Die Bildung der Differenz : Weiterbildung und Beratung im Kontext von Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:Education of difference : further education and counseling in the context of gender mainstreaming
Autor/in:
Smykalla, Sandra
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Theorie und Praxis der Diskursforschung), 2010. 304 S.
Inhalt: "Mit der Umsetzung von Gender Mainstreaming boomen in Deutschland Angebot und Nachfrage von Gender-Trainings. Gleichzeitig wird in den Gender Studies und der Erziehungswissenschaft die Entgrenzung von gender und Bildung kontrovers diskutiert. Die Studie zeichnet Diskursivierungen von gender und Gleichstellung an der Schnittstelle von wissenschaftlichen Debatten und konkreter Beratungspraxis nach. Damit stellt Sandra Smykalla die in Deutschland erste Typisierung des Handlungsfeldes gender-orientierter Weiterbildung und Beratung vor. Anhand von Interviews mit Gender-TrainerInnen und BeraterInnen werden Effekte der Vermarktlichung und Professionalisierung aufgezeigt und Potenziale sowie Grenzen für die Transformation von Geschlechterverhältnissen durch verschiedene Interventionsstrategien ausgelotet. Die Autorin gibt aus poststrukturalistischer Perspektive Impulse für eine theoriegeleitete und praxisorientierte Auseinandersetzung um zukünftige Erwachsenenbildung, Kompetenzentwicklung und Gleichstellungspolitik." (Autorenreferat)
Schullaufbahn und Geschlecht : Beschäftigungssituation und Karriereverlauf an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland aus gleichstellungspolitischer Sicht
Titelübersetzung:School career and gender : employment situation and career progress at general education schools in Germany from the viewpoint of equal opportunity policy
Autor/in:
Scheuring, Andrea; Burkhardt, Anke
Quelle: Wittenberg (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 4/06), 2006. 92 S.
Inhalt: "Die Ergebnisse der international vergleichenden PISA- und IGLU-Studien haben der bildungspolitischen Diskussion in Deutschland eine neue Richtung gegeben. Thematisiert wird insbesondere eine Benachteiligung von Jungen, wobei in den Erklärungsansätzen nicht selten kritisch auf die 'Feminisierung' des Lehrerberufs verwiesen wird. Frauenförderung scheint sich angesichts des hohen Lehrerinnenanteils erübrigt zu haben. Um zu ermitteln, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit am Lernort Schule tatsächlich bestellt ist, wurde mittels statistischer Analyse Erscheinungsformen der horizontalen und vertikalen Segregation der Lehrerschaft nach Geschlecht unter besonderer Beachtung der Wahrnehmung von Führungsfunktionen und der Präsenz in den oberen Besoldungs- und Vergütungsgruppen nachgegangen. Trotz heterogener Datenbereitstellung durch die Bundesländer sind die Befunde eindeutig. Frauen sind als Führungskräfte nach wie vor unterrepräsentiert - an Gymnasien stärker als an Grundschulen, an der Spitze der Schulleitung spürbarer als auf Stellvertreterposten. Auch die Einkommenssituation ist durch eine ausgeprägte Geschlechterasymmetrie gekennzeichnet. Je höher die Besoldungs- und Vergütungsgruppe desto kleiner fällt der Frauenanteil aus. Eingebettet werden die statistischen Aussagen in eine sekundäranalytische Auswertung aktueller Forschungsbefunde zu Berufswahl, -motivation und -biographie von (angehenden) Lehrerinnen und Lehrern im Kontext gesellschaftlicher Normen und Rahmenbedingungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The results of the international comparative PISA and IGLU studies have triggered a new direction in German educational policy debates. Attention is drawn especially to the discrimination of boys. More often than not, explanations point critically to the 'feminization' of the teacher profession. Facing the high proportion of female teachers, affirmative action for women seems to have come to an end. This report aims to determine the actual state of gender equity in the learning environment school. It does so by statistical analysis of phenomena of horizontal and vertical gender segregation in faculties, and pays special attention to the presence of women in leadership functions and higher salary ranks. Despite heterogeneous data provision by the Länder, the results are non-ambiguous: Women are underrepresented in leadership positions. This is more the case for high schools than for elementary schools, with effects being more drastic for principals than for deputy positions. Also, the income situation is characterized by distinct gender asymmetries: the higher the salary rank, the lower the proportion of women. These statistical claims are linked to a secondary analysis of current research on occupational choice, motivation, and biography of female as well as male teachers in the context of social norms and conditions." (author's abstract)
Geschlechtergerechtigkeit als bildungspolitisches Konzept - Wie Bildungsinstitutionen einen Leitsatz der Moderne realisieren (können)
Titelübersetzung:Gender justice as an educational policy concept - how educational institutions (can) implement a basic principle of the modern age
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Gender medienkompetent: Medienbildung in einer heterogenen Gesellschaft. Annette Treibel (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.), Sven Kommer (Hrsg.), Manuela Welzel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 27-51
Inhalt: Der Beitrag analysiert und reflektiert die wissenschaftliche und politische Genese des Begriffs der "Geschlechtergerechtigkeit". Zentrale Orientierung hierbei bietet der Ansatz der US-amerikanischen Sozialphilosophin Nancy Fraser. Wie dieser geht es der Autorin nicht nur um eine präzise theoretische Begründung von Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch um deren Tauglichkeit als bildungspolitisches Konzept. Sie unterscheidet drei Dimensionen der Geschlechtergerechtigkeit: Umverteilung, Anerkennung und Repräsentation. Illustriert wird die Durchsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in Bildungsinstitutionen an fünf Handlungsfeldern. Der Rückgriff auf die Frasersche Gerechtigkeitsdimension "Anerkennung" meint nicht nur eine veränderte Wertschätzung des "Femininen", sondern eine Dekonstruktion der herrschenden, männlich codierten Ordnung des Wissens. Hierzu leistet die Frauen- und Geschlechterforschung fortschreitend ihren Beitrag. Insgesamt lehrt die Geschichte der Gleichstellungspolitik an den Hochschulen, dass sich diese Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit nicht aus sich selbst heraus reformieren, sondern dafür Anstöße von außen brauchen - seien es nun entsprechende Gesetze oder monetäre Anreize beziehungsweise Sanktionen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender-Mainstreaming-Projekte im schwedischen Schulbereich : Möglichkeiten einer geschlechtergerechten Schule
Titelübersetzung:Gender mainstreaming projects in the Swedish school sector : possibilities of a gender-friendly school
Autor/in:
Seemann, Malwine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 31-40
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der schwedischen Gleichstellungspolitik in Politik, Gesellschaft und Schule. Schweden gilt bei der Einführung des Konzepts Gender Mainstreaming innerhalb der EU als Vorreiter. Neben einer Einführung in das schwedische Schulsystem und den dort verankerten gender-politischen Zielen stellt der Beitrag auch Praxisbeispiele schwedischer Gleichstellungsprojekte in Schulen und Vorschulen vor, von denen vor allem das Projekt "Seid mutig und setzt Grenzen" in der Region Göteburg (2001-2003) neue Zeichen setzte. Zusätzlich geht es in dem Beitrag um weitergehende Überlegungen, wie EntscheidungsträgerInnen in den Schulleitungen und Kommunalverwaltungen stärker einbezogen werden können, so dass nicht nur einige, sondern alle Schulen erreicht werden. Die abschließende Zusammenfassung betont, dass nur durch Einbeziehung aller Gruppen, Vermittlung von Fachwissen über Machtstrukturen und doing gender die Gleichstellungsarbeit als Veränderungsprozess verwirklicht werden kann. (ICH)