Ich gehörte irgendwie so nirgends hin : Arbeitertöchter an der Hochschule
Autor/in:
Bublitz, Hannelore
Quelle: Gießen: Focus Verl. (Texte zur Sozialgeschichte und Alltagsleben), 1980. 447 S.
Inhalt: Die Autorin will mit ihrer Arbeit darauf hinweisen, daß Theorie bei Arbeitern und ihren Kindern, besonders aber bei ihren Frauen nicht über Begriffe läuft, sondern über die sinnliche und assoziative Verbindung von Erlebtem. Nach der Darstellung der Entstehung von Theorie im Leben von Arbeitern und der Betrachtungsweise dieser Theorie durch Wissenschaftler, führt die Autorin im einzelnen aus, welche Widersprüche es zwischen proletarischen Erfahrungen und der herkömmlichen Wissenschaft gibt. Die Arbeit beinhaltet die Biographie der Autorin als Beispiel für ihre Theoriebildung. Im folgenden wird die Entwicklung der Arbeiterkultur und des proletarischen Lebenszusammenhangs dargestellt, um dann wieder zur konkreten Schilderung alltäglicher Erfahrungen von Arbeiterfrauen zu kommen. Die Erfahrungen von Arbeitertöchtern mit dem bürgerlichen Bildungssystem bilden den Anstoß für das abschließende Kapitel zur Theorie, die bei arbeitenden Menschen in der Arbeit, im gemeinschaftlichen Handeln und in der sinnlichen Anschauung steckt. (ISC)
Quelle: Wissenschaft und Zärtlichkeit, (1980) Nr. 6, S. 30-37
Inhalt: Es geht um die Stellung der Frau in Ausbildung und Beruf, über die anhand eines 1978 in Frankfurt stattgefundenen Erfahrungsaustausches unter etwa 120 Frauen, die in Naturwissenschaft und Technik arbeiten, berichtet wird. Es wird eine geringe Unterstützung und Repräsentanz der Frauen in Ausbildungen und Berufen dieses Bereichs festgestellt, die auf technikfeindliche Erziehung und diskriminierende Einstellungen bezüglich der Rolle der Frau zurückgeführt wird. Aufgrund des Konkurrenzdrucks, der auch unter Männern herrscht, ist einerseits eine teilweise Anpassung der Frauen an "männliche" Normen und Verhaltensweisen zu folgern, andererseits die Nichtaufgabe der Selbstidentität der Frau sowie politische Aktivität der Frauen in Fachschaften und Gewerkschaften, um die Ziele der Sicherung der Ausbildungs- und Arbeitsplätze, der gleichen Erziehung von Jungen und Mädchen und der Unterstützung von Frauen in Hoch- und Fachschulen zu verfolgen. (HD)
Schlagwörter:Ausbildung; Berufsaussicht; Diskriminierung; Identität; Naturwissenschaft; politische Aktivität; Technik
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der deutsche Akademiker und die Bildungsexpansion : oder: die Auflösung einer Kaste
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 31 (1980) H. 1, S. 68-87
Inhalt: Es geht um die Bedeutung und Entwicklung akademischer Ausbildung als bisher traditionelle Legitimationsbasis für berufliches und soziales Prestige in der BRD seit Mitte der fünfziger bis Ende der siebziger Jahre. Die Analyse basiert auf vorhandener Literatur und der Auswertung bundesamtlicher Daten. Mit zunehmender Bildungsexpansion bei gleichbleibender Beschäftigungssituation für akademische Berufe hängt das soziale und berufliche Prestige der Hochschulabsolventen in überfüllten Berufszweigen von ihrer spezifischen Lebenslage und ihren Beschäftigungsbedingungen ab. (HD)
Inhalt: "The present paper inquires into the effects of the expansion on the professional and social status of university graduates. Historically, university graduates have entertained claims to overall elite positions. Efforts at the legitimation of such claims largely were based on the cultural value of academic studies. In the concept of education central to such efforts, litte attention was given to the significance of such socioeconomic factors as income, job security, economic independence, or employment in managerial functions providing a high degree of job identification. It was these factors, however, which gave social homogeneity to the 'educated class'. The hypothesis of the present study is that the expansion of higher education has led to an increasing internal differentiation of this social stratum in socioeconomic terms, and that this development, together with the growing relevance of specialized professional competence, is rapidly neutralizing university education as a legitimating factor in the justification of leadership claims." (author's abstract)
Schlagwörter:Akademiker; Bildungsexpansion; sozialer Status; Berufsaussicht; Berufsprestige; Bildungspolitik; Beschäftigungsentwicklung; sozioökonomische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Stationen - die Geschichte eines Weges zur Dipl.-Ing
Autor/in:
Erlemann, Christiane
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 3 (1980) Nr. 4, S. 8-14
Inhalt: Die Autorin beschreibt ihren Lebensweg und ihre Entwicklung bis zur Diplom-Prüfung, die sie im Fach Stadtplanung abschloß. Sie versucht während ihres Studiums die Situation von Frauen in diesen Bereich einzubeziehen und in einer Frauengruppe, mit der sie sich identifizieren kann, zu arbeiten, scheitert jedoch an mangelndem Interesse der Mitstudierenden für diesen sozialen Hintergrund bzw. an übergeordneten fachlichen Interessen und bringt sich dadurch in Isolation. (HD)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenstudien an der Architektur-Fakultät der Technischen Universität in Delft (Holland)
Autor/in:
Bentinck, Salome
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 3 (1980) Nr. 4, S. 39-41
Inhalt: Die Autorin berichtet über Frauenstudien, die im Rahmen des Architekturstudiums in Delft durchgeführt werden. Unter Frauenstudien wird eine Forschung nicht nur über Frauen, sondern aus feministischer Sicht, in Verbindung mit eigenen Erfahrungen, nicht an gegebenen Grenzen wissenschaftlicher Disziplin festhaltend, Theorie und Praxis der Frauenbewegung verbindend und sich mit der patriarchalichen Sprache auseinandersetzend verstanden. Die Themen beziehen sich vor allem auf Wohnformen, deren historische Hintergründe, gesellschaftliche Bedingungen und Auswirkungen. (HD)
Inhalt: Das Sammelwerk enthält neun - vor allem biologisch orientierte - Beiträge zum Themenkomplex geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen. Gemeinsam ist den Aufsätzen, daß sie von der Frage nach der Anbindung der Psyche an die Physis ausgehen. Es wird dargelegt, worin abgeleitete Verhaltensweisen, die auch jenseits des primären geschlechtsspezifisch-sexuellen Verhaltens ausgeprägt sind, in ihrer allgemeinsten Form bestehen und worauf sie beruhen. Die Blickrichtungen der einzelnen Beiträge sind hierbei unter anderem historisch-evolutionistisch, physiologisch, verhaltenswissenschaftlich sowie ethnographisch. Insbesondere steht die Frage im Vordergrund, ob die gesellschaftlichen Erscheinugsformen in der Physiologie oder gar in der Physiognomie des menschlichen Körpers eine Basis haben. Dabei wird alles in allem deutlich, daß trotz weitreichender biologischer Einflüsse das ("manipulierbare") Lernen im Sozialverbund von erheblicher Bedeutung ist. (BU)