Europäische Bildungspolitik in internationaler Verflechtung
Titelübersetzung:International interconnection of European educational policy
Autor/in:
Mager, Ute
Quelle: 60 Jahre Integration in Europa: variable Geometrien und politische Verflechtung jenseits der EU. Stefan Kadelbach (Hrsg.). Walter Hallstein-Kolloquium "60 Jahre Integration in Europa - Variable Geometrien und politische Verflechtung jenseits der EU"; Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften zur Europäischen Integration und Internationalen Wirtschaftsordnung), 2011, S. 53-73
Inhalt: Die Globalisierung hat die Bildungssysteme erfasst, die traditionell national geprägt und Ausdruck kultureller Eigenart sind. Der Beitrag fragt, welche Konsequenzen sich daraus für die Strukturen und die Gestaltung der Europäischen Bildungspolitik ergeben. Zunächst skizziert der Beitrag die rechtliche Basis und die Kompetenzen, die bei der EG/EU in Bezug auf die Bildungspolitik liegen, und betrachtet dann die europäische Bildungspolitik im Zuge der Lissabon-Strategie. Die Vielzahl der bildungspolitischen Aktivitäten, die unter Berufung auf das Arbeitsprogramm stattgefunden haben und stattfinden werden dann in dem Beitrag anhand folgender Kriterien dargestellt: inhaltliche Ausrichtung von Maßnahmen, Bildungsbereiche sowie Methoden und Instrumente, Akteure und Handlungsformen. Im zweiten Teil wird schließlich der auf das Engste mit der Lissabon-Strategie verbundene Bologna-Prozess beleuchtet. Hier erläutert der Autor Ziel und Organisation des Prozesses und nimmt abschließend eine kritische Würdigung der europäischen Bildungspolitik der letzten Dekade vor. (ICB2)
Schlagwörter:EU; EU-Politik; Bildungspolitik; politische Entwicklung; europäische Integration; Europäisierung; Bologna-Prozess; Koordination; Methode; Instrumentarium; Inhalt; Maßnahme; Verflechtung; internationale Zusammenarbeit; Europa
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
10 Jahre Bologna-Prozess : Chancen, Herausforderungen und Problematiken
Titelübersetzung:10 years of the Bologna Process : opportunities, challenges and problems
Autor/in:
Brändle, Tobias
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS research), 2010. 164 S.
Inhalt: "In der Vergangenheit haben sich immer wieder verschiedene Parteien über das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland empört und gestritten. Unabhängig von der jeweiligen Position des Kritikers geht es bei diesen Auseinandersetzungen für gewöhnlich um die Struktur des Bildungssystems. Die Spannweite der Forderungen ist dabei kaum überschaubar, sie reichen, abhängig vom Standpunkt des Kritikers, von einer Bewahrung der bestehenden Strukturen, über eine Reform des Systems, bis hin zu einer radikalen Umgestaltung des gesamten Bildungswesens. Trotz dieser mannigfaltigen Positionen ist die deutsche Bildungspolitik wesentlich durch Strukturkonservatismus geprägt, das heißt die bestehenden Strukturen werden allenfalls durch neue Formen ergänzt, keinesfalls aber gänzlich aufgelöst. Auch im Bereich der Hochschulen wurden lange Zeit keine nennenswerten Reformen durchgeführt. Erst die mit dem so genannten Bologna-Prozess verbundene Studienstrukturreform hat zu einer Umgestaltung des gesamten Hochschulwesens geführt, die in Deutschland in ihrer Reichweite einzigartig ist. Zum Anlass des 10-jährigen Jubiläums des Bologna-Prozesses wird im Rahmen dieser Arbeit aus einer bildungspolitischen Perspektive dargestellt, welche Auswirkungen die Studienstrukturreform auf die hochschulpolitische Landschaft hat und welche Veränderungen durch die eingeleiteten Reformen bewirkt wurden. Zunächst wird zur Klärung dieser Fragen ein Rückblick über die verschiedenen Deklarationen und Folgekonferenzen gegeben. Entlang dieser verschiedenen Dokumente wird im ersten Kapitel die Entwicklung der Zielvorstellungen und Inhalte aufgezeigt, die im Rahmen des Bologna-Prozesses von den Bildungsministern der beteiligten Staaten vereinbart wurden. Das zweite Kapitel steht im Anschluss daran im Zeichen der zentralen Akteure und Strukturen des Bologna-Prozesses. Dort wird unter anderem der Frage nachgegangen, ob die Studienstrukturreform eher als das Ergebnis der Initiative eines Akteurs oder als Resultat der Aktivität eines Netzwerks verschiedener Parteien betrachtet werden muss. Zudem wird gefragt werden, wie sich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure gestaltet hat. Im dritten Kapitel werden schließlich die Chancen, Herausforderungen und Problematiken des Bologna-Prozesses diskutiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Betrachtung von vier Zielen, die von den Bildungsministern im Rahmen der Deklarationen entwickelt wurden. Im Einzelnen wird entlang von empirischen Daten die Implementierung der gestuften Studienstruktur, die Mobilitätsförderung, die soziale Dimension des Bologna-Prozesses sowie die Übergangsphase in die Erwerbstätigkeit von Bachelor-Absolventen näher betrachtet und jeweils mit traditionellen Studiengängen verglichen. Zum Abschluss der Arbeit werden in der Schlussbetrachtung die zentralen Befunde resümiert und diskutiert, worin die zukünftigen Herausforderungen bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses liegen." (Textauszug)
Titelübersetzung:Europeanization of university policy
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 51-70
Inhalt: Seit etwa 2000 entsteht durch die hochschulpolitischen Diskussionen der Eindruck, die Hochschulen in Europa würden sich rasch auf ein einheitliches und weitgehend auf europäischer Ebene gesteuertes System zubewegen. Akteure und Experten dagegen verweisen auf verbleibende Unterschiede der nationalen Hochschulsysteme und auf relativ schwache Mechanismen europaweiter Hochschulsteuerung, aber auch sie konstatieren einen beschleunigten Prozess der Europäisierung. Dar vorliegende Beitrag verfolgt daher folgende Entwicklungstendenzen und Frage: Welche Wege hat Europa in der Hochschulentwicklung und -politik von den ersten Jahren politischer Konsolidierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis kurz vor die für 2010 avisierten Ziele der Etablierung eines europäischen Hochschulraums und eines europäischen Wissenschaftsraums genommen? Dazu werden drei verschiedene, aber miteinander verknüpfte Aspekte erörtert: (1) Fortbestand nationaler Besonderheiten (europäische Vielfalt) oder Zunahme von europäischen Gemeinsamkeiten in der quantitativen, strukturellen, funktionalen und organisatorischen Hochschulentwicklung; (2) die Zunahme grenzüberschreitender Aktivitäten (Mobilität von Studierenden und Lehrenden, Kooperation, Wissenstransfer u. a.); (3) die wachsende Bedeutung von supranationaler Kooperation und von supranationalen Instanzen bei der Steuerung. (ICA2)
Internationalisierung von Hochschule und Forschung : Politik, Instrumente und Trends in Europa und Deutschland
Titelübersetzung:Internationalization of universities and research : policy, instruments and trends in Europe and Germany
Autor/in:
Alesi, Bettina; Kehm, Barbara M.
Quelle: Aktuelle hochpolitische Trends im Spiegel von Expertisen: Internationalisierung, Strukturwandel, Berufseinstieg für Absolventen. Bettina Alesi (Hrsg.), Nadine Merkator (Hrsg.). Kassel: Jenior (Werkstattberichte), 2010, S. 13-75
Inhalt: "In der Expertise 'Internationalisierung von Hochschule und Forschung' zeigen die Verfasserinnen Trends der Internationalisierung von Hochschulen. Dabei richten sie ihr Augenmerk auf Politiken und Aktivitäten auf nationaler, europäischer und supranationaler Ebene und diskutieren Folgen und Nebenfolgen der vorherrschenden Politiken." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Bolognaprozess und die europäische Wissensgesellschaft
Titelübersetzung:The Bologna process and the European knowledge society
Autor/in:
Serrano-Verlarde, Kathia
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 60 (2009) H. 4, S. 339-352
Inhalt: "Der Artikel geht der Frage nach, wie sich die 'Wissensgesellschaft' zum 'enjeu politique' europäischer Reformdiskurse entwickelte. Am Beispiel des Bolognaprozesses soll die (bildungs)politische Umdeutung des Begriffes expliziert, seine Operationalisierung zum implementierbaren Reformkonzept nachvollzogen und seine Umsetzung im Reformprozess diskutiert werden. Was für eine Vision der Wissensgesellschaft wird in den Policy-Texten des Bolognaprozesses beschrieben? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen zur Realisierung eines solchen Gesellschaftsmodells?" (Autorenreferat)
Inhalt: "The article addresses the question how the 'knowledge society' became a political stake in the European reform discourse. By introducing the example of the Bologna process, the authoress will explicit the political reinterpretation of the term 'knowledge society', retrace its operationalization into political action guidelines and critically discuss its actual implementations. What type of knowledge society is described in the policy documentation of the Bologna process and what are the limits to its realization?" (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hochschule im Wandel : die Universität als Forschungsgegenstand ; Festschrift für Ulrich Teichler
Titelübersetzung:The changing university : the university as a research subject; commemorative publication in honor of Ulrich Teichler
Herausgeber/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008. 490 S.
Inhalt: "Der Bologna-Prozess hat mit seinen umfassenden Reformen die Hochschullandschaft in Europa grundlegend verändert. Er führte unter anderem zur Öffnung für internationale Kooperationen und zu einem neuen Verständnis der Universität als Vorbereitung für den Beruf. Ulrich Teichler hat auf diesen Gebieten grundlegende Forschungsarbeit geleistet. In dieser Festschrift knüpfen renommierte Hochschulforscherinnen und -forscher an seine Arbeit an und analysieren aktuelle Entwicklungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara M. Kehm: Die Universität als Forschungsgegenstand - Rückblicke, aktuelle Fragen, künftige Perspektiven (9-33). I. Hochschule und Arbeitswelt - John Brennan: "It's not always what you know": why graduates get Jobs (37-50); Harald Schomburg: Viele Wege in den Beruf - Hochschulabsolventen in Europa (51-63); Kathrin Leuze, Jutta Allmendinger: Ungleiche Karrierepfade - institutionelle Differenzierung und der Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt (65-79); Marek Fuchs, Michaela Sixt: Zur Verwertung von Hochschulabschlüssen auf dem Arbeitsmarkt. Die erste berufliche Position der Bildungsaufsteiger unter den Hochschulabsolventen (81-95); Rüdiger Mutz Hans-Dieter Daniel: Kompetenzadäquanz der Beschäftigung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen untersucht am Beispiel der ETH Zürich (97-106); Anke Hanft: Berufstätige Studierende - eine vernachlässigte Zielgruppe an deutschen Hochschulen? (107-117); Andrä Wolter: Die Öffnung der Hochschule als Ziel der akademischen Begabtenförderung (119-135); Michael Fremerey: Entwicklung innovativer Kompetenz im Hochschulbereich: das University Staff Development Programme (UNISTAFF) der Universität Kassel (137-151); Robert Kreitz: Studienstrukturreform und fachliche Identitätsbildung - das Beispiel der Biologie (153-165). II. Hochschulstrukturen im Umbruch - Peter Scott: Structural differentiation in higher education (169-180); Reinhard Kreckel: Zwischen universeller Inklusion und neuer Exklusivität. Institutionelle Differenzierungen und Karrieremuster im akademischen Feld - Deutschland im internationalen Vergleich (181-194); Peer Pasternack: Teilweise neblig, überwiegend bewölkt: Ein Wetterbericht zur deutschen Hochschulsteuerung (195-206); Sigrid Metz-Göckel: Theoretische Skizzen zur Hochschule in der Wissensgesellschaft (207-229); Jürgen Enders: Hochschulreform als Organisationsreform (231-241); Wilhelm Krull: Die Exzellenzinitiative und ihre Folgen. Deutsche Hochschulen vor neuen Herausforderungen (243-251); Stefan Hornbostel: Exzellenz und Differenzierung (253-266); Guy Neave: On scholarly communities, Lieder and systems - Ulrich Teichler and their structural dynamics (267-280); Sandra Mittag, Hans-Dieter Daniel: Qualitätsmanagement an Hochschulen (281-294); Ludwig Huber: Wie studiert man in "Bologna"? Vorüberlegungen für eine notwendige Untersuchung (295-208); Christine Musselin: ten years after the Sorbonne Declaration - what has changed in European study structures? (309-318); Hans Pechar: "Doktorat neu" - ein österreichischer Blick auf eine europäische Reformdebatte (319-334); Akira Arimoto: Inbreeding in the research university and its implications - the formation and development of a differentiated society in japanese higher education system (335-348); Ayla Neusel, Christiane Rittgerott: Inklusion, Expansion und strukturelle Differenzierung am Beispiel des Hochschulsystems der Türkei (349-364); Lutz Bornmann, Hans-Dieter Daniel: Reliability, fairness, and predictive validity of the peer review process for the selection of research fellowship recipients of the Boehringer Ingelheim Fonds (365-376). III. Die Internationalisierung der Hochschulen - Hans de Wit: Internationalisation of higher education - issues and challenges (379-391); Bernd Wächter: Internationalisation of European higher education (393-401); Ute Lanzendorf: Internationalität - Transnationalität - Non-Nationalität: Wechselspiele etablierter und neuer Phänomene in einer globalen Hochschulwelt (403-418); Christoph Scherrer: Neuer Konstitutionalismus: die Unterwerfung des Bildungswesens unter das Handelsregime (419-428); Johanna Witte: Von Bologna nach Babylon - und zurück? Abschlusstitel im europäischen Hochschulraum (429-439); Helmut Winkler: Ingenieurbedarf international gesehen (441-456); Jan Sadlak: "Higher Education" - a domain of multiple interests for a scholar (457-459).
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Engaging Women Scientists in the Policy Debate : die Zielrichtung der European Platform of Women Scientists EPWS
Titelübersetzung:Engaging Women Scientists in the Policy Debate : the objective of the European Platform of Women Scientists (EPWS)
Autor/in:
Beuter, Isabel
Quelle: Qualität durch Chancengleichheit: Gleichstellung als strategischer Faktor im Qualitätsmanagement technischer Universitäten. Marion Esch (Hrsg.), Joachim Herrmann (Hrsg.). Bielefeld: Bertelsmann, 2008, S. 227-234
Inhalt: Die Durchsetzung der Gender Mainstreaming-Strategie ist seit ihrer Festschreibung im Vertrag von Amsterdam ein zentraler Gegenstand gleichstellungspolitischer Diskussionen. Während einerseits versucht wird, bereits laufende Maßnahmen durch neue Akzente zu ergänzen, bieten die Reformprozesse an deutschen Hochschulen die Möglichkeit, gemäß einer "strengen Lehre" des Gender Mainstreaming von Beginn an die Auswirkungen auf beide Geschlechter zu prüfen, gewachsene Strukturen in ihrer sozialen Konstruiertheit zu berücksichtigen, die Führungsebene einzubeziehen und Reformschritte rechtzeitig einzuleiten. Die Autorin stellt den Hintergrund, die Zielrichtung und Bedeutung des EU-Projektes "European Platform of Women Scientists (EPWS) vor, das durch eine Finanzierung aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission vom Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS realisiert wird. Sie hebt insbesondere die Bedeutung hervor, die eine politische Einflussnahme von Wissenschaftlerinnen im Prozess der allgemeinen wissenschafts- und hochschulpolitischen Entwicklungen und in Hinblick auf die aktuellen Reformen des Bologna-Prozesses hat. (ICI2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Netzwerke und Organisationen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Jargon der Nützlichkeit : zur Employability-Diskussion im Bologna-Prozess
Titelübersetzung:The jargon of usefulness : the employability discussion in the Bologna process
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 56 (2008) H. 3, S. 68-79
Inhalt: "Der Bologna-Prozess der Studienstrukturreform lässt Kontinuität der alten Überzeugungen, Routinen und Einflussverteilungen (unabhängig von ihrer Richtigkeit) im Rahmen von 3 Studienjahren nur noch sehr bedingt zu. Ein angemessener Umgang mit dem Reformkonzept erfordert, die grundlegenden Ideen wissenschaftlichen Studiums - denen die Studienrealität weithin nicht mehr entsprach - neu zu überdenken und diese Ideen in einem neu konzipierten Bachelor-Studium zu verwirklichen. Dies ist bei professioneller Curriculum-Entwicklung möglich, allerdings nicht unter Beibehaltung des Wustes an Stoff, der sich in Jahrzehnten additiv angesammelt hatte, sondern konsequenter Kompetenzorientierung. Stattdessen wird der Untergang des wissenschaftlichen Studiums im Bachelor-Studium beschworen (was sogar zutrifft, aber nicht aufgrund des Bologna-Konzepts, sondern abwegiger Umsetzungsbeschlüsse von Gremien, in denen alle bisherigen claims der beteiligten Fachvertreter wieder in den Studiengang hineingepresst wurden). Ulrich Teichler resümiert in seinem Aufsatz das Ausmaß und bisher absehbare Auswirkungen dieser Umstellungen und spitzt die Betrachtung auf die berufliche Orientierung des Studiums zu. Sein Verweis auf den traditionellen Berufsbezug der Theologen-, Juristen-, Lehrer- und Medizinerausbildung, der offensichtlich die 'alte' Universitätsidee nicht zerstört hatte, sorgt vielleicht für eine gewisse Ernüchterung und Versachlichung der Diskussion. Der Aufsatz steht in gewissem Gegensatz zu jenem von Stock/ Lenhardt i.ds. Heft. So wird der Forumscharakter des HSW unterstrichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The Bologna process with its reform of study structures permits only a very limited continuity of former beliefs, routines, and spheres of influence (regardless of whether or not they are justified) within the framework of 3-year study courses. An appropriate approach to the reform concept calls for a reconsideration of the fundamental ideas underlying a scientific study course - that largely no longer correspond to the reality of studying - and to realize these ideas in a new bachelor's course concept. This is possible within professional curriculum development - not while retaining the jumble of subject contents that has accumulated over decades, but through a rigorous competence orientation. However, instead of this, we hear only affirmations of the decline and fall of the study of science in bachelor's course (which is even true, but not because of the Bologna concept, but as a result of ungrounded implementation decisions by committees in which every demand by the representatives of the disciplines involved has been squeezed back into the courses). In his article Ulrich Teichler sums up the breadth and the currently predictable effects of these reforms and focuses attention on the occupational orientation of studies. By pointing out that the traditional career relevance of training for religious ministers, lawyers, teachers, and physicians evidently did not destroy the 'old' idea of the university, he introduces a sobering note that brings the discussion back to earth." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Auf dem Wege zu einem Europäischen Hochschulraum? : Studienreform und Hochschulpolitik im Zeichen des Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:On the road to a European university area? : study reform and university policy under the influence of the Bologna Process
Autor/in:
Wolter, Andrä
Quelle: Die europäische Gesellschaft. Robert Hettlage (Hrsg.), Hans-Peter Müller (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Theorie und Methode : Sozialwissenschaften), 2006, S. 299-323
Inhalt: Der Beitrag zeichnet den Bologna-Prozess nach und diskutiert Rolle, Bedeutung und Funktionen eines europäischen Hochschulraumes. Dabei wird zunächst auf das Paradoxon verwiesen, dass entgegen landläufiger Auffassung, hier handele es sich um ein genuines EU-Projekt, die Bologna-Deklaration als freiwillige Kooperation der beteiligten Länder angelegt ist und mit sanftem Nachdruck und viel Engagement durch die Universitäten vorangetrieben wurde. Wenn auch die Zeichen auf Konvergenz im europäischen Bildungssystem stehen, so zeigt sich auch hier das typisch europäische Muster "strukturierter Divergenz". Denn innerhalb der zugelassenen Bandbreite wählen die Länder durchaus unterschiedliche Lösungswege, die aber allesamt auf dem Pfad der Europäisierung verbleiben. Der Autor gibt in seinem Resümee Folgendes zu bedenken: "Bologna" zielt nach wie vor primär auf Studium und Ausbildung. Die internationale Elite- und Exzellenzdebatte wertet dagegen die Forschung wieder auf als das Hauptfeld, auf dem letztlich über Status und Reputation von Hochschulen entschieden wird. Internationale Rankings von Hochschulen stützen sich jedoch nahezu ausschließlich auf forschungsbezogene Kriterien. Diese Strategie konterkariert die institutionelle Annäherung von Hochschulen oder Hochschultypen, wie sie im Zuge des Bologna-Prozesses zumindest eintreten könnte. (ICA2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäisierung der Gleichstellung : Bologna-Prozess, Hochschulstrukturen, Forschungspolitik ; Dokumentation der 15. Jahrestagung der Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen, 26.-28. September 2003, Eltville/ Rhein
Herausgeber/in:
Löther, Andrea; Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen -BuKoF-
Quelle: Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen -BuKoF-; Bonn, 2004. 94 S.
Inhalt: Die Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten (BuKoF) hat auf ihrer 15. Jahrestagung folgende Themen diskutiert: die Auswirkungen der neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master auf die Bildungs- und Qualifikationschancen von Frauen; die Auswirkung der neuen Studienstrukturen auf die Frauen- und Geschlechterforschung, Chancen und Probleme der Implementierung ihrer Erkenntnisse in die Lehrinhalte der unterschiedlichen Fachdisziplinen im Zuge der Modularisierung von Studieninhalten; den Stellenwert eigenständiger Gender Studies-Studiengänge im Rahmen der neuen BA- und MA-Studiengänge und deren Bedeutung für die Verankerung entsprechender Inhalte in den Modulen anderer Sutdiengänge; Auswirkungen der Modularisierung und der damit verbundenen Veränderungen der Prüfungsorganisation auf das Verwaltungspersonal in den Hochschulen; die Einbeziehung von Genderaspekten in die Prüfkriterien bei künftigen Akkreditierungsverfahren. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Birgit Erbe: Gleichstellungspolitik der Europäischen Union.