Jugendliche als mediatisierte Stubenhocker? Eine Analyse der Zusammenhänge zwischen sportlichem und medialem Handeln von Jugendlichen aus Geschlechterperspektive
Titelübersetzung:Adolescents as mediatized couch potatoes? A gender-focused view on the relation of sport and media orientated leisure activities of adolescents
Autor/in:
Braumüller, Birgit; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 1, S 49-70
Inhalt: "Adoleszente Lebenswelten sind von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen geprägt, wobei allen voran die Mediatisierung Heranwachsende vor neue Herausforderungen und jugendspezifische Entwicklungsaufgaben stellt. Medien treten zunehmend in Konkurrenz zu etablierten Sozialisationsinstanzen und insbesondere neue, soziale Medien gewinnen an Bedeutung und tragen zu einem Wandel der Freizeitgestaltung von Jugendlichen bei. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Mediatisierung der jugendlichen Lebenswelten sportliche Aktivitäten verdrängt und Jugendliche zu medienfixierten Stubenhockern werden, die nur noch virtuell interagieren. Vor dem theoretischen Hintergrund der Verdrängungs-, Verstärkungs- oder Unabhängigkeitsthese des sportlichen und medialen Handelns wird die gegenseitige Beeinflussung von Sportaktivität einerseits und Nutzung des Internets bzw. sozialer Netzwerke von Jugendlichen andererseits untersucht und die Frage nach geschlechtsübergreifenden oder -typischen Mustern im Zusammenhang von Sport- und Internethandeln analysiert. Als empirische Grundlage dient die MediKuS-Studie des Deutschen Jugendinstituts von 2011/2012, aus der die Daten der 13- bis 17-Jährigen (n=1789) zur Beantwortung der Fragen sekundäranalytisch ausgewertet wurden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Adolescent environments are strongly influenced by societal change processes; first and foremost the medialization shapes diverse new challenges and developmental tasks for the youth. Media is increasingly competing with major agents for socialization. Particularly new and social media gain influence and contribute to changes in adolescent leisure patterns. This development raises the question, if the medialization displaces sports activities and teenagers therefore become media-fixed couch potatoes that are only virtually interacting instead of being physically active. Against the background of three theses - namely displacement, engagement or independence of sport and media orientated leisure activities - the aim of the research is a quantitative analysis of the mutual interference of sports and the use of the internet and social networking sites. Furthermore gendered patterns concerning the relation of sport and media orientated activities will be examined. The empirical analysis is based on the MediKuS study - a study of cultural-, sport- and media-orientated leisure activities of adolescents - carried out by the German Youth Institute in 2011/2012. To answer the questions the authors refer to the dataset of the 13- to 17-years old adolescents." (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendlicher; adolescent; Adoleszenz; adolescence; Freizeitbeschäftigung; recreational activity; Soziale Medien; social media; Internet; Internet; Nutzung; utilization; Sport; sports; körperliche Bewegung; physical exercise; Sozialisationsbedingung; condition of socialization; gender-specific factors; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; Federal Republic of Germany; Verdrängungs- und Vervielfältigungsthese
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Freizeitforschung, Freizeitsoziologie
"LSBT*-Jugendliche und junge Erwachsene: (K)Ein Thema für die Jugendforschung?!"
Titelübersetzung:"LGBT* Youths and Young Adults: No Issue for Research?"
Autor/in:
Timmermanns, Stefan
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 2, S 131-143
Inhalt: "Der Beitrag stellt qualitative und quantitative Ergebnisse aus der Forschung zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten und queeren jungen Menschen vor. Viele von ihnen machen nach dem Coming-out Erfahrungen mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt. Dies hat negative Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit. Am Ende wird eine partizipativere Ausrichtung der Forschung zu diesen Themen angeregt und deren Nutzen diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article resumes qualitative and quantiative results of research on the situation of young lesbian, gay, bisexual, transsexual and queer people. After their coming-out many of them experience exclusion, discrimination and violence. This leads to negative effects on their mental and physical health. At the end a participatory orientation in research is proposed and its benefits are discussed." (author's abstract)
"LSBT*-Jugendliche und junge Erwachsene: (K)Ein Thema für die Jugendforschung?!"
Titelübersetzung:"LGBT* Youths and Young Adults: No Issue for Research?"
Autor/in:
Timmermanns, Stefan
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 2, S 131-143
Inhalt: "Der Beitrag stellt qualitative und quantitative Ergebnisse aus der Forschung zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten und queeren jungen Menschen vor. Viele von ihnen machen nach dem Coming-out Erfahrungen mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt. Dies hat negative Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit. Am Ende wird eine partizipativere Ausrichtung der Forschung zu diesen Themen angeregt und deren Nutzen diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article resumes qualitative and quantiative results of research on the situation of young lesbian, gay, bisexual, transsexual and queer people. After their coming-out many of them experience exclusion, discrimination and violence. This leads to negative effects on their mental and physical health. At the end a participatory orientation in research is proposed and its benefits are discussed." (author's abstract)
Verdichtet oder entgrenzt? Schritte in die Selbständigkeit von Frauen und Männern im jungen Erwachsenenalter
Titelübersetzung:Compressed or de-standardised? Steps into independence of women and men in young adulthood
Autor/in:
Berngruber, Anne
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 11 (2016) 2, S 179-192
Inhalt: "Aus einer lebenslaufsoziologischen Perspektive markieren Schritte zur finanziellen, räumlichen und sozialen Selbständigkeit den Übergang von der Jugend zum Erwachsensein. Da der Erwerb höherer Bildungszertifikate dazu führt, dass junge Menschen mehr Jahre in Bildungsinstitutionen verbringen, geht der Beitrag der Frage nach, ob sich bildungsspezifische Unterschiede im Vollziehen von Schritten zum Erwachsensein zeigen. Die empirischen Analysen erfolgen auf Grundlage retrospektiver Angaben zu ersten Statusübergängen von jungen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 32 Jahren mit der zweiten Erhebungswelle des DJI-Survey AID:A. Insgesamt weisen Zeitpunkt, Reihenfolge sowie zeitlicher Abstand verschiedener Übergänge darauf hin, dass diejenigen mit Abitur die Verselbständigungsschritte verdichteter durchlaufen als diejenigen mit niedrigerer Bildung und Männer die einzelnen Schritte unabhängiger voneinander vollziehen als Frauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "From a life course perspective, steps towards financial, spatial and social independence mark the transition from youth to adulthood. As the achievement of higher educational certificates leads to a longer stay in school, the article addresses the question if there are educational differences in passing through the steps to adulthood. The empirical analysis is based on retrospective questions about transition markers of young men and women aged 18 to 32 years in the second wave of the survey AID:A of the German Youth Institute. Overall, timing, order and spacing of different transition markers indicate that young adults with a higher secondary school degree pass through those transition markers in a more compressed time frame than those with a lower secondary school degree and that men fulfill the particular steps more independently than women." (author's abstract)
Schlagwörter:Adoleszenz; adolescence; junger Erwachsener; young adult; Selbständigkeit; autonomy; Statuswechsel; change of status; Lebenslauf; life career; Bildungsverlauf; course of education; Bildungsniveau; level of education; gender-specific factors; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany; Statusübergänge; Bildungsmoratorium; AID:A II
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 3, S 29-45
Inhalt: "Der Artikel basiert auf einer Studie des Instituts für Gender and Diversity der Fachhochschule Ostschweiz (FHO), die 2014 und 2015 im Raum Ostschweiz durchgeführt wurde. Die Studie hatte zum Ziel, die Selbstbeschreibung und -wahrnehmung von Mädchen und jungen Frauen sowie deren Interessen und Zukunftsvorstellungen zu untersuchen. Dafür wurden insgesamt 78 leitfadengestützte qualitative Interviews mit Mädchen und jungen Frauen aus drei verschiedenen Altersgruppen und Schulen aus unterschiedlichen sozialen und geografischen Milieus im Hinblick auf ihre (vergeschlechtlichten) Lebensund Selbstkonzepte analysiert. Die Auswertung der Interviews erfolgte inhaltsanalytisch. Die deskriptiv dargestellten Ergebnisse zeigen eine Veränderung von eher offenen Lebensund Selbstkonzepten bei den 6- und 9-Jährigen hin zu eher geschlechtstypischen Vorstellungen bei den 15- bis 16-Jährigen. Im Alter zwischen 10 und 15 Jahren scheinen sich also die ersten Weichen für (oder auch gegen) eine geschlechtstypische Berufswahl und Lebensplanung zu stellen. Viele Mädchen, die durchaus geschlechtsatypische Interessen und Fähigkeiten aufweisen, haben sich letztlich - zumindest in der ersten Ausbildung - für einen frauentypischen Beruf entschieden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article is based on a study by the Institute for Gender and Diversity at the University of Applied Sciences of Eastern Switzerland (FHO) conducted in 2014 and 2015 in eastern Switzerland. The study was designed to investigate the self-description and -perception of girls and young women and their interests and visions of the future. A total of 78 semi-structured, qualitative interviews conducted with girls and young women from three different age groups and schools from different social groups and geographical areas were examined as regards their (gendered) concepts of life and self-concepts. The interviews were evaluated by means of content analysis. The results show that 6- to 9-year-olds are more open to gender-free concepts of life, while 15- to 16-year-olds tend to be more gender-stereotypical. It thus appears that between the ages of 10 and 15 girls take their first decisions in favour of (or against) gender-typical career choices and life planning. Many girls in the older age group, who have gender-atypical interests and abilities, ultimately opted for a typically female profession when taking their first step up the career ladder." (author's abstract)
Das Spiel mit der Geschlechterdifferenz - aufs Spiel gesetzte Grenzen? Geschlechterkonstruktionen beim Pausenspiel von Grundschulkindern und ihren Peers aus praxistheoretischer Perspektive
Titelübersetzung:Playing with gender differences - playing with gender boundaries? The social construction of gender among children and their peers on elementary school playgrounds from a practice-theoretical perspective
Autor/in:
Eckermann, Torsten
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 1, S 49-63
Inhalt: "Der Beitrag fokussiert vor dem Hintergrund einer praxistheoretischen Perspektive den lokal situierten Vollzug der Geschlechter(in)differenz im Spiel unter Schulkindern und ihren Peers. Anhand kurzer ethnographischer Beobachtungsprotokolle wird illustriert, wie Geschlecht in den Interaktionen unter den Kindern 'ins Spiel kommt', wie dabei Grenzen einerseits markiert, andererseits im und durch das Spiel überschritten und 'heruntergespielt' werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Drawing on the practice-theoretical approach, this article focuses on the situated practices of gender differences among school children and their peers at play on elementary school playgrounds. Based on ethnographical field notes, the article illustrates how gender construction 'comes into play' in interaction among children and thus children activate gender boundaries on the one hand and cross gender boundaries on the other hand." (author's abstract)
Freizeitaktivitäten jugendlicher Hauptschüler/-innen und ihr Einfluss auf berufliche Zielorientierungen und den Übergang in Ausbildung und Beruf
Titelübersetzung:Effects of leisure activities on vocational goal orientation and the transition into vocational training and work among lower secondary school pupils
Autor/in:
Hemming, Karen; Reißig, Birgit
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 10 (2015) 1, S 81-97
Inhalt: "Die Übergänge in Ausbildung (1. Schwelle) und Beruf (2. Schwelle) werden als wichtige Weichenstellungen im Lebensverlauf verstanden. Im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen müssen sich junge Menschen neuen Herausforderungen stellen, die dazu führen, dass diese Übergänge in der Lebensphase Jugend immer unsicherer werden. Um die gestiegenen Anforderungen dieser Übergänge zu bewältigen, gewinnen Bildungsprozesse, die in non-formalen Freizeitsettings stattfinden, an Bedeutung: Sie können nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden fördern, sondern auch Qualifikationen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt vermitteln. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit Vereinsaktivitäten und kulturelle Aktivitäten von Hauptschüler/-innen am Ende ihrer Schulzeit ihre berufliche Zielorientierung und Übergänge in Ausbildung und Beruf positiv beeinflussen. Dazu wird das Ressourcenmodell der Lebensbewältigung als theoretische Grundlage herangezogen und eine Sekundäranalyse mit dem Übergangspanel des Deutschen Jugendinstituts durchgeführt. Drei Messzeitpunkte gehen in logistische Regressionsmodelle ein: 1) Baselineerhebung im letzten Pflichtschuljahr (N=3922), 2) Erhebung ein halbes Jahr nach letztem Pflichtschuljahr (1. Schwelle; N=1701), und 3) Erhebung fünf Jahre nach letztem Pflichtschuljahr (1. und 2. Schwelle; N=873). Erwartungsgemäß lassen sich geringe Zusammenhänge zwischen Freizeitaktivitäten und beruflicher Zielorientierung nachweisen. Für den Übergang an 1. Schwelle finden sich keine Effekte der Freizeitaktivitäten. Allerdings wird der Übergang in Ausbildung und Beruf an 1. und 2. Schwelle fünf Jahre später in geringem Maß positiv durch Vereinsaktivitäten beeinflusst. Dabei zeigen sich die Zusammenhänge auch unter Kontrolle von sozioökonomischem Status, Migrationshintergrund und Geschlecht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Transitions from school to vocational training or studies and work seem to be major junctions in lifespan. In the course of societal changes these transitions are getting increasingly unsecure and challenge adolescents. For coping with those high demands educational processes taking place in non-formal leisure activities become more important: They are able to promote personal development and moreover impart qualifications useful for the labor market. The current paper aims to answer the question whether organized leisure activities and cultural activity at the end of compulsory schooling affect vocational goal orientation and transitions from school to vocational training and work positively. Therefore the Resource Model of Coping with Life was applied as theoretical framework. A secondary data analysis wasconducted using the Transition Panel of the German Youth Institute. Three measuring points were integrated in logistic regression modeling: 1) Baseline-survey at the end of compulsory school (N=3922), 2) survey half a year after compulsory school (N=1701), 3) survey five years after school (N=873). As expected small relationships between leisure activities and vocational goal orientation were found. No effects of leisure activities could be found for the transition half a year after school. Hence for the transition five years after compulsory schooling little positive effects could be found for organized leisure activities. The effects persist while controlling for socio economic status, migration background and sex." (author's abstract)
Schlagwörter:Berufsorientierung; vocational guidance; Berufsvorbereitung; vocational preparation; career aspiration; pupil; sozioökonomische Faktoren; Federal Republic of Germany; vocational education; Jugendlicher; club; attainment of qualification; Hauptschule; Persönlichkeitsentwicklung; Qualifikationserwerb; Schüler; personality development; adolescent; recreational activity; Berufswunsch; leisure time behavior; Verein; Freizeitverhalten; socioeconomic factors; career start; Freizeitbeschäftigung; Berufsbildung; Berufseinmündung; gender-specific factors; Hauptschule
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Freizeitforschung, Freizeitsoziologie
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, P 2013-002), 2013. 75 S
Inhalt: Zwischen 2007 und 2012 haben wir die Lebensentwürfe und Lebensverläufe von jungen Frauen und Männern verfolgt. Heute sind die Befragten 21 bis 34 Jahre alt. Welche Einstellungen haben sie zu Familie, Arbeit und Leben? Wie haben sich ihre Hoffnungen, Träume und Pläne über die Zeit verändert? Das vorliegende Discussion Paper stellt die Ergebnisse der Untersuchung dar und kommentiert diese im Licht aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. (Autorenreferat)
Inhalt: We have tracked the scripts and life course of young women and men from 2007 to 2012. Today the interviewees are 21 to 34 years old. What are the attitudes towards family, work and life? How did their hopes, dreams and plans change over time? This discussion paper presents the results of the study and relates them to current developments of society. (author's abstract)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; social inequality; gender-specific factors; Lebenslauf; life career; junger Erwachsener; young adult; Wertorientierung; value-orientation; gender; Identifikation; identification; Identitätsbildung; identity formation; Handlungsorientierung; action orientation; sozialer Wandel; social change; Federal Republic of Germany; Familie-Beruf; work-family balance; Beschäftigung; employment; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; Kinderwunsch; desire for children; Befragung; survey
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
"Ritzen" und andere Hautzeichen bei Jungs und jungen Männern: ein Plädoyer für eine Erweiterung des Diskurses um sozialwissenschaftliche Lesarten
Titelübersetzung:"Scratches" and other skin signs among boys and young men: a plea for an extension of the discourse concerning social science readings
Autor/in:
Friebel, Harry
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 7 (2012) 3, S 357-361
Inhalt: Jungen und Mädchen, junge Männer und junge Frauen fügen sich unterschiedliche Körpermodifikationen zu: manchmal mit Tattoos und Piercings als Ausdrucksmittel; manchmal aber auch mit "Ritzen", wie eine charakteristische Form nicht akzeptierten selbstverletzenden Verhaltens (SSV) in der Alltagssprache genannt wird. Die klassische wissenschaftliche Definition versteht unter SVV bzw. "Nonsuicidal Self-Injury" die gezielte oder bewusste Verletzung oder Beschädigung des eigenen Körpers ohne Tötungsabsicht. Nicht selten sind unterschiedliche Hautzeichen mit stereotypen Geschlechterzuweisungen assoziiert. Medien reproduzieren ebenso wie medizinische und therapeutische Experten häufig ein geschlechtstypisches Zerrbild, wonach "Ritzen" in erster Linie ein Mädchenproblem darstellt. Die Forschungslage und die Literatur zum SVV von Jungen und jungen Männern sind im deutschsprachigen Raum ebenso defizitär wie die Beratungspraxen für Betroffene. Der Autor richtet daher den Blick auf Forschungsdesiderate und vernachlässigte Gesichtspunkte des Jungendiskurses und plädiert vor diesem Hintergrund für eine Erweiterung von sozialwissenschaftlichen Lesarten über das SVV sowohl als fallspezifisches als auch als fallunspezifisches Phänomen; sowohl in der Logik des individuellen Subjekts als auch in der Logik der gesellschaftlichen Gelegenheitsstrukturen. (ICI2)
Gendered Negotiations: Engagements with 'Modernity' and Identity Change amongst Chiapeneco Youth in Mexico
Autor/in:
Ruse, Jamie-Leigh
Quelle: Studies of Transition States and Societies, 3 (2011) 2, S 26-41
Inhalt: "In this paper I wish to examine how changes have occurred in the processes of gendered identity construction amongst Mexican youths through examining local experiences of global, and specifically Mexican, modernities. Based on f eldwork carried out amongst youths in the city of San Cristobal de las Casas, in the southern Mexican state of Chiapas, my analysis addresses how youths plan for the future in the context of economic and political marginalisation, and how this affects the way in which they pursue different forms of romantic relationships. I also address changes that have occurred in youths’ understandings, perceptions and performances of their gendered identities in the context of a highly developed local tourist industry, the advent of mass media, and new online social worlds. My study shows how gendered identity construction amongst youths here becomes context-dependent, and how it encompasses individual agency whilst at the same time being negotiated through wider structural and social limitations. I also wish to demonstrate how changing gendered identities amongst youths are constantly constructed and renegotiated by individuals seeking to accommodate notions of modernity with perceptions of the traditional, and how these individuals balance contesting notions of gendered identities within themselves. This is, therefore, a study of local and gendered identity change amongst youths in the context of localised modernities and rapid social change." (author's abstract)