Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 9-23
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Lebensweise; way of life; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Vaterschaft; fatherhood; Lebensplanung; life planning; Chancengleichheit; equal opportunity; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Sphärentrennung und die Neukonfiguration von Männlichkeiten: theoretische Erörterungen und empirische Befunde
Titelübersetzung:Separate spheres and reconfigurations of masculinity: theoretical considerations and empirical findings
Autor/in:
Buschmeyer, Anna; Lengersdorf, Diana
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 92-107
Inhalt: Die Trennung der Sphären von Erwerbssystem und Familie ist nicht nur ein struktureller Regulierungsmechanismus, sondern entlang der damit angelegten Grenzziehungen werden auch Geschlechterkonstruktionen im Alltag geordnet. Dabei lässt sich innerhalb gegenwärtiger Transformationsprozesse beobachten, dass Männlichkeiten nach wie vor nur wenig über Care-Tätigkeiten innerhalb (aber auch außerhalb) der familiären Sphäre definiert werden. Gleichzeitig sehen wir, wie sich Männlichkeit zunehmend ausdifferenziert und nicht mehr ausschließlich die bisher als hegemonial geltende Männlichkeit, die sich über Erwerbsarbeit und Sphärentrennung konstruiert, als erstrebenswert gilt. Das Konzept hegemonialer Männlichkeit wird so theoretisch wie empirisch durch das ‚Aufscheinen‘ neuer legitimer Männlichkeiten herausgefordert. Wir werden unter Bezugnahme auf zwei eigene Studien zu Erziehern in Kindertageseinrichtungen und zu Vätern im familialen Binnenraum argumentieren, dass diese Entwicklungen nicht zu einem Zusammenbrechen des ‚Systems‘ hegemonialer Männlichkeit führen. Vielmehr wird der unabschließbare Aushandlungscharakter von Männlichkeit verstärkt und damit zugleich eine Neukonfiguration von Männlichkeit begünstigt. Wir argumentieren, dass zunehmend die horizontale Logik verschiedener Männlichkeiten als Orientierungsmuster in den Blick gerät und die vertikale Logik an Bedeutung verliert.
Egalitäre Geschlechterverhältnisse in Familien und mütterliche Erwerbstätigkeit - Potenziale einer in der Paarbeziehung geteilten Elternschaft: Erfahrungen von Müttern, Vätern, Töchtern und Söhnen
Titelübersetzung:Egalitarian gender relationships in families and working mothers - the potentials of shared parenthood: experiences of mothers, fathers, daughters and sons
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 108-123
Inhalt: Auf der Basis einer qualitativ-empirischen Studie zu Familien, in denen sich die Eltern von Anbeginn an die Verantwortung und Zuständigkeit für die anfallenden Arbeiten - Betreuung und Versorgung der Kinder sowie Hausarbeiten - geteilt haben, werden die Potenziale dargestellt, die eine solche Lebensform für Teilhabe- und Entwicklungschancen beider Geschlechter sowie für die Veränderung tradierter elterlicher Rollen- und Geschlechterkonstruktionen haben kann.
Schlagwörter:Familie; family; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Arbeitsteilung; division of labor; Kinderbetreuung; child care; Chancengleichheit; equal opportunity; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Familienarbeit; family work; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Wi(e)der-Vereinbarkeiten: eine autoethnographische Skizze zur Sorgekrise
Titelübersetzung:Parenting under neoliberalism: an autoethnographic sketch of the care crisis
Autor/in:
Mendel, Iris
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 24-41
Inhalt: In dem Beitrag untersuche ich Elternschaft im Kontext der Sorgekrise, in der Zeit und Räume für Selbst- und Fürsorge zerstört werden. In autoethnographischer Form gehe ich den Widersprüchen von Elternschaft und Erwerbstätigkeit nach. Ich setze die erfahrene (Un-)Vereinbarkeit in Zusammenhang mit neoliberalen Transformationen von Elternschaft, die als Ergebnis einer Kooption feministischer Forderungen begriffen werden können und die zu Tendenzen von Retraditionalisierung und Modernisierung führen. So eröffnen sich für manche neue Freiheiten in Bezug auf die Organisation von Re/Produktionstätigkeiten - wie das von mir mitunter gelebte "female breadwinner und male caregiver"-Modell. Gleichzeitig verschärfen neoliberale Privatisierung und Individualisierung die Sorgekrise, die insbesondere von Frauen* und Sorgebedürftigen ausgetragen wird. Mein besonderes Interesse gilt der Frage, inwiefern die Sorgekrise Möglichkeiten eröffnet, Sorgeverantwortung anders zu organisieren und emanzipatorische Praxen der Sorge zu befördern.
Schlagwörter:Elternschaft; parenthood; Familie-Beruf; work-family balance; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitsteilung; division of labor; Kinderbetreuung; child care; Work-life-balance; work-life-balance; gender-specific factors; Familienpolitik; family policy; Feminismus; feminism; Reproduktion; reproduction; Sorgekrise; Vereinbarkeit; Autoethnographie; Care Revolution; care crisis; autoethnography; care revolution
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
De-/Naturalisierung von Elternschaft und Geschlecht im Kontext Elternzeit
Titelübersetzung:De-/naturalization of parenthood and gender in the context of parental leave
Autor/in:
Neumann, Benjamin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 59-75
Inhalt: Der Beitrag diskutiert anhand erster Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu "Vätern in Elternzeit", wie im Rahmen paternaler Elternzeit alte/neue Un-/Gleichheiten über den Modus von De-/Naturalisierung produziert werden. Im Fokus stehen performative Effekte, die nicht nur vergeschlechtlichte Subjekte hervorbringen, sondern sich in diverser Weise auf die Elternzeitnahme auswirken. Zwar kann auf 'natürliche' oder 'biologische' Unterschiede zwischen Müttern und Vätern rekurriert werden, jedoch muss keine solche Essentialisierung reproduziert werden, wenn eine Subjektivierung als Elternperson stattfindet. Es wird gezeigt, wie über den Modus von De-/Naturalisierung mitsamt spezifischer Diskurse Möglichkeitshorizonte eröffnet bzw. verschlossen werden, die wiederum auf Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Elternzeit rückwirken und die damit verbundenen vergeschlechtlichten Subjektpositionen de-/stabilisieren.
"Mütter müssen hier nicht arbeiten" - lokale Geschlechterarrangements zwischen Wandel und Kontinuität
Titelübersetzung:"Here, mothers don't have to work" - local gender arrangements between change and continuity
Autor/in:
Tuitjer, Gesine
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 124-142
Inhalt: Obwohl sich die gesamtgesellschaftliche Situation von Frauen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr verändert hat, lassen sich regional immer noch beträchtliche Unterschiede im Geschlechterverhältnis ausmachen. Diese regionalen Unterschiede werfen die grundsätzliche Frage auf, warum und wodurch Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt. Zwei Fallstudien aus Dörfern im Emsland und in Niederbayern geben Einblicke in die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf und gehen der Frage nach, wie sich Frauen in diesen durch eine traditionelle Verteilung von Fürsorge und Erwerbsarbeit gekennzeichneten lokalen Geschlechterarrangements verorten, wie sie ihre Situation bewerten und welche Praktiken damit verbunden sind. Der Beitrag zeigt, wie eng kulturelle und strukturelle Einflüsse verwoben sind und dass dieses Arrangement im Handeln der Menschen vor Ort (re-)produziert wird. Damit wird ein Perspektivwechsel verfolgt: Frauen in ländlichen Räumen werden nicht als "Benachteiligte" gesehen, sondern als gestaltende Akteurinnen ihrer Umgebung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine traditionelle Aufteilung von Fürsorge- und Erwerbsarbeit von vielen AkteurInnen befürwortet wird und diese Arbeiten untereinander als gleichwertig betrachtet werden.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Ungleichheit; inequality; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; ländlicher Raum; rural area; Lebenswelt; lebenswelt; kulturelle Faktoren; cultural factors; Fürsorge; welfare care; Erwerbsarbeit; gainful work; Niedersachsen; Lower Saxony; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany; Geschlechterarrangement; gender arrangement; care work
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Hochqualifiziert am Herd? Die berufliche Situation von promovierten Frauen und Männern innerhalb und außerhalb der Wissenschaft
Titelübersetzung:Highly qualified and working in the kitchen? The career situation of male and female PhD holders within and outside of academia
Autor/in:
Flöther, Choni; Oberkrome, Sarah
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 143-162
Inhalt: Hochqualifizierte Frauen sind vielen Karriereanforderungen ausgesetzt und müssen
gleichzeitig Sorgearbeit und Kinderwunsch in der Karriereplanung unterbringen. Männer
sehen sich mit diesem Vereinbarkeitsproblem in geringerem Maße konfrontiert. In Deutschland werden Vereinbarkeitsprobleme insbesondere für Hochschullaufbahnen
diskutiert, während für andere berufliche Sektoren empirische Befunde weitgehend fehlen. Deshalb geht dieser Beitrag der Frage nach, in welchem Maße promovierte Männer und Frauen in unterschiedlichen beruflichen Sektoren in Sorgearbeitskontexte eingebunden
sind und wie diese sich auf ihre berufliche Situation auswirken. Grundlage für die Analyse sind Absolvent_innenstudien mit 994 Promovierten. Im Ergebnis stellen sich Geschlechterdifferenzen bei der beruflichen Situation in Hochschulen anders dar als in
anderen Bereichen. Zweifelsohne sind erhebliche Vereinbarkeitsprobleme von Beruf und
Familie ersichtlich, es ist aber zu diskutieren, ob diese im Hochschulsektor tatsächlich als
schwieriger einzustufen sind als im privaten Sektor. Darüber hinaus zeigt sich, dass durch
Elternschaft auch bei Hochqualifizierten eine retraditionalisierte Rollenverteilung hinsichtlich
der Sorgearbeit repliziert wird.
Schlagwörter:woman; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Promotion; earning a doctorate; Berufssituation; occupational situation; Karriereplanung; career planning; Familie-Beruf; work-family balance; Elternschaft; parenthood; Kinderbetreuung; child care; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie
Quelle: Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft, 4), 2017. 181 S
Inhalt: Wie sehen die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in den Lebensbereichen "Erwerbssystem" und "Familie" aus? Welche Interdependenzen und damit möglicherweise einhergehenden Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis ergeben sich hieraus? Das GENDER-Sonderheft präsentiert theoretische und empirische Beiträge, die sich mit der Auflösung und Neubestimmung der gesellschaftlichen Sphären 'Erwerbsarbeit' und 'private Lebensführung' auseinandersetzen. Dabei werden neben der Analyse des Bestehenden auch aktuelle Tendenzen und Perspektiven diskutiert. Die strikte Unterscheidung klar umrissener Geschlechtersphären scheint heute einer vergangenen Epoche anzugehören. Frauen haben sich nach und nach Zugang zu Bildung, Erwerbsarbeit, Politik und Öffentlichkeit verschafft und traditionelle geschlechtliche Kodierungen in diesen Bereichen verlieren an Gültigkeit. Gleichzeitig öffnen sich die bislang weiblich konnotierten Sphären von Familie und Sorgearbeit für das andere Geschlecht und vergeschlechtlichende Zuschreibungen schwächen sich ab. Vielfältige Entgrenzungsprozesse zwischen Arbeit und Leben scheinen diese Entwicklung weiter voranzutreiben und eine Erosion geschlechtlich kodierter und segregierter Sphären zu befördern. Dennoch zeigen alle Befunde zu Geschlechterdifferenzierung und sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, dass die ungleiche und asymmetrische Verknüpfung von Erwerbssystem und privater Lebensführung einen nach wie vor machtvollen Resonanzboden für Geschlechterungleichheit darstellt, auch wenn die Ungleichheitsmechanismen subtiler werden und nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind. Die anhaltende Diskussion über Vereinbarkeit, Work-Life-Balance und Lebensführung macht darüber hinaus deutlich, dass die Trennungen und Verknüpfungen zwischen den Lebensbereichen, ihre Entgrenzung und Durchdringung mehr denn je nicht nur ein individuelles Handlungsproblem, sondern auch ein (ungelöstes) gesellschaftliches Strukturproblem darstellen, das in seinen ungleichheitsgenerierenden Effekten nicht länger auf das weibliche Geschlecht beschränkt ist.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Lebensweise; way of life; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Vaterschaft; fatherhood; Mutterschaft; motherhood; Lebensplanung; life planning; Chancengleichheit; equal opportunity; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Der Partnerschaftskontext als Bremse? Regionale Mobilität von Wissenschaftlerinnen in Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Hindered by family ties? The willingness of female scientists in dual-career couples to relocate
Autor/in:
Auspurg, Katrin; Hinz, Thomas; Amorelli, Eva
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen, 2013, S 144-164
Inhalt: Frauen sind in der Wissenschaft immer noch deutlich unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag untersucht am Beispiel von Stellenangeboten im akademischen Bereich, inwieweit
Karriereungleichheiten durch geschlechtsspezifi sche Entscheidungen im Kontext von Partnerschaft und Familie bedingt sind. Befragte mit und ohne Doppelkarrierepartnerschaft bekamen in einem Faktoriellen Survey fiktive überregionale Stellenangebote zur Beurteilung vorgelegt. Im Gegensatz zur realen Umzugsmobilität zeigten sich nur noch geringe Geschlechtsunterschiede in der Mobilitätsbereitschaft, wenn allen Befragten vergleichbare Angebote vorlagen. Allerdings schätzten Wissenschaftlerinnen in Partnerschaften die
Wahrscheinlichkeit eines gemeinsamen Umzugs immer noch etwas geringer ein als Wissenschaftler. Multivariaten Analysen zufolge ist diese Differenz vor allem durch Unterschiede im Karrierefortschritt (gemessen am Altersunterschied) bedingt, was haushaltsökonomische und verhandlungstheoretische Modelle stützt.
Transzendenzen - Ambivalenzen: Onlinedating und das Versprechen auf die Befreiung der Liebe im Netz
Titelübersetzung:Transcendencies - ambivalences: Online dating and the promise of liberating love on the internet
Autor/in:
Dröge, Kai
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2013, S 80-98
Inhalt: Onlinedating ist in den letzten Jahren zu einem Massenphänomen geworden und hat sowohl in der Wissenschaft als auch in der allgemeinen Öffentlichkeit eine breite Debatte ausgelöst. Interessanterweise werden dabei teils große Hoffnungen auf eine Aufweichung der gesellschaftlichen Geschlechterkonstruktionen und den Abbau von Ungleichheiten formuliert. Der Artikel zeigt auf der Basis eigener Forschungen, wie ambivalent sich diese Hoffnungen in der Praxis tatsächlich darstellen. Dahinter steht die These, dass sich im Phänomen Onlinedating zwei sehr ähnlich gelagerte kulturelle Befreiungsnarrative der modernen Gesellschaft kreuzen: einerseits das romantische Ideal mit seinem Versprechen auf eine freie und selbstbestimmte Liebe sowie andererseits der Diskurs um die Potenziale des Internets für soziale Umwälzungen und seine befreiende Wirkung auf die sozialen Geschlechterkategorien und -verhältnisse.