Inhalt: Die Autorin problematisiert am Beispiel der TU Berlin die Tatsache, dass das Unternehmen im Zeitalter des globalisierten Postfordismus zum Grundmodell für die Hochschule wird. Die westliche Herrschaftsveranstaltung "Wissenschaft" hat dabei vielfältige hierarchische Brechungslinien mitproduziert bzw. mitkonstruiert, und sie trägt deren Spuren in sich. Hierzu gehören nach Meinung der Autorin insbesondere Eurozentrismus, Rassismus biologistischer und kulturalistischer Provenienz, Klassismus, Sexismus, Heterozentrismus, die Dominanz der Starken und Gesunden und die generationale Differenz. Die postfordistische Logik legt darüber nun einen neuen Schleier - den der Marktgleichheit als Kundenidentität. Die Bedingungen der Möglichkeit des Zugangs zu den Märkten werden dabei jedoch dethematisiert. Mit ihrer Unternehmenslogik werden die Universitäten dazu beitragen, dass ein neuer Sozialcharakter moduliert wird, der neue Sekundärtugenden des Neoliberalismus hervorbringt, die es ermöglichen sollen, unter den radikalisierten Marktbedingungen zu überleben. Verbunden ist damit nach Ansicht der Autorin eine Herauslösung aus der Sozialität, mit den Folgen von Vereinsamung, Vereinzelung und Entsolidarisierung. (ICI2)
Schlagwörter:Berlin; Unternehmen; Ökonomisierung; Neoliberalismus; Technische Hochschule; Strukturwandel; Bildungsreform; Kapitalismus; Wirtschaft; Dienstleistung; Herrschaft
CEWS Kategorie:Hochschulen, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag