Das Konzept "weibliches" Arbeitsvermögen : theoriegeleitete Zugänge, Irrwege, Perspektiven
Titelübersetzung:The concept of the "female" capacity to work : theoretically derived approaches,wrong ways, perspectives
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 4, S. 8-19
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Inhalt: In diesem grundlegenden Beitrag werden die Grenzen bisheriger "kritischer" Auseinandersetzungen mit Qualifikationskonzepten aus feministischer Perspektive aufgezeigt. Diskutiert werden Ansätze, denen gemeinsam ist, daß sie Geschlecht als Merkmalskategorie fassen, die - auf der Achse Feminität-Maskulinität - den Geschlechtern polarisierende spezifische Eigenschaften zuweist. Aufgezeigt wird, in welcher Weise die Positivierung weiblicher Eigenschaften in diesen Ansätzen von der realen gesellschaftlichen Organisationsform des Geschlechterverhältnisses und den klassen- und ethnienspezifischen Bedingungen, unter denen Frauen und Männer leben und arbeiten, absieht. Am Beispiel der Urfassung des Begriffs "weibliches Arbeitsvermögen" und der Variante vom "weiblichen" und "männlichen Gegenstandsbezug" wird auf typische theoretische und methodische Probleme in diesem Feld eingegangen. Abschließend wird auf das Konzept der "weiblichen Aneignungsweisen" bzw. "spezifischen Zugangsweisen" eingegangen, das am Institut Frau und Gesellschaft vertreten wird. (GF)
Schlagwörter:Gesellschaft; Arbeit; Feminismus; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenbild; Geschlechtsrolle; Arbeitskraft; Qualifikation; Arbeitsteilung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Aspekte der Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen
Titelübersetzung:Aspects of employment and unemployment among female academics
Autor/in:
Klippenstein, Eva
Quelle: Informationen für die Frau : Informationsdienst des Deutschen Frauenrates, Bundesvereinigung Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen Gemischter Verbände e.V., Jg. 37 (1988) Nr. 9, S. 3-7
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Inhalt: Die Verfasserin geht am Beispiel der Beschäftigungsposition von Akademikerinnen der Frage nach, ob überproportionelle Betroffenheit von Arbeitslosigkeit vor allem auf mangelhafte Qualifikation und nicht marktgerechte Fächer- bzw. Berufswahl zurückzuführen ist. Ihre Analyse von Daten aus der Hochschul- und Beschäftigungsstatistik Nordrhein-Westfalens zeigt sowohl die höhere Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventinnen bei fast allen Studienfächern wie auch die Auswuchsstrategie vieler Frauen mit Hochschulausbildung, die zunächst in nichtakademische Berufe einsteigen. (IAB)
Schlagwörter:Akademiker; Akademikerin; Berufsaussicht; Arbeitslosigkeit; Dequalifizierung; Beruf; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Job satisfaction in professional dual-career couples : psychological and socioeconomic variables
Titelübersetzung:Arbeitszufriedenheit bei Ehepaaren mit Doppelkarrieren
Autor/in:
Klein, Henya
Quelle: Journal of vocational behavior, Vol. 32 (1988) No. 3, S. 255-268
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Inhalt: Ziel der Untersuchung war es, den relativen Einfluß einiger psychologischer und sozioökonomischer Variablen auf die Arbeitszufriedenheit bei voll- und unterbeschäftigten Ehegatten festzustellen. Die empirische Analyse auf der Basis einer schriftlichen Befragung von 355 Ehepaaren ergab, daß keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Arbeitszufriedenheit bei voll- und unterbeschäftigten Ehepartnern vorliegen. Allein die psychologischen Variablen wie Selbsteinschätzung, Karriere- oder Familienorientierung zeigten eine signifikante Relation zur Arbeitszufriedenheit. Die Ergebnisse machen deutlich, daß es weiterer Forschung und differenzierterer Meßinstrumente bedarf, um die Variable Erwerbsstatus empirsch meßbar zu machen. (IAB)
Schlagwörter:Vollbeschäftigung; Unterbeschäftigung; Arbeitszufriedenheit; Determinanten; Ehefrau; berufstätige Frau; Selbsteinschätzung; Beruf; Motivation; Familie; Ehemann; USA; Nordamerika
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Stand der Frauenforschung im Spiegel aktueller Veröffentlichungen
Titelübersetzung:Present state of the research on women as reflected by current publications
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 1/2, S. 74-86
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Inhalt: Anhand einiger neuerer Publikationen wird in dem Beitrag geprüft, wie der aktuelle Stand der Frauenforschungsaktivitäten aussieht: Welche Ansätze gibt es, welche Fragen sind brennend, welche Antworten gibt es schon? Aus den gesichteten Büchern wird eine Gliederung erarbeitet, die vier Bereiche umfaßt. (1) Historische Ansätze und Aufarbeitungen von Frauengeschichte: An diesen Arbeiten wird kritisiert, daß sie zwar das Verhältnis von Frauen zur (Natur-)Wissenschaft anfassen, daß eine Systematisierung der Frauen-Wissenschaftsgeschichte noch aussteht. (2) Praxisorientierte Berichte und Hilfestellungen: Die Ansätze machen deutlich, daß die Lebensperspektive von Mädchen und Frauen im Spannungsfeld von Beruf und Familie stehen. (3) Empirische Forschungen zur Sozialisation: Dabei geht es um Diskussionen um geschlechtsspezifische Aspekte von Schulte und Bildung, wobei deutlich wird, daß Mädchen und Frauen weiterhin als Sonderproblem behandelt werden. (4) Theoretische Auseinandersetzungen und Orientierungen: Die Bedeutung der Sektion Frauenforschung in der DGS für eine Theorie der Frauenforschung wird herausgearbeitet. Außerdem wird ein Theorieversuch über das Verhältnis von Frau und Natur vorgestellt. (RW)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschichtswissenschaft; Sozialisation; Ausbildung; Forschungsstand; Frauenbild; Feminismus; Mädchen; Gesellschaftstheorie; Theorie
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hochschullehrerinnen : Stand der Forschung
Titelübersetzung:Female university teachers : present state of research
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 1/2, S. 54-73
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Inhalt: Der vorliegende Literaturbericht umfaßt nahezu alle Veröffentlichungen in der BRD, die bis Ende 1987 über Akademikerinnen, die die Universität als Laufbahn gewählt haben, um Karriere zu machen, zugänglich sind, und liefert somit einen Überblick über die vorhandene Literatur sowie den aktuellen Stand der Forschung. Wichtige Stationen in der Geschichte von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an den Universitäten werden dargestellt, um dann die nach dem Zweiten Weltkrieg erschienene Literatur chronologisch aufzuarbeiten. Eine Darstellung des historischen Hintergrunds verdeutlicht, daß seit der Zulassung von Frauen zur Immatrikulation zu Beginn dieses Jahrhunderts deren Zahl stetig gestiegen ist, nicht aber die Zahl der Professorinnen. Dann werden drei Phasen der Berichterstattung betrachtet: In der ersten Phase von 1950 bis Mitte der 60er Jahre beschäftigen sich hauptsächlich männliche Forscher mit der Thematik der Wissenschaftlerinnen. Die wenigen Veröffentlichungen befassen sich mit der Lage der Akademikerinnen. Die Erhebungen in der zweiten Phase von Mitte 1960 bis Ende der 70er Jahre befassen sich nicht nur mit dem von außen betrachteten Bild der Frau an der Universität, sondern vielmehr mit ihrem Selbstverständnis in Beruf und Familie. Die dritte Phase ab Ende der 70er Jahre zeichnet sich durch eine erhöhte Sensibilität der Wissenschaftlerinnen für ihre Lage an den Universitäten aus. Ihre Situation wird durch Betroffenheitsdarstellungen mit hohem Allgemeinheitsgrad aufgearbeitet. Abschließen werden einige thematische Schwerpunkte aufgezeigt, zu denen weiter geforscht werden könnte. (RW)
Schlagwörter:Hochschullehrer; Studentin; Forschungsstand; Selbstverständnis; Habilitation; berufstätige Frau; Wissenschaftler; historische Entwicklung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsspezifische Sozialisation : neuere Beiträge und Perspektiven zur Entstehung des "weiblichen Sozialcharakters"
Titelübersetzung:Gender socialization
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 39 (1988) H. 4, S. 486-503
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Inhalt: Dieser Aufsatz setzt sich mit verschiedenen jüngeren Beiträgen zur Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation in westlichen Industriegesellschaften auseinander. Grundtenor ist dabei, daß Geschlechtsunterschiede im Verhalten keineswegs unmittelbar den biologischen Unterschieden entsprechen, sondern sich aus sozialen Bedeutungszuweisungen ergeben. Diese werden während des Sozialisationsprozesses erlernt und internalisiert, so daß sie zunächst als "naturgegeben" erscheinen. Trotz Flexibilisierung der Geschlechterrollen, ist die Ausbildung der Geschlechtsidentität bei der Frau sehr konflikthaltig, da Veränderungen auf der Oberfläche der Rollenzuschreibungen nicht gekoppelt sind mit einer realen Öffnung von Handlungsspielräumen. Vielfach verschleiern Selbstbehauptungsversuche die grundlegende Binarität der Geschlechterverhältnisse. (BB)
Inhalt: "Starting from current debates about differences of sex and gender, the paper discusses a number of recent contributions to the theory of gender socialization. The background assumption is that gender differences are not direct reflections of biological facts; rather, they are to be understood as binary social constructions which are internalized as 'natural' during the process of socialization. The majority of recent work on gender socialization fails to give full credit to this insight. As a consequence, empirically observable differences of gender socialization tend to be unduly reified." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Industriegesellschaft; Rollenzuschreibung; Rollenverständnis; Rollenverteilung; Rollenwandel; sozialer Prozess; Emanzipation
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Arbeitsmarkt und soziale Netzwerke : die Bedeutung sozialer Kontakte beim Zugang zu Arbeitsplätzen
Titelübersetzung:Labor markets and social networks : the role of ties for getting a job
Autor/in:
Preisendörfer, Peter; Voss, Thomas
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 39 (1988) H. 1, S. 104-119
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Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, welche Rolle soziale Kontakte und persönliche Beziehungen beim Zugriff auf Arbeitsplätze spielen. In einem ersten Schritt werden zur Klärung dieser Frage der Ansatz der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie, das soziologische Status-Attainment-Modell und die Segmentationstheorie beleuchtet. Anschließend wird auf zwei speziellere Theorieansätze, die ökonomischen Job-Search-Modelle und Granovetters Kontaktnetztheorie eingegangen. Dabei werden zentrale Thesen identifiziert, die in der aktuellen Diskussion um soziale Netzwerke auf dem Arbeitsmarkt vorgetragen werden. Ein zweiter Abschnitt gibt eine Übersicht der vorliegenden Evidenzen zu diesen Thesen. In einem dritten Abschnitt werden Ergebnisse aus einer eigenen Umfrage, die sich speziell mit Prozessen der Stellensuche und Stellenfindung im akademischen Mittelbau bundesdeutscher Universitäten befaßte, vorgestellt. Diese Befragung stellt in ihrem Kern eine Replikation der Studie von Granovetter "Getting a Job" (1974) dar. Die Ergebnisse bestätigen teilweise die Hypothesen. Generell zeigen sie, daß netzwerktheoretische Überlegungen und zum anderen erweiterte Modelle des Rationalverhaltens Forschungsfortschritte bringen könnten. Einige unerwartete Abweichungen zwischen Mathematikern, Ökonomen und Soziologen hinsichtlich der Bedeutung von sozialen Beziehungen bei der Stellenfindung konnten festgestellt werden. (NG)
Inhalt: "Several theoretical perspectives point to severe information problems in the labor market. Especially, it is argued that processes of job search and, more generally, the matching of persons and positions are embedded into networks of social relations (Granovetter's theory of ties). The paper first identifies central empirical hypotheses dealing with the role of social ties. Secondly, it presents a survey of previous empirical research with respect to these hypotheses. Furthermore, results of our own empirical research are reported. A questionnaire, primarily designed to replicate some suggestions of Granovetter's theory, was sent to a sample of teaching assistants and assistant professors (representing the strata of mid-level academics) employed by West German universities. The results partially confirm the empirical hypotheses. In general, they indicate the importance of social ties with regard to the allocation of jobs in that particular labor market. Some unexpected variations between disciplines can be observed. Also, the empirical evidence suggests the desideratum of elaborating a more sophisticated theoretical approach." (author's abstract)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; soziale Beziehungen; soziales Netzwerk; Stellenbesetzung; Berufseinmündung; Arbeitsuche
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheitsvorstellungen in Gleichstellungskonzepten
Titelübersetzung:Ideas of equality in equality concepts
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 3, S. 1-11
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Inhalt: Da im Zuge der Popularisierung der frauenpolitischen Debatte häufig gebrauchte Begriffe an Präzision verloren haben und zunehmend den Charakter von Leerformeln tragen, versucht die Autorin in diesem Artikel dem Schlagwort "Gleichstellung" wieder Inhalte und Konzepte zuzuordnen. Sie zeigt, daß den Forderungen nach "Gleichstellung" sehr verschiedene und oftmals widersprechende Verständnisweisen dieses Begriffs zugrunde liegen. Das Sichten der frauenpolitischen Debatten der letzten Jahre läßt die Autorin zwischen fünf verschiedenen Verständnisweisen von "Gleichstellung" unterscheiden: (1) Gleichstellung als Gleichbewertung des Andersseins, (2) Gleichstellung als Gleichbehandlung, (3) Gleichstellung als Chancengleichheit, (4) Gleichstellung als gleiche Partizipation von Mann und Frau in allen Lebensbereichen und (5) Gleichstellung als gleiche Partizipation bei gleichzeitiger Durchsetzung "femininer" Werte.(DS)
Schlagwörter:Gleichbehandlung; Gleichberechtigung; Begriff; Chancengleichheit; Frauenpolitik; Partizipation; Gleichheit; Lebensbereich; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women's participation in higher education in Poland 1970-1984
Titelübersetzung:Frauen und Hochschulbildung in Polen 1970-1984
Autor/in:
Dach, Zofia
Quelle: Higher education : the international journal of higher education and educational planning, Vol. 17 (1988) No. 1, S. 27-39
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Inhalt: Der Anteil weiblicher Studenten in Polen stieg von 42,3 im Jahre 1970 auf 50,8Prozent 1984, wobei der Anstieg sich auf die Geisteswissenschaften, auf die Mathematik und auf die Naturwissenschaften konzentriert. Dagegen ließ das Interesse, auch bei Männern, für die technischen Fachrichtungen nach, die in Polen von der Arbeitsmarktseite her gesehen eher überbesetzt sind. 34,9Prozent der Hochschullehrer waren 1984/85 Frauen (1970: 30,7Prozent), wobei der Frauenanteil mit steigender Position abnimmt. Diese Situation wird analysiert und mit der Lage in anderen sozialistischen Ländern und in den kapitalistischen Industrieländern verglichen. (IAB)
Schlagwörter:Student; Lehrer; Hochschullehrer; Beruf; berufstätige Frau; Polen; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Nachdenken über den weiblichen Blick in der Wissenschaft
Titelübersetzung:Thinking over the female viewpoint in science
Autor/in:
Groeben, Annemarie von der
Quelle: Neue Sammlung : Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 28 (1988) H. 2, S. 195-205
Details
Inhalt: In dem Beitrag werden die Erfahrungen und Denkvoraussetzungen untersucht, die zu einer feministischen Kritik an der Wissenschaft, ihren Methoden und Ergebnissen geführt haben. Dabei wird zwischen berechtigten Forderungen und Motiven einerseits und der Gefahr, den eigentlichen Anspruch der Wissenschaft preiszugeben, andererseits unterschieden. Die Kritik an einer genuin-feministischen bzw. weiblichen Wissenschaft orientiert sich an vier Leitbegriffen, die im einzelnen betrachtet werden. (1) Feministische Wissenschaft: Die Vorstellung, daß feministische Wissenschaft ausschließlich von Frauen betrieben wird und der Emanzipation von Frauen dient, wird als Widerspruch entlarvt, denn Wissenschaft steht über geschlechtsspezifischen Faktoren. (2) Weiblicher Blick: Es wird bezweifelt, daß ein spezifisch weiblicher Blick prinzipiell etwas anderes leistet als ein männlicher Blick. (3) Patriarchat: Der Zusammenhang von Wissenschaft und Patriarchat wird aufgezeigt. (4) Emanzipation: Ausgehend von der Nicht-Achtung der Frauen in der Wissenschaft werden die Aufgaben des Feminismus in diesem Kontext entwickelt: die Geschichte der Wissenschaft verstehen und darin die verdrängte Weiblichkeit aufspüren, zugleich aber diese Geschichte überspringen und in den Strom springen in der Hoffnung, seine Richtung sei vielleicht noch zu beeinflussen. (RW)
Schlagwörter:Weiblichkeit; Emanzipation; Patriarchat; Feminismus; Frauenbewegung; Kritik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz