Lösungs- oder Leistungsstrategie bei der Reformierung von Karrierewegen in der Wissenschaft? : Ein geschlechter- und familienkritischer Blick auf die aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrates
Autor/in:
Leinfellner, Stefanie
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, 23 (2014) 2, S 159–163
Die Berufung von ProfessorInnen: das geschlechtergerechte Berufungsverfahren und seine gerichtliche Überprüfung
Titelübersetzung:Appointing women professors: gender-equality appointment procedures and their judicial review
Autor/in:
Junghans, Lea
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 4 (2012) H. 1, S. 141-148
Inhalt: "Nicht geschlechtergerechte Berufungsverfahren sind rechtswidrig. Wenn Frauen in Berufungsverfahren keine oder nur geringere Chancen haben, dann ist dies nicht nur Ausdruck einer geschlechtsspezifischen Diskriminierungskultur im Hochschulwesen, sondern auch ein rechtliches Problem. Einige Gerichtsurteile über die Rechtmäßigkeit von Berufungsverfahren bieten Paradebeispiele für Verfahrensfehler, die zumeist zu Lasten von Frauen wirken. Obwohl Frauen sich erfolgreich auf Art. 33 II GG berufen konnten, findet das Prinzip der Bestenauslese in der Diskussion um geschlechtergerechte Berufungsverfahren nur unzureichend Beachtung. Die in den Gerichtsurteilen maßgebliche Bindungswirkung von Anforderungsprofilen wirft Fragen im Umgang mit Hinweisen auf fehlerhafte Ausschreibungstexte auf." (Autorenreferat)
Inhalt: "Non-gender-equality appointment procedures are unlawful. If women have no or less chance of being given a professorship than men, then that is not only an expression of the climate of gender discrimination within the university system, it also becomes a legal issue. Some court decisions concerning the lawfulness of such appointment procedures are prime examples of procedural errors that place women academics at a disadvantage. Although women have successfully relied on article 33 para. 2 of the Basic Law (Grundgesetz), this provision has not been taken seriously in the discussion of the gender-equality appointments of professors. The binding nature of job profiles that have come up in court cases raises questions about how to deal with flawed calls for applications." (author's abstract)
Qualitätsentwicklung von Forschung durch Evaluation : Institutionen und Verfahren
Titelübersetzung:Development of the quality of research through evaluation : institutes and procedures
Autor/in:
Schophaus, Malte
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 31 (2008) H. 1, S. 79-93
Inhalt: Der Beitrag liefert einen Überblick über Funktion und Verfahren von Forschungsevaluationen sowie ihrer Institutionen in Deutschland. Die Darstellung der Forschungsevaluation beschränkt sich weitgehend auf Verfahren und Institutionen des Informed Peer Review, ergänzt durch Indikatoren zur Erstellung von Forschungsindikatoren. So werden im ersten Schritt zunächst die gängigen Indikatoren der Forschungsqualität kurz dargestellt. Im zweiten Schritt werden anschließend die wichtigsten Institutionen (Wissenschaftsrat, Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen, Zentrum für Evaluation und Methoden -ZEM - an der Universität Bonn), die Forschungsevaluationen in Deutschland durchführen, benannt und kategorisiert. Sodann wird das grundlegende Verfahren der auf Peer Review basierenden Forschungsevaluationen beschrieben und unterschiedliche Ausprägungen dargestellt. Im vierten Schritt werden schließlich Aspekte der Akzeptanz von Forschungsevaluationen identifiziert. Abschließend wird ein Ausblick auf die Entwicklung von Forschungsevaluation gegeben, der ein informations- und kontrollorientiertes Verständnis von Forschungsevaluation einem entwicklungsorientierten Verständnis gegenüberstellt. (ICG2)
Exzellenz und Evaluationsstandards im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:International comparison of excellence and evaluation standards
Autor/in:
Hornbostel, Stefan
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2007) H. 17, S. 72-75
Inhalt: Der Verfasser setzt sich mit den Standards zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen auseinander und unterscheidet drei Haupttypen: die wissenschaftsinternen methodischen Standards, Verfahrensstandards und Standards im Sinne von Referenzobjekten. Dabei stellt er fest, dass die Frage der internationalen Standardbildung beim Einsatz von Peer-Review-Verfahren weitgehend ungeklärt ist. Vor dem Hintergrund einer schnell anwachsenden Internationalisierung des Gutachterwesens diagnostiziert er einen Mangel an Wissen über die Standardisierung der Gutachterkriterien und der Maßstäbe, der Berücksichtigung und der Wirkung nationaler Review-Kulturen, wenn der enge fachwissenschaftliche Beurteilungsdiskurs überschritten wird. Er kommt zum Schluss, dass die Bildung von Standards auch in Zukunft eine Mischung aus eingeübter und durchgesetzter Praxis, aus strategischen Kalkülen und einer kritischen Reflexion sein wird. (ICG2)
Organisation der Wissenschaften : Veränderungen von Forschungspraxis, Institutionengefüge und Steuerungsmodi ; Projektgruppe
"Wissenschaftspolitik" am WZB
Titelübersetzung:Organization of sciences : changes in research practice, the institutional structure
and control methods; the "Science Policy" Project Group at the WZB
Autor/in:
Knie, Andreas; Simon, Dagmar
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 28 (2005) H. 2, S. 231-233
Inhalt: Die Autoren geben einen kurzen Überblick über die Gründungsmotive und Zielsetzungen
der am WZB im Jahr 2004 neu gegründeten Projektgruppe "Wissenschaftspolitik". Die
bisherige Suche der Projektgruppe nach angemessenen Ordnungsmodellen für die organisierte
Wissenschaft zeigt, dass die Erkenntnisse über die Produktionsweise der Wissenschaft
nicht sehr stabil sind. Auch die herkömmlichen Steuerungs- und Bewertungsverfahren
befinden sich zur Zeit in einem umfassenden Veränderungsprozess und tangieren zentral
das Verhältnis von Selbststeuerung in der Wissenschaft via Peer Review und wissenschaftsexterner
Verfahren der Kontrolle und Qualitätssicherung. Hierbei sollen von der Projektgruppe
auch die nicht-intendierten Folgen verschiedener Steuerungsversuche in den Blick genommen
werden, die mit den verschiedenen Versuchen der Rückgewinnung staatlicher Gestaltungsmacht
in der Wissenschaftspolitik verbunden sind. Darüber hinaus wird der Wissenschaft im
veränderten internationalen Institutionengefüge verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet,
wozu z.B. die internationale Standardisierung der akademischen Ausbildungsformen und
Qualitätssicherungsverfahren zählt. (ICI2)
ExpertInnen unter sich? : Geschlecht, Demokratie und Biotechnikpolitik in Schweden
Titelübersetzung:Experts among themselves? : gender democracy and the politics of biotechnology in Sweden
Autor/in:
Kulawik, Teresa
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32 (2003) H. 2, S. 163-175
Inhalt: "Schweden ist berühmt für seinen umfassenden Wohlfahrtsstaat und seine Gleichstellungspolitik. Es mag deshalb verwundern, dass es nicht nur zu den Vorreitern auf dem Gebiet der Biotechnologie zählt, sondern über besonders 'liberale' staatliche Regelungen verfügt. Verbrauchende Embryonenforschung ist erlaubt, ebenso die Präimplantationsdiagnostik. Dieser Artikel rekonstruiert zunächst die schwedische Rechtsentwicklung, untersucht dann im Kontext der Institutionen und Akteure, ob und wie Frauen an den Willensbildung- und Entscheidungsprozessen partizipierten und wendet sich abschließend den öffentlichen und politischen Diskursen zu. Dabei wird deutlich werden, dass Frauen zwar in hohem Maße an den politischen Prozessen beteiligt waren, dass sie jedoch keinen besonderen Standpunkt zur Biotechnologie vertreten. Sie teilen vielmehr den Beinahe-Konsensus, wonach Biotechnologien durch ihre guten Ziele, z.B. dem Leiden der Frauen/ Eltern an 'unfreiwilliger Kinderlosigkeit' abzuhelfen, gerechtfertigt sind. Die Anwendung selektiver Praktiken, wie der Präimplantationsdiagnostik, wird als konsequente Fortsetzung der mit dem Abtreibungsrecht begründeten Selbstbestimmung aufgefasst." (Autorenreferat)
Inhalt: "Sweden is famous for its welfare state and its gender equality policies. Therefore, it might be surprising that the country not only belongs to the pioneers in the field of biotechnology, but that state regulation in this field is very 'liberal'. Preimplantation genetic diagnosis and the use of embryos in therapy and research are both legal. In this essay I will first reconstruct the Swedish legal development in this area, and, secondly, investigate the context of actors and institutions in terms of whether and how women participated in the relevant opinion- and decision-making processes. Finally, I will analyse the public and political discourses. It will become clear that although women were well represented in the political and discursive processes, they did not advocate a specific women related standpoint. They share, on the contrary, the (virtual) consensus, that biotechnological interventions can be justified by its noble goals, e.g. by helping women/ parents who suffer from 'involuntary childlessness'. The use of selective practices such as preimplantation genetic diagnosis is considered to be the consequent continuation of women's right to self-determination in reproductive matters, which is founded in the abortion legislation of the 1970s." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; Schweden; Demokratie; Technologiepolitik; Biotechnik; Biomedizin; Gentechnologie; politische Willensbildung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32 (2003) H. 2, S. 125-136
Inhalt: "PolitologInnen sind in der gegenwärtigen kontroversen Debatte zur Biomedizinpolitik sowohl mit wissenschaftlichen Analysen als auch als ExpertInnen in einschlägigen Beratungsgremien erstaunlich abwesend. Dabei könnte die Politikwissenschaft mit ihren unterschiedlichen Teildisziplinen wichtige Beiträge zur Erforschung von Biomedizinpolitik leisten. Für das Fehlen kann ein Bündel von Faktoren identifiziert werden, von der Spezifik des Politikfeldes über methodologische und theoretische Orientierungen der Politikwissenschaft bis hin zu wissenschaftspolitischen Motiven. Ein zentraler Grund ist die Überschneidung dreier Themen- und Problemfelder, die im politikwissenschaftlichen Mainstream tendenziell als außerpolitisch gelten und/ oder in unzureichender Weise theoretisch erfasst sind: Körper, Ethik und Naturwissenschaften/ Technologie. Feministische Politikwissenschaft ist in verschiedener Hinsicht für die Analyse von Biomedizinpolitik besser gerüstet, da sie mit der Analyse von Körperpolitik und mit normativen Fragen Erfahrungen hat." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the current debate about biomedicine policy, political scientists are largely absent as analysts of the controversy and as experts in advisory commissions. However, political science and its various sub-disciplines could make important and specific disciplinary contributions to the debate. This gap can be attributed to a variety of factors, ranging from issue characteristics to methodological and theoretical orientations in political science as well as to political reasons. The major cause is the intersection of three distinct issues and problems all of which are regarded as non-political and, thus, are not sufficiently theorised in political science: the body, ethics, and science and technology. Feminist political science is better equipped to analyse biomedicine policy because of its experience with the analysis of body politics and the integration of normative concerns." (author's abstract)
Titelübersetzung:Ethical principles in appeal proceedings
Autor/in:
Lamnek, Siegfried
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1991) H. 2, S. 142-173
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist die Exploration möglicher ethischer Probleme im Berufungsverfahren bei Professorenstellen für das Fach Soziologie. Der Verfasser legt zunächst eine chronologische Analyse der Berufungsverfahren (n=28) hinsichtlich Bewerbungsfristen, Reaktionszeit der Hochschulen, Benachrichtigung und inhaltlicher Informationen zum Stand des Verfahrens sowie Besetzung der Professuren vor. Behandelt werden weiter die Dauer einzelner Verfahrensabschnitte, die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Verantwortungsethik und das Phänomen der "innerwissenschaftlichen Diskursgemeinschaft" in der Berufungspraxis. Es schließt sich eine theoretische Betrachtung des Berufungsverfahrens an, in der die Verbeamtung des Wissenschaftlers, Kollegialitätsprinzip und traditionale Herrschaft, Wissenschaftscharisma sowie strukturelle Gewalt im Berufungsverfahren erörtert werden. Abschließend werden Gefahren aus der Freiheit des Wissenschaftlers, die Notwendigkeit ethischer Verpflichtungen sowie mögliche Schritte zur "professionellen Vertrauenswürdigkeit" diskutiert. (ICE)