Quelle: Frauen in den Naturwissenschaften: Ansprüche und Widersprüche. Kirsti Dautzenberg (Hrsg.), Doris Fay (Hrsg.), Patricia Graf (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 59-96
Inhalt: Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse von 16 Experteninterviews mit Vertretern aus den Geschäftsstellen der außerhochschulischen Forschungsgesellschaften (Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft) sowie Einrichtungen der Ressortforschung vor. Ziel ist es, die strukturellen Voraussetzungen für den Karriereerfolg von Wissenschaftlerinnen in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen zu identifizieren: In welche organisationalen Strukturen sind die Wissenschaftlerinnen eingebunden? In welcher Arbeitsumgebung forschen sie? Und inwiefern unterliegen diese Strukturen der Kategorie Geschlecht? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde zum einen untersucht, welche Vorgaben die Forschungsgesellschaften an ihre Wissenschaftler stellen und nach welchen Auswahlkriterien sie ihr Personal aussuchen. Zum anderen wurde betrachtet, welche Unterstützungsinstrumente die Forschungsgesellschaften für die Wissenschaftler bereithalten, etwa Mechanismen zur Chancengleichheit oder Personalentwicklungsinstrumente. Zur Durchführung der Interviews wurde ein Leitfaden entwickelt. Hierzu wurden gängige Erklärungsansätze für die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft um eine organisations- und systemtheoretische Perspektive erweitert. Bereits bestehende Hintergrundstudien zu den außerhochschulischen Forschungsgesellschaften dienten zur Anpassung des Leitfadens an den Forschungsgegenstand und zur Entwicklung weiterer offener Fragestellungen. (ICI2)
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH -CHE-; Gütersloh, 2004. 40 S.
Inhalt: Mit der Einführung einer neuen Personalkategorie, der Juniorprofessur, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der 5. Novelle des Hochschulrahmengesetzes von 2002 versucht, erhebliche Defizite der bisherigen Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses abzustellen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie von 2004 die Lage der Juniorprofessur aus der Sicht der aktuellen Stelleninhaber. Die Ergebnisse basieren auf einer E-mail-Befragung von 149 Personen. Thematisiert werden die folgenden Aspekte: (1) quantitative Entwicklung der Ausschreibungen von Juniorprofessuren, (2) Situation der Stelleninhaber, (3) Frauenanteil unter den Juniorprofessoren, (4) Familienverträglichkeit der Juniorprofessur und Einrichtung von Teilzeitjuniorprofessuren sowie (5) Karriereplanung und Karrierevorbereitung. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die befragten JuniorprofessorInnen die neue Stellenkategorie als einen wesentlichen Fortschritt für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland betrachten. Besonders erfreulich ist, dass eine Mehrheit der Befragten ihre Situation als gut und sehr gut einschätzen. Weiterhin ist bemerkenswert, dass ein Drittel auch mit insgesamt guten Karrierechancen rechnet. Gleichwohl gilt es vieles zu verbessern. In wichtigen Fragen wie der Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln sind einerseits fächer- und länderspezifisch erhebliche Differenzen zu erkennen, andererseits und insgesamt aber auch beklagenswerte Defizite. Ebenfalls wünschenswert scheint aus Gründen der Familienverträglichkeit und der Gleichstellung von Frauen die Einführung einer Teilzeitjuniorprofessur. (ICG2)
Karrierewege von Professorinnen an Hochschulen in Deutschland
Titelübersetzung:Career paths of female professors at universities in Germany
Autor/in:
Krimmer, Holger; Zimmer, Annette
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 18-33
Inhalt: Im Zentrum des vorliegenden Forschungsprojektes steht die Frage, wie die Universität als Berufsfeld und Arbeitsplatz derzeit für Frauen und Männer beschaffen ist. Der Analyse der Karrierechancen und -hindernisse von Frauen an der Hochschule kommt dabei der zentrale Stellenwert zu. Neben karriererelevanten Aspekten werden auch die außerberuflichen Lebenszusammenhänge und insbesondere der familiäre Kontexte berücksichtigt. Hierbei geht es um die work-life-balance von beruflicher Belastung und professioneller Rollenorientierung einerseits und privatem Engagement in Tätigkeitsbereichen außerhalb der Wissenschaft sowie insbesondere im familiären Kontext andererseits. Die Präsentation der Ergebnisse gliedert sich in vier Teile. Akademische Karrierewege sind das Ergebnis einer Vielzahl ineinander greifender Faktoren: Die Motivation ist von zentraler, nicht aber ausschließlicher Bedeutung. Vor allem gilt es, die Finanzierung der im Wissenschaftsbetrieb vergleichsweise langen Qualifikationsphasen sicher zu stellen, aber auch die Förderung durch Mentoren kann für Berufsbiografien richtungsweisend sein. Die Wahrnehmung des universitären Arbeitsumfeldes sowie die Akzeptanz von Frauen in diesem erlauben u. a. Rückschlüsse auf das professionelle Selbstverständnis von Professorinnen. In der Zusammenschau vermitteln die Ergebnisse des Projektes ein Verständnis der subjektiven Befindlichkeiten und der inhärenten Widersprüche, wie Professorinnen das Zusammenspiel ihrer einzelnen Lebensbereiche erleben. (ICA2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen in der Wissenschaft : Karrierechancen im Hochschulbetrieb
Titelübersetzung:Women in science : career opportunities in the university sector
Herausgeber/in:
Baumann, Heidrun; Martin, Ingrid
Quelle: Bielefeld: Daedalus Verl., 2003. 224 S.
Inhalt: "Wissenschaftlerinnen und Studentinnen an Hochschulen befinden sich in einer zwiespältigen Situation - zum einen stehen ihnen alle Studienrichtungen und Forschungszweige offen, andererseits sind Frauen in den führenden Positionen von Wissenschaft und Universitäten nur marginal vertreten; hierin unterscheiden sie sich kaum von den Vorständen der Aktiengesellschaften, wo die hundert größten Unternehmen als 'frauenfrei' zu bezeichnen sind. Die hier versammelten Beiträge aus Workshops und Vorträgen an der Universität Regensburg setzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Situation von Frauen an deutschen Hochschulen auseinander." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heidrun Baumann: Einleitung (7-16); Ursula Männle: Studentinnen und Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Gleichstellung: Alte Forderungen sind unerfüllt (17-37); Hildegard Macha: Frauen und Macht - die andere Stimme in der Wissenschaft (38-63); Ingrid Neumann-Holzschuh: Die Studieneinheit Gender Studies an der Universität Regensburg (64-76); Barbara Fait: Geschlechterkampf? Gender als Ansatz historischen Fragens (77-101); Heidrun Baumann: 'Noch nicht alles erreicht!?' Frauen um die Fünfzig an der Universität Regensburg in Selbstzeugnissen (102-119); Ingrid Martin: Gezielte Förderung oder Feigenblatt-Funktion? Frauen an der Universität (120-154); Podiumsdiskussion - Perspektiven für Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen im 21. Jahrhundert (155-175); Workshop - Mentoring für Nachwuchswissenschaftlerinnen (176-194); Ulrike Gräßel: Visionen (und Provokationen) für Nachwuchswissenschaftlerinnen (195-205); Hadumod Bußmann: Blick zurück - nach vorn? Akademische (Un-)Gleichstellung von A bis Z (206-223).
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerk
Karrierechancen, aufhaltsamer oder aushaltsamer Abstieg? : Wissenschaftlerinnen aus Ost und West im Interview
Titelübersetzung:Career chances, slow or bearable decline? : interview with female scientists from east and west Germany
Autor/in:
Felber, Christina; Baume, Brita
Quelle: Die andere Wissenschaft: Stimmen der Frauen an Hochschulen. Hildegard Macha (Hrsg.), Monika Klinkhammer (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 1997, S. 91-111
Inhalt: Anhand von vergleichenden Leitfadeninterviews verdeutlicht der Beitrag das Ausmaß der Wende-Problematik und des Transformationsprozesses für die Wissenschaftlerinnen in Ost- und Westdeutschland. Entgegen allen verbalen Erklärungen und Versprechungen, wonach im Zuge der Wiedervereinigung eine deutliche Anhebung des Frauenanteils an den Hochschulen erreicht werden sollte, wurden unter der Hand die frauenausgrenzenden Strukturen hauptsächlich des westdeutschen Systems mit übernommen. Die inhaltliche und strukturelle Umgestaltung vollzog sich im wesentlichen über den Austausch von Personen. Zunächst werden daher einige Ausführungen zu den quantitativen personellen Dimensionen der Umgestaltung vorgestellt, weil nur in diesem Kontext die Situation der Wissenschaftlerinnen aus den neuen Bundesländern einzuschätzen ist. Insgesamt wird deutlich, daß die Veränderungen durch Personentransfer zugunsten der westdeutschen Wissenschaftlerinnen stattgefunden haben. (pre)
Schlagwörter:Transformation; Bildungswesen; Karriere; Berufsverlauf; Personalpolitik; Gleichstellung; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Vergleich
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Professorin - Jahrgang 1937
Titelübersetzung:Female professor - born in 1937
Autor/in:
Kootz, Johanna
Quelle: Begegnungen und Einmischungen: Festschrift für Renate Rott zum 60. Geburtstag. Marianne Braig (Hrsg.), Ursula Ferdinand (Hrsg.), Martha Zapata (Hrsg.), Marianne Rott (Adressat). Stuttgart: Heinz (Historamericana), 1997, S. 21-30
Inhalt: Am Beispiel der Berliner Soziologieprofessorin Renate Rott (Jahrgang 1937) beschreibt die Autorin ein typisches akademisches Karrieremuster von Frauen der Generation der zwischen 1930 und 1940 Geborenen. Dazu wird ein Bezugsrahmen entworfen, der die Beurteilung und Würdigung der Leistungen und des Engagements dieser Wissenschaftlerinnen ermöglicht und der die wichtigsten Einflußfaktoren und Voraussetzungen ihrer Karriere zu bestimmen erlaubt. Insgesamt zeigt sich, daß und wie sich diese Frauen ohne die Unterstützung frauenpolitischer Netzwerke und ohne die inzwischen gesetzlich abgesicherten Maßnahmen der Frauenförderung in einer männlich dominierten Sphäre durchgesetzt haben. Diese Pionierrolle sollte von der nachfolgenden Generation der Studentinnen und Dozentinnen nicht vergessen werden, die ihre beruflichen Wünsche und Vorstellungen heute mit größerer Selbstverständlichkeit verwirklichen können. (pre)