Inhalt: Wie wirken Herrschaftsverhältnisse in gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaften? Wie lassen sich Ungleichheiten im Zusammenhang erforschen? Die Intersektionale Mehrebenenanalyse ist ein vielseitig anwendbares Instrument für subjektzentrierte und praxisorientierte Sozialforschung im Rahmen einer intersektional-feministischen Gesellschaftsanalyse. Die Autorinnen stellen die Theorie des Intersektionalen Mehrebenenansatzes vor und führen Schritt für Schritt durch den Forschungsprozess: von der Konzeption über die Datenerhebung und -auswertung bis zu den Ergebnissen. Zudem werden die Potenziale der Methode für die intersektionale Praxisforschung ausgelotet.
Schlagwörter:Sozialforschung; social research; qualitative Methode; qualitative method; Mehrebenenanalyse; multi-level analysis; Intersektionalität; intersectionality; Gesellschaftstheorie; theory of society; Methodologie; methodology; Datengewinnung; data capture; empirische Forschung; empirical research; Mehrfachdiskriminierung
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Frauen- und Geschlechterforschung
Using fiction to reveal truth: challenges of using vignettes to understand participant experiences within qualitative research
Titelübersetzung:Zum Verständnis der Erfahrungen von Forschungsteilnehmenden in qualitativen Forschungsprojekten
Autor/in:
Rizvi, Sana
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20 (2019) 1, 18 S
Inhalt: Vignettes are increasingly used within qualitative studies to research difficult topics, requiring ethical mindfulness and sensitivity from researchers. In this article, I examine the methodological issues of incorporating vignettes within qualitative research, specifically my research exploring South Asian maternal experiences of supporting their children with special education needs and disability (SEND). I present participants with seven vignettes concerning the roles of religion, culture, gender and immigrant history. By presenting the participants' responses, I explore the applicability of two ensuing methodological concerns: 1. Are authentic representations useful and straightforward measure of vignette's effectiveness? 2. Do reduced socially desired responses reflect the effectiveness of a vignette? I consider these questions in detail, as well as how addressing the first issue affected my commitment to the second issue. I conclude that vignettes can be a rich point of reference from which participants can exercise agency and actively construct their own understanding of the issues presented in the vignettes.
Enclothed knowledge: the fashion show as a method of dissemination in arts-informed research
Titelübersetzung:Kleidungswissen: Modenschauen als Verfahren zur Verbreitung der Ergebnisse kunstbasierter Forschung
Autor/in:
Barry, Ben
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 18 (2017) 3, 23 S
Inhalt: In diesem Beitrag befasse ich mich mit dem Prozess, dem Nutzen und den Problemen, denen ich bei dem Versuch begegnet bin, eine Modenschau als Mittel zur Verbreitung der Ergebnisse aus qualitativer Forschung zu konzipieren und zu realisieren. Modenschauen erleichtern den Zugang zu einer spezifischen Datenart, die ich als "Kleiderwissen" bezeichne, und der für statische oder verbale Beschreibungen nicht bestünde. Sie sind zugleich ein Raum, in dem Wissen der Teilnehmenden zirkuliert und in dem Forschende mit unterschiedlichen Adressat/innen in Berührung kommen können. Sie müssen sich aber auch ethischer Dilemmata gewahr sein, die u.a. daraus resultieren, dass Anonymität infolge des öffentlichen Charakters von Modenschauen nicht sichergestellt werden kann und besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Ich versuche schließlich zu zeigen, dass Modenschauen einen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit leisten können, da sie erlauben, enge und stereotype Verständnisse marginaler Identitäten zu transformieren.
Inhalt: In this article, I investigate the processes, benefits and dilemmas of producing a fashion show as a method of dissemination in arts-informed qualitative research. I examine a project that used a fashion show to analyze and represent interview findings about men's understandings and performances of masculinities. Fashion shows facilitate the dissemination of new qualitative data -what I coin "enclothed knowledge"- which is embodied and inaccessible through static or verbal descriptions. Fashion shows also enable participants to shape knowledge circulation and allow researchers to engage diverse audiences. Despite these benefits, researchers have to be mindful of ethical dilemmas that occur from the absence of anonymity inherent in public performances and therefore I suggest strategies to mitigate these threats to research ethics. Ultimately, I argue that fashion shows advance social justice because the platform can transform narrow, stereotypical understandings of marginalized identities.
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 17 (2016) 2, 31 S
Inhalt: Ganzkörper-Kartografien wurden für Forschungszwecke erstmals in einem Projekt genutzt, in dem es um einen Vergleich von weiblicher Identität und Reproduktion zwischen ländlichen Regionen in Jamaika und in Großbritannien ging. Danach wurde dieser Ansatz im Rahmen eines in Südafrika durchgeführten Workshops weiterentwickelt mit dem Ziel, den Erfahrungen HIV-positiver Menschen zum Ausdruck zu verhelfen, der Stigmatisierung entgegenzuwirken und die Forderung nach der Bereitstellung anti-retroviraler Medikamente zu unterstützen. Bei einer Ganzkörper-Kartografie werden die Körperumrisse einer Person nachgezogen, um einen lebensgroßen Umriss zu generieren, der innerhalb eines kreativen und reflexiven Prozesses gefüllt wird, sodass ein Bild entsteht, das die multiplen Aspekte verkörperlichter Erfahrung repräsentieren soll. Es handelt sich bei Körper-Kartografien um eine qualitative, genauer im Bereich partizipativer Ansätze angesiedelte Methodik, deren Aufgabe es ist, Wissen zu generieren und zu distribuieren. Es bestehen aber nach wie vor Unsicherheiten, wie, von wem und in welchem Kontext die Methode zu nutzen ist. Deshalb präsentieren wir in diesem Beitrag eine systematische Bestandsaufnahme der verfügbaren Literatur. Es zeigt sich, dass sich Nutzungen von Kartografien insbesondere in Forschungs-, therapeutischen und erzieherischen Kontexten finden. Der Wert, der dabei z.B. auf soziale Gerechtigkeit, auf den Transfer von Wissen, auf Forschung und auf therapeutischen Nutzen gelegt wird, variiert tlw. erheblich, ebenso Intention und Durchführung des Verfahrens. Und obwohl der bisherige Stand recht vielversprechend ist, wären zusätzliche empirische Studien hilfreich, um die spezifischen Charakteristika von Körperkartografien im Rahmen wissenschaftlicher Forschung bzw. innerhalb klinischer, erzieherischer oder politischer Settings besser einschätzen zu können. (Autorenreferat)
Inhalt: The first recorded instance of whole-body-mapping for research purposes is a comparison of women's identity and the concept of the reproductive system in rural Jamaica and the UK. It was later developed in a structured workshop process in South Africa to give voice to the experiences of HIV positive individuals, decrease stigma, and advocate for provision of anti-retroviral medication. Whole-body mapping involves tracing around a person's body to create a life-sized outline, which is filled in during a creative and reflective process, producing an image representing multiple aspects of their embodied experience. Body-mapping holds promise as a qualitative, participatory research method to produce and disseminate knowledge. However, it is unclear how it is being used, by whom, and in what context. This article presents the findings of a systematic review of body-mapping in the published literature. The review identifies various implementations of body-mapping in research, therapeutic, and educational contexts. The degree of emphasis on social justice, knowledge translation, research, and therapeutic benefit varies a great deal, as does the intent and use of body-mapping. While body-mapping holds promise, more empirical investigation would be valuable in determining its characteristics in research, clinical, educative and political spheres. (author's abstract)
Ethical tensions as educative spaces in narrative inquiry
Titelübersetzung:Ethische Spannungen als Lehr-/Lernraum in narrativen Studien
Autor/in:
Park, Elly; Caine, Vera; McConnell, David; Minaker, Joanne
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 17 (2016) 2, 19 S
Inhalt: In "The Human Condition" (1958) ermutigt uns Hannah Arendt, uns intensiv mit unserer Rolle in Beziehungen auseinanderzusetzen und aufmerksam gegen eigene Handlungen und Intentionen zu sein. In diesem Beitrag greifen wir ethische Spannungen auf, die eine von uns im Verlauf ihrer Forschungsarbeit mit Frauen mit Lernschwierigkeiten erlebte, die Berührungen zu Einrichtungen der Strafverfolgung hatten. Genauer geht es um die Promotion der Erstautorin, die in ihrer Studie vier Frauen zu deren Leben befragte. Die ethischen Themen, die in diesem Zusammenhang deutlich wurden, sind vielschichtig und komplex, und sie warfen Fragen nach Engagement und Verantwortlichkeit auf. Wir behandelten die hiermit verbundenen Spannungen als Lehr-/Lernraum für die Promovendin und ihr Supervisionskomitee. Im Besonderen beschäftigten wir uns mit der Frage, wer wir als Forschende sind bzw. wie wir zu Forschenden werden in Beziehung zu den Menschen, die wir in unseren Studien befragen. Als Beitrag zur Debatte über Ethik in der qualitativen Sozialforschung betonen wir die Notwendigkeit, Forschungsbeziehungen als Teil eines komplexen Netzwerkes zu verstehen, das uns als menschliche Wesen miteinander verbindet. (Autorenreferat)
Inhalt: In "The Human Condition", Hannah Arendt (1958) calls us to think deeply about our role in relationships, to be mindful of our actions and intentions. In this article, we take up the ethical tensions one of us faced while working alongside women with learning difficulties, who have been involved in the criminal justice system. The narrative inquiry is based on the doctoral research of the first author, who engaged with four women in the living and telling of their experiences. The ethical questions that surfaced were complex, multilayered, and called forth questions of commitment and responsibilities. These tensions are contemplated as educative spaces by the first author and her supervisory committee. In particular, we look at ethical considerations in terms of who we are and are becoming as researchers in relation to participants we work with. Within the ongoing discourse about qualitative research ethics, this article emphasizes the need to think about research relationships as part of an intricate web that connects us all as human beings. (author's abstract)
Researching one's own field: interaction dynamics and methodological challenges in the context of higher education research
Titelübersetzung:Das eigene Feld beforschen: Interaktionsdynamiken und methodische Herausforderungen im Kontext der Hochschulforschung
Autor/in:
Malli, Gerlinde; Sackl-Sharif, Susanne
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 1, 16 S
Inhalt: "Im Unterschied zu quantitativ-methodischen Zugängen, die Interaktionseffekte für gewöhnlich als Fehler oder Störgrößen behandeln, verstehen wir Interviews als soziale Situationen und Interaktionsdynamiken zwischen Interviewten und Interviewenden als konstitutiv für Datenerhebung und -interpretation. Im Rahmen eines Projekts zur Hochschulforschung führten wir eine Reihe von Interviews mit AkteurInnen des akademischen Feldes durch. Aufgrund unserer Felderfahrungen nehmen wir an, dass Interviews den Interviewten immer auch eine Gelegenheit bieten, sich in einem diskursiven Prozess selbst darzustellen. In diesem Beitrag wollen wir daran anschließend zunächst zeigen, dass wir von vielen unserer InterviewpartnerInnen als Evaluatorinnen wahrgenommen wurden. Wir gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass die Selbstdarstellungen der InterviewpartnerInnen und ihre rhetorischen Strategien durch das evaluative und kompetitive Umfeld der 'unternehmerischen Hochschule' geprägt sind, weswegen auch die Interviews vor dieser Folie zu betrachten sind. Darüber hinaus fassen wir unterschiedliche Typen von Interaktionseffekten zusammen, die auftreten können, wenn AkteurInnen interviewt werden, die einen höheren sozialen Status als die ForscherInnen aufweisen. Diese 'research up'-Effekte sowie die Wahrnehmung der InterviewerInnen als EvaluatorInnen beeinflussten nicht nur, wie und was uns die InterviewpartnerInnen mitteilten, sondern auch, was sie nicht zur Sprache brachten. Deshalb plädieren wir dafür, dass ForscherInnen den Interaktionseffekten im Prozess der Dateninterpretation aufmerksam begegnen sollten, da diese Hinweise auf Spannungsfelder, Konflikte oder konfligierende Perspektiven liefern können." (Autorenreferat)
Inhalt: "In contrast to quantitative approaches, where interaction effects are usually regarded as errors or disruption, we understand interviews as social situations and the interaction dynamics between interviewee and interviewer as constitutive for data collection and interpretation. We conducted interviews with various actors from the academic field for a research project in higher education research. Based on our field experience we assume that interviews also offer opportunities for the respondents to present themselves in a discursive process. In this article we first show that many of our interviewees perceived us as evaluators. We argue that the interviewees' self-presentations and rhetorical strategies were shaped by the evaluative and competitive environment in which they took place, i.e. that of the entrepreneurial university. Furthermore we sum up various types of interactive effects which can occur when researchers interview actors with a higher status in the academic field. These research up-effects as well as the interviewees' perception of us as evaluators influenced both how and what they told us as well as what they kept silent. Therefore we plead that researchers should look out more carefully for interaction dynamics when interpreting data, as they also might be pointers to tensions, conflicts or opposing perspectives." (author's abstract)
Menschen mit Behinderungen als GrenzgängerInnen im akademischen Raum: Chancen partizipatorischer Forschung
Titelübersetzung:People with disabilities as border crossers in the academic sector: chances for participatory research
Autor/in:
Goeke, Stephanie; Kubanski, Dagmar
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 1, 29 S
Inhalt: Menschen mit Behinderungen sind derzeit gar nicht oder nur vereinzelt am Forschungsgeschehen zum Themenkreis Behinderungen aktiv beteiligt. Demgegenüber steht die Tatsache einer langen sonderpädagogischen und medizinischen Forschungstradition, in der entweder über behinderte Menschen geforscht wird oder StellvertreterInnen Auskunft über das Befinden behinderter Menschen geben. In unserem Beitrag stellen wir zunächst zum Thema des Einbezugs behinderter Frauen und Männer als aktive ForscherInnen die unterschiedlichen Ansätze von partizipatorischer, emanzipatorischer, inklusiver und transdisziplinärer Forschung vor und verdeutlichen deren Herkunft und Charakteristika. Vor dem Hintergrund von Pierre BOURDIEUs Soziologie und mithilfe der Grundbegriffe "Feld", "Kapital" und "Habitus" kann praxisnah gezeigt werden, wie es zum Ausschluss behinderter Menschen aus dem akademischen Raum kommt und welche Zugangsbarrieren bestehen. Ergänzt wird dies durch Beispiele aus unserer Forschungspraxis. Die Ergebnisse aus der Forschung im deutschsprachigen Raum zeigen, dass Menschen mit Behinderung umfassender in die Konzipierung von Forschungsvorhaben, die Durchführung von Erhebungen und die Interpretation von Datenmaterial einbezogen werden sollten. Deshalb muss ein radikaler Umdenkprozess in Bezug auf Forschungsprozesse an Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstituten stattfinden. Sprachliche Barrieren und Machtverhältnisse müssen in den Blick genommen werden. Forschungsmittel sollten in den entsprechenden Zusammenhängen an den Nachweis einer Beteiligung behinderter Menschen gebunden werden.
Inhalt: Currently people with disabilities have a small or non-existent presence in research activities that explore the lives of people like them. However, there is a strong tradition of such research in special education and medical research. In this article we introduce various approaches to participatory, emancipatory, inclusive, and transdisciplinary research, and illustrate their origin and characteristics. Based on Pierre BOURDIEU’s theory and principles of field, capital and habitus, reasons are illustrated why people with disabilities are excluded from the academic world, as well as the barriers they have to face. We offer examples from our own research practice. The results of research in German-speaking countries confirm that people with disabilities should be included in the design of research projects, the process of evaluation, and the interpretation of data. Because of that we appeal for a radical change at institutions of higher education and a comprehensive inclusion of people with disabilities in the conception of research projects as well as in the operation of surveys and the evaluation and interpretation of data. Linguistic barriers as well as the balance of power ought to be reviewed. The granting of research funds ought to be contingent upon approved participation of people with disabilities.
Schlagwörter:Forschungsprozess; research; Bourdieu, P.; Behinderter; qualitative method; Partizipation; Methode; method; research approach; Forschungsansatz; qualitative Methode; participation; social research; research process; Bourdieu, P.; Sozialforschung; handicapped; partizipatorische Forschung; emanzipatorische Forschung; inklusive Forschung; transdisziplinäre Forschung; Frauen und Männer mit Behinderungen; participatory research; emancipatory research; inclusive research; transdisciplinary research; women and men with disabilities
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, soziale Probleme
Is the discourse of hybridity a celebration of mixing, or a reformulation of racial division? A multimodal analysis of the Portuguese magazine Afro
Titelübersetzung:Ist der Hybriditätsdiskurs ein Beleg kultureller "Mischung" oder eine Neuauflage der Rassensegregation? Eine multimodale Analyse der portugiesischen Zeitschrift Afro
Autor/in:
Carvalheiro, José Ricardo
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 2, 29 S
Inhalt: Lange Zeit war die Untersuchung von Beziehungen zwischen "Rassen" von spezifischen Paradigmen – insbesondere Assimilation vs. Multikulturalismus – dominiert, die auf Unterschiedlichkeit abhoben (als Problem bzw. als besondere Potenz). In neuerer Zeit hat die Vorstellung der "Mischung" von und des Austausches zwischen "Rassen" und Kulturen, haben Konzepte wie "creolization" oder "hybridization" an Bedeutung gewonnen. Ausgangspunkt dieses Artikels ist die Beobachtung, dass die Vorstellung "rassischer" oder kultureller "Mischung", von Hybridität bzw. "mestiçagem", eine zentrale ideologische Bastion der letzten Dekade des portugiesischen Kolonialismus war. Wenn Hybridität also kein neuer Begriff und Diskurs im zeitgenössischen Portugal ist, worum geht es bei diesem Konzept heute? Und was können wir aus dem portugiesischen Hybriditätsdiskurs über die portugiesische Situation hinaus lernen? Der Beitrag geht diesen Fragen mittels einer Kombination von visuellen und linguistischen Analysen des Lifestyle-Magazins Afro nach als einem Ort, an dem zeitgenössische Diskurse über "Rassen" ineinandergreifen.
Inhalt: For many years the study of "race" relations was dominated by paradigms—of assimilationism and multiculturalism—which highlighted difference and division (as a problem, or a virtue). In more recent years the idea of racial and cultural mixing—creolization or hybridization—has become an important concept in ethnic and racial studies. The starting point of this article is the observation that the idea of racial and cultural mixture—hybridity or mestiçagem—was a key ideological feature of Portuguese colonialism in its last decades. If hybridity is not therefore a new discourse in Portugal, what is the place for it today and what kind of hybridity is being referred to? What might the Portuguese case tell us about discourses of hybridity more generally? The article explores these questions through a combined visual and linguistic analysis of the lifestyle magazine Afro as a site where contemporary discourses about "race" intertwine.
Ups and downs of teaching the biographical approach
Titelübersetzung:Höhen und Tiefen in der Lehre der Biographieforschung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Zeitschrift für Qualitative Forschung, 11 (2010) 2, S 183-195
Inhalt: "Als Wissenschaftlerin und Forscherin, die den biographischen Ansatz lehrt und anwendet, hat die Autorin nicht nur viele professionelle Erfahrungen gewonnen, es haben sich auch viele Zweifel eingestellt, die sie in diesem Aufsatz präsentiert. Im Anschluss an ihre einleitenden Bemerkungen wird sie den biographischen Ansatz als eine spezifische Perspektive zur Analyse der gesellschaftlichen Wirklichkeit vorstellen, bevor sie ein stereotypenhaftes Bild dieser Forschungsrichtung diskutiert und es mit der Perspektive einer Wissenschaftlerin konfrontiert, die die diesen Ansatz anwendet. In dieser Reflexion bezieht sie sich auch auf ihre Versuche und Erfahrungen in der Lehre. Im letzten Abschnitt geht es um einige Schwierigkeiten und Probleme im Ausbildungsprozess. Die Autorin wird Fragen stellen, aber sich noch keine endgültigen Antworten zutrauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being a scholar and researcher teaching and using the biographical approach the author has gained not only professional experience but also lots of doubts which he will present in this paper. After her introductory remarks she will begin by introducing the biographical approach as a specific perspective of analyzing social reality. Then she will discuss a stereotypical image of biographical research and try to contrast it with the perspective of a scholar who uses the biographical approach. This reflection is accompanied by references to her teaching attempts and experiences. In the last section she will point out some difficulties and problems related to the teaching process. The author poses questions to reflect on the issue, though he dares not to give final answers." (author's abstract)
"Fragend schreiten wir voran" – eine Replik auf die Altvorderen der qualitativen Sozialforschung
Titelübersetzung:"While we are questioning we are progressing" - A Reply to the Ancestors of Qualitative Research
Autor/in:
Götsch, Monika; Klinger, Sabine; Thiesen, Andreas
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 3, 10 S
Inhalt: Angestoßen durch die von Jo REICHERTZ dargelegten Einschätzungen zur Entwicklung qualitativer Sozialforschung hat das Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung 2009 (http://www.berliner-methodentreffen.de/) folgende zentrale Fragen aufgeworfen: Stehen wir vor dem Ende der kritischen Sozialforschung? Kann ihr mögliches Finitum mit einer unkritischen Masse junger Nachwuchsforscher/innen in Verbindung gebracht werden?
Wir plädieren in unserer Replik auf die "Altvorderen" der qualitativen Sozialforschung für eine Auflösung bipolar-konstruierter Denkschemata und einen hybriden Turn, der sich durch eine grundsätzlich offene, reflexive und dekonstruierende Haltung der Forschenden zu bewähren hat. Am Beispiel der Ethnografie und der Geschlechterforschung versuchen wir zu zeigen, dass es durchaus Potenziale für eine Zukunft kritischer Sozialforschung gibt, jenseits von Sklav/innen marktgesteuerter Auftragsforschung und den Charakterdarsteller/innen der ewigen Hall of Fame der Sozialforschung.
Inhalt: REICHERTZ' reflections on the development of qualitative research during the Berlin Meeting on Qualitative Research Methods in 2009 (http://www.berliner-methodentreffen.de/) have led to the following central questions: Are we facing the end of critical social research? Is this possible end correlated with an uncritical mass of young scientists? In their reply to the ancestors of qualitative research the present authors advocate the abolition of a bipolar thinking about the issues and support a hybrid turn, standing the test through a fundamentally open-minded, reflexive, and deconstructive researcher`s attitude. Using the example of ethnography and gender studies we show that there are indeed opportunities for the future of critical social research: This approach would take place beyond the slaves of market-controlled contract research and ahead of the characters of the eternal hall of fame of social research.
Schlagwörter:gender studies; methodology; Methodologie; reflexivity; qualitative method; Ethnographie; Triangulation; empirical social research; ethnography; triangulation; Geschlechterforschung; qualitative Methode; Reflexivität; empirische Sozialforschung; Berliner Methodentreffen; kritische qualitative Sozialforschung; Dekonstruktion; Berlin Meeting on Qualitative Research Methods; critical qualitative research; reflexivity; deconstruction; ethnography; gender studies
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung