Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR); Bonn (BBSR-Analysen KOMPAKT, 08/2015), 2015. 24 S
Inhalt: Die Europäische Union (EU) hat sich im Jahr 2000 in der Charta der Grundrechte auf die Gleichstellung von Mann und Frau als Grundwert geeinigt. Durch die Verträge von Lissabon ist die Einhaltung dieser Grundwerte seit 2009 für alle Mitgliedsstaaten verpflichtend. In Deutschland sollte die Geschlechtergleichstellung bereits seit 1949 mit der Verabschiedung des Grundgesetzes - in der DDR seit 1950 mit Inkrafttreten des Gesetzes über die Rechte der Frau - selbstverständlich sein. Alltägliche Erfahrungen weisen jedoch auf offen oder verdeckt fortbestehende Ungleichstellung hin, die mit deutlich unterschiedlichen Lebenschancen und Handlungsspielräumen für Frauen und Männer einhergeht. Insofern ist nach wie vor eine intervenierende und regelnde Gleichstellungspolitik nötig. Dafür bedarf es zunächst differenzierter Informationen über zentrale Lebensbereiche von Männern und Frauen in Deutschland wie in den europäischen Staaten. Solche Informationen zur regionalen Entwicklung der Gleichstellung gab es für Deutschland, mit Vergleichswerten auf der Ebene von Stadt- und Landkreisen, seit dem Berichtsjahr 2008 unter dem Namen Gender-Index. Dieser umfasste 19 Indikatoren aus den Bereichen Ausbildung, Erwerbsleben und Partizipation. Nachdem die Europäische Kommission 2013 einen ländervergleichenden Gender Equality Index vorgestellt hat, erscheint es sinnvoll, den kleinräumig vergleichenden deutschen Gender-Index an das europäische Modell anzupassen. Im Folgenden wird der neue Gender-Index vorgestellt, mit dem großräumig konzipierten Gleichstellungsindex der EU verglichen und in seinen zentralen thematischen Domänen präzisiert. Kleinteiligere Analysen sind nach wie vor im Internetportal Gender-Index einzusehen.
Schlagwörter:Gender; gender; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Kreis; district; Stadt; town; Gleichstellung; affirmative action; Geschlechterpolitik; gender policy; gender-specific factors; Indikator; indicator; Aggregatdatenanalyse; aggregate data analysis; regionaler Vergleich; regional comparison; Partizipation; participation; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Bildungsniveau; level of education; Gesundheit; health; Zeitverwendung; time budgeting; Einkommen; income; Federal Republic of Germany; EU; EU; Gender Equality Index; Gleichstellungsindex; Geschlechterdifferenz
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung
Folgen geschlechtstypischer Wanderungen für Stadt und Land
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD) e.V.; Maretzke, Steffen; Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Demographie e.V.; Bonn (DGD-Online-Publikation, 1/2014), 2014. S 30-45
Inhalt: Der Beitrag zeigt, dass Männer und Frauen derzeit in Deutschland sehr unterschiedlich am Wanderungsgeschehen Teil haben. Ihr Verhalten hat nicht intendierte Konsequenzen - unter anderem für regionale Lebensumstände. Deshalb werden Wanderungsmotive insbesondere junger Erwachsener hinterfragt und anhand der räumlichen Verteilung zugehöriger objektiver Lebensbedingungen illustriert. In Reaktion auf regional ungleich verteilte Lebensbedingungen sind durch die geschlechtstypischen Wanderungen der jungen Erwachsenen bereits auch auffällige Ungleichverteilungen der Geschlechter entstanden. Daraus erwachsen Probleme für Individuen wie Gesellschaft, für die Kommunen wie für den Staat im Allgemeinen.
Schlagwörter:Mobilität; mobility; Binnenwanderung; internal migration; Außenwanderung; external migration; Geschlechterverteilung; sex ratio; Altersgruppe; age group; Motiv; motive; Motivationsforschung; motivation research; Lebensbedingungen; living conditions; Ungleichheit; inequality; Qualifikation; qualification; Bildungsabschluss; level of education attained; Berufsaussicht; career prospect; Chancengleichheit; equal opportunity; Ortsbezogenheit; regional attachment; Wohnortwahl; choice of place of residence; Lebenslauf; life career; Ost-West-Wanderung; east-west migration; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; gender-specific factors; Mobilitätsforschung; mobility research; Regionalforschung; regional research; Federal Republic of Germany; Raumsoziologie; Regionalsoziologie
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung, Wirtschafts- und Sozialgeographie
Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR); Bonn (BBSR-Analysen KOMPAKT, 04/2013), 2013. 20 S
Inhalt: "Wo bleiben die Frauen?" "Frauen verzweifelt gesucht" - so lauteten in jüngster Zeit Schlagzeilen in den überregionalen Medien. Das Thema der Beiträge: Junge, gut ausgebildete Frauen verlassen vor allem die ländlichen Regionen in Ostdeutschland. Ihr Ziel: die Großstädte im Westen. Zurück bleiben die Männer, weitaus weniger mobil und mit geringerer formaler Bildung. Überzeichnen die Medien die Situation? Wie groß ist die Abwanderung in den vergangenen Jahren tatsächlich gewesen? Inwieweit unterscheidet sich das Wanderungsverhalten von Frauen und Männern? Welche Motive liegen der Abwanderung zugrunde? Die Analyse widmet sich diesen und weiteren Fragen. Ausgewertet wurden umfangreiche Daten aus der Raumbeobachtung des BBSR.
Schlagwörter:gender; Geschlechterverteilung; sex ratio; Federal Republic of Germany; Abwanderung; out-migration; Binnenwanderung; internal migration; Aggregatdatenanalyse; aggregate data analysis; Gemeinde; municipality; Siedlungsstruktur; settlement pattern; Altersgruppe; age group; Mobilität; mobility; Bildungsmobilität; educational mobility; Berufsmobilität; occupational mobility; Mobilitätsbereitschaft; mobility readiness; Mobilitätsforschung; mobility research; Befragung; survey; Motiv; motive; Modernisierung; modernization; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechtsrolle; gender role; Zeitreihe; time series; Raum; zone; Observation; surveillance
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Lebenszufriedenheit - generationstypisch? Befunde der laufenden BBSR-Umfrage
Autor/in:
Sturm, Gabriele; Walther, Antje
Quelle: Demografische Spuren des ostdeutschen Transformationsprozesses: 20 Jahre Deutsche Einheit. Dezembertagung des Arbeitskreises Städte und Regionen der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) "Demografische Spuren des ostdeutschen Transformationsprozesses"; Bonn (BBSR-Online-Publikation), 2011, S 4-11
Inhalt: Der Beitrag stellt Ergebnisse der Umfrage des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vor - zugespitzt auf den problematischen Befund, dass auch 20 Jahre nach der deutschen Einheit die Lebenszufriedenheit in Ostdeutschland durchschnittlich niedriger ist als in Westdeutschland. Die Auswertungen der repräsentativen Umfrage zeigen, dass sich die Lebenszufriedenheit nach Alter, Generation und Geschlecht unterscheidet. Die Befunde weisen auf einen Lebensalterseffekt in Kombination mit typisch generationellen Erfahrungen der Befragten hin.
Schlagwörter:Umfrageforschung; survey research; Zeitreihe; time series; Altersgruppe; age group; Generation; generation; Zufriedenheit; satisfaction; Wohnen; residential behavior; Lebenszufriedenheit; satisfaction with life; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; regionaler Vergleich; regional comparison; Arbeitszufriedenheit; work satisfaction; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; Raumsoziologie; Stadt- und Gemeindetyp; Zeitvergleich
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Raumplanung und Regionalforschung
Alleine Wohnen - empirische Befunde zu einer weit verbreiteten Lebensform
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Wohnen und Gender: theoretische, politische, soziale und räumliche Aspekte (gewidmet Ruth Becker). Wiesbaden, 2010, S 151-174
Inhalt: Die im Zuge des sozialen Wandels zu beobachtende Ausdifferenzierung von Lebens- und Wohnformen wird verbreitet als Ausdruck von Individualisierung und erweiterten Wahlmöglichkeiten gedeutet. Laut diesem Denkzusammenhang ist die Zunahme von Einpersonenhaushalten vor allem den großstädtischen Singles zuzuschreiben. Der Beitrag liefert - basierend auf Auswertungen der laufenden Bevölkerungsumfrage des BBSR - empirische Befunde zur Wohn- und Lebenssituation allein wohnender Frauen und Männer in Deutschland. Als theoretische Orientierung werden vier Charakteristika heutigen Wohnens von Hartmut Häußermann und Walter Siebel zugrunde gelegt.
Schlagwörter:Stadtsoziologie; urban sociology; Umfrageforschung; survey research; empirische Sozialforschung; empirical social research; Haushaltsgröße; household size; Geschlechterverteilung; sex ratio; Mikrozensus; microcensus; Privathaushalt; private household; Altersstruktur; age structure; Altersgruppe; age group; Familienstand; marital status; Großstadt; large city; regionaler Vergleich; regional comparison; Mobilität; mobility; Ausbildungsstand; level of vocational training; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Lebensbedingungen; living conditions; Wohngebiet; residential area; Varianzanalyse; analysis of variance; Differenz; difference; Differenzierung; differentiation; Lebenszufriedenheit; satisfaction with life; Stereotyp; stereotype; Lebenssituation; life situation; gender-specific factors; Siedlungsstruktur; settlement pattern; Wohnen; residential behavior; Zufriedenheit; satisfaction; Federal Republic of Germany; Raumsoziologie; Einpersonenhaushalt; Wohndauer; Ortsbindung; Umzugsabsicht
SSOAR Kategorie:Raumplanung und Regionalforschung, Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Die HafenCity - ein Stadtteil für Frauen, Männer und Kinder? Dokumentation der Veranstaltung vom 13. Oktober 2006. Hamburg, 2006, S 25-31
Inhalt: Im Vortrag wird zunächst vorgestellt, auf welch unterschiedlichen Ebenen uns Geschlecht alltäglich begegnet, wie und wo Geschlecht wirksam ist. Um dafür aufmerksam zu werden, hilft es, Geschlecht als Kategorie zu analysieren. Dadurch wird auch deutlicher, welche Verknüpfungen es zwischen Geschlecht, Raum und Zeit gibt. So kann hinsichtlich täglicher Erfahrungen analysiert werden, welche Orte und welche Tageszeiten beispielsweise eher männlich oder eher weiblich geprägt wurden, welche Auswirkungen die geschlechtstypische Arbeitsteilung für die Nutzung von Wohngebieten, Verkehrsmitteln etc. hat oder wie mit geschlechtssegregierenden Praktiken Atmosphären hergestellt werden. Bei der Entwicklung eines neuen Stadtteils wie der Hafencity ist es sinnvoll, geschlechtersensibel vorzugehen, um Ausgrenzungen aufgrund von Geschlecht so weit wie möglich zu vermeiden, auch wenn kein Stadtteil für alle Menschen gleichermaßen Lebensmöglichkeiten bieten kann.
Schlagwörter:Stadtforschung; urban research; Stadtsoziologie; urban sociology; Hamburg; Hamburg; Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterpolitik; gender policy; Kategorie; category; Geschlechterverhältnis; gender relations; Stadtentwicklung; urban development; kulturelle Entwicklung; cultural development; Projektplanung; project planning; sozialer Raum; social space; öffentlicher Raum; public space; Raumnutzung; space utilization; Hafen; harbor; Federal Republic of Germany; Geschlechterdualität; Raumbild; Sexuierung; Vergeschlechtlichung; Vergesellschaftung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung
Kleiderwechsel: Sackgassen und Perspektiven in patriarchalen Öffentlichkeiten
Autor/in:
Breckner, Ingrid; Sturm, Gabriele
Quelle: Differenzierungen des Städtischen. Opladen (Stadt, Raum und Gesellschaft), 2002, S 157-186
Inhalt: Der Beitrag verfolgt die Fragestellung, in welcher Beziehung Wesensmerkmale und Erscheinungsformen von Geschlechterverhältnissen zur Struktur und Entwicklung von öffentlichen Räumen in europäischen Städten stehen und inwiefern die feststellbaren Ausprägungen in ein umfangreicheres Geflecht von gesellschaftlichen Differenzierungsprozessen eingebettet sind. Die Reflexion dieser Beziehungen zeigt zum einen, dass öffentlicher Raum bis heute eine hierarchische Differenzierung aufweist, und zum anderen, dass diese einhergeht mit einer Naturalisierung der Geschlechterkonstruktion, die durch politische, ökonomische und sozio-strukturelle Entwicklungen der Gesellschaft geprägt und in ihrer Wirkungsmacht verschleiert ist. Die faktische Beschränktheit öffentlichen Raums hat Folgen sowohl für die Qualität urbaner Orte als auch für die politische Kultur unserer Gesellschaft(en).
Schlagwörter:Stadtsoziologie; urban sociology; öffentlicher Raum; public space; Geschlechterverhältnis; gender relations; Männlichkeit; masculinity; Weiblichkeit; femininity; Mann; man; woman; Arbeitsteilung; division of labor; Hierarchie; hierarchy; Öffentlichkeit; the public; Raumnutzung; space utilization; Mittelschicht; middle class; Unterschicht; lower class; Differenzierung; differentiation; Raum; zone; gender; Kategorie; category; politische Partizipation; political participation; Europa; Europe; Gesellschaft; society; Freiheit; freedom; Einbürgerung; naturalization; Stadt; town; Innenstadt; city center; Notwendigkeit; Genusgruppe
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie, Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie, Raumplanung und Regionalforschung
Geschlechterverhältnisse im raumzeitlichen Wandel moderner Gesellschaften
Autor/in:
Breckner, Ingrid; Sturm, Gabriele
Quelle: Raumzeitpolitik. Opladen, 2002, S 81-104
Inhalt: Weder Geschlecht noch Raum noch Zeit lassen sich als statische, unveränderliche Charakteristika moderner Gesellschaften fassen. Als Struktur- wie als Prozesskategorie beeinflussen sie jegliches gesellschaftliches Geschehen und werden ihrerseits durch gesellschaftliche Wirklichkeiten geprägt. Der Beitrag zielt deshalb darauf, bestehende Verknüpfungen zwischen Geschlechterverhältnissen und raumzeitlichen Wirklichkeiten in modernen Gesellschaften zu erhellen und ihre systematische Erforschung im Kontext raumzeitlicher Fragestellungen anzuregen. Nach einem Ausflug in die Daten der deutschen Sozialstatistik werden an fünf Haushaltstypen typische weibliche "Raum-Zeit-Prismen" charakterisiert. Daraus werden Empfehlungen sowohl für theoretische, methodologische und methodische Forschungskonzeptualisierung im Feld gesellschaftlicher RaumZeit als auch für die praktische Gestaltung alltäglicher raumzeitlicher Regime abgeleitet.
Schöner neuer Raum: über Virtualisierung und Geschlechterordnung
Autor/in:
Sturm, Gabriele
Quelle: Zukunfts(t)räume: Geschlechterverhältnisse im Globalisierungsprozess. Königstein/Ts., 2001, S 57-79
Inhalt: Der Beitrag gehört innerhalb des Buches zum thematischen Schwerpunkt "RaumZeit" - der zugleich einer der drei transdisziplinären Arbeitsbereiche des "Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung" an der Philipps-Universität Marburg ist. Nachdem die Autorin in ihrem Beitrag zunächst ausführt, was unter Virtueller Realität und virtuellem Raum in der neu entstehenden Informationsgesellschaft derzeit verstanden wird, stellt sie ein methodologisches RaumZeit-Modell als Analyseraster vor, in dem sie die diskutierten Raumkonstituen einer Virtuellen Gesellschaft einordnet. Sodann werden für den europäischen Kulturraum verschiedene Geschlechterkonstruktionen in ihrer historischen Abfolge hin zu einer modernen Geschlechterpolarität mit geschlechtlicher und räumlicher Arbeitsteilung und gestützt durch ein bürgerliches Identitätskonzept dargestellt. So kann schließlich ein Szenario über die sich aktuell entwickelnde Geschlechterzuordnung in einer quasi gedoppelten Realität aus realem und virtuellem Raum formuliert werden.
Quelle: Durch die Wand!: feministische Konzepte zur Raumentwicklung. Pfaffenweiler (Stadt, Raum und Gesellschaft), 1997, S 53-70
Inhalt: Wie bewegen sich Frauen und Männer in einer städtischen Öffentlichkeit? Welche unsichtbaren, aber scheinbar allen bekannte Wände lenken ihr Tun? Das ist auf einen ersten Blick nicht leicht zu erkennen. Deshalb folgt der Beitrag einer These der Frauenforschung, die von einer Vergesellschaftung der Frauen als Teil der Privatheit spricht. Der öffentliche Raum und alles, was darin verhandelt und entschieden wird, erscheint eher männlich konnotiert. Um dieser kulturell erzeugten Raumordnung auf den Grund zu gehen, zieht die Autorin die Ausführungen von Hannah Arendt in ihrer Schrift "Vita activa" zu Rate. Darin wird ausgeführt, wie bereits zu Zeiten der griechischen Polis privat und öffentlich als Bezeichnungen für zwei entgegengesetzte Seinsformen etabliert wurden: das Reich der Notwendigkeit, dem alle Menschen angehörten, und das Reich der Freiheit, dem nur freie männliche Bürger angehören konnten. Die Entwicklung europäischer Gesellschaften modernisierte dieses Verhältnis - jedoch ohne die Zuordnung der Geschlechter darin aufzuheben. Im Beitrag wird diskutiert, inwiefern die Rückbesinnung auf die ursprünglichen Bedeutungen von Öffentlichkeit und Privatheit und auf das Gewordensein heutiger diesbezüglicher Praktiken dabei hilft, sowohl alternative und vor allem befreiende Handlungsmöglichkeiten zu öffnen als auch qualitätvolle, nach wie vor notwendige Eigenräume zu bewahren.
Schlagwörter:Stadtplanung; urban planning; Öffentlichkeit; the public; öffentlicher Raum; public space; Freiheit; freedom; Privatsphäre; privacy; Lebenswelt; lebenswelt; Geschlechterverhältnis; gender relations; Arbeitsteilung; division of labor; politisches Handeln; political action; Bürokratie; bureaucracy; Privathaushalt; private household; öffentlicher Haushalt; public budget; Diskurs; discourse; Gleichheit; equality; Ungleichheit; inequality; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Federal Republic of Germany; Widerstand; resistance; Notwendigkeit; Halböffentlichkeit; politische Öffentlichkeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Raumplanung und Regionalforschung, Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur