Grenzgänge zwischen Wissenschaft und Politik : Geschlechterkonstellationen in wissenschaftlichen Eliten
Titelübersetzung:Intersecting points between science and politics : gender constellations in scientific elites
Autor/in:
Zimmermann, Karin; Metz-Göckel, Sigrid; Huter, Kai
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 37), 2004. 142 S.
Inhalt: "Ideologische Aufladung und historische Diskreditierung des Elitebegriffs haben Distanz gegenüber dieser stets mit Macht und Herrschaft assoziierten Thematik erzeugt. Dieses Buch zeichnet den sozialwissenschaftlichen Diskurs zu den Eliteansätzen nach und versucht, die Distanz zu minimieren, die zwischen dem Elitethema und der Frauen- und Geschlechterforschung besteht. Die Brücke zu einer produktiv-kritischen Aneignung der Thematik führt hier über eine empirische Untersuchung zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die herausragende Positionen in wissenschaftspolitischen Gremien bekleidet haben: Wie kamen sie in ihre akademischen Ämter, zu wissenschaftlicher Reputation und öffentlicher Bekanntheit? Mit diesen Innensichten und einem feld- wie machttheoretischen Zugang rücken die Grenzziehungen und Grenzgänge ebenso wie die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Politik in den Vordergrund. Damit liefert das Buch auch einen Beitrag zur Wissenschaftssoziologie und Hochschulforschung und zu den komplexer werdenden Koppelungen zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Feldern." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft
Titelübersetzung:Actors in the world of science
Autor/in:
Engler, Steffani; Metz-Göckel, Sigrid; Zimmermann, Karin
Quelle: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung. Bettina Fritzsche (Hrsg.), Eva Schäfer (Hrsg.), Claudia Nagode (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2002, S. 193-219
Inhalt: Die drei Arbeiten aus der Hochschul- und Wissenschaftsforschung, die in diesem Beitrag vorgestellt werden, beobachten die Prozesse der Konstruktion bezogen auf die Aneignung einer "Spielfähigkeit" bei Nachwuchswissenschaftlerinnen,die Herstellung der "Passfähigkeit" in Personalauswahlverfahren bei den Universitätsprofessuren und die soziale Konstruktion der "wissenschaftlichen Persönlichkeit" auf dem Weg zur Professur. Mit dem Rekurs auf die Soziologie Bourdieus werden in diesen Arbeiten nicht einfach soziale Unterschiede und Ungleichheiten etc. thematisiert, sondern Herrschaftsbeziehungen, d.h. solche, die von denjenigen, die sie anerkennen, mitkonstruiert und reproduziert werden. Damit richten sich die Forschungsinteressen in Bourdieus Soziologie auf die soziale Praxis als klassifizierende Praxis - das heißt auf die Einteilungs- und Bewertungsschemata, die in einem sozialen Feld von Akteurinnen und Akteuren verwendet werden, um ihre Sichtweisen hervorzubringen. Durch ihre Bezugnahme auf die Soziologie Bourdieus entwickeln die drei im Graduiertenkolleg entstandenen Arbeiten ein subversives sozialwissenschaftliches Forschungspotenzial, das den Blick feministischer Wissenschaftlerinnen bzw. in der Frauen- und Geschlechterforschung auf die universitäre Welt und die Art der Forschung verändert. Dieser Diskussionspunkt wird als Blickwechsel im Femalestream der Hochschulforschung abschließend aufgegriffen und im Kontext des bisher nur angedeuteten Wandels, der sich seit mehreren Jahren in der bundesrepublikanischen Frauen- und Geschlechterforschung hin zu einem konstruktivistischen Wissenschaftsverständnis vollzieht, diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die neue Frauenbildungsbewegung : Darstellung der Initiativen der letzten Jahre zur Bewußtmachung und Veränderung der Situation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb und darüber hinaus
Titelübersetzung:The new women's education movement : depiction of the initiatives of the last few years for bringing into awareness and change in situation of women in scientific research routine and beyond
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid; Bock, Ulla; Braszeit, Anne
Quelle: Frauen im Wissenschaftsbetrieb: Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen in Nordrhein-Westfalen. Teil 1-3. Ulla Bock, Anne Braszeit, Christiane Schmerl. Fachtagung "Frauen im Wissenschaftsbetrieb"; Bielefeld, 1982, S. 499-525
Inhalt: In der Frauenbildungsbewegung der letzten Jahre werden neue Entwürfe von Frauenleben, neue Ansprüche formuliert, die sich von der Frauenbildungsbewegung des vorigen Jahrhunderts unterscheiden. Um zu klären, warum Frauen nach einer langen Phase der Anpassung erneut eigene Ansprüche und Interessen in die Wissenschaft einbringen, werden die Voraussetzungen der jungen Frauengeneration unter verschiedenen Aspekten dargestellt. Die Integration der Frauen in die höheren Bildungsinstitutionen hat weder deren Inhalte, noch ihre Interaktionsstrukturen wesentlich verändert; Berufschancen bzw. Berufserfolg wurden ebensowenig beeinflußt. Angesichts dieser Widersprüche hat sich bei Frauen ein subjektives Kompetenzbewußtsein entwickelt, wobei auch informell erworbene Fähigkeiten und Lebensvorstellungen als Bewertungsmaßstab an die Arbeitsbedingungen angelegt werden. Der Wert von Familienarbeit wird zunehmend unter dem Aspekt der Selbstverwirklichung gesehen und kritisch gegen entfremdete Berufsarbeit aufgerechnet. Hintergrund sind dabei die Belastungen und Diskriminierungen in der Berufsarbeit wie auch die Lebensinteressen der Frauen, die sich sowohl gegen einschränkende Lohnarbeitsbedingungen wie auch gegen isolierende, zum Teil gewalttätige Bedingungen der Familienarbeit richten. Ein weiterer Aspekt ist ein erweitertes Politikverständnis der Frauen, das sich auch auf den Reproduktionsbereich bezieht, und neue Formen der Selbstorganisation, die von autonomen Frauengruppen bis zu institutionalisierten Organisationen reichen. Die Verfasserinnen gehen auf die Situation von Wissenschaftlerinnen ein, deren Arbeitsplatz sich als für Frauen besonders sperrig erweist. Ein wichtiger Schritt, um aus dem Schattendasein der Frauen in der Wissenschaft herauszutreten, sind Selbstorganisationen. Es wird darüber hinaus ein Förderungsprogramm gefordert, das langfristige Arbeitsmöglichkeiten in Forschung, Lehre und Weiterbildung sichert sowie dazu beiträgt, die Gesamtsituation der Frauen zu verändern. Es werden Initiativen und Projekte sowie weitere Forderungen dargestellt. (SD)