Geschlossene Gesellschaft? : soziale und institutionelle Ungleichheiten
Titelübersetzung:Closed society? : social and institutional inequalities
Autor/in:
Rothmüller, Barbara
Quelle: Chancen verteilen: Ansprüche und Praxis universitärer Zulassungsverfahren. Barbara Rothmüller (Hrsg.). Wien: Löcker (Arts & culture & education), 2011, S. 103-120
Inhalt: Die Autorin untersucht die Bedeutung des kulturellen, sprachlichen und sozialen Kapitals von Bewerbern beim Aufnahmeverfahren am Institut für bildende Kunst (IBK) in Wien. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Zulassungsprüfung wurden nach ihren Ergebnissen erst mit Blick auf soziales und kulturelles Kapital sichtbar, und zwar nicht, weil - wie angenommen werden könnte - sich Frauen und Männer in ihrem kulturellen oder sozialen Kapital unterscheiden würden, sondern weil diese Kapitalformen bei Frauen entscheidender für eine Studienzulassung waren. Frauen wurden zum Beispiel ohne künstlerische Vor-/Ausbildung, bei erstmaliger Bewerbung oder ohne Kontakt zu Studierenden seltener zugelassen als Männer mit vergleichbaren Erfahrungen und Kontakten. Bei sehr hohem kulturellen und sozialen Kapital hatten Frauen umgekehrt sogar größere Zulassungschancen als Männer. Deswegen starteten Studienanfängerinnen am IBK im Durchschnitt schließlich mit höherem sozialen und kulturellen Kapital ins Studium als Studienanfänger, obwohl sich diesbezüglich zu Beginn des Bewerbungsprozesses noch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede feststellen ließen. Dies kann nach Meinung der Autorin als Hinweis darauf gesehen werden, dass nicht nur der unterschiedliche Besitz von Kapitalien, sondern auch ihre unterschiedliche Verwertbarkeit für Ungleichheiten beim Studienzugang verantwortlich sein können. (ICI2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Warum studiert man Psychologie? : Ergebnisse einer bundesweiten Befragung erstimmatrikulierter Studienanfängerinnen und -anfänger des Wintersemesters 1999/2000 im Diplomstudiengang
Titelübersetzung:Why do people study psychology? : results of a national survey of first-year students doing a Bachelor's degree in the 1999/2000 winter semester
Autor/in:
Mutz, Rüdiger; Daniel, Hans-Dieter
Quelle: Psychologische Rundschau : offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ; Informationsorgan des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Jg. 59 (2008) H. 1, S. 47-51
Inhalt: In einer empirischen Studie wurden 1490 Erstsemesterstudierende des Diplomstudiengangs Psychologie des Wintersemesters 1999/2000 nach Beweggründen und Motiven ihrer Studienfachwahl befragt. Neben soziodemographischen Merkmalen wurden Daten zu den Studienvoraussetzungen, der Dauer und der Intensität des Studienwunsches, zu den Informationsquellen über das Studium, zu Studienmotiven und Studienfachwahlmotiven, zur Bewertung der Studiensituation und zu Berufswünschen erhoben. Der Frauenanteil der Stichprobe betrug 82,1 Prozent und lag damit etwas höher als der vom Statistischen Bundesamt angegebene Anteil von 76,6 Prozent für das gleiche Kollektiv. Mehr als ein Viertel der Studierenden hatte bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, 28,5 Prozent waren bereits berufstätig gewesen. Die Abiturdurchschnittsnote der Probanden lag bei 1,9. Der Interessenschwerpunkt der meisten Befragten im Schulfachprofil lag im geistes-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Neben der Klinischen Psychologie waren auch die eher wirtschaftsorientierten Bereiche der Psychologie (ABO-Psychologie, Medienpsychologie, Marktforschung) und Forensische Psychologie für die Befragten sehr attraktiv. Eine berufliche Ausbildung zu erhalten war der wesentliche Grund für die Aufnahme eines Studiums, die Studienfachwahl wurden wesentlich durch immaterielle Motive bestimmt. Insgesamt 85,6 Prozent der Studierenden waren mit den Studienbedingungen zufrieden bis sehr zufrieden.
Die Mobilität der Studienanfänger und Studierenden in Deutschland von 1980 bis 2003
Titelübersetzung:Mobility of first-year students and students in Germany between 1980 and 2003
Herausgeber/in:
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland -KMK-
Quelle: Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland -KMK-; Bonn (Statistische Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz, Nr. 178), 2005. 45, 104 S.
Inhalt: Der Bericht gibt einen allgemeinen Überblick über die regionale Verteilung und Mobilität von Studienanfängern und Studierenden in den letzten 25 Jahren. Nach Geschlecht differenziert werden die Wanderungen der Studienanfänger und Studierenden für die letzen 10 Jahre und nach Hochschularten differenziert für die Jahre 1997 bis 2003. Im Zentrum der Untersuchung stehen die beiden Gesichtspunkte Wanderung und Sesshaftigkeit der Studierenden. Es zeigt sich, dass die überwiegende Mehrheit der Studienanfänger ein Studium im Herkunftsbundesland aufnimmt. Die These einer 'Abstimmung mit den Füßen' über die Qualität von Hochschulangeboten lässt sich empirisch nicht belegen. Hinsichtlich Sesshaftigkeit zeichnet sich eine Ländertypologie ab: 'Bindende Länder' mit einer weit über dem durchschnitt liegenden Sesshaftigkeit sind zum Beispiel Bayern und Nordrhein-Westfalen. Im Gegensatz dazu zeichnen sich 'lebhaft austauschende Länder' durch geringe Sesshaftigkeit und hohe Export- und Importquoten ab. Hierzu zählen Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Berlin wird als 'bindendes und anziehendes Land' charakterisiert: Hier verbindet sich überdurchschnittliche Sesshaftigkeit mit geringer Export- und deutlich überdurchschnittliche Importquote. Rund 80 Prozent der Studierenden von Hochschulen stammen aus dem jeweiligen Land oder aus dem Nachbarland. Frauen studieren häufiger als Männer in weiter entfernten Ländern. Markant ist zudem die deutlich höhere Mobilität der Frauen in den neuen Ländern verglichen mit den alten Ländern. Auf niedrigerem Niveau gilt dasselbe für die Männer. Der umfangreiche Tabellenteil dokumentiert folgende Daten: 1. Deutsche Studienanfänger nach dem Land des Hochschulortes und dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung 2003 (für Hochschulen, Universitäten, Fachhochschulen); 2. Deutsche Studierende nach dem Land des Hochschulortes und dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung 2003 (für Hochschulen, Universitäten, Fachhochschulen); 3. Deutsche Studienanfänger nach dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung, des Hochschulstandortes und dem Wanderungssaldo je Land von 1980 bis 2003 (nach Hochschulart und Geschlecht); 4. Deutsche Studierende nach dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung, des Hochschulstandortes und dem Wanderungssaldo je Land von 1980 bis 2003 (nach Hochschulart und Geschlecht); 5. Bevölkerungsquoten: Studienanfänger und Studenten insgesamt, sowie sesshafte, abwandernde, zuwandernde Studienanfänger und Studierende - jeweils Anzahl und Anteil an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung nach Prozent. (IAB)
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (2000) A 7, S. 1-24
Inhalt: "Trotz zunehmender Dominanz eines akademisch gebildeten Elternhauses und des Gymnasiums als studienvorbereitende Schule sind es vor allem Differenzierungsprozesse, die den Studienzugang prägen. Eine hohe Variabilität gibt es beim Übergang der Studieninteressierten von der Schule zur Hochschule. Über die Hälfte der künftigen Studienanfänger nimmt nicht im Jahr des Erwerbs der Hochschulreife ihr Studium auf. Als Übergangstätigkeiten spielen Berufsausbildung, Berufstätigkeit und Praktika neben dem Wehr- oder Zivildienst der jungen Männer eine wesentliche Rolle. Dies hat deutliche Auswirkungen auf Studienverhalten und -motivation. Eine große Spannweite lässt sich auch hinsichtlich der für das Studium erforderlichen Vorkenntnisse feststellen. Lediglich zwei Drittel der Studienanfänger können auf sehr gute bis halbwegs befriedigende Vorbereitung auf das Studium durch ihre Schule verweisen; ein Drittel schätzt sich hier als unzureichend vorbereitet ein. Eine fast identische Situation besteht in Bezug auf die notwendigen Informationen über Studienanforderungen und -bedingungen, die es den neu beginnenden Studierenden überhaupt erst erlauben, ihre Studienentscheidungen sicher zu treffen. Diese Sachverhalte polarisieren die Studienanfänger in gut und schlecht Vorbereitete, in Kundige und Unkundige. Große Differenzen bestehen ebenso bei den persönlichkeitsbezogenen Dispositionen der Erstimmatrikulierten. Zwar nimmt sich die Mehrzahl als relativ kontaktfreudig, aktiv, konzentriert, sorgfältig und selbstbewusst wahr. Aber nennenswerte Gruppen sehen sich auch als passiv, leicht ablenkbar, ängstlich, empfindlich und ungenau. Um diese starke Differenzierung der Studienanfänger aufzufangen und für alle eine einheitliche Basis zu schaffen, von der sie ihr Studium in Angriff nehmen können, reichen kurze Einführungsveranstaltungen nicht aus. Es bedarf einer ganzen 'Orientierungsphase', in der sowohl fachliche und wissenschaftliche Einführungen, Entwicklung eigener Studienorientierungen als auch Gesprächsrunden über bisherige Erfahrungen und Ansichten ihren Platz haben." (Autorenreferat)
Studienanfänger im Wintersemester 1998/99 : Strukturen im Wandel ; mehr Studienanfängerinnen, weniger Studienanfänger mit Fachhochschulreife, weniger Studienanfänger mit Berufsausbildung
Titelübersetzung:First-year students in the 1998/99 winter semester : changing structures; more female first-year students, fewer male first-year students who passed the examination qualifying for enrolment at a technical college, fewer first-year students with vocat
Quelle: HIS Hochschul-Informations-System GmbH; Hannover (Hochschulplanung, 138), 1999. 138 S.
Inhalt: Ziel des Projektes "ist die Gewinnung von Informationen über das Studienwahl- und Studienaufnahmeverhalten, dessen Beweggründe und Motive bei den Studienanfängern - erstmals einschließlich ausländische Studienanfänger - des Wintersemesters 1998/99 in der Bunderepublik Deutschland, insgesamt sowie differenziert nach alten und neuen Ländern. Die erhobenen eher qualitativen Daten sollen die überwiegend quantitativen Daten der amtlichen Hochschulstatistik über die Studienaufnahme (Vorbericht der Studentenstatistik) ergänzen, die jeweils im Frühjahr für das vergangene Wintersemester veröffentlicht werden. Soweit sinnvoll und möglich, wird dabei die Analyse auf das gesamte Studienjahr ausgedehnt. Die hier dargestellten Untersuchungsergebnisse zeigen zum einen die Gesamtentwicklung in der Bundesrepublik - von 1983 bzw. 1985 bis 1989/90 in den alten Ländern einschließlich Westberlin, ab 1990/91 einschließlich neue Länder - im Zeitverlauf bis 1999 auf. Zum anderen werden - soweit die Datenlage es ermöglicht - Vergleiche zwischen Studienanfängern in den alten und neuen Ländern hinsichtlich ihrer Situation, Einschätzungen, Motive usw. in den Wintersemestern 1990/91 bis 1998/99 vorgenommen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Studienanfänger; Struktur; Studienwahl; Studienortwahl; Studium; Finanzierung; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Hochschullehrer und die Herstellung von Geschlechtergrenzen: der Empfang von Studentinnen und Studenten in Elektrotechnik und Erziehungswissenschaft
Titelübersetzung:University teachers and the creation of gender boundaries: reception of male and female students in electrical engineering and education science
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 107-132
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der sozialen Bedeutung von Grenzen und Trennlinien auseinander, die bei Statuspassagen überschritten werden. Sie legt im Folgenden das Material einer ethnographisch angelegten Untersuchung vor, bei der Begrüßungsveranstaltungen für Studienanfänger und -anfängerinnen in den Fächern Elektrotechnik und Erziehungswissenschaften miteinander verglichen werden. Die symbolische Ordnung dieser Inszenierungen wird in der Analyse von Organisation und Ablauf, in Raumarrangements und Sitzplätzen und in den Ansprachen der Professoren deutlich. Die Untersuchung führt zu einem auf den ersten Blick paradoxen Ergebnis: während das "harte" Fach Elektrotechnik sich in der Einführung mit "weichen", durchlässigen Grenzen präsentiert, tritt das "weiche" Fach Pädagogik den Studienanfängern als Fach mit harten, undurchlässigen Grenzen gegenüber, was die Möglichkeit einer Hochschullaufbahn betrifft. Während in der Elektrotechnik "Leistung" das Moment ist, das die Überschreitung von Grenzen ermöglicht, wird ein solcher Weg in der Erziehungswissenschaft nicht eröffnet. In der Elektrotechnik dominiert Gleichgeschlechtlichkeit, in der Pädagogik Gegengeschlechtlichkeit. (ICE)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufliche Orientierung, Zurechtfinden im Studium und Computerkenntnisse von Studienanfängern
Titelübersetzung:Occupational orientation, finding one's way in academic studies and computer knowledge of first-year students
Autor/in:
Lewin, Karl; Heublein, Ulrich
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (1998) Nr. 6, S. 1-37
Inhalt: Präsentiert werden die Ergebnisse zu einer Sonderauswertung aus den jährlichen Studienanfängerbefragungen (hier: Studienanfänger im Wintersemester 1996/97) von HIS zu den Merkmalen berufliche Ziele, Orientierung im begonennem Studium und EDV-Fertigkeiten: "Berufliche Vorstellungen und Ziele spielen bei den Studienentscheidungen der Erstimmatrikulierten eine große Rolle. Am häufigsten von allen Berufszielen verfolgen die Studienanfänger soziale Orientierungen. Nur bei einem geringen Anteil gehören Motive wie "über berufliche Anforderungen das Menschliche nicht vergessen" bzw. "viel mit Menschen umgehen" nicht zu den Antizipationen der künftigen Berufstätigkeit. Ein hoher Anteil der Studienanfänger äußert auch Erfolgs- und Karriereorientierungen. Gut zu verdienen und eine leitende Funktion auszuüben, nehmen sich ebenfalls viele von ihnen zu Studienbeginn vor. Für zwei Drittel steht auch das Streben nach fachlicher Anerkennung und sie fordernden Arbeitsinhalten weit oben in der Rangliste ihrer Berufsziele. Vor allem sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen bzw. stellen zu müssen, ist ein akzeptierter Aspekt der beruflichen Zukunft von Studienanfängern. Mehr hedonistische Berufsorientierungen - wie "sich vom Beruf nicht vereinnahmen" lassen zu wollen - sind bei rund der Hälfte aller Erstimmatrikulierten zu finden. Und 34 Prozent der Studienanfänger streben an, sich selbständig zu machen. Diese beruflichen Orientierungen sind dabei in den verschiedenen Studienrichtungen unterschiedlich ausgeprägt. Einflüsse auf das Zurechtfinden im begonnenen Studium gehen u.a. aus von der Komplexität des gewählten Studienganges und der Güte der von der Hochschule angebotenen Studienorganisation, von Bildungsherkunft sowie dem schulischen und beruflichen Werdegang der Studienanfänger, ihrem Informationsstand über und ihrer Vorbereitung auf das Studium sowie der Komplexität des Studienangebotes und der Strukturiertheit des Studiums. Dabei ergeben sich typische hochschulart- und studienrichtungsspezifische Unterschiede. Etwa die Hälfte der deutschen Studienanfänger verfügt über fundierte und breite Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten im Umgang mit Computern und deren Verwendungsmöglichkeiten. Sie bringen also die Voraussetzungen bereits mit, die im Studium heute gegebenen Möglichkeiten mediengestützter Lehre effektiv nutzen. Über diese Fertigkeiten verfügen männliche Studienanfänger deutlich häufiger als Studienanfängerinnen, Studienanfänger mit Berufserfahrung deutlich häufig als die anderen Studienanfänger. Hierbei sind die Fertigkeiten desto profunder und breiter, je später die Berufsausbildung erfolgte, ein Indiz für die schnell zunehmende Bedeutung elektronischer Medien im Berufsalltag." (IAB2)
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (1996) H. A 8, S. 1-12
Inhalt: "Seit 1983 führt HIS jährlich Studienanfängerbefragungen durch. Die Untersuchungen werden vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie gefördert. Sie sollen die Daten der amtlichen Hochschulstatistik ergänzen. Der Statistik ist zu entnehmen: Die Studienanfängerzahlen verringern sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt geringfügig um 2 Prozent. Diesem Trend entgegen nimmt die Zahl der Studienanfänger in den neuen Ländern erneut zu, um 6 Prozent. 1995/96 ist der höchste je zu beobachtende Frauenanteil an den Erstimmatrikulierten erreicht. Erstmals haben dabei an den Universitäten mehr Studienanfängerinnen als männliche Studienanfänger ein Studium begonnen. Vor diesem Datenhintergrund erbrachte die HIS-Studienanfängeruntersuchung 1995/96 in Zusammenhang mit den vorangegangenen analogen Untersuchungen folgende zentrale Beobachtungen: Die Entwicklung der Studienanfängerzahlen erklärt sich plausibel aus der regional (alte versus neue Länder) unterschiedlichen Entwicklung der Anzahl und Studierneigung der Studienberechtigten. Der zunehmende Studienanfängerinnenanteil resultiert aus wachsenden Frauenanteilen an den Abiturienten, zunehmendem Studienverzicht bzw. Rückstellung von Studienabsichten durch männliche Studienberechtigte, in den neuen Ländern außerdem aus dem Wehr-/ Zivildienst, der eine Studienaufnahme der Männer aus den dort zunehmend zahlenstärkeren jüngsten Studienberechtigtenjahrgängen verzögert. Im Gefolge abnehmender Studienanfängerzahlen können Studienfach- und Hochschulwünsche zunehmend von je über vier Fünftel der Studienanfänger verwirklicht werden. Ebenfalls ist eine zunehmende Entspannung des Wohnungsmarktes für Erstimmatrikulierte zu beobachten. Der Anteil der Abiturienten unter den Studienanfängern an Fachhochschulen erreicht 1995/96 mit 49 Prozent sein bisheriges Maximum. Die früher zu beobachtende Benachteiligung von Frauen aus Arbeiterfamilien hinsichtlich der Aufnahme eines Studiums besteht nicht mehr: 1995/96 sind erstmals die Anteile von Arbeiterkindern beiden Geschelchtes unter den Studienanfängern in etwa gleich. Die Zahl der zwischen den alten und neuen Ländern in beiden Richtungen mobilen Studienanfänger hat sich seit 1991 verdoppelt. Ihr Anteil beträgt jetzt über 5 Prozent aller Studienanfänger. Die große Mehrheit der Erstimmatrikulierten orientiert sich bei ihrer Studienplanung schon zu Studienbeginn an den Gegebenheiten des europäischen Binnenmarktes." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Schlagwörter:Studienanfänger; Geschlechterverteilung; Abiturient; soziale Herkunft; Berufswunsch; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Studenten und Studienanfänger an Hochschulen 1975 bis 1992 : Fächergruppen, Studienbereiche, Studienfächer, Geschlecht
Titelübersetzung:Students and first-year students at universities between 1975 and 1992 : subject groups, study areas, study subjects, gender
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Bonn, 1996. 94 S.
Inhalt: "In der ... Arbeitsunterlage... werden ausgewählte Ergebnisse aus der vom Statistischen Bundesamt jährlich in jedem Semester für die Studienanfänger und im Wintersemester für die Studenten durchgeführten Erhebungen an den Hochschulen für das "Frühere" Bundesgebiet nach dem Gebietsstand der Bundesrepublik Deutschland (einschließlich Berlin-West) vor dem 3. Oktober 1990 dargestellt. Die aufgezeigten Ergebnisse sind der "Individualbefragung" der Studenten entnommen. Der Tabellenteil dieser Arbeitsunterlage enthält für 1992 eine Aufgliederung der Studenten und Studienanfänger nach Hochschulart, Ländern und Geschlecht sowie über die Studenten und Studienanfänger nach Fächergruppen und Studienbereichen in den Jahren 1975 bis 1992. Die Systematik der Fächergruppen wurde mit dem Wintersemester 1992/93 überarbeitet. Die unterschiedliche Zuordnung der Studienfächer zu den Studienbereichen zwischen dem Sommersemester 1992 und dem Wintersemester 1992/93 wird im Anhang der Broschüre dargestellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Schlagwörter:Student; Statistik; Studienanfänger; Fachhochschule; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Studium und Studierende, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Studienanfänger im Wintersemester 1995/96 : erstmals mehr Studienanfängerinnen als Studienanfänger an Universitäten
Titelübersetzung:First-year students in the 1995/96 winter semester : for the first time more female first-year students than male first-year students at universities
Quelle: HIS Hochschul-Informations-System GmbH; Hannover (Hochschulplanung, 120), 1996. 164 S.
Inhalt: "In die Untersuchung einbezogen sind deutsche Studienanfänger der jeweiligen Wintersemester an den Universitäten und Fachhochschulen in der Bundesrepublik, ausgenommen diejenigen an Bundeswehrhochschulen und Fachhochschulen der Verwaltung. Die hier veröffentlichten Angaben, Einschätzungen und Bewertungen basieren auf den schriftlichen Mitteilungen von inzwischen ca. 100.000 Studienanfängern zwischen 1983 und 1996. Signifikanz und Validität der vorgelegten Daten sind geprüft und gewährleistet. Zentrale Beobachtungen sind: Die Studienanfängerzahlen verringern sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt geringfügig um 2 Prozent. Diesem Trend entgegen nimmt die Zahl der Studienanfänger in den neuen Ländern erneut zu, um 6 Prozent. 1995/96 ist mit 48 Prozent der höchste je zu beobachtende Frauenanteil an den Studienanfängern erreicht. Erstmals haben dabei an den Universitäten mehr deutsche Studienanfängerinnen als Studienanfänger ein Studium begonnen. Der Anteil der Abiturienten unter den Studienanfängern an Fachhochschulen erreicht 1995/96 mit 49 Prozent sein bisheriges Maximum. Die früher zu beobachtende Diskriminierung von Frauen aus Arbeiterfamilien besteht nicht mehr: 1995/96 sind erstmals die Anteile von Arbeiterkindern beiden Geschlechtes unter den Studienanfängern in etwa gleich. Die Zahl der zwischen den alten und neuen Ländern in beiden Richtungen mobilen Studienanfänger hat sich seit 1991 verdoppelt. Ihr Anteil beträgt jetzt über 5 Prozent. Die große Mehrheit der Erstimmatrikulierten orientiert sich bei ihrer Studienplanung schon zu Studienbeginn an den Gegebenheiten des europäischen Binnenmarktes." (Autorenreferat)