Quelle: Handbuch Sportsoziologie. Kurt Weis (Hrsg.), Robert Gugutzer (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2008, S. 179-188
Inhalt: Geschlecht hat sich als soziales Ordnungsmuster erhalten, weil zugeschriebene Geschlechtsmerkmale vorrangig auf biologische Voraussetzungen zurückgeführt werden können und damit von selbst als natürlich und natürlich ungleich erscheinen. Angesichts der Körperzentriertheit des Sozialsystems Sport liegt eine Naturalisierung der sozialen Differenzierung nahe. Ausgehend von der Konzeption, dass die Geschlechterdifferenz im Sport in den sozialen Strukturen und kulturellen Wissensbeständen eingebaut ist und in der sozialen Praxis interaktiv aufgegriffen wird, werden beide Aspekte von Sozialität in ihrer Relevanz für die Geschlechterordnung im Sport beleuchtet. In wie fern soziale Strukturen Träger der Geschlechterdifferenz sind, wird aus konstruktivistischer Perspektive an Erwartungs-, Deutungs- und Konstellationsstrukturen verdeutlicht. Eine sozialkonstruktivistische Analyse, die die sozialen Strukturen und Prozesse der Geschlechterkonstruktionen im Sport sichtbar macht, kann auf den Abbau sozialer Ungleichheit hinwirken. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Genderarrangements und Organisationsentwicklung im Sport
Titelübersetzung:Gender arrangements and organizational development in sport
Autor/in:
Hartmann-Tews, Ilse; Combrink, Claudia
Quelle: Organisationsentwicklungen und De-Institutionalisierungsprozesse im Sport. Thomas Alkemeyer (Hrsg.), Bero Rigauer (Hrsg.), Gabriele Sobiech (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Reihe Sportsoziologie), 2005, S. 83-98
Inhalt: Die Verfasserinnen erläutern zunächst die konstruktivistische Perspektive auf Organisationskultur mit ihren Elementen "normative Erwartungshaltungen", "Konstellationsstrukturen" und "Deutungsstrukturen". Sie legen im Folgenden Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, für das eine Interviewstudie mit den Präsidien von acht ausgewählten Landesfachverbänden in NRW, eine Dokumentenanalyse derselben Verbände und eine schriftliche Befragung der Präsidien und Jugendvorstände aller nordrhein-westfälischen Fachverbände durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt des Untersuchungsinteresses standen Erwartungs- und Deutungsstrukturen der Präsidiumsmitglieder zum Thema Gleichstellung. Die Ergebnisse der Untersuchung informieren über die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen, Deutungsstrukturen zur Gleichstellung von Männern und Frauen und Deutungsstrukturen zur geschlechtsbezogenen Segregation in ehrenamtlichen Führungsgremien. Die Untersuchungsergebnisse lassen erkennen, dass Prozesse des Gendering in den sozialen Strukturen von Sportorganisationen wirksam werden und geben Hinweise auf die Komplexität dieser Prozesse. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport: Neue Perspektiven der Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft
Titelübersetzung:Social construction of gender in sport: new prospects for gender studies in sports science
Autor/in:
Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Petra Gieß-Stüber (Hrsg.), Marie-Luise Klein (Hrsg.), Christa Kleindienst-Cachay (Hrsg.), Karen Petry (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 13-27
Inhalt: Eine systematische Beschäftigung mit der sozialen Geschlechterordnung im Sport ist in Deutschland erst seit Anfang der 1980er Jahre zu beobachten. Im vorliegenden Aufsatz werden zunächst zentrale Fragestellungen, theoretische Prämissen und methodische Zugänge der sportwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung skizziert und vor dem Hintergrund des Reflexionsstandes der sozialwissenschaftlichen Forschung eingeordnet. Dabei geht es der Autorin weniger um eine differenzierte Aufarbeitung der Erkenntnisse und Positionen, sondern um das Aufzeigen von zentralen Untersuchungsfeldern und exemplarischen Forschungsansätzen. Sie beleuchtet ferner das analytische Potenzial von konstruktivistischen Theorieperspektiven und weist auf methodologische Konsequenzen für eine sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung im Sport hin. (ICI)