Inhalt: Teilzeitarbeit in Führungsetagen ist eine Ausnahme, obwohl das Thema Arbeitszeit1reduzierung durch veränderte Familienarrangements und zunehmende berufliche Belas2tung wichtiger geworden ist. Daran hat weder der seit mehr als 20 Jahren bestehende
Rechtsanspruch auf einen Teilzeitarbeitsplatz noch das im Jahr 2019 eingeführte Rück3kehrrecht auf einen Vollzeitarbeitsplatz nach zeitlich begrenzten Arbeitszeitreduktionen
etwas geändert. Dieser Beitrag nutzt Daten der Europäischen Arbeitskräfteerhebung, um
Teilzeitarbeit von Führungskräften in Deutschland sowohl im zeitlichen als auch im inter4nationalen Vergleich einzuordnen und damit ein empirisches Fundament für die gesell5schaftliche Diskussion um Teilzeitführungskräfte zu legen. Die Auswertungen zeigen: In
Deutschland arbeiteten im Jahr 2019 laut eigener Aussage rund 14 Prozent der Führungs6kräfte in Teilzeit. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Ländern mit
dem höchsten Anteil an teilzeitarbeitenden Führungskräften. Die Auswertungen zeigen
auch, dass in Deutschland der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Teilzeit mit rund 32
Prozent deutlich über dem der männlichen Führungskräfte liegt (rund 3 Prozent) und es
große Unterschiede nach Altersgruppen gibt. Als Motiv für eine Arbeitszeitreduktion geben
Führungskräfte, insbesondere Frauen, zumeist Pflege- und Betreuungsverpflichtungen
Schlagwörter:familiäre Verpflichtung; family responsibilities; Teilzeitarbeit; Teilzeitbeschäftigung; Vereinbarkeit Beruf-Familie; work and family
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaftspolitik, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz