Geschlechterverhältnisse, Geschlechterpolitik und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union : Akteure - Themen - Ergebnisse
Titelübersetzung:Gender relations, gender policy and gender equality politics in the European Union : actors - themes - results
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Lehrbuch), 2013. 312 S.
Inhalt: Klein präsentiert eine Einführung in die Institutionen, Akteure und (rechtlichen) Instrumente der Europäischen Union. Ebenso verständlich wie erklärend ist ihre Auseinandersetzung mit dem von ihr gewählten Politikfeld 'Gleichstellungspolitik' das ihres Erachtens im Mainstream der Politikwissenschaft, Soziologie oder Rechtswissenschaft bislang nur eine marginale Rolle spielt. Sie identifiziert drei Hauptstränge europäischer Gleichstellungspolitik - Lohngleichheit, Diskriminierungsabbau und Gender Mainstreaming - und diskutiert zum einen die konkrete Umsetzung von Gesetzen in der Praxis, zum anderen aber auch ihre Bedeutung für die Beseitigung von Ungleichheit zwischen Frauen und Männern. Diesen zweiten Aspekt verbindet sie mit einer knappen Darstellung der Auseinandersetzung über 'Gleichheit' in der feministischen Diskussion, bei der die Forderung nach formaler Gleichheit um das Paradigma der Differenz erweitert wurde. Die Abkehr von Frauen als 'Kollektiv' habe sich jedoch für die Entwicklung einer politischen Strategie häufig als problematisch herausgestellt. Wie die europäische Gleichstellungspolitik konkret auf ungleiche Lebensverhältnisse von Frauen und Männern sowie die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen eingeht, zeigt Klein anhand der Ungleichheitsdimensionen Erwerbsarbeit, Familientätigkeit (die Verteilung von unbezahlter und bezahlter Arbeit) und Gewalt. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung über die Bedingungen in den einzelnen Mitgliedstaaten für eine Umsetzung von Gleichstellungspolitik, die Klein mithilfe von Erkenntnissen aus der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsanalyse erklärt. (ZPol, NOMOS)
Gleichstellungspolitik in der Krise : Herausforderungen vor dem Hintergrund europäischer maskulin-autoritärer Krisenbewältigungsstrategien
Titelübersetzung:Equal opportunity policy in crisis : challenges against the background of European masculine authoritarian crisis resolution strategies
Autor/in:
Klatzer, Elisabeth; Schlager, Christa
Quelle: Kurswechsel : Zeitschrift für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, (2013) H. 4, S. 56-65
Wenn sich Nachteile als Vorteile erweisen : der Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter im Europäischen Parlament
Titelübersetzung:When disadvantages turn out to be advantages : the Committee on Women's Rights and Gender Equality of the European Parliament
Autor/in:
Ahrens, Petra
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 21 (2012) H. 2, S. 119-126
Inhalt: Der Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM) im Europäischen Parlament ist ein zentraler Akteur europäischer Gleichstellungspolitik. Allerdings wird in der Forschung nur selten danach gefragt, inwiefern die politische Handlungsfähigkeit dieses Ausschusses mit den institutionellen Rahmenbedingungen im Europäischen Parlament verschränkt ist. Die wenigen Untersuchungen, die sich bislang damit befassten, betonen zudem die negativen Auswirkungen des institutionellen Settings für die politische Handlungsfähigkeit des FEMM-Ausschusses. Die Autorin vertritt in ihrem Beitrag die These, dass die als institutionelle Nachteile gewerteten Rahmenbedingungen auch als strategische Vorteile verstanden werden können, insofern diese gerade die politische Handlungsfähigkeit des FEMM-Ausschusses sichern und erweitern. Sie stellt zunächst den FEMM-Ausschuss kurz vor und erläutert vor diesem Hintergrund die generelle Funktion und Bedeutung von Ausschüssen im Europäischen Parlament. Daran anschließend diskutiert sie einige Aspekte, die in der Forschung bisher als Indikator dafür gesehen wurden, dass der FEMM-Ausschuss ein eher schwaches und machtloses Gremium sei. Diese Aspekte versucht die Autorin basierend auf eigenen Forschungsergebnissen im Einzelnen zu widerlegen und zu zeigen, inwiefern diese Potenziale eine politische Handlungsfähigkeit für den FEMM-Ausschuss innerhalb des Europäischen Parlaments sichern. (ICI2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Mainstreaming in der EU : wirtschaftlicher Mehrwert oder soziale Gerechtigkeit?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the EU : economic value added or social justice?
Autor/in:
Tomic, Marina
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS College), 2011. 105 S.
Inhalt: "Die Debatten um ein beschäftigungspolitisches Gender Mainstreaming bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlichem Mehrwert: Während Kritikerinnen die Reaktivierung patriarchaler Machtverhältnisse befürchten, wird ein managementorientiertes Gender Mainstreaming von Protagonistinnen eher als Chance gesehen, das Thema Gleichstellung aufzuwerten. Unternehmensstrategisches bzw. 'erwerbszentriertes' Gender Mainstreaming kann durchaus ein Schlüssel zur Herstellung von Gerechtigkeit sein, wenn gleichzeitig die dadurch generierten Exklusionen kritisch beleuchtet werden. Marina Tomic zeigt Potenziale und Gefahren eines so kontextualisierten Gender Mainstreamings in der EU auf. Die Offenlegung der Schwachstellen eines auf den wirtschaftlichen Mehrwert ausgerichteten Gleichstellungsverständnisses dient als Vorlage zur Formulierung von künftigen Handlungsoptionen auf supranationaler Ebene. Das Buch wendet sich an Genderforscherinnen, Soziologinnen, Geistes-und Politikwissenschaftlerinnen sowie an Ökonominnen." (Autorenreferat)
Gleichstellung in Deutschland im europäischen Vergleich
Titelübersetzung:Affirmative action in Germany in a European comparison
Autor/in:
Fuchs, Gesine; Bothfeld, Silke
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Jg. 61 (2011) H. 37/38, S. 7-18
Inhalt: "Die Gleichstellung ist ein vielschichtiges Ziel, das neben gleichen Rechten und Pflichten auch gleiche Chancen auf Geld, Macht, Zeit und Anerkennung einschließt. Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland eine Position im Mittelfeld ein." (Autorenreferat)
Quelle: Politics within the EU Multi-Level System: instruments and strategies of European Governance. Hubert Heinelt (Hrsg.), Michèle Knodt (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2011, S. 325-348
Inhalt: Die Verfasserin geht davon aus, dass es sich bei der Geschlechter-Gleichstellungspolitik weder um ein etabliertes noch um ein klar definiertes Politikfeld handelt. Es beinhaltet jene politische Interventionen, die direkt oder indirekt die Beziehungen zwischen den Geschlechtern beeinflussen. In diesem Sinne durchdringt es alle Politikfelder der EU. Maßgebende Instrumente dieser politischen Interventionen sind Empfehlungen und Programme der EU-Institutionen, die von den einzelnen Nationalstaaten umgesetzt werden sollen. Es wird gezeigt, dass viele EU-Interventionen dieser Art Widerstand von Seiten nationaler Akteure hervorrufen. Die Autorin plädiert für eine Verstärkung des Einflusses europäischer Institutionen auf diesem Gebiet. Wichtige Potentiale hinsichtlich der Wirksamkeit dieses Politikfeldes werden auch in der Rolle der Zivilgesellschaft und der wissenschaftlichen Experten diagnostiziert. (ICF)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender knowledge under construction : the case of the European Union's science and research policy
Titelübersetzung:Genderwissen im Aufbau : der Fall der Wissenschafts- und Forschungspolitik der EU
Autor/in:
Zimmermann, Karin
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 173-187
Inhalt: Anhand von Ergebnissen eines Forschungsprojekts, im Rahmen dessen offizielle Dokumente des Europäischen Rats, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlamentes analysiert und 15 Frauen und ein Mann zur neuen Gleichstellungspolitik (Gender Mainstreaming) in der EU befragt wurden, geht es in dem Beitrag um Genderexpertise und -wissen in den Bereichen Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Ziel ist, die Chancen und Möglichkeiten sowie Hindernisse und Grenzen des Gender Mainstreaming als Instrument der wissenschaftlichen politischen Beratung zu analysieren. Dafür wird zunächst ein Politikmodell für Gender Mainstreaming vorgestellt und ein Einblick in die soziale Praxis der politischen Verfahren in der Europäischen Union gegeben, wobei ein Hauptaugenmerk auf der Nutzung von Genderexpertise liegt. Die Ergebnisse der Analyse sprechen für eine Widersprüchlichkeit der Machtrelationen, wenn es um die Einstellung von Wissenschaftlerinnen als politische Beraterinnen geht, bei der häufig nicht die Gleichstellung, sondern rein ökonomische Interessen im Mittelpunkt stehen. Die Verwirklichung der Gleichstellung erscheint so als Zusammenspiel von Macht, Markt und Wissen. (ICH)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die EU Migrationspolitik zwischen Gleichstellungsdynamik und "Festung Europa"
Titelübersetzung:EU migration policy between equal opportunity dynamics and "fortress Europe"
Autor/in:
Perchinig, Bernhard
Quelle: Integration, Rassismen und Weltwirtschaftskrise. Manfred Oberlechner (Hrsg.), Gerhard Hetfleisch (Hrsg.). Wien: Braumüller (Sociologica), 2010, S. 51-73
Inhalt: Nach zehn Jahren vergemeinschafteter Migrations- und Integrationspolitik ist für den Verfasser heute eine deutliche Abkehr von der in Tampere beschlossenen Gleichstellungsdynamik und eine massive Dominanz sicherheitspolitischer vor integrationspolitischer Zielsetzungen festzustellen. Er sieht die Hoffnung, dass die Logik des gemeinsamen Marktes ähnlich wie bei der Entwicklung der Unionsbürgerschaft eine dynamische Europäisierung der Einwanderungsregelungen und eine weitgehende Angleichung der Rechte von Migranten an die der Unionsbürger herbeiführen würde, an der inzwischen von den Interessen der Innenministerien der Mitgliedstaaten dominierten Sicherheitsperspektive weitgehend gescheitert. Der Verfasser setzt sich zunächst mit dem Begriff der internationalen Migration und dessen Verwendung in EU-Dokumenten auseinander und analysiert die Unionsbürgerschaft als Migrationsregime. Er setzt sich im Folgenden mit der Entwicklung der EU-Migrationspolitik gegenüber Drittstaaten vor und nach dem Vertrag von Amsterdam auseinander und bestimmt die Antidiskriminierungs- als indirekte Integrationspolitik, deren Ausbau jedoch ausgesprochen schleppend verläuft. Die EU-Migrationspolitik orientiert sich heute auf eine europaweite Regelung befristeter Zuwanderung. (ICE2)
Quelle: Generaldirektion Forschung, Europäische Kommission; Luxembourg: Publications Office of the European Union (Studies and reports), 2010. 222 S.
Inhalt: Der vorliegende Bericht zieht eine Bilanz über den Aktionsplan "Frauen in der Wissenschaft", den die Europäische Kommission im Jahr 1999 ins Leben gerufen hat. In dem Aktionsplan wurde eine Strategie entworfen, um zusammen mit den EU-Mitgliedstaaten und weiteren Schlüsselakteuren die Forschung von, für und über Frauen zu fördern. Im Mittelpunkt stehen vor allem drei Ziele: das Wissen über die Situation von Frauen in der Wissenschaft zu vertiefen, die Anzahl der Frauen in Wissenschaft, Ingenieurwesen und Technologie zu erhöhen sowie das Leitbild Gender Mainstreaming in allen Politikbereichen, insbesondere in der Forschung, zu implementieren. Von der Helsinki-Gruppe "Frauen und Wissenschaft" wurden hierzu geschlechtsdifferenzierte Indikatoren erarbeitet, um den Fortschritt in Richtung Gleichstellung von Frauen und Männern in der europäischen Forschung zu messen. Der Bericht ist in vier größere Kapitel unterteilt, in denen die Aktivitäten, die in den letzten zehn Jahren von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten unternommen worden sind, ausführlich dargestellt werden: (1) Geschichte der "Frauen und Wissenschaft"-Politik in der EU, (2) Zur Situation von "Frauen in der Wissenschaft" in Europa, (3) Rekrutierung, Förderung und Beibehaltung von mehr Frauen in wissenschaftlichen Karrieren, (4) Gender Mainstreaming in der EU-Politik (insbesondere in der Forschung). (ICI)
Inhalt: In 1999 the European Commission started its activities on "women in science". This Report records the ten-year history (1999-2009), analyses the activities undertaken, provides an assessment of their effectiveness and appropriateness, and - whenever possible - includes a reflection on what did not work, what was not done, and how these omissions could be addressed.