Inhalt: Biographien werden diskutiert als soziale Institution und als Organisationsprinzip individuellen Lebens, und als solche werden sie in Absetzung zu vormodernen Lebensformen als Produkt der Moderne betrachtet. Wenn Konventionen und traditionelle Bindungen erodieren, wie häufig mit der Individualisierungsthese diskutiert, sind individuelle Strategien erforderlich, um Sinnressourcen aufzubauen. Dies geschieht am Leitbegriff der sog. "Normalbiographie". Ein Lebenslauf als geregelter Ablauf aufgrund sozialer Erwartungen ("Normalbiographie") birgt jedoch die Gefahren des Normalitätbegriffs. Die Verwendung des Begriffs "normal" verweist auf die Zuordnung zu einem kulturellen Sinnsystem in einem sozialen Feld. Der Beitrag untersucht diesen Sachverhalt und die "Konstruktion von Normalität" am Beispiel der Lebensgeschichte einer 45jährigen Frau im Rahmen eines weiterbildenden Frauenstudiengangs. (ICA)
Schlagwörter:Weiterbildung; Biographie; Identität; Familie; Individualisierung; Modernisierung; Konstruktivismus; soziale Norm; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz