Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011. 163 S.
Inhalt: "In vorliegendem Band werden Karrieren von Frauen unter Berücksichtigung ihrer privaten Lebenssituation untersucht. Die ideale Führungskraft muss in vielen Bereichen im Prinzip allzeit verfügbar, mobil und flexibel sein. Dies war männlichen Führungskräften gut möglich, da ihre Partnerinnen oft bereit waren, Haus und Kinder zu versorgen. Doch Frauen wollen auch selbst berufliche Chancen wahrnehmen. Was, wenn ihre Karrieren hohen und flexiblen Arbeitseinsatz und das Arbeiten an wechselnden Orten verlangen? Ist das Leben in einer Partnerschaft für Frauen dann ein Karrierehindernis? Sind Frauen als Single flexibler, mobiler und beruflich erfolgreicher? Wie und unter welchen Bedingungen gelingt Frauen in Partnerschaft eine eigene Karriere? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Fächer und Berufsfelder der beiden Partner und wie werden Paar- und Elternschaftskonzepte für die Karrieren von Frauen in Paarbeziehungen relevant?" (Autorenreferat). Inhalt: Alessandra Rusconi, Waltraud Cornelißen, Ruth Becker: Einleitung (9-20); Ruth Becker, Ellen Hilf, Shih-cheng Lien, Kerstin Köhler, Bärbel Meschkutat, Darja Reuschke, Cornelia Tippel: Bleiben oder gehen? Räumliche Mobilität in verschiedenen Lebensformen und Arbeitswelten (21-63); Johanna Hess, Alessandra Rusconi, Heike Solga: "Wir haben dieselben Ziele ..." - Zur Bedeutung von Paarkonstellationen und Disziplinenzugehörigkeit für Karrieren von Frauen in der Wissenschaft (65-104); Nina Bathmann, Dagmar Müller, Waltraud Cornelißen: Karriere, Kinder, Krisen. Warum Karrieren von Frauen in Paarbeziehungen scheitern oder gelingen (105-149).
Familienpolitik, Bildung und Berufskarrieren von Müttern in Deutschland, USA und Schweden
Titelübersetzung:Motherhood, family policy, education, and careers in Germany, the U.S., and Sweden
Autor/in:
Grunow, Daniela; Aisenbrey, Silke; Evertsson, Marie
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 63 (2011) H. 3, S. 395-430
Inhalt: "Dieser Beitrag widmet sich der beruflichen Entwicklung von Müttern mit ungleichen Bildungsressourcen in international vergleichender Perspektive. Wir untersuchen die Strategien zur Vereinbarkeit von Berufskarrieren und Elternschaft in Deutschland, USA und Schweden für Frauen mit unterschiedlichem Schulbildungsniveau. Die Analysen beruhen auf länderspezifischen Längsschnittdaten (GLHS-West, NLSY, LNU). Mit Hilfe ereignisanalytischer Verfahren untersuchen wir, wie lange Mütter mit unterschiedlichem Bildungsniveau nach der Geburt eines Kindes ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, ob die Rückkehr, so, wie in Elternzeit-Programmen vorgesehen, auf dem vorherigen beruflichen Prestigeniveau erfolgt und unter welchen Umständen Müttern mit hohem, mittleren und niedrigen Schulbildungsniveau der berufliche Statuserhalt gelingt. Die hoch gebildeten Mütter zeigen in allen drei Ländern die stärkste Arbeitsmarktbindung. In den USA sind fast die Hälfte der Mütter mit College Ausbildung kontinuierlich erwerbstätig, gegenüber einem Viertel der Mütter ohne High School Diplom. In Schweden unterbrechen Mütter für mindestens ein halbes Jahr, unabhängig vom Bildungsniveau. In Deutschland verzichtet ein Viertel der Mütter mit (Fach-)Abitur auf Elternzeit. Konsequenzen einer gesetzlichen Ausweitung der Unterbrechungszeiten sind in Deutschland und Schweden weitgehend bildungsunabhängig. In den USA kehren mittel- und hochqualifizierte Mütter nach Einführung des FMLA langsamer auf gleichwertige Positionen zurück." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article compares the duration of and consequences for employment interruptions for mothers with distinct educational qualifications in cross-national perspective. We analyze the duration of mothers' employment interruption and the relative quality of the job after childbirth, for high and low qualified mothers in Germany, Sweden, and the United States. Analyses are based on harmonized national longitudinal data sets (GLHS-West, NLSY, LNU), which allow us to study mothers' careers over the past 30-35 years. We apply event-history analysis to study how long mothers with distinct educational levels interrupt employment after childbirth, and how the patterns of return to work differ with respect to mothers' educational level. In all three countries the highly educated display a greater labor market attachment. In the US, almost half of the mothers with some college background, compared to only a quarter of high-school dropouts stay employed continuously after childbirth. In Sweden, basically all mothers take time-out for at least half a year. In Germany, 25% of mothers with university entrance qualification do not claim parental leave. In Germany and Sweden consequences of leave extensions seem to operate independent of mothers' educational levels. In the U.S. medium and highly educated mothers tend to return more slowly after the enactment of the FMLA." (author's abstract)
"Under pressure ...!?" : biografische Orientierungen von Wissenschaftlerinnen in Beruf, Partnerschaft und Familie
Titelübersetzung:"Under pressure ...!?" : biographical orientations of female scientists in their occupation, partnership and family
Autor/in:
Hess, Johanna; Pfahl, Lisa
Quelle: Gemeinsam Karriere machen: die Verflechtung von Berufskarrieren und Familie in Akademikerpartnerschaften. Alessandra Rusconi (Hrsg.), Heike Solga (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 117-145
Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen, welche berufsbiografischen Orientierungen für Entscheidungen von Wissenschaftlerinnen im Spannungsfeld von Wissenschaft und Familie handlungsleitend sind und welche Karrierenachteile von Frauen antizipiert und eingeplant werden. Im Zentrum des Beitrags stehen ausgewählte Fallbeschreibungen und eine vergleichende Diskussion der je nach Partnerschaft und institutionellen Gegebenheiten unterschiedlichen beruflichen Orientierungen der Frauen in der Wissenschaft. Die empirische Analyse zeigt, wie Frauen und ihre Partner berufliche Anforderungen antizipieren und auf welche Weise sie diese in die gemeinsamen Karriere- und Lebensplanung einbeziehen. In den Fallbeschreibungen werden, ergänzt um die Perspektive ihrer Lebenspartner, die Berufs- und Lebensverläufe von vier Wissenschaftlerinnen dargestellt, die zum Interviewzeitpunkt eine Wissenschaftskarriere aufwiesen. Dabei wird herausgearbeitet, welche biografischen, partnerschaftlichen und institutionellen Faktoren auf die beruflichen Orientierungen von erfolgreich in der Wissenschaft tätigen Frauen wirken. Der Beitrag zeigt die besondere Bedeutung der gleichberechtigten Ausgestaltung der Paarbeziehung für die Realisierung erfolgreicher Berufswege von Wissenschaftlerinnen und macht deutlich, wie die Institution Hochschule Karrieren von Frauen fördern kann. (ICE2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Walking the tightrope : combining family life, career and job mobility
Titelübersetzung:Drahtseilakte : Vereinbarkeit von Familie, Beruf und beruflicher Mobilität
Autor/in:
Lück, Detlev
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 22 (2010) H. 2, S. 216-241
Inhalt: "Der Artikel untersucht den Einfluss beruflich bedingter Mobilität auf das Verhältnis von Doppelverdienern und Elternschaft und auf die Fähigkeit von Paaren, beides zu realisieren. Anhand von Umfragedaten des Projektes Job Mobilities and Family Lives in Europe für sechs Länder (Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Schweiz, Belgien) vergleichen bivariate Analysen Paare, die entweder durch den Beruf des Mannes oder den der Frau mit Mobilität konfrontiert sind, mit Paaren, die nicht davon betroffen sind, hinsichtlich der Anteile von Eltern, von Ein- und von Doppelverdiener-Paaren. Multivariate Analysen testen den Einfluss von beruflicher Mobilität und anderen relevanten Bedingungen auf die Erwerbstätigkeit von Frauen sowie auf Elternschaft. Indikatoren werden gesichtet, die die Beurteilung der Befragten erfassen, um die Befunde zu erhärten. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass Paare eher kinderlos bleiben als eine der beiden Erwerbstätigkeiten aufzugeben, wenn beides nicht miteinander vereinbar ist. Ähnlich wie andere nachteilige Umstände vermindert berufliche Mobilität die Fähigkeit von Paaren, beides zu vereinbaren. Wenn die Frau beruflich mobil ist, ist der Effekt weitaus stärker, als wenn der Mann mobil ist. Auch der nationale Kontext macht einen Unterschied: sowohl für den Grad der Vereinbarkeit im Allgemeinen wie auch für die Stärke der Effekte." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the ways in which job mobility affects the relationship between dual careers and parenthood and the ability of couples to realise both. Based on survey data from the project Job Mobilities and Family Lives in Europe for six countries (Germany, France, Spain, Poland, Switzerland, Belgium), bivariate analyses compare ratios of couples with children and/or one or two careers between couples confronted with job mobility in the husband's or wife's job and those who have no such mobility. Multivariate analyses test the influence of job mobility and other relevant circumstances on female employment as well as on having children. Indicators measuring respondents' subjective evaluation of the influences are reviewed to confirm the results. The results suggest that couples tend to be childless rather than give up one partner's job if the two goals are incompatible. Job mobility, as with other unfavourable circumstances, reduces the ability of couples to combine both, and this ability is much more reduced if the woman is job mobile than if the man is. In addition, national context matters for level of compatibility and for strength of effects." (author's abstract)
Gebildete Mütter : zwischen Kinderwunsch und Karriere
Titelübersetzung:Educated mothers : between a desire for children and a career
Autor/in:
Butterweck, Dagmar
Quelle: Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller, 2007. 228 S.
Inhalt: "Studierende der Europäischen Ethnologie an der Universität Wien wurden nach ihren Berufsplänen und ihrer momentanen finanziellen Situation befragt. Ziel der Untersuchung war es, etwaige Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der Unterstützung durch die Familie und in den Vorstellungen des künftigen Berufslebens zu eruieren. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass Studentinnen weniger Geld von den Eltern erhalten, ein niedrigeres Einkommen durch ihre Nebenjobs erzielen und keine konkreten Berufsvorstellungen haben. Sie bauen kaum Netzwerke auf und verzichten bereits im Vorfeld für Kinder auf die große Karriere. Die Studenten werden finanziell großzügiger von zu Hause unterstützt, sie verdienen mehr - arbeiten allerdings auch mehr - und erscheinen zielgerichteter in ihrem Networking. Sie äußern konkrete Berufsziele und erwähnen Kinder nicht von selbst. Auf Nachfrage stehen sie der Karenzzeit positiv gegenüber ohne Auswirkungen auf ihre Karrieren zu befürchten. Was haben jahrzehntelange Anstrengungen zur Gleichstellung der Geschlechter bewirkt? Sind gebildete Mütter die keine berufliche Verwirklichung anstreben eine wünschenswerte Entwicklung?" (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Machen Frauen Karriere? : Gedanken zum Diskurs über Geschlecht, Beruf und "Work-Life-Balance"
Titelübersetzung:Do women pursue a career? : thoughts on the discourse concerning gender, occupation and the "work-life balance"
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Bildungs- und Karrierewege von Frauen: Wissen - Erfahrungen - biographisches Lernen. Anne Schlüter (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2006, S. 54-76
Inhalt: "Das Thema 'Karrierewege von Frauen', so die Formulierung im Titel der Tagung, auf die dieser Artikel zurückgeht, eine Geschichte, die im Hinblick auf unterschiedliche wissenschaftliche, professionelle und politische Diskurse betrachtet werden kann. Die folgenden Überlegungen rekonstruieren einige Linien der Thematisierung und setzen sie miteinander in Beziehung. Angeregt wurden sie durch aktuelle Problembeschreibungen, insbesondere Diskussionen um 'Work-Life-Balance', die nicht nur in betrieblichen Personalpolitiken, Weiterbildungsprogrammen oder staatlichen Maßnahmen im Bereich von Frauen- und Familienpolitik, sondern seit einiger Zeit auch in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Kontexten eine Rolle spielen. Nach einer Einführung in das Thema 'Frauen und Karriere anhand eines aktuellen Fragments aus dem bundesdeutschen Medienalltag (1) wird zunächst das soziologische Konzept 'Karriere' mit Blick auf seinen analytischen Gehalt vorgestellt (2), ehe einige zentrale Diskussionslinien zum Thema Berufs- und Lebenskarrieren in der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in Erinnerung gerufen werden (3). Vor diesem Hintergrund lassen sich die Grenzen des Karrierebegriffs verdeutlichen und ergänzende Analyseperspektiven formulieren (4). Zum Abschluss werden die entwickelten Argumente in kritischer Weise auf den Diskurs um Work-Life-Balance bezogen (5). Leitend ist dabei die Frage, welchen Status dieses Konzept im Rahmen einer (erziehungs-)wissenschaftlichen Forschungsperspektive haben kann." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Wenn zwei das Gleiche tun..." : Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples
Titelübersetzung:"When two people do the same thing..." : ideal and reality of social (in)equality
in dual career couples
Herausgeber/in:
Solga, Heike; Wimbauer, Christine
Quelle: Opladen: Verlag Barbara Budrich, 2005. 269 S.
Inhalt: "Mit der steigenden Bildungsbeteiligung von Frauen erhöht sich auch der Anteil an
Paarbeziehungen, in denen beide Partner über ein Potenzial für professionelle Karrieren
verfügen; dieses Potenzial wird jedoch nur sehr begrenzt in Doppelkarrieren umgesetzt.
Das Buch versammelt Beiträge zum Thema (Un-) Gleichheitsproduktion und -reproduktion
in Dual Career Couples. Hierbei spielen Machtstrukturen in den Paarbeziehungen eine
wesentliche Rolle, die von individuellen Eigenschaften (wie Geschlecht, Alter, Profession),
paarspezifischen Merkmalen und Aushandlungen sowie von gesellschaftlichen und institutionellen
Opportunitätsstrukturen beeinflusst werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Heike Solga und Christine Wimbauer: 'Wenn zwei das Gleiche tun ...' - Ideal und Realität
sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Eine Einleitung (9-26); Heike Solga,
Alessandra Rusconi und Helga Krüger: Gibt der ältere Partner den Ton an? Die Alterskonstellation
in Akademikerpartnerschaften und ihre Bedeutung für Doppelkarrieren (27-52); Susanne
Dettmer und Ernst-H. Hoff: Berufs- und Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen:
Segmentation, Integration, Entgrenzung (53-76); Bärbel Könekamp und Yvonne Haffner:
Ein Balanceakt? Dual Career Couples in den Berufsfeldern der Natur- und Ingenieurwissenschaften
(77-100); Gerhard Sonnert: Geteiltes soziales Kapital oder innerpartnerschaftliche
Konkurrenz in Dual Career Couples? (101-122); Cornelia Behnke und Michael Meuser:
Vereinbarkeitsmanagement. Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
(123-140); Lena Schürmann: Die Konstruktion von 'Hausarbeit' in gleichgeschlechtlichen
Paarbeziehungen (141-162); Andreas Hirseland, Holger Herma und Werner Schneider: Geld
und Karriere - Biographische Synchronisation und Ungleichheit bei karriereorientierten
Paaren (163-186); Christine Wimbauer: Liebe, Arbeit, Anerkennung: Intersubjektive
Anerkennung in Dual Career Couples (187-212); Anke Höhne: Akademikerpartnerschaften
im ostdeutschen Transformationsprozess: Formierung neuer Ungleichheiten? (213-240);
Jürgen Schulte: Dual Career Couples und ihre Koordinierungsarrangements aus der Sicht
der Unternehmen (241-232).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kinder, Karriere und Beruf : zum Wandel des Verhältnisses von familiärer und öffentlicher Betreuung
Titelübersetzung:Children, career and occupation : the change in the relationship between family and public care
Autor/in:
Bertram, Hans
Quelle: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 55 (2004) H. 7/8, S. 434-444
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Anreizen für Eltern und potenzielle Eltern, die mit eigenen Lebensplanungen und Wünschen übereinstimmen und die geeignet sind, die eigenen Zukunftsperspektiven für die Kinder im Sinne einer weiteren Entwicklung des Humankapitals zu strukturieren. Dabei wird geprüft, ob und inwieweit solche Zukunftsperspektiven erkennbar und auch Teil der politischen Debatte sind. Der Autor sieht die Zukunft von Familien und Kindern nicht nur als ökonomisches Problem, bei dem es um die Verteilung ökonomischer Lasten und Leistungen geht. Sein Anliegen ist nicht nur die in der aktuellen öffentlichen Debatte thematisierte Sicherheit der Renten, sondern die zukünftige Entwicklung des Humankapitals durch die jüngere Generation. Es geht insbesondere um das Verhältnis von Bildung und Beruf und Familie, z.B. um das Problem, dass sowohl das deutsche Bildungssystem mit seinem Schwerpunkt auf der Erstausbildung als auch die deutsche Dienstleistungsgesellschaft kaum mehr eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zulassen. Bei veränderten Zeitmustern, Lebensverläufen, dem Zerbrechen der Alltagszeit, kurz mit veränderter "Work-Life-Balance" können neue Modelle allerdings nicht nur vom Staat und den Eltern geschaffen werden, vielmehr müssen Industrie und Unternehmen mit in die Verantwortung genommen werden. Beispiele aus den USA und europäischen Staaten wie Schweden und Frankreich verdeutlichen, dass ein Bildungssystem mit gestuften Systemen und Abschlüssen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Lebensverlauf erworben werden können, eine Variante der akademischen Ausbildung darstellt, bei der sich Familienorientierung und Karrieremöglichkeiten nicht prinzipiell entgegenstehen, und dass der Staat Betreuungsangebote bieten kann, die Männern und Frauen gleichermaßen ermöglichen, unterschiedliche Lebensbereiche zu vereinbaren. (ICH)
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karriere zu zweit - Projekt oder Problem? : zum Verhältnis von beruflichem Erfolg und Lebensform
Titelübersetzung:Career in tandem - project or problem? : the relationship between occupational success and way of life
Autor/in:
Behnke, Cornelia; Meuser, Michael
Quelle: Karrierepolitik: Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns. Ronald Hitzler (Hrsg.), Michaela Pfadenhauer (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie der Politik), 2003, S. 189-200
Inhalt: Männer müssen sich immer öfter und immer selbstverständlicher mit Partnerinnen arrangieren, die nicht mehr (nur) die Rolle der karriereunterstützenden Ehefrauen einzunehmen bereit sind, sondern darüber hinaus eigene berufliche Karriereanstrengungen unternehmen. Die Lebensform des Doppelkarrierepaares, die vor diesem Hintergrund als Alternative zur Single-Existenz erscheint, erweist sich dabei allerdings nur in weitgehend konkurrenzentlasteten beruflichen Kontexten als für das Berufs- und Privatleben gleichermaßen erfolgversprechendes Paar-Arrangement, wie die Autoren an den Beispielen eines Freiberufler-Paares und eines Manager-Paares zeigen. Ihrer These zufolge bedeutet die Entgrenzung von Beruf und Familie bei Doppelkarrierepaaren, dass die im Alltag der Berufspraxis wirksame Struktur- und Handlungslogik die Struktur des Paararrangements in erheblichem Maße mitbestimmt. Die Art und Weise, wie im Berufsleben soziale Beziehungen strukturiert werden, macht sich auch im partnerschaftlichen Alltag geltend. Die Gestaltung des privaten Zusammenlebens ist daher nicht nur eine Frage individueller Entscheidungen. (ICI2)
Quelle: Frauen machen Karriere in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Chancen nutzen - Barrieren überwinden. Barbara Keller (Hrsg.), Anina Mischau (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauenforschung (HIFI) e.V.), 2002, S. 65-80
Inhalt: Die Autorinnen gehen der Frage nach, warum Frauen auch heute noch - trotz erreichter Chancengleichheit im Ausbildungs- und Bildungswesen - nur periphere Positionen innerhalb des gesellschaftlichen Systems einnehmen. In ihrer empirischen Studie zur Karriereorientierung von Statusgruppen gehen sie von einem sozialkognitiven Modell aus, das ein Wechselspiel zwischen personalen und strukturellen Gegebenheiten für den Erfolg bzw. Misserfolg der weiblichen Berufslaufbahnentwicklung verantwortlich macht. Sie skizzieren im vorliegenden Beitrag die Ergebnisse aus der ersten Erhebungswelle, in der Mannheimer SchülerInnen der 12. und 13. Klasse sowie Studierende aus dem Grund- und Hauptstudium der Universität Mannheim befragt worden sind. Im Vordergrund standen hier geschlechtsspezifische Unterschiede in der Karrieremotivation sowie Fragen zur Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Insgesamt wird festgestellt, dass die Ergebnisse mit dem sozialkognitiven Modell übereinstimmen: Auf der einen Seite wurde deutlich, dass für AbiturientInnen die Einstellung zu zentralen Lebensbereichen wie Beruf und Familie noch sehr verschwommen ist, während die StudentInnen am Ende des Studiums sehr viel realistischere Einstellungen besitzen. (ICI2)