigkeit von Menschenrechten als Frauenrechte betont. Der Band schließt mit der Frage nach dem Bezugspunkt weiblicher Emanzipationskonzepte in einer Tradition der Gleichheit, die weibliche Menschen ausklammerte. (ICE)