Der soziologische Nachwuchs in der unternehmerischen Universität
Titelübersetzung:Young sociologists in the entrepreneurial university
Autor/in:
Gruhlich, Julia; Weber, Lena
Quelle: Soziologie im Dialog: kritische Denkanstöße von Nachwuchswissenschaftler_innen. Julia Gruhlich (Hrsg.), Lena Weber (Hrsg.), Kristina Binner (Hrsg.), Maria Dammayr (Hrsg.). Berlin: Lit Verl. (Soziologie), 2012, S. 235-255
Inhalt: "Der dritte Schwerpunkt schließt mit dem Artikel, in dem die Autorinnen vor dem Hintergrund gegenwärtiger Umstrukturierungen an den Hochschulen in Deutschland neue Risikomomente in der Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen und Karrierelaufbahnen für den akademischen Mittelbau aufzeigen. Mit Blick auf die Soziologie problematisieren sie, dass Disziplinen und darin verortete Nachwuchswissenschaftlerinnen unterschiedlich an den derzeit dominierenden Leistungs- und Beurteilungskriterien wissenschaftlicher Arbeit anschließen können und die prekäre Lage des akademischen Mittelbaus sich verschärft. Die Autorinnen versuchen daher Handlungsoptionen des Mittelbaus aufzuzeigen, machen aber gleichzeitig deutlich, dass Veränderungen im Wissenschaftssystem nur mit Beteiligung weiterer wissenschaftspolitischer und gesellschaftlicher Akteurinnen zu erreichen sind." (Textauszug)
Stabilität und Wandel des deutschen Wissenschaftssystems
Titelübersetzung:Stability and change in the German science system
Autor/in:
Knie, Andreas; Simon, Dagmar
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 26-38
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass das deutsche öffentliche Wissenschaftssystem im internationalen Vergleich über viele Jahrzehnte durch ein Höchstmaß an institutioneller Stabilität und eine starke wissenschaftliche Selbstverwaltung geprägt wurde. Dies wird von den Autoren als "diskrete Governance" bezeichnet und beschrieben. Gemeint ist damit ein sehr effizientes, informelles Verfahren beim Ausgleich der verschiedenen Interessen. In den letzten zehn bis 15 Jahren ist dieses Modell jedoch unter Druck geraten. Mangelnde Durchlässigkeiten und fehlende Flexibilitäten, veränderte internationale Kontexte sowie ein modifiziertes staatliches Selbstverständnis haben zu einer gewandelten Interessenlagen geführt, in deren Folge wissenschaftspolitische Grenzlinien neu austariert werden. Zunächst werden die wesentlichen institutionellen Strukturmerkmale dargestellt. In einem weiteren Schritt wird auf neuere gesellschaftliche und wissenschaftspolitische Herausforderungen des Wissenschaftssystems Bezug genommen. Es werden dann die Reaktionen im Hinblick darauf diskutiert, ob und wie diese Konstellationen die etablierten Governance-Arrangements tangieren. Abschließend geht es um die Frage, welche Voraussetzungen für neue Räume innovativer Wissenschaftspotenziale geschaffen und wie diese in institutionellen Formaten abgesichert werden können. (ICA2)
Expansion und Umbau : Hochschulreformen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977
Titelübersetzung:Expansion and transformation : university reforms in the Federal Republic of Germany between 1964 and 1977
Autor/in:
Bartz, Olaf
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 16 (2007) H. 2, S. 154-170
Inhalt: "In der Rubrik 'Geschichte' werden die Hochschulreformen der 1960er und 70er Jahre in Deutschland untersucht. Der Autor beschäftigt sich mit der Hochschulreform in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977. Gliederung: 1. Hochschulpolitische Restauration bis in die frühen 1960er Jahre - Aufbruch um 1964; 2. Reformen seit 1964: Landeshochschulgesetze, Landeshochschulpläne, Ausbau des tertiären Bereichs; 3. Nicht vollendete Reformen; 4. Wissenschaftspolitische Konsolidierungen 1972-1977; 5. Fazit. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1964-1977." (Textauszug)
Zum Wandel der normativen Grundlagen der Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik
Titelübersetzung:Change in the normative principles of science policy, university policy and educational policy
Autor/in:
Zeuner, Bodo
Quelle: Politik der Integration: Symbole, Repräsentation, Institution ; Festschrift für Gerhard Göhler zum 65. Geburtstag. Hubertus Buchstein (Hrsg.), Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Gerhard Göhler (Adressat). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe der Sektion Politische Theorien und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft), 2006, S. 137-155
Inhalt: Der Beitrag versucht die These zu begründen, dass es in den Begründungsdiskursen für Veränderungen (Reformen) in der Wissenschafts- und Hochschulpolitik einen krassen und von wenig Selbstreflexion begleiteten Hegemoniewandel von - zuvor durchaus widerstreitenden - sozialdemokratischen, sozialliberalen und liberalkonservativen Werten zu marktradikalen und neoliberalen Werten gegeben hat. Zugespitzt werden die ehrwürdigen Begriffe "veritas -iustitia - libertas" durch die Trias "competitiveness - excellence - adaptability" ersetzt. Die zweite These lautet, dass bei der Begründung von Politiken im Bereich Wissenschaft, Hochschulen und Bildung (WHB) ein besonders komplexes Feld von Werten und entsprechenden normativen Diskursen angesprochen ist. Eine dritte These folgt daraus: Der marktradikal-neoliberale Diskurs bündelt derzeit einen großen Teil der normativen Ansprüche, aber er ist keineswegs in der Lage, das gesamte diskursive Feld, das sich bei Begründungsfragen zur Wissenschafts-, Hochschul- und Bildungspolitik auftut, aufzunehmen, zu integrieren und zu artikulieren. Vielmehr werden einige widerständige Elemente - darunter gerade die liberal-konservativen etwa zur Wissenschaftsfreiheit - einfach ignoriert, andere - etwa: Gruppenuniversität als Mitbestimmung - als gegnerisch definiert, wieder andere - vor allem die klassisch-sozialdemokratischen Elemente wie Offenheit des Zugangs und Effizienz des (Aus-)Bildungsapparats - mehr schlecht als recht inkorporiert. Abschließend fragt der Autor nach Chancen für einen kritischen Gegendiskurs. (ICA2)