Geschlechterverhältnisse - Adoleszenz - Schule : Männlichkeits- und Weiblichkeitsinszenierungen als Rahmenbedingungen für pädagogische Praxis
Titelübersetzung:Gender relations - adolescence - school : stagings of masculinity and femininity as general conditions for pedagogic practice
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 3-13
Inhalt: Im Zentrum des aktuellen öffentlichen Diskurses über ein geschlechtergerechteres Bildungssystem steht zunehmend die Diskussion über die Benachteiligung von Jungen im koedukativen Schulalltag. Dieses Argument der Benachteiligung macht sich insbesondere an dem geringeren Bildungserfolg von Jungen fest. Auf dem Hintergrund befasst sich der Beitrag mit Geschlechterdifferenzen im Heranwachsen von Jungen und Mädchen insbesondere während der Adoleszenz, in der gesellschaftliche Geschlechterbilder und Anforderungen für Jugendliche in neuer Weise bedeutsam werden. Schule als sozialer Raum und auch Lehrer als pädagogisch Handelnde werden von diesen adoleszenten Dynamiken geprägt. Daher steht die Frage im Vordergrund, welche Chancen LehrerInnen nutzen können, um adoleszente Entwicklungsprozesse in Richtung einer Verflüssigung traditioneller Geschlechterbilder zu begleiten und zu unterstützen. Dazu werden Studien und Forschungsergebnisse zur Adoleszenz junger Männer und Frauen beleuchtet und abschließend Inszenierungen von Geschlechterverhältnissen in der Schule behandelt. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei für die Auseinandersetzung mit kultureller Diversität bzw. für die geschlechtlichen Zuschreibungs- und Selbstverortungsprozesse vor allem bei SchülerInnen ethnischer Zugehörigkeit. (ICH)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechter - Perspektiven - Wechsel : Impulse zur Bildungsdiskussion ; Dokumentation Gender Fachkongress 12. Juni 2002 in Stuttgart
Titelübersetzung:Genders - perspectives - change : impetus for the discussion concerning education; documentation of the Specialized Gender Congress in Stuttgart on June 12, 2002
Herausgeber/in:
Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs-
Quelle: Gender-Fachkongress "Geschlechter Perspektiven Wechsel"; Tübingen, 2002, 87 S.
Inhalt: "Der Gender-Fachkongress zielte darauf ab, Frauen und Männer anzusprechen und Geschlechterverhältnisse zum Querschnittsthema der Bildungsarbeit zu machen. Der inhaltliche Rahmen erfasste eine breite Palette von Erfahrungen und Ansätzen (neben der Erwachsenenbildung etwa in den Bereichen Wirtschaft, Polizei, Politik), reichte von der Bundesebene bis ins 'Ländle' und ermöglichte vielfältige theoretische Reflexionen. Die Beiträge zeigen ein weites Spektrum in der Rezeption theoretischer Diskurse in Praxis und Politik bzw. Orientierungen an diesen: Finden sich in einigen Artikeln in Anlehnung an Differenz-Kategorien Feststellungen von Unterschieden zwischen Frauen und Männern, wird in anderen Aufsätzen stärker die soziale Konstruktion von Geschlecht in Verbindung mit Geschlecht als sozialer Strukturkategorie und dem Geschlechterverhältnis als Machtverhältnis zugrundelegt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Günter Banzhaf, Ursula Kress: Meine Brille - deine Brille: geschlechterdifferenzierende Sichtweisen, Rollenbilder und Interessen (9-14); Carola Busch: Total E-Quality in der Wirtschaft - für Qualität und Chancengleichheit (15-23); Henning von Bargen, Gabriele Schambach: Geschlechterdemokratie als Gemeinschaftsaufgabe - das Beispiel Heinrich Böll Stiftung (24-31); Karin Derichs-Kunstmann: Geschlechtergerechte Didaktik - Begründungen, Dimensionen, Konsequenzen (32-37); Tilman Kugler-Weigel: Outdoor-Training als Gender Training? (38-40); Sabine Brommer: Gender Mainstreaming - Chancen und Risiken für die Frauenbildung (41-45); Gerrit Kaschuba, Carlos Lächele: Gender Training - ein Ansatz zur Qualifizierung (46-51); Gerd Humbert: Wie wird Bildung Männern "gerecht"? (52-56); Dagmar Hölzl: Frauen in der Schutzpolizei - Veränderungen im männlichen Mainstream? (57-60); Karola Büchel: Wie kommt Gender in die Qualitätsentwicklung? (61-69); Dorothee Wetzel: Gender Mainstreaming in der Schule (70-75); Gerrit Kaschuba: Dokumentation der Abschlussdiskussion (76-85).
Vom Geschlechterverhältnis in der Weiterbildung zum "Gender-Training" : Entwicklungen der Geschlechterthematik
Titelübersetzung:From the gender relationship in further education to "gender training" : developments in gender themes
Autor/in:
Derichs-Kunstmann, Karin
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 112-134
Inhalt: Die Gender-Perspektive in der Frauenforschung stellt einen Perspektivenwechsel der Frauenforschung dar, der auch in Forschung und Praxis der Erwachsenenbildung seit Beginn der 90er Jahre eine zunehmende Rolle spielt. Dabei wurde zuerst das Geschlechterverhältnis in den Einrichtungen der Weiterbildung zum Thema gemacht. Das bezog sich sowohl auf die Beschäftigten in den Institutionen der Weiterbildung als auch auf die Teilnehmenden. In der Nachfolge der Koedukationsdebatte in der schulischen Forschung wurde die Interaktion zwischen Frauen und Männern in der Erwachsenenbildung untersucht. Zunehmend bezieht sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre die Diskussion um das Geschlechterverhältnis auch auf die Inhalte der Weiterbildung. Es ist vom Geschlechterdialog die Rede, aber auch von Gender-Training. Die Berücksichtigung der Geschlechterperspektive bei der Auswahl und Formulierung von Inhalten der Bildungsarbeit sowie die Entwicklung einer geschlechtsgerechten Didaktik werden gefordert. (ICH)
Inhalt: Das Papier enthält einen Bericht des Kultur- und Bildungsausschusses des Europarates sowie ein erläuterndes Memorandum zu den de facto und de jure bestehenden Ungleichheiten von Frauen und Männern im Bildungswesen der Mitgliedsstaaten. Es wird festgestellt, daß männliche Vorstellungen von geschlechtsspezifischen und ethnischen Ungleichheiten dominieren und der Gleichstellungsprozeß in vielen Ländern Europas stagniert oder sogar rückläufig ist. In einem Empfehlungsentwurf wird die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter bekräftigt und werden folgende Maßnahmen gefordert: (1) Garantie des freien Zugangs zur Bildung und freie Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Schul- und Berufsausbildung; (2) Verurteilung von physischer und verbaler sexueller Belästigung und Gewalt; (3) Chancengleichheit für Frauen und Mütter am Arbeitsplatz; (4) Förderung der gleichberechtigten Mitwirkung von Frauen an Entscheidungen; (5) Verbesserung der Forschung zu geschlechtssensiblen und kulturellen Fragen; (6) Steigerung des Bewußtseins der Öffentlichkeit für die Gleichstellung der Geschlechter in der Schule. (pra)