Altern und Geschlecht im Kontext von Sport und Bewegung
Titelübersetzung:Aging and gender in the context of sport and movement
Autor/in:
Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Gendered bodies in motion. Nina Degele (Hrsg.), Sigrid Schmitz (Hrsg.), Marion Mangelsdorf (Hrsg.), Elke Gramespacher (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2010, S. 85-101
Inhalt: Die gesellschaftliche und individuelle Bedeutung des Zusammenwirkens von Alter und Geschlecht ist ein blinder Fleck in der Forschung - sowohl in der Alter(n)swissenschaft als auch in der Geschlechterforschung. Zwar hat die Geschlechterforschung mittlerweile elaborierte theoretische Konzepte und empirische Studien zur Relevanz von Geschlecht als Kategorie sozialer Ordnung entwickelt, aber das Alter(n) noch nicht in den Blick genommen. Umgekehrt hat die soziale Gerontologie erst vor kurzem die Relevanz der Geschlechterordnung entdeck. Entsprechend sind Antworten auf die allgemeine Frage, inwiefern Alter(n) eine Frage des Geschlechts ist, noch eher selten und nur verstreut zu finden. Antworten auf die Frage, inwiefern körperlich bewegtes, sportlich aktives Altern eine Frage des Geschlechts ist, sind in noch weit geringerem Umfang erarbeitet. Diese Fragestellung leitet die Ausführungen des Beitrags, indem zunächst auf bodies in motion eingegangen wird, d. h. auf das Sportengagement der älteren Bevölkerung. Die Daten der vorliegenden Studie zeigen, dass körperlicher Leistungsabbau, wie ihn ältere Menschen konstatieren, für Männer und Frauen zum Teil verschiedene Bedeutungen haben. Die entsprechenden Bedeutungen generieren ältere Menschen auf der Basis derjenigen Identitätsmuster, die sie im Lebenslauf hinsichtlich Sport und Bewegung entwickelt haben. Diese Bedeutungen haben auch zur Folge, dass der so genannte Alterssport genderbezogen eingeschätzt wird - und zwar dahingehend, dass er es eher Frauen als Männern gestattet, bei der Bewältigung des Prozesses des Ämter-Werdens zu unterstützen: d. h. "Gendered Bodies in Gendered Motions". (ICA2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Stabilität und Wandel der Geschlechterdifferenz im Zuge des Geburtenrückgangs
Titelübersetzung:Stability and change in gender difference as the birth rate declines
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht: transdisziplinäre Interventionen. Irene Dölling (Hrsg.), Dorothea Dornhof (Hrsg.), Karin Esders (Hrsg.), Corinna Genschel (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2007, S. 191-206
Inhalt: Die Verfasserin geht der Frage nach den Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht am Beispiel des aktuellen Diskurses über die "schrumpfende Gesellschaft" nach. Sie zeigt, dass der Geburtenrückgang in westlichen Wohlfahrtsgesellschaften ein bereits länger beobachtbares und beobachtetes Phänomen ist, das seit den frühen 1970er Jahren auf der öffentlichen Agenda hätte stehen können. Sie stellt zur Diskussion, warum in Deutschland die Sorge über die schrumpfende Gesellschaft erst seit kurzer Zeit in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Die Verfasserin argumentiert, dass die aktuellen Aufregungen über die perspektivisch möglicherweise schrumpfende deutsche Gesellschaft vor allem ökonomisch begründet sind: ein quantitatives Schrumpfen der Bevölkerung des deutschen Nationalstaats wird mit einem Bedeutungs- und Machtverlust auf dem Weltmarkt assoziiert. Vor diesem Hintergrund wird verdeutlicht, warum es im hegemonialen Generativitätsdiskurs nicht nur um die Quantität, sondern auch und vor allem um die Qualität des Nachwuchses geht. Dabei interessiert die Geschlechterdifferenz nur in Verbindung mit der vorgeblich natürlichen Heterosexualität, so beispielsweise in der Demographie als neuer Leitwissenschaft. Der in der Debatte über den demographischen Wandel gesetzte Fokus auf die Generativität trägt dazu bei, die vermeintliche Natürlichkeit der Geschlechterdifferenz in den Wissens- und Machtstrukturen zu intensivieren. Es wird die These vertreten, dass auf der Entwicklung der Generativität der Fortbestand der deutschen Gesellschaft lastet, die auch durch eine Erhöhung der Zuwanderung allein zwar gemildert, langfristig aber nicht kompensiert werden kann. (ICG2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Doing Generation : zur Interdependenz von Milieu, Geschlecht und Generation bei der empirischen Analyse generationsspezifischen Handelns mit Neuen Medien
Titelübersetzung:Doing generation : the interdependence between milieu, gender and generation in empirical analysis of generation-specific action with new media
Autor/in:
Schäffer, Burkhard
Quelle: Gender methodologisch: empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Sylvia Buchen (Hrsg.), Cornelia Helfferich (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 47-65
Inhalt: Der Beitrag versucht, die Interdependenz von Milieu, Geschlecht und Generation herauszuarbeiten, ohne eine Perspektive vorschnell zuungunsten der anderen in den Vordergrund zu stellen. Hierfür wird zunächst aufgezeigt, dass sich bei einer Generationenanalyse unter methodologischen Gesichtspunkten ähnliche Probleme auftun wie bei der Analyse von Genderaspekten. Den Kontext der Fragestellung bildet ein abgeschlossenes empirisches Forschungsprojekt zu generationsspezifischen Medienpraxiskulturen und intergenerationellen Bildungsprozessen, in dem gefragt wird, ob sich in empirisch valider Art und Weise Generationenunterschiede in Hinsicht auf das Handeln mit Neuen Medien, also mit Computer und Internet, herausarbeiten lassen. Das Konzept dieser Studie wird im dritten Kapitel, nach einem Exkurs zum Reifizierungsproblem eingehender dargestellt. Im Anschluss hieran stellt die Autorin das Untersuchungsdesign und dessen empirische Umsetzung in den wichtigsten Aspekten dar und geht, gestützt auf ein empirisches Beispiel, näher auf den Prozess der Typenbildung innerhalb eines rekonstruktiven Untersuchungsdesigns ein. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; soziales Milieu; Generationenverhältnis; Generation; Technik; neue Medien; Nutzung; Inanspruchnahme; PC; Internet; alter Mensch
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis