Multi-level advocacy networks in post-war settings: the case of the gender quota in Bosnia and Herzegovina
Titelübersetzung:Advokatorische Netzwerke auf mehreren Ebenen in Nachkriegssituationen : der Fall der Geschlechterquotierung in Bosnien-Herzegowina
Autor/in:
Jenichen, Anne
Quelle: Gender dynamics and post-conflict reconstruction. Christine Eifler (Hrsg.), Ruth Seifert (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 93-113
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Inhalt: Der Beitrag behandelt die Geschlechtergleichstellungspolitik in Bosnien-Herzegowina, insbesondere das Zusammenspiel von internationalen Akteuren und lokaler Umsetzung der Programme. Die Autorin rekonstruiert zunächst den Prozess, wie die Initiative für eine Quotenregelung auf die politische Agenda des Landes gelangte. Die Ausführungen zeigen, dass die bisher vorherrschende Meinung, internationale Organisationen und Impulse von außen seien die treibende Kraft, nicht haltbar ist. Vielmehr existiert ein "multi-level advocacy network" von lokalen Akteuren und lokalen Initiativen der Frauen, die zusammen mit den RepräsentantInnen internationaler Organisationen die Notwendigkeit und Angemessenheit einer Quotenregelung durchgesetzt haben. Kritisiert wird damit von der Autorin, die weitverbreitete "top down" Haltung vieler "EntwicklungshelferInnen", "traditionale" Gesellschaften einer "nachholenden Modernisierung" unterziehen zu müssen. (ICA)
Schlagwörter:Bosnien-Herzegowina; Bundesrepublik Jugoslawien; Bürgerkrieg; Gewalt; Geschlechterverhältnis; Quotierung; Gleichstellung; Gesetzgebung; internationale Organisation; Entwicklungspolitik; Modernisierung; nichtstaatliche Organisation; Frauenorganisation; Frauenpolitik; lokale Kommunikation; Implementation; postsozialistisches Land; Entwicklungsland
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenrechte sind Menschenrechte : transnationale Frauenbewegungspolitik zwischen Erfolgsgeschichte und Rückschlägen
Titelübersetzung:Women's rights are human rights : transnational women's movement policy between a success story and setbacks
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Zeitschrift für Menschenrechte, Jg. 3 (2009) Nr. 1, S. 37-53
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Inhalt: Der Beitrag zur Geschlechterforschung befasst sich mit folgender Frage: Wer sind die Antagonisten der errungenen geschlechtergerechten Normen und mit welchen Argumenten auf den diplomatischen Vorder- und Hinterbühnen versuchen sie, Frauen-/Menschenrechte auch mit Blick auf geschlechtsbezogene Gewalt anzufechten bzw. zu unterlaufen? Zur Beantwortung werden im ersten Schritt zunächst die Ausgangsbedingungen und Entwicklungsfaktoren dieses globalen, frauenbewegungspolitischen Prozesses rekonstruiert, innerhalb dessen es zur Redefinition der Frauen- als Menschenrechte kommen konnte. Im zweiten Schritt wird sodann aufgezeigt, welche Bedeutung dem Zusammenspiel von nationalen und transnational agierenden Frauenbewegungen und deren Diskurs der 'Frauenrechte sind Menschenrechte' für die Normen- und Maßnahmenregenerierung im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch im sozialen Nahraum zukommt. Im dritten Schritt richtet sich abschließend der Blick auf drohende Rückschritte im Bereich der Frauen-/Menschenrechte. Hierbei geht die Autorin von der These aus, dass es den transnational agierenden Frauenbewegungen auf Basis neuer Ressourcen und veränderter politischer Chancenstrukturen gelungen ist, sich im Rekurs auf den Deutungsrahmen 'Frauen sind Menschenrechte' in die seit Ende der 1980er Jahre sich verdichtende globale Menschenrechtskultur einzuschreiben und erstmals in der Geschichte der Menschenrechte ein soziales Gewissen und soziale Solidarität hinsichtlich geschlechtsbezogener Gewalt zu etablieren. (ICG2)
Schlagwörter:Grundrecht; Menschenrechte; Frauenpolitik; Frauenförderung; Gleichberechtigung; Gleichheit; Gleichstellung; Geschlechtsrolle; Geschlechterpolitik; soziale Ungleichheit; soziale Gerechtigkeit; soziale Differenzierung; Diskriminierung; soziale Bewegung; historische Entwicklung; UNO; Menschenrechtsverletzung; Gewalt; nichtstaatliche Organisation
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) : Unterrichtung durch die Bundesregierung
Titelübersetzung:Sixth Report by the Federal Republic of Germany on the UN Convention on all Forms of Discrimination Against Women (CEDAW) : information from the Federal Government
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Berlin, 2008. 72 S.
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Inhalt: "Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women - CEDAW) wurde am 18. Dezember 1979 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Frauenrechtskonvention am 9. August 1985 in Kraft getreten und seitdem unmittelbar geltendes Recht. Die Vertragsstaaten verpflichten sich mit ihrem Beitritt zu einer regelmäßigen Berichterstattung über die Einhaltung und Umsetzung des Frauenrechtsübereinkommens auf nationaler Ebene (Art. 18). Auf dieser Grundlage prüft der VN-Ausschuss für die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW-Ausschuss), dem unabhängige Expertinnen und Experten angehören, die zur Durchführung der Konvention getroffenen Maßnahmen und erzielten Fortschritte. Im Anschluss an die Prüfung des Berichts erstellt der Ausschuss sogenannte Abschließende Bemerkungen (Concluding Comments), in denen bestehende Probleme bei der Umsetzung der Konvention hervorgehoben und konkrete Empfehlungen an den Vertragsstaat ausgesprochen werden. Im September 2007 hat Deutschland den Sechsten Staatenbericht zum Frauenrechtsübereinkommen vorgelegt, der voraussichtlich 2008 im CEDAW-Ausschuss behandelt wird. Der Bericht zeigt ein Bild der Gleichstellungspolitik der letzten fünf Jahre bis Ende 2006. Mit der Entscheidung über die Einführung des Elterngeldes zum 1. 1. 2007 haben wir zum Ende des Berichtszeitraums einen Meilenstein gesetzt, der den Erwartungen des CEDAWAusschusses zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf erkennbar Rechnung trägt. Gerade mit seinen Partnermonaten setzt das Elterngeld ein klares Signal für mehr Gleichberechtigung in Beruf und Familie. Unser Ziel bleibt die Durchsetzung der Menschenrechte von Frauen auf nationaler wie auch internationaler Ebene. Es ist von großer Bedeutung, dass sich sowohl die Bundesregierung als auch die Zivilgesellschaft kontinuierlich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Frauen im eigenen Land und weltweit einsetzen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gleichstellung; UNO; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Gesetzgebung; Gleichberechtigung; Elternurlaub; Familie-Beruf; Menschenrechte; Diskriminierung; Chancengleichheit; Rollenverständnis; Geschlechtsrolle; Gesundheitsfürsorge; Lebenssituation; Frauenerwerbstätigkeit; berufstätige Frau; Gewalt; Prävention; Berufsunterbrechung; Mutter; Erwerbsbeteiligung; berufliche Reintegration; Mutterschutz; Lohnunterschied; Teilzeitarbeit; Unternehmensgründung; Kind; Betreuung; Arbeitsförderung; Förderung; Recht; Berufsberatung; Ausbildungsförderung; berufliche Weiterbildung; Ausländer; soziale Integration; politische Partizipation; soziale Partizipation
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
In or out of policy making : inclusion of men in gender equality policy
Titelübersetzung:Innerhalb oder außerhalb der Gestaltung der Politik : die Inklusion der Männer in der Gleichstellungspolitik
Autor/in:
Alexandrova, Nadejda
Quelle: Gleichstellung in der erweiterten Europäischen Union. Verena Kaselitz (Hrsg.), Petra Ziegler (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 139-148
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Inhalt: Die Verfasserin analysiert die geschichtliche Entwicklung der Exklusion und der Inklusion der Männer in der Geschlechterpolitik sowie die Veränderungen der Rollenverständnisse der Geschlechter in den letzten Jahrzehnten. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Systemtransformation in Bulgarien gesetzt. Es wird argumentiert, dass das Bild der Männlichkeit stark durch diese Transformation geprägt wird: Da die Gewaltanwendung eine zentrale Rolle bei der Kapitalakkumulation nach dem Ende des Staatssozialismus gespielt hat, werden die sog. Gewaltunternehmer zum Vorbild des gesellschaftlichen Erfolgs institutionalisiert. Zu ihnen gehört in der Regel eine 'Barbie-Puppe', die als Erfolgsmuster für die Frau angesehen wird. Auch Vertreter extremistischer und nationalistischer Parteien werden heroisiert. Abschließend werden mögliche Strategien zur Diskussion gestellt, insbesondere die Rolle der Medien, die eine Umgestaltung des gesellschaftlichen Diskurses auf dem Gebiet der Geschlechterpolitik ermöglichen können. (ICF2)
Schlagwörter:Bulgarien; Inklusion; Gleichstellung; Politik; Integration; Vorbild; Symbol; Erfolg; Gewalt; Minderheit; Minderheitenpolitik; Männlichkeit; Rassismus; Strategie; Frauenbild; Medien; Diskurs; Diskriminierung; Kontinuität; Weiblichkeit; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Supranationale Gelegenheitsstrukturen: Zur Resonanz von Gleichberechtigungsnormen in der Europäischen Union
Titelübersetzung:Temporary supranational structures: the resonance of equality norms in the European Union
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Entstaatlichung und soziale Sicherheit: Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig ; Teil 1. Jutta Allmendinger (Hrsg.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Entstaatlichung und soziale Sicherheit"; Opladen: Leske u. Budrich, 2003, k.A. S
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Inhalt: "Die Europäische Union (EU) bietet Akteuren im Bereich der Geschlechterpolitik eine besondere Gelegenheitsstruktur: Zum einen transponieren Akteure Konflikte um Gleichstellung von der nationalen auf die supranationale Ebene; zum anderen greifen sie globale Gleichberechtigungsnormen auf, um diese für die supranationale Geschlechterpolitik zu adaptieren. Ausgehend von einem institutionalistischen Verständnis argumentiert der Vortrag, dass die Entscheidungsverfahren der EU für die Interaktion von sozialen Bewegungen und Expertise eine spezifische Gelegenheitsstruktur darstellen. So bündelt z.B. die Kooperationskompetenz der Kommission die Expertise, verdichtet die horizontale sowie vertikale Verflechtung professioneller und politischer Akteure und erhöht damit die Chancen kommunikativer Vernetzung auf europäischer Ebene. Am Beispiel des gleichen Lohnstandards und der Politik zur sexuellen Gewalt diskutiert der Vortrag diese Dynamik und bettet sie in einen globalen Kontext ein." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Supranationalität; Gleichberechtigung; Gleichstellung; EU; Lohnpolitik; Gewalt; Sexualität; Frauenpolitik; soziale Bewegung; politische Kommunikation
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag