Ärztin, Informatikerin oder Hausfrau? : eine empirische Studie zum Einfluss des Besuchs einer Mädchenschule auf die Zukunftsvorstellungen von Gymnasiastinnen
Titelübersetzung:Female physician, female computer scientist or housewife? : an empirical study of the effect of attendance at a girls' school on the future ideas of female secondary school pupils
Quelle: Geschlecht, Bildung und Kunst: Chancengleichheit in Unterricht und Schule. Teresa Schweiger (Hrsg.), Tina Hascher (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 121-154
Inhalt: Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Frage, welche Auswirkungen der Besuch einer Mädchenschule auf zukunftsbezogene Vorstellungen von Gymnasiastinnen hat. Vor dem Hintergrund der Debatte, dass Mädchen heute als Gewinnerinnen der Bildungsexpansion gewertet werden und mit Bezug auf das Potenzial monoedukativer Schulen wird auf der Basis der "DIAM"-Studie untersucht, ob die Prozesse der Berufsfindung junger Frauen diese Trendwende widerspiegeln oder ob sich hinsichtlich der Entscheidung "Ärztin, Informatikerin oder Hausfrau" traditionelle Muster durchsetzen. Es zeigt sich, dass Mädchen in mono- wie in koedukativen Schulen Berufe bevorzugen, die weiblich konnotiert sind. Die Autorinnen interpretieren diesen Befund als Indikator dafür, dass übergreifende gesellschaftliche Werte einen stärkeren Einfluss auf die beruflichen Wünsche und Perspektiven ausüben als Werte, die im schulischen Kontext vermittelt werden. (ICE2)
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 44), 2008. 287 S.
Inhalt: "Max Traeger (1887-1960) war langjähriger Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die Max-Traeger-Stiftung, Frankfurt, dient der wissenschaftlichen Erforschung der Erziehungs- und Schulwirklichkeit sowie der Hochschulwirklichkeit. Geschlechtergerechtigkeit ist eine komplexe Herausforderung für die aktuelle Schulentwicklungsdebatte. Dabei geht es nicht nur um die Implementierung einzelner Maßnahmen zur Jungen- oder Mädchenförderung, sondern darum, Geschlechtergerechtigkeit als Gestaltungsaufgabe von Schulkultur zu betrachten. Der Band untersucht, welche Chancen, aber auch welche Blockaden damit einhergehen, sich dieser Gestaltungsaufgabe anzunehmen: Ist es sinnvoll, Geschlecht und Geschlechterdifferenzen in den Mittelpunkt zu stellen und zu dramatisieren? Welche Effekte haben unterschiedliche Methoden und theoretische Herangehensweisen? Was ist erforderlich, um innerhalb des institutionellen Rahmens der Schule gelingende Bedingungen für Jungen und Mädchen zu schaffen? Die ethnographische Studie an einer ausgewählten Projektschule rekonstruiert Unterricht und Schulkultur. Die Autorinnen dokumentieren dabei die subtilen Konstruktionsmechanismen sowohl im schulischen Alltag und in der konzeptionellen Gestaltung pädagogischer Angebote als auch im Profil der Schule. Damit werden die individuelle und die institutionelle Ebene von Schule systematisch aufeinander bezogen und die Komplexität von Schule berücksichtigt." (Autorenreferat)
Inhalt: Der Sammelband umfasst Beiträge der Tagung 2006 des Ökonominnennetzwerks 'efas' sowie weitere, auf dieser Tagung noch nicht präsentierte Arbeiten. Die unter vier Schwerpunkten (I. Aktuelle wirtschaftspolitische Kontroversen, II. Ökonominnen - Frauen in der Profession; III. Gleichstellungspolitik im Öffentlichen Sektor, IV. Ansatzpunkte in der Privatwirtschaft) zusammengefassten Beiträge zeigen, dass trotz vieler Jahre gleichstellungspolitischer Initiativen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik sich grundlegende Dimensionen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht nur nicht aufgelöst haben sondern durch verschiedene ökonomische und politische Entwicklungen der letzten Jahre noch verfestigt wurden. Die Beiträge beleuchten die 'Schieflagen' zwischen den Geschlechtern in einer Vielzahl von Bereichen (Entlohnung, Unterstützungsleistungen nach Hartz IV, Niedriglohnbereich, Arbeitsmarkt für Frauen mit Kindern, Beschäftigungssituation von Akademikerinnen) und ziehen eine Bilanz der Gleichstellungsbemühungen im öffentlichen und privaten Sektor. Die Autorinnen kommen zu dem Schluss, dass sich die Situation der Frauen in der Bundesrepublik Deutschland im bisherigen Verlauf des 21. Jahrhunderts nur geringfügig verbessert hat. (IAB) Inhaltsverzeichnis: Friederike Maier: Verfestigte Schieflagen - eine Einführung (9-14). I. Aktuelle wirtschaftspolitische Kontroversen - Claudia Weinkopf: Niedrig- und Mindestlöhne. Eine Analyse aus der Gender-Perspektive (17-35); Irene Becker: Geschlechtsspezifische Verteilungseffekte von Hartz IV (37-56); Miriam Beblo, Elke Wolf: Mit und ohne Kind. Einkommenspositionen und Einkommenseinbußen von Frauen im hypothetischen Paarvergleich (57-72). II. Ökonominnen: Frauen in der Profession - Franziska Schreyer: Viel Licht, aber auch Schatten. Zum Arbeitsmarkt von Akademikerinnen (75-94); Dorothea Schmidt: Die Lehre von der Wirtschaft und ihre Studierenden: Berlin 1900-2000 (95-122); Ulla Knapp: Nullpunkt. Volkswirtinnen an deutschen Hochschulen vor 1965 (123-168). III. Gleichstellungspolitik im öffentlichen Sektor - Elke Wiechmann: New Public Management und Gleichstellung. Fakten und Trends (171-194); Heike Welte: Soziale Positionierung von GleichstellungsakteurInnen. Am Beispiel von Gleichstellungsbeauftragten in öffentlichen Institutionen (195-217). IV. Ansatzpunkte in der Privatwirtschaft - Madeleine Janke: International Accounting, Corporate Communication und Gender (221-237); Ilona Ebbers: Geschlechterspezifische Wissens- und Chancengenerierung im Gründungskontext. Implikationen für eine Gründungsqualifizierung an Hochschulen (239-257).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Innovation durch Chancengleichheit : Chancengleichheit als Innovation
Titelübersetzung:Innovation through equal opportunity : equal opportunity as innovation
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Brandt, Cornelia
Quelle: Innovation durch Chancengleichheit: Chancengleichheit als Innovation. Lothar Schröder (Hrsg.). Hamburg: VSA-Verl., 2008, S. 7-27
Inhalt: Thema der Beiträge des vorliegenden Sammelbands ist die viel diskutierte Innovationsschwäche in Deutschland. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Die Autorinnen des vorliegenden einleitenden Beitrags definieren zunächst, dass zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen neben der Fähigkeit, neue Trends und Bedürfnisse frühzeitig wahrzunehmen, auch die Fähigkeit gehört, Impulse von innen zu nutzen, kreative Ideen der Beschäftigten zu fördern, ihr Wissen aufzunehmen und zielgerichtet einzusetzen. Umso mehr überrascht es, dass dabei das Innovationspotenzial von Frauen, älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterschiedlichster Herkunft kaum Erwähnung findet. Die Innovationsschwäche in Deutschland hat auch mit Defiziten bei sozialen und organisatorischen Faktoren in den Unternehmen zu tun. Innovationen werden auch alltäglich und unspektakulär in allen Bereichen eines Unternehmens geleistet. Ein erfolgreiches Ideen- und Innovationsmanagement setzt auf die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Folgende Annahmen werden von den Autorinnen näher diskutiert: (1) Die Beteiligung von Frauen und anderen bislang vernachlässigten Gruppen fördert Innovationen. (2) Frauen und diese anderen Gruppen sind innovativ, das muss sichtbar gemacht und gefördert werden. (3) Chancengleichheit stellt einen Innovationsfaktor dar. Diese Perspektive auf das Geschlechterverhältnis wird in einigen Beiträgen erweitert um die Perspektive Diversity, also um die Perspektive von Vielfalt bezogen auf Kunden, Nutzer, Arbeitnehmer und Studenten. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mit Eliteförderung zur Geschlechtergerechtigkeit? : Stellungskämpfe von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld
Titelübersetzung:Gender justice through the promotion of elites? : struggles by female researchers on women and gender in the field of science
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 126-144
Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung geht davon aus, dass sich der Kampf für den Abbau von sozialer Ungerechtigkeit und die Befürwortung eines affirmativen Elitekonzepts in Bildung und Wissenschaft ausschließen. Eine herrschaftskritische Frauen- und Geschlechterforschung muss ohne dieses Konzept auskommen, so die zu begründende These. Im ersten Schritt wird auf die Frage eingegangen, warum jeder Elitebegriff ein anti-demokratisches Konzept darstellt, an das Befreiungsbewegungen, die einen plural-universalistischen Anspruch verfolgen, nicht anknüpfen können. Im zweiten Schritt setzt sich die Autorin aus diesem Blickwinkel mit den Zugängen zu Elitekonzepten und zum aktuellen Elitediskurs in der Frauen- und Geschlechterforschung auseinander. Es wird gezeigt, dass die affirmative Haltung zum Elitediskurs vor allem ein Effekt der immer noch marginalen Position von Frauen- und Geschlechterforscherinnen im Wissenschaftsfeld ist, die zur Folge hat, dass sie die 'Regeln des Spiels' kaum beeinflussen, geschweige denn grundlegend verändern können. Im abschließenden Fazit wird ein Ausweg aus diesem Dilemma diskutiert, der nach Ansicht der Autorin darin besteht, sich beständig die Möglichkeiten von Kritik und Widerstand im Feld von Wissenschafts- und Bildungspolitik zu vergegenwärtigen und die hier herrschenden Diskurse sowie die eigenen Handlungen daraufhin zu prüfen, ob sie Kritik und Einspruch förderlich oder hinderlich sind. (ICG2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Geschlechterdifferenz und die gesellschaftlichen Resonanzen zweier Gleichheitskonzeptionen der modernen Gesellschaft: Anthropologische Verschiedenheit und Gleichstellung
Titelübersetzung:The gender difference and social responses of two equality conceptions of modern society: anthropological difference and equality
Autor/in:
Biermann, Ingrid
Quelle: Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive. Christine Weinbach (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 51-79
Inhalt: "Ingrid Biermann führt vor, wie die Bedeutung geschlechtlicher Ungleichheit in historischer Perspektive variiert: Erste und zweite Frauenbewegung bezeichneten mit der Geschlechterdifferenz bekanntlich verschiedene Geschlechterverhältnisse. Während die erste Frauenbewegung die Wertgebundenheit des Gleichheitspostulats am Geschlechtskörper fixierte, die Geschlechter auf diese Weise innerhalb einer 'objektiven' Sozialordnung zu verorten glaubte und von der natürlichen Ungleichheit der Geschlechter und ihrer Gleichwertigkeit sprach, orientierte sich die zweite Frauenbewegung nicht länger nur an (geschlechtlichen) Personen und Werten, sondern vornehmlich an Rollen und Programmen. Biermann macht damit u.a. deutlich, dass die relativierende Beobachtung der Geschlechterdifferenz als soziale Konstruktion erst mit der Durchsetzung funktionaler Differenzierung möglich wurde." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männerkultur bremst weibliche Karrieren
Titelübersetzung:Masculine culture is hindering women's careers
Autor/in:
Matthies, Hildegard
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2007) H. 7, S. 32-38
Inhalt: "Die Erwerbschancen von Frauen sind durch kulturelle Grenzziehungen strukturiert; dabei stellt das Geschlecht ein zentrales Differenzierungsmerkmal dar. Dominierende Männlichkeitsbilder und darauf aufbauende Erwartungsstrukturen und Routinen führen zu einer Abwertung und Ausgrenzung von Frauen." (Autorenreferat)
Quelle: Internationalisierung, Vielfalt und Inklusion in Hochschulen : Forum für Interkulturalität, Diversity-Management, Anti-Diskriminierung und Inklusion, Jg. 1 (2007) H. 1, S. 16-19
Inhalt: "Die Autorin befasst sich in ihrem Beitrag mit Lernprozessen. Sie will geschlechtsimmanente Interaktionsweisen aufdecken, aber auch die gleichstellungspolitische Bedeutung der kritischen Reflexion der Geschlechterverhältnisse in Inhalt und Struktur wissenschaftlicher Lehre hervorheben. Sie beschreibt die Herausbildung von Genderkompetenz als Schlüsselqualifikation in der Lehre, und zwar nicht nur bei der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Kenntnisse, sondern insbesondere beim Umgang mit Gender in der Hochschulorganisation. Für den Aufbau, den Erhalt und die Weiterentwicklung von Genderkompetenz in der Hochschule geht sie beispielhaft auf die 4D-Strategie als passende Methode ein." (Autorenreferat)
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 288-297
Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten befasst sich mit der Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen des Sports. Die Führung im Sport ist gekennzeichnet durch geschlechtsdifferente Segregationslinien, d.h. durch eine Unterrepräsentanz von Frauen und durch eine Zuordnung der Geschlechter zu bestimmten Aufgabenbereichen. Nationale wie internationale Studien zeigen verschiedene Ursachenkomplexe für diesen Tatbestand auf. Biografische Daten und Rekonstruktionen des Werdegangs von Frauen und Männern in Führungspositionen lassen Differenzierungsprozesse aus der subjektbezogenen Perspektive erkennen. Die Entschlüsselung von formellen und informellen Rekrutierungsstrukturen und von Erwartungshaltungen an Führungskräfte verdeutlicht die Funktion und Relevanz von Strukturen für die Herstellung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie im Sport. (ICG2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Assets and drawbacks of a feminine or masculine appearance : how gender-stereotypes guide the perception of leadership
Titelübersetzung:Vor- und Nachteile einer femininen oder maskulinen Erscheinung : wie Geschlechtsstereotype die Wahrnehmung von Führung beeinflussen
Autor/in:
Kühnen, Ulrich; Scesny, Sabine; Rennenkampff, Anke von; Stahlberg, Dagmar
Quelle: Negotiating space for gender studies: frameworks and applications. Özen Odag (Hrsg.), Alexander Pershai (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 119-134
Inhalt: Auf dem Hintergrund einer aktuellen Studie aus Deutschland, nach der nur 10% der Management-Positionen von Frauen besetzt sind, untersucht der Beitrag die Gründe für eine solche Unterrepräsentanz von Frauen. Dabei geht es weniger um persönliche oder situationsbezogene, sondern um sozialpsychologische Faktoren, nämlich um die Frage, inwieweit geschlechtsspezifische Vorurteile oder stereotype Vorstellungen die Wahrnehmung von Management-Fähigkeiten bei Frauen und Männern beeinflussen. Während einige Studien ein "think manager - think male" Stereotyp bestätigen, sind die Forschungsergebnisse insgesamt eher inkonsistent. Daher geht es den Autoren um die Bestimmung von indirekten Konsequenzen der stereotypen Assoziation von Management und Männlichkeit, zum einen um die Frage, ob männliche oder weibliche Charakteristiken unabhängig vom Geschlecht die Bewertung von Managementbewerbern beeinflusst, zum anderen darum, inwieweit stereotype Bewertungen durch "politische Korrektheit" korrigiert werden. Um den Prozess der stereotypen Bewertung in Zukunft besser verstehen (und vermeiden) zu lernen, ist es notwendig, die Wichtigkeit von meta-kognitivem Wissen sozialpsychologisch zu untersuchen und zu erklären. (ICH)