Politik zu Vaterschaft
Titelübersetzung:Policy on fatherhood
Autor/in:
Tazi-Preve, Mariam I.
Quelle: SWS-Rundschau, 49 (2009) 4, S 491-511
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Inhalt: "Bei der Analyse der Strukturen und Funktionsweisen von Familien bzw. der familienpolitischen Einflussnahme wird der Part der Väter zumeist nachrangig behandelt. In diesem Beitrag wird die Frage aufgeworfen, ob es im Wohlfahrtsstaat Österreich eine Politik gibt, die auf Väter abzielt, und welchen Charakter eine solche besitzt. Es wird von der These ausgegangen, dass politische Regelungen zu Familie im Spannungsfeld von Familie, Arbeitsmarkt und Staat zu betrachten sind und nur so Widersprüche innerhalb der Politik zu Vaterschaft sowie die ambivalente Haltung von Vätern selbst erklärbar sind. In diesem Zusammenhang werden die geschlechtsspezifische Verfasstheit der österreichischen Familienpolitik und ihrer politischen und rechtlichen Maßnahmen sowie die Normativität von Familienleitbildern überprüft. In den Ergebnissen werden die Ambivalenzen der österreichischen Politik zu Vaterschaft aufgezeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Most studies on the influence of family policy on family structures and other family-related issues account only insufficiently for the role of the father within these structures. This contribution will explore, whether the Austrian welfare state pursues policies aimed specifically at fathers and what is the nature of such policies. The article assumes that political regulations of family are to be regarded between the conflicting priorities of family, labor market and the state, and this is the only way that contradictions in the policy on fatherhood and the ambivalent attitudes of fathers themselves can be explained. In this regard the contribution focuses on exploring the gender paradigm of Austrian policies relating to family issues and the implementation of political and legal measures. Furthermore, the norms and conventional ideas about family, which underlie political decision-making processes, will be reviewed. The results demonstrate that Austrian policies on fatherhood are ambivalent." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie; family; Familienpolitik; family policy; gender-specific factors; Leitbild; example; Vaterschaft; fatherhood; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sexing the Family: Aushandlungsprozesse über geschlechtliche und sexuelle Identitäten in der Familie und ihre (rechtlichen) Konsequenzen
Titelübersetzung:Sexing the family: negotiating gender and sexual identities in families and their legal consequences
Autor/in:
Miko, Katharina
Quelle: SWS-Rundschau, 48 (2008) 3, S 285-306
Details
Inhalt: 'Der Artikel beleuchtet den Einfluss veränderter Sexualitätsvorstellungen auf das System Familie. Die zentrale Fragestellung bezieht sich auf die Veränderung der impliziten Eckpfeiler der Familiendefinition. Diese sind konkret die heterosexuelle Orientierung, die Monogamie auf Lebenszeit, die sexuelle Beziehung zwischen den Eltern, der gemeinsame Haushalt sowie die biologische Verwandtschaft mit den Kindern. Neuere familiensoziologische Strömungen aus dem angloamerikanischen Raum zeigen, dass empirische Studien vermehrt folgenden Schluss nahe legen: Die gängige Familiendefinition erfasst die soziale Praxis, d.h. das konkrete Alltagsleben der Familien, nur unzureichend. Der Artikel zeigt, dass Veränderungen in der Bewertung von Sexualität zum einen den familiären Alltag beeinflussen und dass diese Veränderungen zum anderen auch wieder rechtliche Implikationen haben.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article explores the influence of changed concepts of sexuality on the family system. The key question focuses on alterations of implicit foundations of the family definition. More specifically, these are: heterosexual orientation, lifelong monogamy, the sexual relationship between the parents, and the joint household community and biological kinship with the children. Recent family-sociological trends in the Anglo-American countries show that empirical studies increasingly indicate the following conclusion: the conventional family definition addresses the social practice, i.e. the concrete everyday life of families, only insufficiently. The article reveals that changes in the evaluation of sexuality impact the daily routine of families and, in addition, imply also legal consequences.' (author's abstract)|
Schlagwörter:legislation; Dekonstruktivismus; social construction; Austria; Gesetzgebung; Österreich; Diskurs; discourse; sexuality; Sexualität; social relations; Kind; Eltern; soziale Konstruktion; Rechtsprechung; man; parents; Homosexualität; soziale Beziehungen; homosexuality; Vienna; jurisdiction; Auswirkung; Familie; identity; Ehepaar; woman; Identität; Mann; married couple; impact; Wien; family; child; deconstructivism
SSOAR Kategorie:Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie, Recht, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Familienstrukturen und Geschlechterrollen in der Migration : eine qualitative Analyse von Müttern und Töchtern türkischer Herkunft
Titelübersetzung:Family structures and gender roles in migration : a qualitative analysis of mothers and daughters of Turkish origin
Autor/in:
Edthofer, Julia; Obermann, Judith
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 47 (2007) H. 4, S. 453-476
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Inhalt: "Wie erleben Frauen türkischer Herkunft ihre Rollen in Familie und Gesellschaft? Wie autonom sind sie in ihren Entscheidungen? Welche Zukunftserwartungen und -pläne haben sie? Welche Generationsunterschiede zeigen sich? Der Artikel beantwortet diese Fragen auf Basis einer Analyse qualitativer Leitfadeninterviews mit elf Mütter-Töchter-Paaren türkischer Herkunft in Wien. Hauptthema ist die Ausbildung der Töchter, die vor allem kompensatorische Funktionen hat. Weiters werden die Verantwortungsübernahme für sich und für die Familie sowie die Bedeutung einer autonomen Lebensführung thematisiert. Trotz einer Übertragung (Transmission) grundsätzlicher Einstellungen und Werte überwiegt bei den Töchtern die Tendenz zu Autonomie und Abgrenzung gegenüber der Familie, bei den Müttern die Übernahme von Verantwortung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women with Turkish origins - how do they perceive their roles in family and in society? Do they decide autonomously? Which plans and expectations concerning the future do mothers and daughters have? Are there intergenerational differences? This article tries to answer these questions. After an analysis of interviews conducted with 11 pairs of mothers and daughters, following topics turned out to be the most important: the priority for the mothers is to provide an excellent education for their daughters. Furthermore, the analysis emphasizes the necessity of taking responsibility for one's own life and for the family, and, finally the importance of autonomy regarding life decisions. Despite general transmissions of attitudes and values one can observe a shift from mothers, for whom responsibility for the family is the most important personal duty, to daughters, who tend to put more emphasis on an autonomous life." (author's abstract)
Schlagwörter:Wien; Türke; Migration; Geschlechtsrolle; Analyse; Einstellung; Mutter; Tochter; Eltern-Kind-Beziehung; Familie; Österreich; Generationenverhältnis; Lebenslauf; Autonomie; Verantwortung; Ausbildung; Bildung; Mädchen; Norm; Rollenbild
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender, Welfare und Ethnicity im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat am Beispiel der Betreuung älterer pflegebedürftiger Menschen in Italien
Titelübersetzung:Gender, welfare and ethnicity in the 'Southern' welfare state model: the organisation of carework for elderly people in Italy
Autor/in:
Lageder, Miriam
Quelle: SWS-Rundschau, 46 (2006) 1, S 86-110
Details
Inhalt: 'Ausgehend von Gosta Esping-Andersens Typologisierung von drei Wohlfahrtsstaatsmodellen plädiert der Artikel unter Einbeziehung der Kategorie 'gender' (soziokulturelle Konstruktion von Geschlecht) für ein viertes, 'südliches' Wohlfahrtsstaatsmodell (Italien, Spanien, Griechenland, Portugal). Dieses ist durch ein patriarchalisches Familienmodell gekennzeichnet, für soziale Sicherheit ist primär die Familie zuständig. Der Arbeitsmarkt ist nach Geschlecht stark differenziert und die demographische Entwicklung von niedrigen Geburtenraten charakterisiert. Es wird die These formuliert, dass im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat nicht nur 'gender' von Relevanz ist, sondern auch 'ethnicity' wichtiger wird - eine durch Selbst- und Fremdzuschreibung definierte Zugehörigkeit zu einer nationalen, sprachlichen, kulturellen Gruppe. Diese Überlegungen werden am Beispiel der Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen in Italien erläutert, wo zunehmend Migrantinnen die un(ter)bezahlte Pflegearbeit einheimischer Frauen ersetzen. Der Artikel kommt zum Ergebnis, dass eine ambivalente Einwanderungspolitik im 'südlichen' Wohlfahrtsstaat prekäre Beschäftigungsverhältnisse für MigrantInnen fördert und dass eine Lösung der zunehmenden Pflegeproblematik durch die öffentliche Hand unwahrscheinlich ist.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Starting from Gosta Esping-Andersen's distinction of three welfare state models, the article stresses the integration of gender issues in welfare state analysis and suggests the type of a fourth, i.e. 'southern' welfare regime (Italy, Spain, Greece, Portugal). Key features are a patriarchal family structure, the family's responsibility for social security, a gender-segregated job market and low birth rates. The article also indicates a prevailing relevance not only for gender, but also for ethnicity in the 'southern' welfare state. These considerations are illustrated by the organisation of carework for elderly people in Italy, where female migrants gradually replace the low-paid (and unpaid) care-taking activities of native women. Ambivalent migration policies of 'southern' welfare states support precarious working conditions of migrants and problems, related to carework, will probably not be solved by public policy.' (author's abstract)|
Schlagwörter:Italy; Bevölkerungsentwicklung; Ethnizität; Patriarchat; Pflegebedürftigkeit; patriarchy; alter Mensch; Hausangestellte; Einwanderungspolitik; Wohlfahrt; Migrant; Italien; immigration policy; Südeuropa; Europa; Wohlfahrtsstaat; labor market; Arbeitsmarkt; gender; ethnicity; Europe; migrant; welfare state; Familie; welfare; population development; need for care; domestic; family; Southern Europe; elderly
SSOAR Kategorie:Staat, staatliche Organisationsformen, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Does telework work? Chancen und Risiken für Selbstorganisation und Interessenvertretung
Titelübersetzung:Does telework work? Opportunities and risks for self-organization and representation of interests
Autor/in:
Reidl, Sybille
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 3, S 344-358
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Inhalt: 'Telearbeit kann eine Möglichkeit sein, Arbeits- und Privatleben besser zu integrieren und selbstbestimmt zu organisieren. Dies ist allerdings nur dann wirklich der Fall, wenn Reproduktionsarbeit nicht mehr in die Alleinzuständigkeit der Frau fällt. Sonst trägt Telearbeit nämlich dazu bei, eine Dreifachbelastung besser zu organisieren und die geschlechtsspezifische Rollenverteilung zu zementieren. Hier sind auch die Gewerkschaften besonders gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine gleichberechtigte und existenzsichernde Integration von Berufs- und Reproduktionsarbeit zu ermöglichen. Vor allem im Bereich atypischer Beschäftigungsverhältnisse müssen Interessenvertretungen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse verhindern, in denen selbstorganisiertes Arbeiten nicht möglich ist.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:EU; Austria; Österreich; Hausarbeit; gender role; housework; Selbstorganisation; Geschlechtsrolle; berufstätige Frau; EU; Doppelrolle; Interessenvertretung; telecommuting; Beschäftigungsform; type of employment; Familie; working woman; dual role; representation of interests; woman; Beruf; self-organization; family; Telearbeit; occupation; gender-specific factors; Flexibilität; flexibility
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Schwangerschaftsabbruch - gesellschaftspolitische Aspekte und empirische Befunde
Titelübersetzung:Abortion - social policy aspects and empirical findings
Autor/in:
Tazi-Preve, Irene M.; Kytir, Josef
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 4, S 435-458
Details
Inhalt: 'Der vorliegende Beitrag ist der Thematik Schwangerschaftsabbruch in Österreich gewidmet und behandelt mehrere Aspekte. Zuerst erfolgt eine Darstellung der gesetzlichen Lage, der Praxis sowie der politischen Diskussion seit den 70er-Jahren. Vor dem Hintergrund fehlender Statistiken gilt ein weiterer Abschnitt der Problematik der Schätzungen über die jährliche Zahl der Abbrüche. Empirische Befunde zur Einstellung der Bevölkerung zur Fristenlösung sowie zu sozialen und biographischen Risikofaktoren konnten aus Daten des 'Family and Fertility Survey' (FFS 1996) gewonnen werden. Aus früheren Studien zur Frage der Fristenlösung ist der bedeutsame Einfluss der religiösen Einstellung und der regionalen Herkunft auf die Meinung der Bevölkerung bekannt. Dies konnte auch für unsere Studie bestätigt werden. Darüber hinaus wurde das Augenmerk auf das soziale und familiäre Netz der befragten Frauen gerichtet, um zu überprüfen, inwieweit dieses den Prozess der Entscheidungsfindung für oder gegen eine ungeplante Schwangerschaft beeinflusst. In Anbetracht der jüngsten politischen Diskussion um eine Fristverlängerung für Abtreibung bei eugenischer Indikation ist auch ein Kapitel zu Fragen der Eugenik sowie zu ethischen Problemen angefügt, die aus den aktuellen Entwicklungen in der Reproduktionstechnologie resultieren.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:soziale Beziehungen; Fristenlösung; regional origin; soziales Netzwerk; Austria; first trimester abortion; attitude; population; Österreich; Familie; social network; Ethik; Schwangerschaftsabbruch; social relations; sociocultural factors; family; ethics; soziokulturelle Faktoren; Religion; religion; regionale Herkunft; abortion; Bevölkerung; Einstellung
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bezahlte Haushaltshilfen als Chance zur Neuverteilung der Hausarbeit?
Titelübersetzung:Paid household help as an opportunity for redistribution of housework?
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 2, S 263-281
Details
Inhalt: 'Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Individualisierungstendenzen sowie einer qualitativ-empirischen Befragung von Frauen und Männern, die in einem gemeinsamen Haushalt leben und bereits eine Haushaltshilfe beschäftigen, werden mögliche Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung untersucht. Bei den Befragten handelt es sich um Personen mit hohen formalen Bildungsabschlüssen, primär um AkademikerInnen. Anhand einer qualitativen Typenbildung wird die Ambivalenz des Phänomens aufgezeigt: Der möglichen Angleichung der Geschlechterrollen, d.h. der Erleichterung der Erwerbsintegration von Frauen sowie der Neuverteilung der Hausarbeit (egalitärer Typ), steht die Verfestigung traditioneller Geschlechterrollen (pragmatischer und traditioneller Typ) gegenüber. Zudem erfährt die Hausarbeit durch ihre Professionalisierung keine Aufwertung. Dies ist um so mehr der Fall, als es sich um ein von 'Ausländerinnen' dominiertes Berufsfeld handelt.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; Austria; Arbeitsteilung; Professionalisierung; division of labor; Österreich; Hausarbeit; Familie; gender role; professionalization; equality of rights; housework; partnership; Mann; woman; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; family; Partnerschaft; man
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz