"Exzellente" Forschung ohne exzellente Organisation? : wie Evaluationen zur Organisationsentwicklung beitragen können
Titelübersetzung:"Excellent" research without excellent organization? : how evaluations can contribute towards organizational development
Autor/in:
Simon, Dagmar; Knie, Andreas
Quelle: Gut - besser - exzellent?: Qualität von Forschung, Lehre und Studium entwickeln. Ulf Banscherus (Hrsg.), Klemens Himpele (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.). Wissenschaftskonferenz "Gut - besser - exzellent? Qualität von Forschung, Lehre und Studium entwickeln"; Bielefeld: Bertelsmann (GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung), 2012, S. 87-96
Inhalt: Bei der Bewertung der Qualität von Wissenschaft, also beispielsweise bei institutionellen Evaluationen, spielen bislang Fragen der Organisationsentwicklung keine oder allenfalls eine marginale Rolle. Im vorliegenden Beitrag wird anhand von Evaluationsverfahren in Deutschland und Großbritannien überprüft, ob und wie Bewertungsverfahren für die internen Prozesse der Organisationsentwicklung genutzt werden können und in welchem Ausmaß dies in Abhängigkeit vom jeweiligen Verfahren geschieht. Für die Fähigkeit einer Forschungseinrichtung, Bewertungen und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen externer Gutachter in interne Organisationsprozesse zu überführen bzw. zu integrieren, sind vor allem die strategische Ausrichtung sowie die operative Umsetzung der Bewertung entscheidend. Neben der Frage, welche Bedeutung die Frage der Organisationsentwicklung grundsätzlich einnimmt, ist die Form der Kommunikation vor, nach und während der unmittelbaren Begutachtung von Belang: Welche Statusgruppen werden in welcher Weise einbezogen? In welcher Form erfolgen Feedbackprozesse? So wird in den Verfahren der Leibniz-Gemeinschaft zum Teil direkt auf die organisatorischen, strukturellen und personellen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für leistungsfähige Forschung eingegangen, während diese Rahmenbedingungen im britischen "Research Assessment Exercise" (RAE) keine oder nur eine marginale Rolle spielen. Dennoch sind auch hier Auswirkungen auf interne Umstrukturierungen der Institute bzw. Fakultäten erkennbar. (ICI2)
Reflexive Evaluation : Ziele, Verfahren und Instrumente der Bewertung von Forschungsinstituten
Titelübersetzung:Reflexive evaluation : objectives, methods and instruments of the evaluation of research institutes
Autor/in:
Röbbecke, Martina; Simon, Dagmar
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin: Ed. Sigma, 2001. 141 S.
Inhalt: Forschungsbewertungen und Evaluierungsmethoden sind in den letzten Jahren sowohl auf der internationalen als auch auf der nationalen Ebene zu wichtigen Themen der wissenschaftspolitischen Diskussion geworden. Die vorliegende Studie über eine "reflexive Evaluation", welche sich auf die Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) bzw. der so genannten "Blauen Liste" bezieht, möchte einen Beitrag zur aktuellen Diskussion in der WGL über die Ziele, Verfahren und Bewertungskriterien der zukünftigen Evaluation leisten. Das Projekt wurde am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt und stellt die Erfahrungen und Perspektiven der Evaluation in Hochschulen und ausseruniversitären Forschungseinrichtungen in den Mittelpunkt. Um ein möglichst breites Spektrum von Einschätzungen und Kommentaren zu erfassen, führten die Autorinnen neben einer Dokumentenanalyse mehrere leitfadengestützte Interviews in ausgewählten Einrichtungen der WGL durch. Es werden zunächst die historische Entwicklung der Blauen Liste zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und die institutionellen Besonderheiten der WGL skizziert. Nach einem Überblick zur aktuellen Diskussion werden die leitenden Prinzipien der Evaluation untersucht und Empfehlungen zur Generierung von Deskriptoren für die Forschungen und Dienstleistungen der Institute gegeben. Die Autorinnen zeigen, dass nicht nur der "Output", sondern die Produktionsbedingungen der Evaluation selbst von Bedeutung sind. Sie entwickeln ein Modell, das sich überwiegend auf das Verfahren der Selbstevaluation mit dem Ziel der Qualitätssicherung und -förderung insbesondere von ausseruniversitären Forschungseinrichtungen stützt. (ICI)