"Liebe", Care Work und Erwerbsarbeit : ungleiche Anerkennung im Sozialstaat und in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:"Love", care work and gainful work : unequal recognition in the social welfare state and in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Doing family: warum Familienleben nicht mehr selbstverständlich ist. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa, 2014, S. 238-251
Quelle: Berufliche Karrieren von Frauen: Hürdenläufe in Partnerschaft und Arbeitswelt. Waltraud Cornelißen (Hrsg.), Alessandra Rusconi (Hrsg.), Ruth Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 105-149
Inhalt: Der Beitrag widmet sich Fragen der Karriere von Frauen in Paarbeziehungen aus einer biografischen und geschlechtersoziologischen Perspektive. Dazu werden Ergebnisse aus dem qualitativ angelegten Forschungsprojekt "Karriereverläufe von Frauen" vorgestellt, das seit Ende 2007 am Deutschen Jugendinstitut München durchgeführt wird. Es nutzt Einzel- und Paarinterviews mit weiblichen Fach- und Führungskräften und ihren Partnern. Die Verfasserinnen gehen zunächst kurz auf den Forschungsstand ein und stellen dann das Design ihrer Studie vor. Anschließend werden die Handlungsstrategien der Paare dargestellt, in denen es nach einer anfänglich gleichrangigen beruflichen Entwicklung beider Partner zu einer Priorisierung der Karriere des Mannes kommt. Dieses Verlaufsmuster wird in einem weiteren Schritt mit dem von Paaren kontrastiert, denen es bislang gelungen ist, ein beruflich egalitäres Doppelkarrrierearrangement aufrecht zu erhalten. Der Beitrag macht deutlich, welche Hürden Frauen-in-Paaren auf dem Weg in eine Führungsposition typischerweise nehmen müssen. (ICE2)
Titelübersetzung:Interconnection arrangements in the couple relationship
Autor/in:
Rusconi, Alessandra
Quelle: Gemeinsam Karriere machen: die Verflechtung von Berufskarrieren und Familie in Akademikerpartnerschaften. Alessandra Rusconi (Hrsg.), Heike Solga (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 51-82
Inhalt: Gegenstand des Beitrags ist die Untersuchung der Verflechtungsmuster von Erwerbsverläufen bei Paaren, d. h. die Kombination der Erwerbsaktivitäten beider Partner, und die Frage, ob bestimmte berufliche und familiäre Ereignisse zu Veränderungen in der Verflechtung führen. Gefragt wird, welche Verflechtungsmuster der Erwerbsverläufe Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen praktizieren und welcher Dynamik sie durch bestimmte berufliche und familiäre Ereignisse unterliegen. Weiter wird gefragt, in wie fern und bei wem es sich dabei nur um temporäre Veränderungen oder um langfristige Umstellungen handelt. Als Datenbasis dienen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen geführte standardisierte Lebensverlaufsinterviews. Die Verfasserin arbeitet vier Verflechtungsmuster heraus: zwei Partner, bei denen beide Partner erwerbstätig sind (berufsfeldheterogene und wissenschaftshomogene Doppelverdienerarrangements), und zwei Muster, bei der nur einer der beiden Partner einer bezahlten Beschäftigung nachgeht. Die Verbreitung dieser Verflechtungsmuster ist jedoch in den unterschiedlichen Berufs- und Familienphasen sowie zwischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ungleich verteilt. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dual-Career couples and their life narratives: torn between work and children?
Titelübersetzung:Dual Career Couples und ihre Lebensgeschichten : aufgerieben zwischen Arbeit und Kindern?
Autor/in:
Hoser, Nadine
Quelle: Mobilität und Mobilisierung: Arbeit im sozioökonomischen, politischen und kulturellen Wandel. Irene Götz (Hrsg.), Barbara Lemberger (Hrsg.), Katrin Lehnert (Hrsg.), Sanna Schondelmayer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Arbeit und Alltag: Beiträge zur ethnografischen Arbeitskulturenforschung), 2010, S. 279-292
Inhalt: Im Zentrum der Untersuchung steht das empirische Feld von berufstätigen Paaren im Mittelschichtsmilieu Süddeutschlands. Die Verfasserin untersucht auf der Basis qualitativer Interviews, wie die Paare Berufstätigkeit einerseits und Haus- und Familienarbeit andererseits bewerten. In allen untersuchten Fällen wurden die ursprünglich gut ausgebildeten Frauen durch die Familienarbeit in ihrer Berufslaufbahn zurückgeworfen. Der immer noch in den untersuchten Milieus gültige weibliche Normallebenslauf sieht vor, dass Frauen einen Karriereweg beginnen, dann zuhause bleiben und im Falle einer Rückkehr in die Berufstätigkeit auf Teilzeitbasis und mit schlechteren Entlohnungen auf weniger qualifizierte Positionen rutschen. Hier zeigt sich nach wie vor trotz Elterngeld und Erziehungszeiten persistente Institutionalisierung von familialen und genderspezifischen Rollenbildern trotz gesellschaftlicher Transformationen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dual career couples, gender and migration
Titelübersetzung:Dual career couples, Geschlecht und Migration
Autor/in:
Hardill, Irene; Wheatley, Dan
Quelle: Wohnen und Gender: theoretische, politische, soziale und räumliche Aspekte. Darja Reuschke (Hrsg.), Beate Krotendiek (Mitarb.), Anja Szypulski (Mitarb.), Shih-cheng Lien (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 239-259
Inhalt: Die Verfasser behandeln räumliche Aspekte der Synchronisation zweier beruflicher Karrieren am Beispiel von dual career couples aus den East Midlands in England. Dabei geht es um den alltäglichen Arbeitsweg und kleinräumige Wohnentscheidungen von Paarhaushalten ebenso wie um komplexe großräumige Wohnarrangements, in denen die Partner an unterschiedlichen Orten Karriere machen und wohnen. Gefragt wird, wie Doppelverdiener-Haushalte Arbeit und Familienleben miteinander vereinbaren und welche räumlichen Mobilitäts- und Migrationsstrukturen sie aufweisen. Die Untersuchung zeigt die Komplexität eines Lebens in Doppelverdiener-Haushalten und die besondere Belastung der Partnerinnen, die berufliche Hochleistungen mit ihren geschlechtsspezifischen Pflichten in Haushalt und Familie überein bringen müssen. (ICE2)
Doppelkarriere-Paare : Versicherung (en) in unsicheren Zeiten?
Titelübersetzung:Dual-career couples : insurance(s) in uncertain times?
Autor/in:
Gottwald, Markus; Spura, Anke
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe, Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, 5 S
Inhalt: "Das Konzept der 'Karriere' bezieht sich auf die institutionell verankerte Laufbahn einzelner Personen, die - wie die Rede von 'unsicheren Zeiten' unter Voraussetzung vormals stabiler Orientierungsmuster unterstellt - jüngst einer 'Flexibilisierung', 'Fluidisierung' etc. unterliegt. Greift man vor diesem Hintergrund den Begriff 'Doppelkarrierepaar' auf, erscheint Karriereunsicherheit 'mal zwei' in eine (Liebes-) Beziehung hineinkopiert, denn Dual Career Couples sind Paare, in denen beide Partner eine eigene berufliche Karriere verfolgen. Das Dual Career Couple als eine Konstruktion ökonomischer Reflexionstheorie rekonstruiert, verweist nun gerade auf das Gegenteil: es erscheint als 'Zusicherung' von Karriere und damit als 'Versicherung' für das Paar durch die Verkoppelung zweier Karrieren. In dieser Hinsicht lässt es sich als Symptom sozialstrukturellen Wandels und einer erforderlich gewordenen (normativen) Aktualisierung von Rück- und Neuversicherungen lesen. Dem Dual Career Couple wird seit jeher - und mittlerweile wieder verstärkt - eine avantgardistische Vorreiterrolle und sogar Vorbildfunktion zugeschrieben; mit ihm taucht nun offensichtlich eine neue Sozialform auf, die sowohl die Verwertungsanforderungen als auch die Unsicherheitsbedingungen der Produktionssphäre reflexiv und selbstbewusst in eine Paarbeziehung integriert. Von dieser Beobachtung ausgehend, stellt der Beitrag im Sinne einer 'explorierenden Sonde' ein empirisches Fallbeispiel vor: Wir fragen, inwiefern Karriere in unsicheren Zeiten als realistischer Anspruch gelten kann und welche Konsequenzen sich für das Paar aus einer vermeintlich 'doppelten Verunsicherung' beispielsweise im Hinblick auf seine Karriereorientierung und Paarbeziehung ergeben." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; Karriere; Berufsverlauf; Flexibilität; Partnerbeziehung; Berufsorientierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von Anerkennung und ihren "Tücken" : Leistung und Liebe in Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Recognition and its "vagaries" : achievement and love in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Perspektiven auf Arbeit und Geschlecht: Transformationen, Reflexionen, Interventionen. Michael Frey (Hrsg.), Andreas Heilmann (Hrsg.), Karin Lohr (Hrsg.), Alexandra Manske (Hrsg.), Susanne Völker (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit und Leben im Umbruch), 2010, S. 165-187
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich aus einer subjektzentrierten und im Anschluss an Axel Honneth aus einer anerkennungstheoretischen Perspektive mit dem Verhältnis von Erwerbsarbeit und Familie bzw. persönlichen Nahbeziehungen samt deren geschlechtsspezifischen Implikationen. Zunächst werden anerkennungstheoretische Grundlagen skizziert und gesellschaftliche Veränderungen in den Bereichen Paarbeziehungen und Erwerbsarbeit thematisiert. Dann wird gefragt, wie sich das Verhältnis von Anerkennung qua Liebe und Erwerbsarbeit angesichts dieser Veränderungen empirisch beschreiben und anerkennungstheoretisch erfassen lässt. Hierzu werden empirische Ergebnisse einer Untersuchung von Doppelkarriere-Paaren vorgestellt. Es wird deutlich, dass selbst in diesen egalitären Paaren geschlechtsspezifisch ungleiche Anerkennungschancen bestehen. Drei "Tücken" der Anerkennung werden herausgearbeitet: die generelle Risikostruktur von Anerkennung, geschlechterdifferente strukturelle und intersubjektive Barrieren oder Hürden für Anerkennung und schließlich eine "immanente Falle" der Anerkennung qua subjektivierter Arbeit. (ICE2)
Räumliche und institutionelle Koordination von Doppelkarrieren in der Wissenschaft : eine Forschungsskizze
Titelübersetzung:Spatial and institutional coordination of dual careers in science : an outline of the research
Autor/in:
Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Amorelli, Eva
Quelle: Dual Career Couples an Hochschulen: zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. Elke Gramespacher (Hrsg.), Julika Funk (Hrsg.), Iris Rothäusler (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2010, S. 57-74
Inhalt: Die Autoren stellen erste Ergebnisse des an der Universität Konstanz angesiedelten Forschungsprojekts "Räumliche und institutionelle Koordination von Doppelkarrieren" vor. Untersucht wird, wie paarinterne Abstimmungsprozesse ablaufen, welche individuellen Ressourcen und gesellschaftlichen Normen dabei bedeutsam sind und welche institutionellen Maßnahmen das Verfolgen von zwei Karrieren erleichtern. Neben einer Prüfung familien- und arbeitsmarktsoziologischer Theorien bietet das Projekt eine Begleitforschung zu dem vom Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg sowie von der Internationalen Bodenseehochschule geförderten "Modellprojekt Förderung Dualer Karrieren", das neben der Konzeption hausinterner Service-Angebote für Doppelkarrierepaare den Aufbau eines hochschulübergreifenden Netzwerkes vorsieht. Der vorliegende Beitrag stellt die Konzeption und die Ziele des Forschungsvorhabens näher vor. Nach einer Beschreibung der Ausgangslage und der konkreten Forschungsfragen (Abschnitt 1) werden theoretische Annahmen zum Einfluss individueller und struktureller Faktoren auf das erfolgreiche Verfolgen von Doppelkarrieren herausgearbeitet (Abschnitt 2). Den Hintergrund bieten verhandlungstheoretische Modelle, welche durch geschlechtersoziologische Ansätze ergänzt werden. Der dritte Abschnitt stellt die methodische Umsetzung vor, abschließend werden die Grenzen des Forschungsprojekts diskutiert (Abschnitt 4). (ICI2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur Liaison von 'Liebe' und Kapital in der "flüchtigen Moderne" : das Dual Career Couple wissenssoziologisch betrachtet
Titelübersetzung:The liaison between 'love' and capital in the "fleeting modern age" : the dual career couple from the viewpoint of the sociology of knowledge
Autor/in:
Gottwald, Markus
Quelle: KreisLäufe - CircularFlows: Kapillaren der Weltkultur - capillares of world cultures. Markus Gottwald (Hrsg.), Matthias Klemm (Hrsg.), Birgit Schulte (Hrsg.). Graduiertenkonferenz "Kreis-Läufe - Kapillaren der Weltkultur"; Berlin: Lit Verl. (Diskursive Produktionen: Text, Kultur, Gesellschaft), 2007, S. 315-344
Inhalt: In dem Beitrag steht das Dual-Career-Couple (DCC) als moderne Lebens- und Karrieregemeinschaft im Mittelpunkt. Das Konzept des Dual-Career-Couple wird wissenschaftshistorisch und -theoretisch verordet, und aus der begrifflichen Bestimmung und Abgrenzung des DCC wird auf sein Arbeitsethos geschlossen. Daraufhin erfolgt eine Skizzierung des DCC als 'Liebespaar', und es wird auf die institutionelle Einbettung des DCC als arbeitende und liebende Parkonstellation eingegangen. Der Autor geht davon aus, 'dass sich an der Figur der DCC eine liaison zwischen der 'Liebe' auf der einen Seite und dem globalisierten Kapitalismus auf der anderen Seite ausmachen lässt'. Es wird herausgearbeitet, dass für das DCC aufgrund der speziellen Art und Weise der Einbindung in die Strukturen des globalen Kapitalismus entscheidend ist, dass die Partner ihre Karriereorientierung beibehalten. Die 'Liebe' des DCC wird als abhängige Variable des organisierten ökonomischen Systems beschrieben. (IAB)
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 87-105
Inhalt: "In dem Beitrag gehen wir in einem ersten Schritt auf Grundlage des Forschungsstandes zu DCCs der Frage nach, ob diese Paare dem oben dargelegten egalitären Leitbild partnerschaftlicher Beziehungen tatsächlich entsprechen, oder ob sich auch in solchen Paarbeziehungen Ungleichheiten feststellen lassen (Kapitel 2). Hierbei wird subjektiven und gesellschaftlichen Deutungsmustern und Wertvorstellungen, welche die Herstellung und Wahrnehmung sozialer ebenso wie geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Rekurs auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth (1992, 2003) kann im Zuge dessen ein Desiderat markiert werden: Bislang fand die relationale (Re-)Produktion von Ungleichheiten innerhalb von Doppelkarriere-Paaren und damit verbundene (ungleiche) Anerkennungschancen der Partnerinnen nur wenig Beachtung. In einem zweiten Schritt wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt vorgestellt, das dazu beitragen soll, diese Forschungslücke zu schließen (Kapitel 3). Abschließend richten wir den Blick auf die Persistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten auch in solchen Paaren, die der Funktionselite zuzurechnen sind oder sich gemeinsam auf den Weg 'an die Spitze' machen, um vor diesem Hintergrund zu diskutieren, welchen Beitrag die Forschung über Doppelkarriere-Paare für eine geschlechtersensible Reflexion des sozial-wissenschaftlichen Elite-Diskurses leisten kann (Kapitel 4)." (Autorenreferat)