Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 293-309
Inhalt: Die mannigfaltigen Funktionen der Evaluation erklären - so die These des Beitrags- , warum es nur schwer möglich ist, Evaluationen trennscharf von Managementtechniken (incl. Qualitätsmanagement, Controlling, Auditing) abzugrenzen. Dies scheitert auch an der Vagheit des Evaluationsbegriffs. Für jeden Abgrenzungsversuch lässt sich exemplarisch ein Evaluationsverfahren oder eine Managementtechnik benennen, die sich der Abgrenzung nicht fügt. Der Autor empfiehlt daher, Evaluation als einen Oberbegriff zu sehen, unter dessen Dach eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Techniken und Verfahren, Erhebungsdesigns und mehr oder weniger starke Verknüpfungen mit Konsequenzen versammelt sind. Je nachdem, welche Funktionen besonders betont werden, verschieben sich auf einem Kontinuum Nutzen und Wirkungen ebenso wie intendierte und nicht intendierte Effekte von Evaluationen. Diese Einwände stellen die Notwendigkeit von Evaluationen jedoch nicht in Frage. Strittig ist vielmehr die Häufigkeit von Evaluationen, die Angemessenheit der gewählten Verfahren und Indikatoren, ihre Steuerungswirkung und die Frage, wie sich die Ergebnisse in ein institutionelles Qualitätsmanagement integrieren lassen. Insgesamt zeichnet sich für den Autor deutlich ab, dass Evaluationen sparsam eingesetzt und sinnvoll in ein kontinuierliches Monitoring zentraler institutioneller Ziele integriert werden müssen. (ICA2)
Evaluation der Exzellenzinitiative: Gibt es objektive Kriterien für Exellenz?
Titelübersetzung:Evaluation of the Excellence Initiative: are there objective criteria for excellence?
Autor/in:
Hornbostel, Stefan
Quelle: Making Excellence: Grundlagen, Praxis und Konsequenzen der Exzellenzinitiative. Roland Bloch (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.), André Lottmann (Hrsg.), Carsten Würmann (Hrsg.). Bielefeld: Bertelsmann (GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung), 2008, S. 49-63
Inhalt: Der Kompromisscharakter der Exzellenzinitiative, der auch in den Ausschreibungskriterien deutlich wird, so der Verfasser, führt dazu, dass sich eine Evaluation der Initiative auf ein ganzes Bündel von Zielen einrichten muss. Viele der Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind nur in einer längerfristigen und vergleichenden Perspektive beurteilbar. Die Forderungen des Wissenschaftsrats nach "Messbarkeit des Erfolges" stellt darüber hinaus hohe Anforderungen an die Operationalisierung relativ vager Ziele. Die Frage, ob es objektive Kriterien für die Evaluation der Exzellenzinitiative gibt, kann man sicherlich mit Nein beantworten, wenn damit die Vorstellung verbunden ist, mit wenigen Indikatoren sehr schnell zu allen Fördermaßnahmen messbare Erfolge zu präsentieren. Das heißt aber nicht, dass die Exzellenzinitiative einer Evaluation nicht zugänglich wäre. Es gibt sowohl harte wie weiche Kriterien, die fach- und förderprogrammspezifisch genutzt werden können, um die Effekte der Förderung abzuschätzen. Dazu wird es eines etwas längeren Atems bedürfen, der Entwicklung geeigneter Erfassungsinstrumente, eines Methodenmix und einer vergleichenden Perspektive. (ICF2)
Exzellenz und Evaluationsstandards im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:International comparison of excellence and evaluation standards
Autor/in:
Hornbostel, Stefan
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2007) H. 17, S. 72-75
Inhalt: Der Verfasser setzt sich mit den Standards zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen auseinander und unterscheidet drei Haupttypen: die wissenschaftsinternen methodischen Standards, Verfahrensstandards und Standards im Sinne von Referenzobjekten. Dabei stellt er fest, dass die Frage der internationalen Standardbildung beim Einsatz von Peer-Review-Verfahren weitgehend ungeklärt ist. Vor dem Hintergrund einer schnell anwachsenden Internationalisierung des Gutachterwesens diagnostiziert er einen Mangel an Wissen über die Standardisierung der Gutachterkriterien und der Maßstäbe, der Berücksichtigung und der Wirkung nationaler Review-Kulturen, wenn der enge fachwissenschaftliche Beurteilungsdiskurs überschritten wird. Er kommt zum Schluss, dass die Bildung von Standards auch in Zukunft eine Mischung aus eingeübter und durchgesetzter Praxis, aus strategischen Kalkülen und einer kritischen Reflexion sein wird. (ICG2)