Was wird aus der Geschlechterdifferenz im Alter? : über die Angleichung von Lebensformen und das Ringen um biografische Kontinuität
Titelübersetzung:What will become of the gender difference during old age? : alignment of ways of life and the struggle for biographical continuity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Älterwerden neu denken: interdisziplinäre Perspektiven auf den demografischen Wandel. Sylvia Buchen (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 197-215
Inhalt: Die Autorin setzt sich kritisch mit der These einer "Feminisierung des Alters" auseinander, die besagt, dass der Verlust der Erwerbsarbeit für Männer eine 'strukturelle Feminisierung' bedeute und es damit zu einer Angleichung der Geschlechter komme. Am Beispiel biografischer Erzählungen im Kontext der Biografieforschung zeigt die Verfasserin die Tendenz Älterer, ihre Lebensgeschichte in der Erinnerung normativen Erwartungen anzupassen, obwohl das Leben ganz anders verlief. Demzufolge sieht sie in Biografiearbeit (z.B. im Kontext von Schreibwerkstätten) eine Möglichkeit zur Problematisierung der Konstruktionsweisen biografischer Erzählungen als wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Neuem im Alter. (ICF2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Gleichzeitigkeit von Gleichheitsnorm und Geschlechterdifferenzierungen im Berufsfeld Familienrecht: zur Bedeutung lebenspraktischer Entscheidungen
Titelübersetzung:Simultaneity of the equality norm and gender differentiations in the occupational field of family law: the meaning of practical life ajudications
Autor/in:
Maiwald, Kai-Olaf; Gildemeister, Regine
Quelle: Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen?: widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen. Regine Gildemeister (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 56-75
Inhalt: Am Beispiel des Berufsfeldes 'Familienrecht' setzten sich die Autoren mit dem Problem der Gleichzeitigkeit von Gleichheitsnorm und Geschlechterdifferenzierung auseinander. Als Ausgangspunkt der Analyse wird die Fragestellung im Hinblick auf die Gleichzeitigkeit von universalistischer Orientierung und Persistenz des Geschlechterpartikularismus in modernen professionellen Berufsfeldern präzisiert. Vor diesem Hintergrund werden Befunde eines Forschungsprojekts zu Geschlechterdifferenzierungen im Berufsfeld Familienrecht erläutert. Auf dieser Grundlage wird eine Hypothese zur Persistenz von Geschlechterdifferenzierungen in Berufsfeldern formuliert. (ICG2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politik und Geschlecht : programmatische Gleichheit und die Praxis der Differenzierung
Titelübersetzung:Politics and gender : programmatic equality and differentiation practice
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Robert, Günther
Quelle: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, (2003) Nr. 14, S. 217-239
Inhalt: Die Autoren beleuchten die Logik und die Wirkungen einer binär verfassten sozialen Konstruktion von Geschlecht aus einer wissenssoziologischen Perspektive. Nach einer einleitenden Erörterung der Grenzen und Gefahren einer Kategorisierung von "Geschlecht" betrachten sie die alltägliche soziale Praxis im Medium kommunikativer Interaktionen sowie den Stellenwert der sozialen Form der heterosexuellen Paarbeziehung. Sie untersuchen ferner die Dimension der institutionellen Ordnungen am Beispiel der Politik der Gleichstellung bzw. des "Gender Mainstreaming". Sie möchten mit ihren Ausführungen zeigen, dass im Rahmen institutionalisierter Politik Präsuppositionen und Bezugnahmen strukturell unterstellbar und auch empirisch nachweisbar sind: Politik referiert auf gesellschaftliche Konstrukte und reformuliert diese auf der Grundlage eigener Deutungssysteme und Semantiken. Die Autoren diskutieren unterschiedliche Dimensionen und Aggregationsebenen der sozialen Wirklichkeit von Geschlecht, auf die sich die Politik bezieht bzw. die Politik in der Art ihres Bezuges voraussetzt. (ICI)